Lötschepasshütte Sommer 2019, 1|2 - mit Gitzifurggu
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Nach dem Zusammentreffen der ÖV- mit den PW-Anreisenden in Kandersteg, und der Fahrt mit dem vorreservierten Kander-Bus nach Selden, Hotel Steinbock, beginnt die sonnige Bergwanderung aus dem Gasteretal hinauf zum Lötschepass.
Nach dem Startkafi auf der Terrasse des Hotels - und dem Treffen mit Mike Zurbrügg, meinem Bergführer während den vier super Schneeschuhtagen auf die Äbeni Flue - geht’s gleich über die Hängebrücke über die Kander zum anschliessend längeren steilen Aufstieg. Erst wandern wir im Wald hoch zum beeindruckenden Wasserfall des Leitibaches. An ihm vorbei windet sich das Weglein meist im Wald hoch zum nicht mehr geöffneten Berghaus Gfelalp (ein Gruppe Jugendlicher ist hier gerade mit Aufräumarbeiten beschäftigt). Wir legen hier ein kurze Pause ein, während uns Mike hier mit seiner Grossgruppe überholt und wenig oberhalb ebenfalls eine Rast einschaltet.
Allmählich verlassen wir auf dem weiterhin steilen BWW die Baumzone und steigen über Alpweiden weiter steil an; auf ~ 1988 m biegt der offizielle Weg ab auf eine Flachpassage unterhalb des Kessels Schönbüel - die eine Hälfte wählt diese Variante, während ich mit der andern dem steilen nicht mehr markierten Direktaufstieg über den Rücken folge. Auf P. 2094 vereinigen sich beide Routen wieder; steil steigen wir alle auf grasbesetztem Terrain rechts des Felskessels unter den bemerkenswerten, ausserordentlich attraktiv geformten Felsen des Wildelsigegrates auf zur Balme - hier eröffnet sich der traurig stimmende Blick auf den kaum mehr erkennbaren Gletscher, seine bescheidenen Reste sind meist unter grossen Mengen von Geröll versteckt.
Während stets mehr Wolken am oberen Ende des Gletschertälchens überm Ferdenrothorn aufziehen, verweilen wir hier für eine etwas ausgedehntere Rast - noch bei Sonnenschein.
Wie wir dann wieder aufbrechen, den Spuren und den aufgestellten Stangen folgend, uns auf den Lötschegletscher begeben - welcher nur selten kleine Einblicke ins Eis gewährt - verdunkelt sich der Himmel doch nach und nach. Wir queren auf jenem meist flacher hinüber zum Anstieg zur rechtsseitigen Moräne. Ruppig und rutschig ist der dazu nötige Aufstieg; einfacher der Gang zu P. 2497; hier beginnt die wohl attraktivste Passage des Hüttenzustieges: erst über Felsplatten, danach auf einem Schuttweglein höher zu den nachfolgenden Felsbändern, welche schliesslich zum flacheren Schlussabschnitt leiten.
Hatten wir zuvor noch den erkennbaren Rest des Lötschegletschers unterhalb des Balmhorn-Gitzigrates bewundern können, so setzt auf den paar letzten hundert Metern zur Lötschenpasshütte Nieseln bis leichter Regen ein.
Viel Zeit verbleibt uns nun auf der Hütte, um uns einige Stärkung zuzuführen, das weitere Vorgehen zu erörtern - und mich mit Andrea und Beat, den beiden so zuvorkommenden Unterstützern anlässlich meines kleines Unfalles auf der letztjährigen Tour, auszutauschen.
Auch Mike trudelt später mit seiner Gruppe in der Hütte ein; wir sind beide der Meinung, dass wir heute aufs Hockenhorn verzichten … Wie ich mit meiner Gruppe in und vor der Hütte verweile, das Wetter über längere Zeit beobachte, und den Wetterradar konsultiere, beschliesse ich, anstelle des Horns den neu eingerichteten und markierten Weg, welcher auf kürzestem und einfachsten Weg nach Leukerbad führt, bis zum nahen Übergang unter die Füsse zu nehmen - der nun herrschende Sonnenschein in westlicher Richtung bestärkt mich in meinem Vorhaben.
So machen wir uns, nach Auskunft von Andrea, auf und folgen erst der Hüttenwasserleitung über Geröll in die Senke zwischen P. 2673 und P. 2676; ab hier steigen wir erst moderat in kombinierten Schutt-Felsgelände an Richtung ehemaligem (Ferdengletscher) - seit dieser „dank“ der Klimaerwärmung abgeschmolzen ist, hat der Wegmacher hier nun einen gut markierten (wrw) Steig (teilweise sogar mit Drahtseilen) eingerichtet. In der zweiten Hälfte des Aufstiegs treffen wir etwas steileres, doch gut begehbares Plattengelände an. Zum Schluss, kurz vor Erreichen der Gitzifurggu, legen wir die letzten Meter im feineren Geröll zurück - oben angekommen, können wir zum Ferdenrot- und Balmhorn hochblicken und in der Ferne sogar Leukerbad erkennen.
In der Sonne können wir hier verweilen, unser Passfoto ;-) schiessen, zur Hütte und zum Lötschbergsee hinunterschauen - und zwischen Hocken- und Bietschhorn die mächtige Regenfront im Lötschental erkennen …
Erst noch im Sonnenschein steigen wir auf derselben Route wieder ab; wie wir uns der Lötschenpasshütte nähern, verschlechtert sich auch hier das Wetter wieder. Zeitweise regnet es später leicht, nach dem Abendessen können wir über der Gitzifurggu letztes Rot des Sonnenunterganges beobachten, während überm Bietschhorn schönes Wetterleuchten einsetzt.
▲ 1 ⅝ h bis Balme (+ 10 min Pause)
▲ 1 h bis Lötschenpasshütte
▲ ⅝ h bis Gitzifurggu
▼ ½ h bis Lötschenpasshütte
unterwegs mit Anna, Jumbo und Thomas
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