Westliche Zinne 2973m - Der Spalt
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Wenn man sich für die Westliche Zinne interessiert, stößt man unweigerlich auf die legendäre Schlüsselstelle. Ein Spalt muss mit einem "beherzten" Spreizschritt überstiegen werden und auch der bergteufel hat es in seinem überzeugenden Bericht so erwähnt. Doch im Jahr nach seiner Begehung hat ein Felssturz diesen Spalt so erweitert, dass es für den Spreizschritt nicht nur Herz, sondern Flügel bräuchte und inzwischen eine Umgehung nötig geworden ist.
Manuel weiß schon davon und hat seine Erfahrung im letzten Jahr gesammelt. Trotzdem nimmt er Barbara und mich nocheinmal mit hinauf, zu meiner großen Freude.
Das herrliche Wetter lädt förmlich dazu ein und wir sind nicht die einzigen auf dem Weg. Zwei nette Münchner, Bernd und Olli, kreuzen unseren Weg, es entwickelt sich eine Berg- und Seilkameradschaft, die bis zum Ende und bis zum abschließenden Bier halten wird.
Gemeinsam nähern wir uns dem Spalt, kraxeln Wände und Rinnen aufwärts, überwinden locker hohe 3er Stellen und stehen irgendwann vor dem ehemaligen Spreizschritt. Inzwischen ist der Spalt zu breit dafür und die Schlaufe hängt nutzlos in der Wand. Die zwei Kollegen schauen verdutzt, doch Manuel kennt die Umgehung und schickt Barbara in ein Wändchen links daneben ;-)
Die Westliche Zinne zeigt sich in neuem Kleid und die Umleitung ist mit IV zu bewerten! Barbara ist versiert in solchem Gelände und steigt flott voran. Ein paar Sicherungen sind schnell gelegt, aber es braucht Geschick und intelligentes Seilmanagement, um diese neue, heikle Passage zu überwinden. Ich komme an meine Grenze und atme tief durch, als ich endlich auf dem Sockel stehe.
Der Rest ist im Vergleich Entspannung, in wenigen Minuten stehen wir vor dem Gipfel. Trotz der höheren Schwierigkeit und des fehlenden Spreizschrittfotos versammelt sich heute eine wahre Menschenmenge auf der Westlichen Zinne. Im Minutentakt kommen Neuankömmlinge entgegen oder steigen schon wieder ab. Wir sind überrascht von dem Andrang und zählen mindestens 20 Bergsteiger, für die Westliche Zinne enorm!
Zwei gewitzte Sextner Bergführer lassen uns absteigen Richtung Spalt und stehen darunter schon wieder vor uns. Als Insider kennen sie eine Abseilvariante weiter nördlich, aber muss man ja nicht gleich jedem auf die Nase binden!? Wir knüpfen dafür mit unseren zwei Münchner Kollegen nicht nur die Bergfreundschaft, sondern auch die Seile, so haben wir volle 60 Meter bis aufs Ringband.
Den steilen Kamin und eine weitere Stelle seilen wir geschmeidig ab und trotten durch den Schotter zurück zur schon geschlossenen Auronzohütte. Nur Bernd und Olli haben ihre Bar noch geöffnet, spendieren ein Starnberger Helles und wir lassen es zischen.
Es entwickeln sich nette Gespräche, wir verabschieden uns nur mit Mühe. Aber es wartet ja noch die Schwarzwälder-Kirsch-Torte beim Bacher in Olang auf uns, genüsslich spalte ich den zarten Teig und danke meinen beiden Freunden für dieses gewaltige Bergerlebnis.
Nachtrag vom 21.09. 2023:
Man kann trotz des Felsausbruchs die Westliche Zinne immer noch auf dem Normalweg durch den Spalt besteigen. Es wurde ein verknotetes Fixseil angebracht und mit dessen Hilfe kann man unsere Umgehung vermeiden, es braucht aber Vertrauen und einen sehr beherzten Zug, viel leichter wird es damit auch nicht!

Das herrliche Wetter lädt förmlich dazu ein und wir sind nicht die einzigen auf dem Weg. Zwei nette Münchner, Bernd und Olli, kreuzen unseren Weg, es entwickelt sich eine Berg- und Seilkameradschaft, die bis zum Ende und bis zum abschließenden Bier halten wird.
Gemeinsam nähern wir uns dem Spalt, kraxeln Wände und Rinnen aufwärts, überwinden locker hohe 3er Stellen und stehen irgendwann vor dem ehemaligen Spreizschritt. Inzwischen ist der Spalt zu breit dafür und die Schlaufe hängt nutzlos in der Wand. Die zwei Kollegen schauen verdutzt, doch Manuel kennt die Umgehung und schickt Barbara in ein Wändchen links daneben ;-)
Die Westliche Zinne zeigt sich in neuem Kleid und die Umleitung ist mit IV zu bewerten! Barbara ist versiert in solchem Gelände und steigt flott voran. Ein paar Sicherungen sind schnell gelegt, aber es braucht Geschick und intelligentes Seilmanagement, um diese neue, heikle Passage zu überwinden. Ich komme an meine Grenze und atme tief durch, als ich endlich auf dem Sockel stehe.
Der Rest ist im Vergleich Entspannung, in wenigen Minuten stehen wir vor dem Gipfel. Trotz der höheren Schwierigkeit und des fehlenden Spreizschrittfotos versammelt sich heute eine wahre Menschenmenge auf der Westlichen Zinne. Im Minutentakt kommen Neuankömmlinge entgegen oder steigen schon wieder ab. Wir sind überrascht von dem Andrang und zählen mindestens 20 Bergsteiger, für die Westliche Zinne enorm!
Zwei gewitzte Sextner Bergführer lassen uns absteigen Richtung Spalt und stehen darunter schon wieder vor uns. Als Insider kennen sie eine Abseilvariante weiter nördlich, aber muss man ja nicht gleich jedem auf die Nase binden!? Wir knüpfen dafür mit unseren zwei Münchner Kollegen nicht nur die Bergfreundschaft, sondern auch die Seile, so haben wir volle 60 Meter bis aufs Ringband.
Den steilen Kamin und eine weitere Stelle seilen wir geschmeidig ab und trotten durch den Schotter zurück zur schon geschlossenen Auronzohütte. Nur Bernd und Olli haben ihre Bar noch geöffnet, spendieren ein Starnberger Helles und wir lassen es zischen.
Es entwickeln sich nette Gespräche, wir verabschieden uns nur mit Mühe. Aber es wartet ja noch die Schwarzwälder-Kirsch-Torte beim Bacher in Olang auf uns, genüsslich spalte ich den zarten Teig und danke meinen beiden Freunden für dieses gewaltige Bergerlebnis.
Nachtrag vom 21.09. 2023:
Man kann trotz des Felsausbruchs die Westliche Zinne immer noch auf dem Normalweg durch den Spalt besteigen. Es wurde ein verknotetes Fixseil angebracht und mit dessen Hilfe kann man unsere Umgehung vermeiden, es braucht aber Vertrauen und einen sehr beherzten Zug, viel leichter wird es damit auch nicht!
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (6)