Piz Stiga 2786m - Stufe für Stufe


Publiziert von georgb , 11. Februar 2020 um 09:08.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 Februar 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gadertal-St. Vigil-Pederü
Kartennummer:tabacco Alta Badia

Es haben sich schon andere am Piz Stiga versucht und sich stufenweise auf der "Treppe" hochgearbeitet. Auch ich bin ihm vor Wochen nähergekommen, aber am Treppenabsatz umgedreht. Heute scheint das Wetter stabil und ich bin bereit für die letzten Stufen zum Piz Stiga.
Ohne Zeitdruck zockeln wir gemeinsam zum Limojoch und lassen uns in der Sonne nieder. Die Sicht ist diesmal perfekt, ein paar Federwolken lösen sich bald wieder auf. Also muss ich weiter, dem Piz Stiga entgegen, er zieht mich unwiderstehlich an.
Ich quere auf bekanntem Weg, diesmal ohne Harscheisen, auf dem leidlich trittfesten Schnee dem steilen Nordhang entgegen. Die Windfahnen haben die Unterlage gezeichnet, etwas mühsam kämpfe ich mich durch die Rippen höher. Irgendwann ziehe ich die Harscheisen auf und wenig später steige ich auf Fußbetrieb um, so komme ich wesentlich schneller voran. Mit den Steigeisen unter den Füßen und den Skiern am Rucksack fühle ich mich wohl und beiße mich zum Stigagrat auf ca. 2600m hoch.
Für die fehlenden Meter bis zum Gipfel sind mir die Ski zu schwer, ich lasse sie liegen und steige Stufe um Stufe dem Stiga antgegen. Herrlich, die Blicke öffnen sich, was für ein magischer, vergessener Berg inmitten des Fanesreiches.
Meine Begleiterinnen haben es sich inzwischen auf der Lavarellahütte bequem gemacht und beobachten meinen Ausflug interessiert. So halte ich mich nicht unnötig auf, steige zurück, schnalle die Ski unter und versuche mein Glück. Zwischen den Windfahnen finde ich immer wieder ein fahrbares, plattiges Stück, besser als befürchtet schwinge ich direkt ab Richtung Lavarellahütte. Im Wald liegt wie durch ein Wunder sogar ein Hauch von Pulver, nur den Apfelstrudel und die Schokotorte haben sie mir komplett weggefuttert.
Trotzdem bin ich glücklich und schaue zufrieden zurück. Wir lassen die Sonne untergehen und rauschen stufenlos zurück nach Pederü, die Treppe "La Stiga" verschwindet hinter uns am Horizont.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (4)


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Michael26 hat gesagt: Piz Stiga
Gesendet am 29. Februar 2020 um 15:59
Hallo Georg, vor einer Woche war ich auf dem Piz Stiga und sehe zufällig, dass du auch gerade oben gewesen bist. Netter Zufall. Wahrscheinlich war die Flanke bei dir auch schon komplett verharscht, wie bei uns. Unfassbar, dass so weit oben schon die Gemsen stehen. Herzliche Grüße Michael

georgb hat gesagt:
Gesendet am 1. März 2020 um 11:03
Servus Michael,
der Stiga gefällt dir anscheinend ;-) Das Problem bei ihm ist, dass er bei Neuschnee nicht ganz ungefährlich sein wird!? Trotz Windfahnen und bockharter Flanke hat er mir sehr gut gefallen, ein exklusiver Gipfel! Hoffe, es kommen noch mehr Berichte von dir aus den Fanesbergen!?
Grüße Georg

Michael26 hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2020 um 13:13
Hallo Georg,
heißt also ´La Stiga´ gleich ´Treppe´ ? Ist das Ladinisch oder Italienisch ? Der Google Übersetzer kennt das Wort nicht.
VG Michael

georgb hat gesagt: korrekt
Gesendet am 1. März 2020 um 21:09
ladinisch für Treppe


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