Hüttentage auf der Badener Hütte


Publiziert von Gipfelstürmer94 , 20. Oktober 2019 um 09:07.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Venedigergruppe
Tour Datum: 2 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 3262 m
Abstieg: 3262 m
Strecke:58km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Mittersill durch den Felberntauerntunnel oder von Lienz kommend bis zum Südportal des Tunnels.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Mittersill durch den Felberntauerntunnel oder von Lienz kommend bis zum Südportal des Tunnels.
Unterkunftmöglichkeiten:Matreier Tauernhaus. ist ein vollwertiges Hotel und gewährt trotzdem AV Mitgliedern einen Rabatt.
Kartennummer:Kompass Karte 38

Hüttentage auf der Badener Hütte

Aufstieg mal anders

Nach dem Abbruch des Venediger Weges im letzten Jahr ist mir die Idee gekommen die Umgebung der Badener Hütte mal genauer zu erkunden. Und so startete ich gegen 7.00 am Parkplatz des Matreier Tauernhauses. Da ich nicht direkt den Weg zur Hütte nehmen wollte, machte ich die Route etwas anders über den kleinen Ort Berg etwas abwärts das Tal runter. So ging ich zuerst über den Tauernbach und folgte den Wegweisern nach Gruben. Immer rechts entlang des Tauernbaches erreichte ich die Schildalm. Hier wechselte ich die Seite und es ging weiter unterhalb der Felberntauernstraße durch den Bergwald. Bevor sich nun das Tal weitet nimmt der Weg ab der Kalser Alm mehrere Serpentinen und führt zurück an den tief eingeschnittenen Tauernbach. Mittlerweile wird es auch im noch schattigen Tal wärmer. Ich erreiche nun die untere Taxeralm bei 1300m Seehöhe. Der Fahrweg verläuft hier eintönig neben dem Bach bzw. Fluss her. Das besserte sich ab Raneburg, ich wechselte auf die rechte Seite und der Weg stieg langsam an. Bis ich den verschlafen wirkenden Ort Berg erreichte. Hier musste ich zu meinem Leidwesen doch noch 150hm absteigen nach Gruben. Wo ich mit 1150m am tiefsten Punkt des Tages war und der eigentliche Zustieg zur Hütte begann. Davor genehmigte ich mir noch eine Jause mit einem schönen Rundblick durch das Tauerntal. Nun gegen 9.30 begann der Monsteranstieg zu Badener Hütte, wie die Pickups die folgende Fahrstraße rauf kommen ist mir bis heute ein Rätsel. Trotzdem schaffte ich den sehr fordernden Teil des Weges doch recht gut durch den langsam stickigen Bergwald. Und schon 2h später war ich an der Zedlacher Alm. Hier wandelt sich auch der Charakter des Tals. Alpiner, schroffer, schöner – So ging es den Fahrweg, welcher nur noch eine Radspur in der Wiese war, weiter. Am P. 2072 zweigt nun der beschilderte Wanderweg zur Hütte ab, ich verblieb aber auf dem Fahrweg der recht eben dahinzieht. Am Ende des Fahrweges bei einem Materialschuppen des Hüttenliftes steige ich dem gut markierten Weg zur Hütte auf. Hinter einer kleinen Felsstufe treffe ich den anderen Aufstiegsweg und folgte dem breitgetretenen Weg über eine Endmoräne zur Hütte hinauf. Diese erreichte ich 15.30 und das erste Radler war eine Wohltat.
 
