Piz S-chalambert Dadora, Piz S-chalambert Dadaint
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Eine grossartige Tour von deren alle 4 Teilnehmer viel Freude hatten. Für Stani, Zina und mich war es auch eine Tour von der Haustür.
- Vorwort (Anna)
- Erster Tag (Anna)
- Zweiter tag (Anna)
- Route Piz S-chalambert Dadora (360)
- Route Piz S-chalambert Dadaint (360)
Von meinem Fenster sehe ich einen schönen Gipfel, den Piz S-chalambert Dadora und wenn ich ein bisschen höher in Ramosch laufe, sehe ich dann auch den imposanten Piz S-chalambert Dadaint.
Die beiden Gipfel sind beeindruckend. Stani, Zina und ich hatten schon letztes Jahr den Piz S-chalambert Dadora bestiegen und seit langem haben wir vom Piz S-chalambert Dadaint geträumt.
Bevor ich die Geschickte unsere kleinen Expedition beginne, möchte ich noch etwas sagen über den Namen dieser zwei Berge.
In vielen Büchern steht dass der Name S-chalambert von “Schellenberg“ kommt, aber wahrscheinlich ist das nicht. Tatsächlich, vor zirka 100 Jahren war es hier im Unterengadin Mode die Namen der Berge aus einer Mischung zwischen Romanisch und Deutsch zu benennen. Also, es scheint wahrscheinlich, dass S-chalambert eine Mischung zwischen “s-chala” (auf Romanisch Treppe) und “Berg“ ist. In der Nähe des Gipfels gibt es eigentlich ein Ort genannt „s-chaletta“ (kleine Treppe) wegen seiner Form.
In vielen Büchern steht dass der Name S-chalambert von “Schellenberg“ kommt, aber wahrscheinlich ist das nicht. Tatsächlich, vor zirka 100 Jahren war es hier im Unterengadin Mode die Namen der Berge aus einer Mischung zwischen Romanisch und Deutsch zu benennen. Also, es scheint wahrscheinlich, dass S-chalambert eine Mischung zwischen “s-chala” (auf Romanisch Treppe) und “Berg“ ist. In der Nähe des Gipfels gibt es eigentlich ein Ort genannt „s-chaletta“ (kleine Treppe) wegen seiner Form.
Route: Ramosch – Sur En – P.1633 – S-chalambert (T2)
Von Sur En muss man den Waldweg bis zur Hütte 1633 m folgen. Dann auf markiertem Pfad bis zu den zwei Hütten im S-chalambert.
Um 13 Uhr 15 starten Stani, Zina und ich von unserer Haus-Tür. Um 13 Uhr 50 sind wir in Sur En, genau im selben Moment als der Bus mit 360 anfährt. Die Gruppe ist dann bereit und unser Erlebnis fängt hier an.
Unser Plan für den ersten Tag ist S-chalambert (2066 m) zu erreichen und hier mit dem Zelt zu übernachten. Diese einfache Wanderung ist für mich und Stani sehr üblich, wir sind schon viele Male hier hinauf gekommen.
Mit dem Gewicht für das Biwak ist der Aufstieg ein bisschen mühsam, aber die Mühe lohnt sich für den fantastischen Abend den wir haben werden. In S-chalambert angekommen, lassen wir alle unsere Rucksäcke unter einem Baum, nehmen nur den Fotoapparat mit und leicht wie Federn gehen wir noch weiter bis zum Ende des Pfades auf zirka 2200 m. Von hier haben wir eine grossartige Aussicht auf unsere Ziele. Wir laufen noch ein bisschen weiter nach oben und erkundigen die Felder und wow hier gibt eine echte Lawine von Edelweissen!!! Wir bleiben eine ganze Weile um sie zu fotografieren und die wunderbare Atmosphäre und Aussicht zu geniessen.
Zurück in unserem Lager stellen wir unseren zwei Zelte auf und bereiten unser Luxus-Picknick mit Polenta, Salami, Ziegen-Käse, Kohlrabi, Karotten, Himbeer-Torte, Amaretti, Kaffee, Französischem Wein und verschiedenen Dosen von Bier zu. Dann gehen wir alle schlafen. Da Zina nicht verstanden hat, dass - wie gewöhnlich - es auch für sie einen Platz im Zelt gibt, hat sie angefangen ein Loch in der Erde zu scharren. So wenn ich und Stani sie ins Zelt eingeladen haben, war sie voll von Erde und sie hat sich die ganze Nacht geputzt mit der Zunge. Das war ein bisschen lärmend und sie hat mich und Stani viele Male aufgeweckt.
