Vier Tage am Heilbronner Weg


Publiziert von Nik Brückner , 5. September 2022 um 15:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:24 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 2800 m
Abstieg: 3200 m
Strecke:45 Kilometer
Unterkunftmöglichkeiten:Mindelheimer Hütte, Rappenseehütte, Waltenbergerhaus, Kemptner Hütte

Na, vier Tage haben wir für den Heilbronner Weg natürlich nicht gebraucht. Aber wir waren vier Tage lang unterwegs: von Mittelberg zur Mindelheimer Hütte, von der Mindelheimer Hütte zur Rappenseehütte, von der Rappenseehütte zur Kemptner Hütte (das ist der Heilbronner Weg), und von der Kemptner Hütte nach Oberstdorf.

Wir, das waren meine Begleiterin Christine und ich. Die Tour haben wir im September gemacht, und das war ideal: Nach der Saison, unter der Woche, ist man am Heilbronner Weg nahezu allein. Wer sich das leisten kann (Kinder, Urlaub nehmen etc.) sollte diese vielbegangene Route unbedingt zu dieser Zeit einplanen. Immerhin wird der Weg heute von rund 15.000 Personen pro Jahr begangen




Tag 1: Anfahrt und Aufstieg

Anfahrt nach Oberstdorf, mit "The Human Abstract" von Hieronymus Bosch im Player. Dort stellten wir das Auto ab und fuhren mit dem Bus nach Mittelberg (1215 m). Von dort aus wanderten wir ins Wildental hinein, vorbei an den Wiesalpen, bis zur Talstation der Materialseilbahn der Fiderepasshütte, wo der breite Schotterweg endet. Dort nahmen wir den rechten Wanderweg, der hinauf zur Mindelheimer Hütte führt.

Der Weg überquert bald den Wildentalbach und führt im Zickzack bergauf. Es wird langsam steiler, und man gewinnt rasch an Höhe. Motivierend wirkt dabei der schöne Wasserfall des Wildentalbachs auf etwa 1560 Metern Höhe.

Zweihundert Meter weiter oben lädt die Hintere Wildenalpe (1777 m) zu einer kleinen Pause ein.

Von hier aus kann man nicht nur die Kraxler auf dem Mindelheimer Klettersteig beobachten, sondern auch den Weiterweg zur Kemptner Scharte einsehen.

Wir stiegen an der Hütte ein paar Meter hinunter zum Wildentalbach, und wanderten dessen Lauf entlang bergauf, bis wir ihn im hintersten Tal überquerten, und uns an den steilen Aufstieg Richtung Scharte machten.

Erst durch Gras, dann auf felsigerem Terrain steig man nun in zahllosen engen Serpentinen hinauf. An exponierteren Stellen helfen Drahtseile, so dass man sicher in die Scharte hinaufgelangt.

Für Christine, die wenig Erfahrung im Gebirge hatte, war's nicht ohne, aber sie hat es gut gemeistert. Ein gutes Omen für den Heilbronner Weg.

In der Kemptner Scharte (2104 m) angekommen, hat man dann einen tollen Blick nach Süden, wo sich der Biberkopf, der Hohe Riffler, die Valluga und viele andere namhafte Gipfel zeigen.

Nach einer weiteren kurzen Pause wanderten wir dann schnelle hundert Höhenmeter hinunter zur Mindelheimer Hütte (2013 m).

Dort gab's dann die erste Überraschung der Tour. Ganz klassische Situation: "Hast Du gebucht?" "Nein, ich dachte, Du wolltest das übernehmen!" "Nein, Du!" "Nein, Du!" Es gab ein großes Gelächter, dann bezogen wir unser Lager. Wegen Überfüllung (es war ein Samstag) stellte man zwei Tische übereinander und wir schliefen dreistöckig.

Mittelberg - Mindelheimer Hütte: 8km, 1000Hm, T3, 4h


Tag 2: Mindelheimer Hütte - Rappenseehütte (und ein paar Rappen)

Nach einer nicht so ganz erholsamen Nacht starteten an der Mindelheimer Hütte (2013m) und wanderten die knapp 500 Höhenmeter auf dem markierten Weg zur Wegkreuzung am Haldenwanger Bach (1526 m) hinunter. Dort hielten wir uns links, Richtung Schrofenpass. Zunächst wandert man auf einem guten Weg zwischen Latschen hinauf, dann gelangten wir an die Felswand des Gehrner Bergs, die wir schon von der Hütte aus gesehen hatten. Direkt davor schaut die Querung durch die Wand hinauf zum Schropfenpasse dann schon nicht mehr so gruselig aus. Drahtseile und Brücken helfen hinauf in den Schrofenpass (1688 m)

HIer könnte man rechts nach Warth hinunterwandern.

