Klaffen (1829 m) - ohne "Hashtag" über das Wallgauer Eck
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Zum Glück sagt der sich beim Verkehrsservice halbstündig wiederholende infantil-überdrehte "Hashtag" nicht "Klaffen geht gar nicht", denn sonst müsste man womöglich auf die lohnende Wanderung auf diesen recht ruhigen Gipfel verzichten. Der Vorteil hier oben ist neben der glänzenden Aussicht auf "Bayern-3-Land", dass man sich das sinnfreie Geplappere der Radiobespaßer sparen und endlich mal einen Gang runterschalten kann. Etwas weniger Überdrehtheit tut in diesen Zeiten der Reizüberflutung sicherlich mal ganz gut und sorgt für Gelassenheit. Also auf geht's zum Gaffen am Klaffen!
Am kostenpflichtigen Parkplatz in der Zugspitzstraße in Wallgau geht es los. Man wandert am Sportplatz vorbei nach Südwesten, hält sich rechts und gleich wieder links. Kurz darauf beginnt ein Wanderweg (Beschilderung "Wallgauer Alm"), der zu einer Forststraße hinauf leitet. Hier geht es links weiter.
Die Beschilderung zur Wallgauer Alm gibt die Richtung zum ersten Etappenziel vor. Zunächst am Fahrweg, später auf einem Steig gewinnt man an Höhe und trifft auf einer Höhe von 1327 Metern an einem Unterstand wieder auf einen Fahrweg. Wegen des hübschen Ausblicks auf das Karwendelgebirge bietet sich hier eine Pause an.
Am Fahrweg hält man sich rechts und hat bald darauf die Qual der Wahl: Entweder weiter auf der Schotterstraße zur Wallgauer Alm oder - etwas kürzer - am unproblematischen Steig. Kurz vor der Alm laufen beide Optionen wieder zusammen und man erreicht das Weidegelände. Hier kann man schön hinüber zum Simetsberg schauen, der sich aus ungewöhnlicher Perspektive zeigt.
Das nächste Ziel ist das einsame Wallgauer Eck. An der Alm geht es auf einem Steig weiter, der durch die Wiese nach oben führt. Wo dieser nach links in die Südflanke des Wallgauer Ecks schwenkt (gelbes Schild), verlässt man ihn und wandert weglos durch übersichtliches Gelände hinauf zum östlichen Gipfelaufbau. Hier wird es recht steil, bei Nässe oder Schneeauflage sollte man besonders vorsichtig sein. Man hält sich ganz rechts am Rand der Latschen, freigeschnittene Steigspuren geben den besten Weg vor. Der höchste Punkt ist durch einen kleinen Holzpflock markiert und bricht steil nach Norden ab. Ein exklusives, kleines Gipfelziel, die Aussicht ist durch Bäume und Latschen aber eingeschränkt.
Auf geht's zum Klaffen, dem nächsten Ziel. Man hält sich zunächst auf der Südseite knapp unterhalb der Grathöhe, trifft bald auf einen Weidezaun und folgt ihm hinunter zum tiefsten Punkt zwischen Wallgauer Eck und Klaffen. Man sollte sich nicht verführen lassen, auf deutlicher Trasse auf die Nordseite abzusteigen, dichte Latschen behindern eine Rückkehr zum Kamm in erheblichem Maße. Auch am Kamm geht es ausgesprochen rustikal zur Sache. Das Unterholz fordert seinen Tribut, ab und zu finden sich vor langer Zeit freigeschnittene Passagen, die mittlerweile zugewuchert sind. Weiter oben geht es dann aber deutlich besser: Man erreicht eine Latschengasse, durch die Steigspuren von der Krüner Alm herauf führen. Auf ihnen erreicht man bald den höchsten Punkt mit Gipfelkreuz und -buch sowie einer schönen Aussicht auf Karwendel, Wettersteingebirge und die umliegenden Bayerischen Voralpen. Der Klaffen ist ein recht abgeschiedener und ruhiger Gipfel, auf dem man sich vom Trubel des Alltags bestens erholen kann.