Zweiter Tag
Route: S-chalambert - Piz S-chalambert Dadora - P.2584 - Piz S-chalambert Dadaint - P.2584 - Piz S-chalambert Dadora - S-chalambert - P.1633 - Sur En - Ramosch
Am Morgen früh stehen wir auf. Nach dem Frühstück mit Kaffee, Brot, Salami und Torte für die Zweibeiner und Polenta mit Salami für den Vierbeiner, fängt unsere lange Wanderung um 7Uhr20 wieder an.
Bald sind wir auf der Motta (P.2449). Hier gibt ein zwar Wanderbuch, aber wir entscheiden uns direkt ohne Halt weiter aufzusteigen. Für den Aufstieg wählten wir die Jäger-Direkt-Route, die genaue Beschreibung der Route kann man hier lesen. Es ist noch kalt und manchmal ist es bei dieser leichten Kletterei ein bisschen unangenehm.
Diese Route mit ein paar Steinmännli markiert ist wirklich eine Direttissima und um 9Uhr20 sind wir schon auf dem Piz S-chalambert Dadora, wo eine zweite Lawine von Edelweissen auf uns wartet. Wir haben in den letzten Stunden schon so viele gesehen, dass es uns ziemlich normal scheint. Wir bleiben hier ein Moment und geniessen das wunderbare Panorama.
Der Piz S-chalambert Dadaint scheint von hier überhaupt nicht einfach und ich denke dass ich den nicht schaffen werde. Aber ich möchte es doch probieren und weiter gehen. Wir steigen dann ab bis zu dem Sattel (P.2584) und gehen noch weiter auf dem Südgrat bis zum Gipfelaufbau. Hier sehen wir wieder einige Steinmännli und es scheint nun auch klar wie man aufsteigen kann. So gehen wir weiter durch zum Teil etwas ausgesetzt Geröllbänder in der Westflanke. In diesen Geröllbändern trifft man immer wieder auf felsige Abschnitte, welche in einfacher Kletterei (II) überwunden werden. Dann sind wir auf ca. 2900 m. Von hier sucht 360 die Route, sieht den Steinmann der den Weg weisen würde aber nicht. So endet er in einem schwierigen Gelände (T6). Stani und ich entscheiden darauf hier zu halten, obwohl wir alle schon den Steinmann auf der richtigen Route gesehen haben. Wir sagen 360 ohne uns auf dem Gipfel zu gehen. Als 360 ausser unserer Sichtweite war, haben wir unsere Meinung gewechselt und haben die Route doch probiert. Es fehlt nur ein wenig zum Gipfel (ca. 15 Minuten) und es ist nicht das schwierigste Gelände. Wir treffen dann 360, der schon von Gipfel absteigt. Er ist sehr froh uns zu sehen und kommt ein zweites Mal mit uns auf den Gipfel.
Was für eine wunderbare Aussicht und was für einen wunderbarer Gipfel!
Nach einer Picknick Pause, fangen wir den Abstieg an. Während dem Abstieg wurden alle Steinmännli vergrössert und sollten jetzt für eine Weile sehr gut sichtbar sein. Als wir den Südgrat wieder erreichen hören wir erste unerwartete Donner. Als wir den Sattel unter Piz S-chalambert Dadora erreichen regnet es und nicht weit enfernt ist ein hefitges Gewitter. So entscheiden wir hier zu warten, es wäre gefährlich gewesen im Gewitter auf den Gipfel zu gehen. Als das Gewitter endet, gehen wir endlich weiter und erreichen nun das zweite Mal am Tag den Piz S-chalambert Dadora. Wir gehen schnell weiter, weil wir Angst haben, dass es wieder anfängt zu regnen. Für den Abstieg von Piz S-chalambert Dadora wählen wir eine etwas einfachere Route als den Aufstieg Route; diese Route hatten Stani, Zina und ich schon letztes Jahr benutzt. Zurück auf der Motta ist das Wetter wieder gut und wir können eine Pause machen. Von hier ist der Abstieg lang, aber einfach. Als wir S-chalambert erreichen, nehmen wir die Rucksäcke mit dem Biwak-Material und gehen weiter nach Hause. Um 21Uhr15 sind wir in Sur En und gehen weiter nach Ramosch bis zum Hikr-HQ. Wir sind müde, aber sehr zufrieden: Viva nossa bella Engiadina!!