Wir umrundeten nun in leichtem Auf und Ab den runden Grünen. Auf der anderen Seite findet man sich in dem wunderschönen Salzbücheljoch (1781 m) wieder. Dann steigt der Weg oberhalb der Schlosswand etwa 100 Hm an bevor es dann eben hinüber zur Oberen Biberalpe (1855 m) auf dem Falken geht.

Es folgt der berüchtigte, aber gar nicht mal so wilde Mutzentobel (1850 m), ein scharfer Einschitt, den der Wanderweg quert. Seilversichert geht es hinunter in den feucht-erdigen Tobel, dann wandert man auf der anderen Seite wieder hinaus (T3+), bevor sich der Weg bei der Schafalpe wieder in die richtige Richtung wendet. Hier wird's wieder einfacher, und man wandert an der Schafalpe (1790 m) vorbei hinauf zur Rappenalp. Hier hat man die Wahl zwischen dem direkten Weg zur Rappenseehütte und dem kleinen Umweg über den Rappensee. Wir entschieden uns für letzteres und wanderten hinauf zum schönen Rappensee (2047 m), und von dort aus die letzten Meter hinauf zur Rappenseehütte (2091 m)
    
Mindelheimer Hütte - Rappenseehütte: 10km, 700Hm, T3+, 4h

Hier gab's dann eine Gulaschsuppe - und ein Zeitkonto: Den ganzen Nachmittag. Was tun? Wir entschieden uns, ein paar Hüttengipfel noch zu besteigen, den Rappenseekopf und den Hochrappenkopf. Beide Gipfel sind auf guten Wegen schnell erreichbar, und von beiden ist man in einer guten halben Stunde zurück an der Hütte, denn die Triangel zum Abendessen ruft. Tut sie nicht, ist nur 'ne Metapher.

Wir stiegen also von der Rappenseehütte (2091 m) aus auf dem Weg zum Rappensee kurz ein wenig ab und folgten dann dem linksesten Wanderweg zur Rappenseescharte - das ist die Scharte zwischen Hochgundspitze (links) und Rappenseekopf (rechts) hinauf führt. Im Geröll geht's direkt hinauf in die  Rappenseescharte  (2272 m).

Von hier aus aus führen heute zwei verschiedene Varianten auf den Rappenseekopf: Rechts (nördlich der Scharte) eine etwas anspruchsvollere (mit älteren Markierungen), die zunächst in der Nordflanke verläuft, und weiter oben auf den Ostrücken führt, links (aus der Scharte) ein etwas einfacherer Anstieg über den kompletten Rücken. Der legt sich weiter oben immer mehr zurück und wird breiter, dann erreicht man auch schon den geräumigen Gipfel des Rappenseekopfs (2468 m).

Hier, an der Österreichischen Grenze, baute ich einen kleinen Schneemann, der nach Österreich winkte, und das sicher heute noch tut. Dann ging's, den Markierungen folgend, über den Westrücken wieder runter. Gleich nach dem Gipfel muss man an einem schmaleren Gratabschnitt ein bissl zupacken, dann geht's in einfachem Gehgelände hinunter in die Hochrappenscharte  (2320 m).

Und wenn man schon mal hier ist, nimmt man den Hochrappenkopf natürlich auch gleich mit. Sind ja nicht mal 100 Höhenmeter.

Der Steig führt zum Ostrücken hinüber, dann überquert man den Weg, der von der Rappenseehütte zum Biberkopf führt. Nun geht's auf leichtem Pfad durch gerölliges Gelände hinauf zum Kreuzgipfel des  Hochrappenkopfs (2425 m).

Den Hauptgipfel direkt südlich davon mussten wir natürlich auch noch besteigen. Ist aber auch nicht schwierig. Deutliche Pfadspuren führen hinüber, dann mann man entweder einen splittrigen Rücken aufsteigen und oben auf dem Grat zum Hauptgipfel kraxeln, oder man umgeht die anspruchsvolle Passage in der Südflanke auf den Pfadspuren. Wir haben letzteres gemacht, und sind schnell am Hauptgipfel (2425m) angelangt.

