Kulturhistorische Wanderung um Flums - Kapelle St. Georg in Berschis (586 m)
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Diese kurze Wanderung ist die Fortsetzung von dieser.
Heute waren Irène und ich zusammen unterwegs. Erst holten wir in Berschis den Schlüssel der Kapelle, dann wanderten wir auf den Hügel, den wir "von hinten" (= via römische Treppe) bestiegen.
1803 wurden im neugeschaffenen Kanton St. Gallen via Mediationsakte alle bisherigen Untertanengebiete zusammengefasst. Dabei wurden die Grenzen der politischen Gemeinden recht willkürlich neu festgelegt. So kamen Berschis und Tscherlach, die vorher zur Herrschaft Flums-Gräpplang gehört hatten, zu Walenstadt.
Die Tschudis auf Gräpplang sahen sich auch als Kirchenherren und begünstigten eine Reihe von Weihestätten mit Zuwendungen. Zu diesen gehörte auch die Kapelle St. Georg, welche so dominant über dem Talboden des Seeztales thront.
Die besondere Lage muss schon zu Urzeiten offensichtlich gewesen sein. So wurden hier Siedlungsplätze bis zurück in die Bronze- und Jungsteinzeit nachgewiesen. In spätrömischer Zeit stand auf dem Hügel eine Festungsanlage von beträchtlicher Grösse.
Die heutige Kapelle besteht aus zwei Bauteilen.
Die südliche Hälfte ist romanisch und stammt aus dem 11./12. Jahrhundert.
Der nördliche Teil wurde in mehreren Etappen angebaut. Im 17. Jahrhundert fasste man beide Teile unter einem gemeinsamen Dach zusammen. Witzig an diesem Anbau ist, dass "vergessen" wurde, Fenster einzubauen: In der neueren Hälfte ist es stockdunkel.
Baugeschichtlich bedeutend ist der romanische Teil.
Als eine der ganz wenigen Sakralbauten nördlich der Alpen wurde sie mit Rundbogen-Gewölben gebaut. Das ist eine sehr schwere Bauweise, vor allem wenn mit Bruchstein gemauert wird. Entsprechend schmal sind die beiden Schiffe und deren Unterteilungen und entsprechend wuchtig mussten Mauern und Säulen sein.
Die heutige Bemalung stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist eher "zufällig" (vorwiegend Apostel). Ursprünglich war wohl auch diese Kirche knallbunt ausgemalt. Und irgendwo müsste St. Georg abgebildet gewesen sein.
St. Georg ist für eine ländliche Gegend ein eher ungewöhnliches Patrozinium, man findet es meist im Zusammenhang mit Burgen, Rittern oder Kreuzzügen.
Im Umfeld der Kapelle ist ein "Kulturweg St. Georgenberg" angelegt, wo auf Info-Tafeln die Funde aus verschiedenen Epochen beschrieben werden.
Abgestiegen sind wir via Südhang, das war ziemlich glitschig.
Heute waren Irène und ich zusammen unterwegs. Erst holten wir in Berschis den Schlüssel der Kapelle, dann wanderten wir auf den Hügel, den wir "von hinten" (= via römische Treppe) bestiegen.
1803 wurden im neugeschaffenen Kanton St. Gallen via Mediationsakte alle bisherigen Untertanengebiete zusammengefasst. Dabei wurden die Grenzen der politischen Gemeinden recht willkürlich neu festgelegt. So kamen Berschis und Tscherlach, die vorher zur Herrschaft Flums-Gräpplang gehört hatten, zu Walenstadt.
Die Tschudis auf Gräpplang sahen sich auch als Kirchenherren und begünstigten eine Reihe von Weihestätten mit Zuwendungen. Zu diesen gehörte auch die Kapelle St. Georg, welche so dominant über dem Talboden des Seeztales thront.
Die besondere Lage muss schon zu Urzeiten offensichtlich gewesen sein. So wurden hier Siedlungsplätze bis zurück in die Bronze- und Jungsteinzeit nachgewiesen. In spätrömischer Zeit stand auf dem Hügel eine Festungsanlage von beträchtlicher Grösse.
Die heutige Kapelle besteht aus zwei Bauteilen.
Die südliche Hälfte ist romanisch und stammt aus dem 11./12. Jahrhundert.
Der nördliche Teil wurde in mehreren Etappen angebaut. Im 17. Jahrhundert fasste man beide Teile unter einem gemeinsamen Dach zusammen. Witzig an diesem Anbau ist, dass "vergessen" wurde, Fenster einzubauen: In der neueren Hälfte ist es stockdunkel.
Baugeschichtlich bedeutend ist der romanische Teil.
Als eine der ganz wenigen Sakralbauten nördlich der Alpen wurde sie mit Rundbogen-Gewölben gebaut. Das ist eine sehr schwere Bauweise, vor allem wenn mit Bruchstein gemauert wird. Entsprechend schmal sind die beiden Schiffe und deren Unterteilungen und entsprechend wuchtig mussten Mauern und Säulen sein.
Die heutige Bemalung stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist eher "zufällig" (vorwiegend Apostel). Ursprünglich war wohl auch diese Kirche knallbunt ausgemalt. Und irgendwo müsste St. Georg abgebildet gewesen sein.
St. Georg ist für eine ländliche Gegend ein eher ungewöhnliches Patrozinium, man findet es meist im Zusammenhang mit Burgen, Rittern oder Kreuzzügen.
Im Umfeld der Kapelle ist ein "Kulturweg St. Georgenberg" angelegt, wo auf Info-Tafeln die Funde aus verschiedenen Epochen beschrieben werden.
Abgestiegen sind wir via Südhang, das war ziemlich glitschig.
Tourengänger:
PStraub

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