Die genauen Beschreibungen der Routen:
Piz S-chalambert Dadora
- Von S-chalambert (die zwei Hütten bei P. 2068) über die NW-Flanke, T5/II. Die Route wird von Jägern benutzt und ist zum Teil mit Steinmännchen markiert. Rote Route auf diesem Bild
Von den Hütten bei P. 2068 folgt man zuerst den Wegspuren bis zur Waldgrenze auf ca. 2200m. Anschliessend verlieren sich die Wegspuren und man folgt dem Rücken bis zu P. 2449 (Steinmann und Gipfelbuch). Von dort gelangt man in östlicher Richtung zum klar erkennbaren Grasband, welches rechts einer (von unten schlecht erkennbaren) südöstlich verlaufenden tiefen Rinne endet. Dieser Rinne folgt man in einfacher Kletterei (II) bis sich kurz vor dem Westgrat ein relativ ausgesetzter Durchstieg (Steinmann) zu einem Grashang ergibt. Diesem gut gestuften Hang folgt man bis zum Südgrat und gelangt von dort in wenigen Schritten einfach zum Gipfelsteinmann.
Diese Route wurde wohl so ähnlich auch von Omega3 im Abstieg begannen: click.
Die Beschreibung im SAC Führer (Route 243) ist dürftig und mangelhaft: "Von den Hütten bei P. 2066.0: Dem Rücken folgend genau östlich zum Gipfel." - Via die Westflanke und am Schluss über den Nordgrat (T4+,II). Gelbe Route auf diesem Bild. Dieser Zustieg ist im SAC Führer nicht beschrieben. Locals kennen sie jedoch und sie ist etwas einfacher als die oben beschriebene Variante. Sie wurde von Anna und Stani sowohl im Auf- wie auch im Absteig begannen und ist auch hier beschrieben.
Hier die Beschreibung für den Abstieg: Zuerst folgt man dem breiten grasigen Nordgrat, welcher sich an einer Stelle verengt aber kurz danach wieder breiter wird. Später wird ein Abbruch im Grat in einfacher Kletterei (I) auf der Ostseite umgangen. Danach wird der Grat wieder breiter und man folgt ihm bis zu einem markanten, steilen Grascouloir in der Westflanke. In diesem Couloir steigt man ab, bis man links einen deutlich erkennbaren Wildwechsel sieht. Auf verschiedenen Wildwechseln quert man die Westflanke relativ ausgesetzt bis zum P. 2449 (dies ist auf verschiedenen Höhen möglich, und weiter unten einfacher). Bei der Querung verliert man stetig an Höhe und einige Rinnen erfordern zum Teil ein paar Kletterzüge, welche den zweiten Grad aber nicht übersteigen. - Zustieg über den Südgrat von P. 2584 (dem Sattel zwischen Piz S-chalambert Dadora und Dadaint), T4-. Von uns sowohl im Ab- wie auch Aufstieg begangen. Bild der Route.
Vom P. 2584 folgt man dem steilen, gut gestuften Grashang auf der Ostseite des Südgrates und am Schluss direkt auf dem flacher werdenden Südgrat zum höchsten Punkt.
Piz S-chalambert Dadaint
- Vom P. 2584 über den Nordgrat und danach über Geröllbänder in der Westflanke, T5 II (SAC Route 245).
Von der Scharte bei P. 2584 umgeht man die felsige Erhebung südlich der Scharte bequem auf der Westseite. Anschliessend folgt man dem Gratrücken einfach bis zum Gipfelaufbau. Von hier folgt man zum Teil etwas ausgesetzt den Geröllbändern in der Westflanke. In diesen Geröllbändern trifft man immer wieder auf felsige Abschnitte, welche in einfacher Kletterei (II) überwunden werden können. Unterwegs sieht man immer wieder den einen oder anderen Steinmann (Diese wurden von uns meist vergrössert und sollten für eine gewisse Zeit eindeutig sein). Nachdem man den dritten Gratausläufer der Westflanke hinter sich gelassen hat, steigt man links in einem relativ steilen Geröllband zum Nordgrat hoch, von wo man nun einfach dem Nordgrat folgend den Gipfelsteinmann ( mit Buch) erreicht.
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