Hier beobachteten wir lange Zeit einen jungen Steinbock, der offenbar die Abendsonne genießen wollte. Wir ja auch, und so störten wir einander nicht.

Nach einer halben Stunde stiegen wir dann langsam wieder hinunter in die Hochrappenscharte (2320 m), und wanderten am Rappensee vorbei zurück zur Rappenseehütte (2091 m)

Rappenseehütte - Rappenseekopf - Hochrappenkopf - Rappenseehütte: 4,5 Kilometer, 500 Hm, T3, 2h



Tag 3 - Heilbronner Weg


Früh morgens brachen wir dann an der Rappenseehütte (2091 m) auf.

Wir hatten einen langen Tag vor uns: Heilbronner Weg plus Hohes Licht, plus Mädelegabel - das war jedenfalls der Plan. Aber eins nach dem anderen.

Zunächst ging's hinauf in die Große Steinscharte (2262 m) zwischen Rotgundspitze (links) und Hochgundspitze (rechts). Man wandert in ein schönes, zwischen Rotgundspitze, Wildem Mann und Hohem Licht eingelagertes Kar hinein. An den Felsen beginnt der Heilbronner Weg.

Der 1899 für 8513,77 Goldmark durch die Alpenvereinsektion Heilbronn eingerichtete und damit bereits über 100 Jahre alte Heilbronner Weg ist nicht nur einer der ältesten, sondern auch einer der beliebtesten Klettersteige/Höhenwege Deutschlands. Obwohl er eigentlich vorwiegend auf österreichischem Staatsgebiet verläuft. Highlights sind neben den einfachen Kraxelstellen eine Leiter, eine Brücke und das und das Felsenfenster "Heilbronner Thörle". Ganz zu schweigen von der grandiosen Aussicht.

Vom Einstieg aus geht's zunächst steil durch ein Rinnensystem (max. A/B) hinauf zu einem Abzweig. Hier kann man nach rechts auf das Hohe Licht steigen.

Der Abstecher zum Hohen Licht, dem zweithöchsten Gipfel der Allgäuer Alpen, ist in jedem Fall lohnend. Allerdings kriegt man dann ca. 200 Höhenmeter und eine gute Stunde mehr auf's Tourenkonto. Deshalb sollte man entsprechend früher losgehen, wenn man das Hohe Licht einbauen möchte.

Wer aber so früh losgeht, kann noch andere Probleme bekommen. Wir bekamen es mit vereisten Platten zu tun. Zwar ist man meist im Geröll unterwegs, aber eben nicht immer. In diesem Fall lohnt es sich, zumindest Grödel im Rucksack zu haben. Abgesehen davon ist der Abstecher zum Hohen Licht T3, würde ich sagen. Und so schafften wir es trotz Eis gut auf's Hohe Licht (2651 m).

Dort genossen wir erst einmal ausgiebig die fantastische Aussicht. Zuerst ging unser Blick nach Süden. Dort dominiert der Hohe Riffler den Horizont, rechts dahinter sind sogar die Königspitze und der Ortler zu erahnen. Rechts davon Küchl- und Kuchenspitze sowie der Patteriol und die ersten Schweizer Gipfel. Die Pize Palü, Buin und Linard zum Beispiel. Davor erheben sich die Valluga und die Roggspitze, und damit endet die Kette der Lechtaler Alpen.

Im Südwesten beherrschen dann die Wildgrubenspitze und die Sulzfluh den Horizont, weiter Richtung Westen die Schesaplana und die Zimba. Davor erheben sich Rote Wand, Mohnenfluh und Braunarlspitze, davor, viel näher, der Biberkopf. Direkt darüber: der Glärnisch. Rechts davon die Alviergruppe mit dem Alvier und die
Churfirsten, davor im Lechquellengebirge Hochberg  und Rothorn. Direkt im Westen dann der Alpstein mit dem Säntis, davor sind Zitterklapfen, Hochkünzelspitze und  Widderstein auszumachen. Rechts vom Widderstein sieht man das Geißhorn, den Liechelkopf     und den Elfer. Noch näher sind die Berge, die den Rappensee umrahmen:    Hochrappenkopf     und Rappenseekopf, auf denen wir am Vortag gestanden hatten,   Hochgundpitze  ,  Rotgundspitze  und Linkerskopf. Darüber der Hohe Ifen, ganz im Norden schließlich die  Nagelfluhkette  und die Hörner. 

