Rund um Gitschenen, Tag drei: Chaiserstuel - Bannalpsee
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Für den letzten Tag meines Aufenthalts in Gitschenen habe ich mir eine Rundtour vorgenommen, die mich über den Chaiserstuel und am Bannalpsee vorbei führte. Ich habe mir wieder den Wecker gestellt, da ich es am späten Nachmittag noch mit einer der letzten Seilbahnfahrten runter zu meinem Auto in St. Jakob schaffen musste. Touren auf den Chaiserstuel sind bei Hikr ja schon einige vorgestellt worden, aber vielleicht bietet meine Rundtour-Idee ja doch noch etwas Inspiration zum Nachwandern.
Die Wahrnehmung und damit auch Benennung von Bergen wird oft mit irgendetwas Majestätischem konnotiert: Kaiser-, König-, Hoch- usw. Und so gibt es bei Bergnamen einige "kaiserliche". Der schwyzerdütsche Chaiserstuel hat lustigerweise eine Namensvetter im Badischen, nämlich den (standarddeutschen) Kaiserstuhl bei Freiburg im Breisgau. Letzterer ist allerdings eher für gehaltvolle Spätburgunder bekannt, denn für Gipfelerlebnisse. Ein tolles Wandergebiet ist er jedenfalls auch, nur eher in der gemütlichen Variante, mit nicht ganz so weiten Fernblicken. Noch einen weiteren Kaiserstuhl gibt es offenbar im Kanton Obwalden.
Da die Wanderung mit 18 km auch mal lange Momente hat, empfehle ich als Soundtrack Kelley Stoltzs "Where You're Going", dessen verschleppter Beat grad perfekt passt.
Los ging es noch vor Sonnenaufgang vom (sehr nett geführten!) Berggasthof Gitschenen aus, der drei Tage lang meine Ausgangsbasis für Wanderungen war. Ich laufe südwestlich über Weiden und durch einen Bergwald Richtung Sulztal. Hier wird der Weg zum (gut markierten) Pfad, der hoch zur Passhöhe Sinsgäuer Schonegg (1915 m) führt. Anfangs grasig, später steinig, immer entlang des munter vor sich hinplätschernden Sulzbachs. Mit der Morgendämmerung im Rücken ist es hier dann auch Zeit für ein paar stimmungsvolle Fotos.
An der Sinsgäuer Schonegg angekommen habe ich einen schönen Blick in die andere Seite der Passhöhe. Dort werde ich nachmittags hochkommen. Jetzt jedoch biege ich links auf den wbw-Steig ab, der über ein Teilstück des Oberalper Grats hoch zum Chaiserstuel führt. Wenn man unten an der Schonegg steht und nach oben in die Nordflanke des Grats schaut, fragt man sich, wo genau denn da ein Pfad hochführen soll. Aber bei genauerem Hinsehen entdecke ich am Hang ein Zickzack-Muster, das sich nach oben schraubt. Im unteren Drittel nutzt der Weg eine Rippe (etwas ausgesetzt) und dann geht's recht steinig steil hoch, nix also bei Nässe (v. a. bei umgekehrter Wegführung). Alles so mittel-ausgesetzt aber net schwierig. Das Felsband im oberen Viertel ist noch ein kleines Highlight, aber schnell durchstiegen.
Auf dem Oberalper Grat angelangt kommt man dann an einer Stelle raus ( P. 2152), wo er weniger ein Grat, denn eher ein grasiger gewölbter Rücken ist. Die Pfad-Markierung geht schräg rechts Richtung Westen weiter, ich laufe aber neugierdehalber direkt rüber zur anderen Seite, wo ein jäher Abriss einen fantastischen Tiefblick auf das Kar unterhalb bietet, mit der imposanten Kulisse der Rimistöcke und des Engelberger Rotstocks dahinter. Auch hier gibt es Wegspuren, ich gehe westlich weiter. In die andere Richtung ist der Oberalper Grat wohl ein beliebtes Ziel für klettrige Touren in T5/II. Entlang der Kante bieten sich mir weiter tolle Tiefblicke und Panoramen, bis ich kurz vor P. 2291 diesen rechts umgehen muss (auch das lieber nicht bei Nässe), hier dann wieder auf dem markierten wbw-Pfad. Jetzt rückt auch mein Etappenziel ins Bild, die abgeflachte Gipfel-Kuppe des Chaiserstuel. Nochmals geht der Pfad nah an die Abrisskante mit dem schönen Tiefblick heran, bevor er über das Schuttfeld unterhalb der Chaiserstuel-Kuppe zu ihr ansteigt. Hier geht es erneut im Zick-Zack hoch und recht schuttig zu.