Schwierigkeit: T3
Längen und Höhendifferenz: 23,5km 1493hm hoch
 

Einmal Bonn Matreier Hütte und zurück

An diesen Tag wollte ich mir die spannendste Etappe des Venediger Höhenweges anschauen. Die sehr ausgesetzte Passage von der Badener Hütte über Galtenscharte und Kälberscharte zur Bonn – Matreier Hütte. So starte ich gegen 8.00 nach einem kräftigen Frühstück. Ich steige den Weg vom Vortag bis etwa 2300m ab und folge der Beschilderung zur Bonn – Matreier Hütte. Wie sich später zeigen wird ist die angebrachte Warnung vor Steinschlag ernst zu nehmen. Zu Beginn führt der Weg durch den Gletscherschliff des weit zurück gezogenen Frosnitzkees und quert den Frosnitzbach. Dem Weg folgend ging ich durch die grünen und zunehmend steiler werdenden Hänge der hohen Achsel bis zu einem Seeli. Hier verbleibe ich auf dem oberen Weg und quere die abschüssige Flanke der Achsel. Mehrere Stellen an den der Fels durch das Gras kommt sind mit Seilversichert. Die längste Versicherung ist an der vom Schober kommenden Felsrippe die auf einem Band gequert wird. Danach erreichte ich den Goldried. Hier ist der letzte Abzweig ins Tal auch dieser ist mit einer Warnung vor Steinschlag versehen. Das Wetter sah gut aus und ich querte den Mafronitzbach. Der folgende Abschnitt ist wie eine große Schlaufe zur Scharte hinauf. Erst im Schutt durch Rinnen verlief der Weg bald in Schrofen. Weiter oben stieg ich in einer seilversicherten Rinne hinauf. Danach erreichte ich eine größere fast ebene Fläche, hier war ein Schneefeld selbst hier lag ein Seil griffbereit. Dem Weg folgend erreichte ich danach eine Felsrippe die erstiegen werden muss. Sofort danach kam der schwierigste Teil. Meiner Meinung nach ist das die Schlüsselstelle der Scharte. Der Weg führt hier im sandigen Brösel im sehr abschüssigen Hang durch mehrere Erosionsrinnen es liegt zwar ein Seil hier doch verharschter Altschnee welcher in den Rinnen liegt hat den größten Teil begraben zum anderen sind die Fixpunkte nicht wirklich vertrauenserweckend. Ich versuchte also im Brösel oberhalb der verschneiten Wegtravesse über die Rinnen zu gelangen. Das gelang mir auch ohne Teile des Weges zum Abrutschen zu bringen. An der letzten Rinne sind auch kleine Felsbänder sichtbar die alternativ zum über klettern genutzt werden können. Nach dieser prekären Stelle ist wieder gewachsener Fels die Unterlage und der Weg geht so gut sichtbar zur Galtenstscharte. Nach kurzer Fotopause stieg ich nach Süden ab (seilversichert) und gelangte durch Blockwerk zum kurzen Anstieg auf die Kälberscharte. Ab dieser ist es nur noch ein kurzes Stück bis zur Hütte. Diese erreichte ich erstaunlicherweise genau 12.00. Auf die Frage wo ich den herkomme stoße ich auf großes Erstaunen da die Pächter nicht wussten, dass die Seile in der Galtenscharte noch liegen. Es sollte sich später herausstellen das normalerweise die Seile erst zu Seasonstart der Bonn-Matreier Hütte gelegt werden und die Vorpächter dies wohl nach ihrer letzten Season nicht gemacht hatten, was niemand wissen konnte. Nach einer Mahlzeit ging es dann bei sich langsam verdüsterten Himmel zurück. Im Abstieg von der Galtenscharte nutze ich nun die Felsbändchen die den Abstieg etwas weniger gefährlich machten. Nach dem Schneefeld spurtete ich nun los um dem Regen zu entgehen. Das schaffte ich auch fast erst kurz vor der Badener Hütte holten mich die Schauer ein. Diese erreichte ich nach nur 3,5 Wegstunden von der Bonn – Matreier Hütte.
 
Schwierigkeit: T4
Längen und Höhendifferenz: 18,4km 1335hm auf und ab
 

Ruhetag mit Bergpanorama

Nach nun zwei sehr größeren Touren wollte ich die Umgebung der Hütte erkunden. So ging es in Richtung Frosnitzkees hinauf hier stieß ich auf der Moräne auf einem hier oben seltenen Besucher einem Birkenhuhn. Nach einer weiträumigen Umrundung dessen gelangte ich an den Rand des Keeses und genoß den Rest des Tages bei einer weiträumigen Fototour durch die alpine Botanik wie Edelweiß und prominenten Gipfeln wie dem Großglockner und seiner Trabanten.
 
Schwierigkeit: T3

 Abstieg im Banne des Venedigers

Nach dem Frühstück startete ich zum Abstieg. Ich wählte den Weg über das Löbbentörl um einmal den See „das Auge Gottes“ zu sehen. So folgte ich dem Weg unter ständigen Aus und Ab immer weiter weg von der Badener Hütte. Unterhalb der Keesspölach geht es seilversichert entlang von höher werdenden Wänden. Aufgrund der NO Ausrichtung kann hier in den Rinnen bis spät ins Jahr auch noch Schnee liegen. Hiernach tritt das abschüssige Gelände zurück und ich traf auf die Weggabel zum Wildenkogel. Ich blieb auf dem Weg zum Löbbentörl. Dieser steigt auch sofort die letzten 150hm zum Törl an. Oben angekommen konnte ich nicht umhin das Panorama zu bewundern. Von der Kristallwand und deren Hängegletscher geht der Blick zum Eisdach des Venedigermassives. Im Rücken kann man auch den Großglockner sehen. Ich begann den Abstieg oben noch seilversichert im Brösel wechselt die Umgebung schnell auf Blockwerk. Da hier auch recht viel Schnee lag konnte ich weite Strecken absurfen bis etwa 2500m Höhe wo die 1850er Moräne des Schlatenkeeses beginnt. So war ich schnell an den prominenten See, wo schon reger Betrieb von Turnschuhtouristen herrscht. Der weitere Abstieg erfolgt dem Menschenstrom entgegen hinunter in das dampfige Tal. Und in praller Sonne über die Fahrstraße zurück zum Parkplatz am Matreier Tauernhaus.
 
Schwierigkeit: T3
Längen und Höhendifferenz: 13,7km 202hm auf und 1295hm ab

Tourengänger: Gipfelstürmer94


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»