SST „Rund ums Ankeltal“ – Rundtour mit alpiner Note
|
||||||||||||||||||||||
Die Brecherspitze ist der Berg, den ich mit großem Abstand am häufigsten bestiegen habe (für mich die ideale Einstiegs-Skitour im frühen Winter). Der NW-Grat lächelte mich beim Aufstieg zur Ankelalm oftmals verführerisch an, aber mit Skiern ist der Grat dann doch wieder nicht so einladend, in Verbindung mit einer Schneeschuhtour aber evt. ein kleines Abenteuer.
Um 7:30 Uhr geht’s am Beginn des Buchenweges in Neuhaus los (wenige Parkmöglichkeiten im Bereich des Sperrschildes). Entlang des Normalweges bis kurz vor die Ankelalm (ganz unten kaum Schnee, ab der kleinen Hütte rechts des Weges und vor Beginn der langen Linksquerung wird es für Schneeschuhgeher langsam interessant). In schönem Gehgelände hoch zum Sattel des NO-Grates, nun in einer tief eingetretenen Latschengasse zum Beginn des relativ steilen Grates. Den Spuren nach zu urteilen, bin ich seit den jüngsten Neuschneefällen vmtl. der erste Schneeschuhgeher auf dem Weg zum Gipfel, aber die Ränder der Trittspur sind noch weich, also kein größeres Problem, die steilsten Stellen können, alternativ zum direkten Weg, im Zig-Zag überwunden werden.
Der Weg vom Gipfel zur Vorgipfel oberhalb der Firstalmen ist mit Bergschuhen gut eingetreten, hier wären Schneeschuhe nur hinderlich. Ab dem Vorgipfel entlang einer Skispur und alten SS-Spuren bis zur Freudenreichkapelle. Nun führt nur noch die Skispur hinunter zum Freudenreichsattel. Teils die Skispur nutzend, teils auch eigenständig geht es flott abwärts, ich empfinde den sanften Abstieg im tiefen Schnee angenehmer als bei schneefreien Verhältnissen. Die Skispur führt ab dem Sattel hinab zum Kessel in Richtung Ankelalm.
Nun beginnt die Spurarbeit zum weiter nördlich gelegenen Punkt 1524, der bei kühlen Temperaturen, eine lohnende südseitige Abfahrt zu den Almen vorweisen kann. Die sonnseitig exponierten Stellen entlang des Weges sind heute leider schon nass, so dass ich fortan mit Stollen an den SS zu kämpfen habe. Glücklicherweise sind von diesem Punkt an, noch schwach ausgeprägte „Dellen“ einer alten Auf- bzw. Abstiegsspur zu erkennen. Denn ohne diese Wegweiser hätte ich den richtigen Weg wohl nie gefunden und mit Sicherheit aufgegeben. So geht es, oftmals in mehr oder weniger geräumigen Latschengassen, in leichtem Auf und Ab hinüber zum Punkt 1445 (einem kleinen Felskopf), vom dem der Grat sehr steil nach Norden abbricht. Die folgenden ca. 50 Abstiegsmeter (sehr steil und teilweise ausgesetzt) sind die klare Schlüsselstelle der Tour. Heute ließen sich die Stellen noch ganz gut meistern (ohne Schneeschuhe), bei deutlich mehr Schnee und / oder ungünstigen Schneeverfrachtungen kann diese Passage jedoch durchaus gefährlich werden. Trittsicherheit ist nicht nur Pflicht, sondern eine Lebensversicherung.
Danach etwas östlich des schwach ausgeprägten Grates steil hinab zu den wunderschön geformten Gratschneiden von Schlierseespitz und Dürrnbachwand. Weiter auf dem Grat abwärts zum Anklspitz (GB war leider schon bis zur letzten Seite komplett vollgeschrieben) und von hier in einer gespurten Steilflanke hinab zu den ersten Häusern von Neuhaus.
Fazit: die Schleife bis zum Freudenreichsattel weist keine besonderen Schwierigkeiten auf. Für die Fortsetzung des Grates ab Punkt 1524, ist es bei winterlichen Verhältnissen von großem Vorteil wenn man den Weg gut kennt, oder zumindest eine verlässliche Spur vorfindet. Ob man den Abstieg von Punkt 1445 wagen kann (ab hier war ich nur noch ohne SS unterwegs), hängt von den jeweiligen Verhältnissen ab, also am Besten noch ein paar „Körner“ aufsparen, falls man lieber wieder umkehren möchte.
Ansonsten eine, für das Alpenvorland, herausragende Tour.
Die Bewertung T5 bezieht sich auf die winterlichen Verhältnisse der Schlüsselpassage.
Viele Grüße
Albert
Kommentare (4)