Der Abstieg folgt zunächst dem Anstiegsweg. Anstelle sich durch die Latschen zurück zum Wallgauer Eck zu kämpfen, folgt man aber den schwachen Spuren weiter bergab. Diese verlaufen sich zeitweise; man durchquert ein steiles Waldstück und steigt direkt hinunter ins Almgelände der Krüner Alm. Hier hat man nochmals herrliche Blicke hinüber ins Karwendelgebirge.
An der Alm erreicht man wieder einen Steig. Der Beschilderung nach Wallgau folgend, geht es nach Nordosten steil in den Wald hinab, an einer Verzweigung hält man sich rechts. An der Talstation der Materialseilbahn trifft man auf einen Fahrweg, der in südöstlicher Richtung bergab leitet. Schließlich zweigt man nach rechts auf den alten Almweg ab ("Wallgau, Finzalm") und wandert hinunter in den Almgraben, der sich tief eingegraben hat. Hoch über dem Bach geht es lange in südlicher Richtung weiter, wobei einige Seitengräben gequert werden. Am Soiernkreuz trifft man schließlich auf den Fahrweg, der das Finzbachtal erschließt.
Die breite Schotterstraße führt oberhalb der Finzbachklamm (Abstecher möglich) sanft abwärts. Kurz bevor der Talboden erreicht wird, zweigt man links ab ("Wallgau", Schild nur aus Gegenrichtung lesbar) und folgt dem Weg an der Bärenhöhle vorbei zurück in Richtung Wallgau. Um zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen, hält man sich an einer kreuzenden Asphaltstraße links.
Schwierigkeiten:
Von Wallgau zur Wallgauer Alm: T2 (auf weiten Strecken T1).
Zum Wallgauer Eck: T3 (recht steiler, wegloser Gipfelanstieg).
Übergang zum Klaffen: T3 (eher rustikal und anstrengend als schwierig).
Abstieg zur Krüner Alm: T3 (weglos, teilweise Steigspuren).
Rückweg nach Wallgau über Finzbachtal: T2 (Fahrwegetappen T1).
Fazit:
Eine rustikale 3*-Rundwanderung auf ruhige bis einsame Gipfel des Estergebirges, bei der im Latschenkampf durchaus auch mal der Einsatz der Hände erforderlich ist. Am Wallgauer Eck ist der Ausblick nicht besonders überwältigend, am Klaffen hingegen hat man eine schöne Sicht auf Karwendel, Wetterstein und die umliegenden Berge der Bayerischen Voralpen. Leider verlaufen weite Teile des Auf- und Abstiegs auf monotonen Forstwegen.
Kategorien: Bayerische Voralpen, 3*-Tour, 1800er, T3.
Am kostenpflichtigen Parkplatz in der Zugspitzstraße in Wallgau geht es los. Man wandert am Sportplatz vorbei nach Südwesten, hält sich rechts und gleich wieder links. Kurz darauf beginnt ein Wanderweg (Beschilderung "Wallgauer Alm"), der zu einer Forststraße hinauf leitet. Hier geht es links weiter.
Die Beschilderung zur Wallgauer Alm gibt die Richtung zum ersten Etappenziel vor. Zunächst am Fahrweg, später auf einem Steig gewinnt man an Höhe und trifft auf einer Höhe von 1327 Metern an einem Unterstand wieder auf einen Fahrweg. Wegen des hübschen Ausblicks auf das Karwendelgebirge bietet sich hier eine Pause an.
Am Fahrweg hält man sich rechts und hat bald darauf die Qual der Wahl: Entweder weiter auf der Schotterstraße zur Wallgauer Alm oder - etwas kürzer - am unproblematischen Steig. Kurz vor der Alm laufen beide Optionen wieder zusammen und man erreicht das Weidegelände. Hier kann man schön hinüber zum Simetsberg schauen, der sich aus ungewöhnlicher Perspektive zeigt.
Das nächste Ziel ist das einsame Wallgauer Eck. An der Alm geht es auf einem Steig weiter, der durch die Wiese nach oben führt. Wo dieser nach links in die Südflanke des Wallgauer Ecks schwenkt (gelbes Schild), verlässt man ihn und wandert weglos durch übersichtliches Gelände hinauf zum östlichen Gipfelaufbau. Hier wird es recht steil, bei Nässe oder Schneeauflage sollte man besonders vorsichtig sein. Man hält sich ganz rechts am Rand der Latschen, freigeschnittene Steigspuren geben den besten Weg vor. Der höchste Punkt ist durch einen kleinen Holzpflock markiert und bricht steil nach Norden ab. Ein exklusives, kleines Gipfelziel, die Aussicht ist durch Bäume und Latschen aber eingeschränkt.