Ebenfalls direkt im Norden sind es der Himmelschrofenzug, darüber der Grünten, der Schattenberggrat und die Kette vom Nebelhorn zum Großen Daumen, die ins Auge fallen. Viel näher die Trettachspitze, die Mädelegabel und die Hochfrottspitze, an denen wir heute noch vorbeischlendern würden. Den Nordosten dominieren dann Hochvogel und Krottenkopf. Der Blick schwenkt weiter über Urbeleskarspitze und Bretterspitze, dahinter dominieren der Wetterstein mit der Zugspitze. Direkt davor sind die hohen Graswände der Kreuzspitzen, der Rotwand und der Pfeilspitze zu sehen. Dahinter folgen die Gipfel der Mieminger Kette und des Karwendels. Den Horizont dominieren dann der Imster Muttekopf und, weiter entfernt, die Große Schlenkerspitze.

Von Osten nach Süden zieht sich in unmitteöbarer Nähe die Kette vom Muttekopf über Wildmahdspitze un den Wilden Kasten zur Peischelspitze, darüber sind es vor allem Gipfel der Lechtaler Alpen, die ins Auge fallen: Ruitelspitze, Oberlahmspitze, Saxerspitze, Freispitze und Parseierspitze, davor die die Tajaspitze, und schließlich Wetterspitze und
Vorderseespitze.

Herrliche Aussicht! Nach einer kurzen Rast kehrten wir aber schnell wieder zurück zur Abzweigung. Wir hatten ja noch so einiges vor.

Vom Abzweig aus geht's auf Bändern (maximal A) weiter zum Heilbronner Thörle, einem spektakulären Felsenfenster, durch das die Route führt. Von dort kraxelt man hinauf (auch maximal A, allerdings Absturzgelände) in die Kleine Steinscharte (2531 m).

Hier könnte man geradeaus zur Schochenalp und nach Holzgau absteigen.

Weiter geht's Richtung Steinschartenkopf. Bald folgt eine etwas luftige Querung in die rechte Flanke, die in eine Plattenzone führt. Durch diese stiegen wir im Zickzack hinauf (A) zu einer steilen Leiter (A/B). Oben steht man schon fast auf dem Gipfel. Es folgt der spektakulärste Teil der Route: eine luftige, aber einfache Brücke (A). Dann ist der Gipfel des Steinschartenkopfs (2615 m) erreicht.

Es geht nun kurz über den Grat, dann steigt man auf Bändern (max. A/B) auf der anderen Seite des Steinschartenkopfs hinunter. Die Ostflanke des Wilden Manns querend wandert man dann hinunter in die Socktalscharte (2447 m).

Hier könnte man links zum Waltenberger Haus absteigen.

Unser nächstes Ziel war aber der Bockkarkopf. Das ist meist Gehgelände, eine versicherte Passage auf halber Höhe in der linken Flanke, wo man kurz absteigen muss, ist maximal A. Bald steht man auf dem Bockkarkopf (2609 m).

Nun am Grat in Serpentinen (erneut maximal A) wieder hinunter. Kurz vor dem Ende des versicherten Teils ist bei der Bockkarscharte (2523 m) noch eine Querung unter einem Überhang zu meistern (ebenfalls nur A). Dann geht's noch kurz über den Grat. An einer Tafel ist der eigentliche Heilbronner Weg dann bewältigt.

Wobei - schwierig ist relativ. Objektivieren wir das Ganze: Der Heilbronner Weg ist bei guten Bedingungen problemlos zu begehen, T3+, A/B.

Man könnte hier in der Bockkarscharte die Begehung beenden, und zum Waltenberger Haus absteigen. Aber es folgen noch einige weitere Highlights!

Wir blieben also auf der Höhe und wanderten nun auf die Ostseite der Hochfrottspitze.

Es folgt das nächste Highlight: der Schwarzmilzferner, der einzige Gletscher in den Allgäuer Alpen. Aber der war schon damals eher ein Lowlight. Der Gletscher ist nur noch ein Schatten seiner selbst, und fühlt sich dementsprechend auch nicht wie ein Gletscher an, eher wie ein Altschneefeld.