Ich komme am Fuß des plateuartigen Gipfels an und die Markierung zeigt hier zu einer kleinen Kletterstelle (I) hoch: diese hat viele gute Tritte, ist nur ca. sechs Meter hoch und macht Spaß (sie liesse sich auch linksseitig umgehen, stelle ich später fest). Schliesslich stehe ich oben auf dem Chaiserstuel, der durchwegs mit Gras bewachsen ist. Ich laufe einmal rundrum und freue mich über die grandiosen Aussichten: besonders eindrücklich sind die eben schon erwähnten Gipfel-Nachbarn südlich: Rimistöcke und Engelberger Rotstock, weiterhin Wissigstock, Hasenstock. Aber auch rüber zum Bietgrat/Bietstöck und dem Bannalpsee hat man Bilderbuch-Blicke. Mit Blick auf meinen Hinweg raufwärts setze ich mich ins hohe Gras und mache erstmal Brotzeit. Danach entdecke ich, dass man von Westen her auch auf einem Fußpfad zum Gipfelplateau kommt *rofl*. Der stellt sich jetzt als meine Weg-Fortführung heraus: runter zur Bannalper Schonegg. Hier kommen mir jetzt auch die ersten Wandergruppen des Tages entgegen.
Es geht zunächst noch auf dem einfachen Grat der Bannalper Schonegg südwärts entlang und dann rechts runter in die Bannalp, wo bald auch der Bannalper See am Ende des Tals ins Blickfeld rückt. Über ihm und links oben beeindrucken einen die wuchtigen Walenstöcke mit dem Großen Walenstock in ihrer Mitte. Rechts das Felsband des Bietgrat/Bietstöcke. Ich habe die Uhrzeit im Blick und bin mir nicht sicher, ob ein Abtecher runter zum See noch im Zeitplan läge. Ich entscheide mich dagegen und belasse es bei dem schönen Anblick des Sees vom Weg hier oben.
Bei der Bergstation der Luftseilbahn, die von Fellboden heraufkommt, ist nun der westliche Wendepunkt meiner Rundwanderung: hier wende ich mich wieder nordostwärts und laufe auf einem schönen Pfad am Hang entlang, sozusagen um die Bietstöcke herum. Der Pfad senkt sich langsam tawärts und tauch in einen herrlichen Bergwald ein: wunderbar wurzelig und felsig geht es eine ganze Weile bergab, um mich herum ein Mischwald-Ambiente in prächtigsten Herbstfarben. Ich überquere den Sinsgäubach, es geht wieder bergan und ich passiere die sehr einladende Haghütte, beii der ich leider aus genannen Zeitgründen nicht einkehre. Kurz nach ihr biege ich rechts ab Richtung Widderen und Rinderstaffel.
Hier verläuft hier eine Art Material-Seilbahn (?), die wohl auch für den (lustig anzuschauenden) Personentransport genutzt wird. Weiter oben mache ich ein Bild dieser sympathischen Konstruktion. Ich laufe jetzt im Tal zwischen Brisen/Hoh Brisen und Chaiserstuel wieder auf die Sinsgäuer Schonegg zu, ab der ich heute morgen ja abgebogen bin. Der Weg schraubt sich über Weiden nach oben und ich habe nochmal einen Blick aus der Distanz auf die Partie am Hang des Oberalper Grats, die mir morgens so viel Spaß gemacht hat.
Ab der Sinsgäuer Schonegg deckt sich mein Rückweg nun mit dem Hinweg. Das Gehen bergauf ändert sich in ein Bergab, ins Blickfeld rücken nun andere Gipfel, bzw. die alten Bekannten von heut früh. Beeindruckend rechts oberhalb das Felsentor und der Stockzahn des Oberalper Grats. Links die Felswand des Maisanders. An der Sulztaler Hütte vorbei, um den schönen Alpeler herum, dann noch ein waldige Passage und schliesslich tauchen die Häuser von Gitschenen auf.
Der Seilbahn-Wart legt für mich und zwei weitere Wanderer eine "Sonderfahrt" ein und so komme ich ohne große Warterei erschöpft, aber zufrieden an meinem Wagen unten in St. Jakob an.