Auf geht's zum Klaffen, dem nächsten Ziel. Man hält sich zunächst auf der Südseite knapp unterhalb der Grathöhe, trifft bald auf einen Weidezaun und folgt ihm hinunter zum tiefsten Punkt zwischen Wallgauer Eck und Klaffen. Man sollte sich nicht verführen lassen, auf deutlicher Trasse auf die Nordseite abzusteigen, dichte Latschen behindern eine Rückkehr zum Kamm in erheblichem Maße. Auch am Kamm geht es ausgesprochen rustikal zur Sache. Das Unterholz fordert seinen Tribut, ab und zu finden sich vor langer Zeit freigeschnittene Passagen, die mittlerweile zugewuchert sind. Weiter oben geht es dann aber deutlich besser: Man erreicht eine Latschengasse, durch die Steigspuren von der Krüner Alm herauf führen. Auf ihnen erreicht man bald den höchsten Punkt mit Gipfelkreuz und -buch sowie einer schönen Aussicht auf Karwendel, Wettersteingebirge und die umliegenden Bayerischen Voralpen. Der Klaffen ist ein recht abgeschiedener und ruhiger Gipfel, auf dem man sich vom Trubel des Alltags bestens erholen kann.
Der Abstieg folgt zunächst dem Anstiegsweg. Anstelle sich durch die Latschen zurück zum Wallgauer Eck zu kämpfen, folgt man aber den schwachen Spuren weiter bergab. Diese verlaufen sich zeitweise; man durchquert ein steiles Waldstück und steigt direkt hinunter ins Almgelände der Krüner Alm. Hier hat man nochmals herrliche Blicke hinüber ins Karwendelgebirge.
An der Alm erreicht man wieder einen Steig. Der Beschilderung nach Wallgau folgend, geht es nach Nordosten steil in den Wald hinab, an einer Verzweigung hält man sich rechts. An der Talstation der Materialseilbahn trifft man auf einen Fahrweg, der in südöstlicher Richtung bergab leitet. Schließlich zweigt man nach rechts auf den alten Almweg ab ("Wallgau, Finzalm") und wandert hinunter in den Almgraben, der sich tief eingegraben hat. Hoch über dem Bach geht es lange in südlicher Richtung weiter, wobei einige Seitengräben gequert werden. Am Soiernkreuz trifft man schließlich auf den Fahrweg, der das Finzbachtal erschließt.
Die breite Schotterstraße führt oberhalb der Finzbachklamm (Abstecher möglich) sanft abwärts. Kurz bevor der Talboden erreicht wird, zweigt man links ab ("Wallgau", Schild nur aus Gegenrichtung lesbar) und folgt dem Weg an der Bärenhöhle vorbei zurück in Richtung Wallgau. Um zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen, hält man sich an einer kreuzenden Asphaltstraße links.
Schwierigkeiten:
Von Wallgau zur Wallgauer Alm: T2 (auf weiten Strecken T1).
Zum Wallgauer Eck: T3 (recht steiler, wegloser Gipfelanstieg).
Übergang zum Klaffen: T3 (eher rustikal und anstrengend als schwierig).
Abstieg zur Krüner Alm: T3 (weglos, teilweise Steigspuren).
Rückweg nach Wallgau über Finzbachtal: T2 (Fahrwegetappen T1).
Fazit:
Eine rustikale 3*-Rundwanderung auf ruhige bis einsame Gipfel des Estergebirges, bei der im Latschenkampf durchaus auch mal der Einsatz der Hände erforderlich ist. Am Wallgauer Eck ist der Ausblick nicht besonders überwältigend, am Klaffen hingegen hat man eine schöne Sicht auf Karwendel, Wetterstein und die umliegenden Berge der Bayerischen Voralpen. Leider verlaufen weite Teile des Auf- und Abstiegs auf monotonen Forstwegen.
Kategorien: Bayerische Voralpen, 3*-Tour, 1800er, T3.
Tourengänger:
83_Stefan

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