Die Überquerung des Schwarzmilzferners ist einfach (L), es gibt keine Spalten, und bei guten Bedingungen sollte man keinerlei Probleme haben. Rutschig kann's halt sein.

Kurz nach dem Ferner kann man links auf die Mädelegabel steigen. Allerdings gab's hier auch Steinböcke, und Christine hatte noch nie welche gesehen. Also stieg ich allein auf die Mädelegabel, und ließ die Kamera bei Christine, damit sie Steinböcke fotografieren konnte.

Der Aufstieg führt auf einer weglosen, aber markierten Route in leichter, etwas exponierter Felskletterei T4+/I). Es geht zunächst über den Rücken zur Einstiegswand, von wo aus man am besten immer den roten Punkten folgt.

Zuerst geht's von links nach rechts einige Meter eine Rinne hinauf. Dann quert man eine Platte horizontal nach links und steigt ein paar Meter weiter auf, wo man in leichteres Gelände gelangt. Nun in anspruchsvollem Gehgelände weiter hinauf. Es folgen noch vier, fünf Kraxelstellen, die man mit I bewerten könnte. Insgesamt eine lustige Genußkraxelei.

Ich habe leider keine Fotos vom Gipfel der Mädelegabel (2645 m), aber ich erinnere mich noch gut an den atemberaubenden Blick nach Norden, auf die Südseite der Trettachspitze.

Ein Grund, die Gabel nicht auszulassen. Eine Stunde rauf und runter sollte man rechnen, Schnelle schaffen's in einer Dreiviertelstunde.

Wieder unten, fand ich Christine wie gebannt Aug in Aug mit einem alten Steinbock vor. Es war nicht einfach, sie loszueisen. Aber es wurde Zeit, aufzubrechen - und übers Kratzerjoch (2221m) und das Untere Mädelejoch (1973m) zur Kemptner Hütte sind es noch viereinhalb Kilometer. Normalerweise eine Stunde, aber mit dem Heilbronner Weg, dem Hohen Licht und der Mädelegabel (immerhin rund 1100 Höhenmetern) in den Beinen, ist man doch ein bisschen langsamer unterwegs. Außerdem wird's schön grün, es gibt Murmelis zu sehen, dazu den Kratzer (rechts) und den Krottenkopf (geradeaus). Und so kamen wir erst kurz vor dem Abendessen in der Kemptner Hütte (1844 m) an.

Rappenseehütte - Heilbronner Weg - Kemptner Hütte: 12km, 1100hm, T4/I+, 8h


Tag 4 - Abstieg und Heimfahrt

Und dann ging's am nächsten Tag wieder runter und zurück nach Hause. Nach einer langen Nacht brachen wir nicht allzu früh morgens an der Kemptner Hütte (1844 m) auf, und wanderten durch den Sperrbachtobel hinunter zum Marterl am Knie (1376 m). Die übliche Pause hier fiel aus, weil wir bergab und erst eine Stunde unterwegs waren. Im Aufstieg macht diese Pause viel mehr Sinn.

Bald danach ist man auch schon unten im schönen Trettachtal, und auf bald breiten Wegen wanderten wir vorbei an der Alpe Oberau (1003 m), der Spielmannsau (992 m) hinunter zum Christlessee (919 m) und schließlich weiter nach Oberstdorf (813 m). Oder wir nahmen den Bus, das weiß ich nicht mehr.

Kemptner Hütte - Oberstdorf: 15km, 4Hm, T2, 4h


Fazit:

Trotz seiner geringen technischen Schwierigkeiten sollte der Heilbronner Weg nicht unterschätzt werden. Ein Topo gibt's hier.


Ausrüstung für den Heilbronner Weg:

Helm, für Anfänger und Kinder komplette Klettersteigausrüstung, evtl. Steigeisen für die Querung des Schwarzmilzferners.


Tourengänger: Nik Brückner


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T5- I
18 Aug 13
5. Allgäuer Hüttentour · Kauk0r
T3+ I K2-
23 Aug 11
Heilbronner Weg · frmat
T4 I
9 Aug 08
Mädelegabel 2645m · AndreFrick
T4 L I L
T4+ II
3 Okt 13
Heilbronner Weg plus 2 · basodino
T6- III
31 Aug 15
Biberkopf-Runde · quacamozza

Kommentar hinzufügen»