Fazit: auch meine dritte Tour von Gitschenen aus hat mir viel Freude gemacht und mir und meiner Kamera vielfältige Eindrücke beschert. Ich hoffe, noch so einige Bergwanderungen in der Schweiz machen zu können, an schönen Ecken mangelt's dort ja nicht.
Die Wahrnehmung und damit auch Benennung von Bergen wird oft mit irgendetwas Majestätischem konnotiert: Kaiser-, König-, Hoch- usw. Und so gibt es bei Bergnamen einige "kaiserliche". Der schwyzerdütsche Chaiserstuel hat lustigerweise eine Namensvetter im Badischen, nämlich den (standarddeutschen) Kaiserstuhl bei Freiburg im Breisgau. Letzterer ist allerdings eher für gehaltvolle Spätburgunder bekannt, denn für Gipfelerlebnisse. Ein tolles Wandergebiet ist er jedenfalls auch, nur eher in der gemütlichen Variante, mit nicht ganz so weiten Fernblicken. Noch einen weiteren Kaiserstuhl gibt es offenbar im Kanton Obwalden.
Da die Wanderung mit 18 km auch mal lange Momente hat, empfehle ich als Soundtrack Kelley Stoltzs "Where You're Going", dessen verschleppter Beat grad perfekt passt.
Los ging es noch vor Sonnenaufgang vom (sehr nett geführten!) Berggasthof Gitschenen aus, der drei Tage lang meine Ausgangsbasis für Wanderungen war. Ich laufe südwestlich über Weiden und durch einen Bergwald Richtung Sulztal. Hier wird der Weg zum (gut markierten) Pfad, der hoch zur Passhöhe Sinsgäuer Schonegg (1915 m) führt. Anfangs grasig, später steinig, immer entlang des munter vor sich hinplätschernden Sulzbachs. Mit der Morgendämmerung im Rücken ist es hier dann auch Zeit für ein paar stimmungsvolle Fotos.
An der Sinsgäuer Schonegg angekommen habe ich einen schönen Blick in die andere Seite der Passhöhe. Dort werde ich nachmittags hochkommen. Jetzt jedoch biege ich links auf den wbw-Steig ab, der über ein Teilstück des Oberalper Grats hoch zum Chaiserstuel führt. Wenn man unten an der Schonegg steht und nach oben in die Nordflanke des Grats schaut, fragt man sich, wo genau denn da ein Pfad hochführen soll. Aber bei genauerem Hinsehen entdecke ich am Hang ein Zickzack-Muster, das sich nach oben schraubt. Im unteren Drittel nutzt der Weg eine Rippe (etwas ausgesetzt) und dann geht's recht steinig steil hoch, nix also bei Nässe (v. a. bei umgekehrter Wegführung). Alles so mittel-ausgesetzt aber net schwierig. Das Felsband im oberen Viertel ist noch ein kleines Highlight, aber schnell durchstiegen.
Auf dem Oberalper Grat angelangt kommt man dann an einer Stelle raus ( P. 2152), wo er weniger ein Grat, denn eher ein grasiger gewölbter Rücken ist. Die Pfad-Markierung geht schräg rechts Richtung Westen weiter, ich laufe aber neugierdehalber direkt rüber zur anderen Seite, wo ein jäher Abriss einen fantastischen Tiefblick auf das Kar unterhalb bietet, mit der imposanten Kulisse der Rimistöcke und des Engelberger Rotstocks dahinter. Auch hier gibt es Wegspuren, ich gehe westlich weiter. In die andere Richtung ist der Oberalper Grat wohl ein beliebtes Ziel für klettrige Touren in T5/II. Entlang der Kante bieten sich mir weiter tolle Tiefblicke und Panoramen, bis ich kurz vor P. 2291 diesen rechts umgehen muss (auch das lieber nicht bei Nässe), hier dann wieder auf dem markierten wbw-Pfad. Jetzt rückt auch mein Etappenziel ins Bild, die abgeflachte Gipfel-Kuppe des Chaiserstuel. Nochmals geht der Pfad nah an die Abrisskante mit dem schönen Tiefblick heran, bevor er über das Schuttfeld unterhalb der Chaiserstuel-Kuppe zu ihr ansteigt. Hier geht es erneut im Zick-Zack hoch und recht schuttig zu.
Ich komme am Fuß des plateuartigen Gipfels an und die Markierung zeigt hier zu einer kleinen Kletterstelle (I) hoch: diese hat viele gute Tritte, ist nur ca. sechs Meter hoch und macht Spaß (sie liesse sich auch linksseitig umgehen, stelle ich später fest). Schliesslich stehe ich oben auf dem Chaiserstuel, der durchwegs mit Gras bewachsen ist. Ich laufe einmal rundrum und freue mich über die grandiosen Aussichten: besonders eindrücklich sind die eben schon erwähnten Gipfel-Nachbarn südlich: Rimistöcke und Engelberger Rotstock, weiterhin Wissigstock, Hasenstock. Aber auch rüber zum Bietgrat/Bietstöck und dem Bannalpsee hat man Bilderbuch-Blicke. Mit Blick auf meinen Hinweg raufwärts setze ich mich ins hohe Gras und mache erstmal Brotzeit. Danach entdecke ich, dass man von Westen her auch auf einem Fußpfad zum Gipfelplateau kommt *rofl*. Der stellt sich jetzt als meine Weg-Fortführung heraus: runter zur Bannalper Schonegg. Hier kommen mir jetzt auch die ersten Wandergruppen des Tages entgegen.
Es geht zunächst noch auf dem einfachen Grat der Bannalper Schonegg südwärts entlang und dann rechts runter in die Bannalp, wo bald auch der Bannalper See am Ende des Tals ins Blickfeld rückt. Über ihm und links oben beeindrucken einen die wuchtigen Walenstöcke mit dem Großen Walenstock in ihrer Mitte. Rechts das Felsband des Bietgrat/Bietstöcke. Ich habe die Uhrzeit im Blick und bin mir nicht sicher, ob ein Abtecher runter zum See noch im Zeitplan läge. Ich entscheide mich dagegen und belasse es bei dem schönen Anblick des Sees vom Weg hier oben.
Bei der Bergstation der Luftseilbahn, die von Fellboden heraufkommt, ist nun der westliche Wendepunkt meiner Rundwanderung: hier wende ich mich wieder nordostwärts und laufe auf einem schönen Pfad am Hang entlang, sozusagen um die Bietstöcke herum. Der Pfad senkt sich langsam tawärts und tauch in einen herrlichen Bergwald ein: wunderbar wurzelig und felsig geht es eine ganze Weile bergab, um mich herum ein Mischwald-Ambiente in prächtigsten Herbstfarben. Ich überquere den Sinsgäubach, es geht wieder bergan und ich passiere die sehr einladende Haghütte, beii der ich leider aus genannen Zeitgründen nicht einkehre. Kurz nach ihr biege ich rechts ab Richtung Widderen und Rinderstaffel.
Hier verläuft hier eine Art Material-Seilbahn (?), die wohl auch für den (lustig anzuschauenden) Personentransport genutzt wird. Weiter oben mache ich ein Bild dieser sympathischen Konstruktion. Ich laufe jetzt im Tal zwischen Brisen/Hoh Brisen und Chaiserstuel wieder auf die Sinsgäuer Schonegg zu, ab der ich heute morgen ja abgebogen bin. Der Weg schraubt sich über Weiden nach oben und ich habe nochmal einen Blick aus der Distanz auf die Partie am Hang des Oberalper Grats, die mir morgens so viel Spaß gemacht hat.
Ab der Sinsgäuer Schonegg deckt sich mein Rückweg nun mit dem Hinweg. Das Gehen bergauf ändert sich in ein Bergab, ins Blickfeld rücken nun andere Gipfel, bzw. die alten Bekannten von heut früh. Beeindruckend rechts oberhalb das Felsentor und der Stockzahn des Oberalper Grats. Links die Felswand des Maisanders. An der Sulztaler Hütte vorbei, um den schönen Alpeler herum, dann noch ein waldige Passage und schliesslich tauchen die Häuser von Gitschenen auf.
Der Seilbahn-Wart legt für mich und zwei weitere Wanderer eine "Sonderfahrt" ein und so komme ich ohne große Warterei erschöpft, aber zufrieden an meinem Wagen unten in St. Jakob an.
Fazit: auch meine dritte Tour von Gitschenen aus hat mir viel Freude gemacht und mir und meiner Kamera vielfältige Eindrücke beschert. Ich hoffe, noch so einige Bergwanderungen in der Schweiz machen zu können, an schönen Ecken mangelt's dort ja nicht.
Tourengänger:
Schubi
Communities: Photographie
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