Lichtbrenntjoch


Publiziert von hefra , 1. September 2019 um 21:14.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:30 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m

Nachdem wir schon so viel positives über den Weg durch`s Pitzetal zum Lichtbrenntjoch erfahren haben, war nun heut` der Selbsttest an der Reihe. Und es hat sich alles bestätigt; vor allem die entrückte Umgebung dort hinten bezaubert immer wieder neu. Im Mai 2012 besuchte ich das Lichtbrenntjoch schon einmal, seinerzeit bei winterlichen Bedingungen von Norden über den Faselberggrat (http://stein-und-schnee.de/ziel.php?id=1283). Diesmal waren die Bedingungen einfacher und die Aussichten noch besser, obwohl die Fernsicht doch ziemlich eingetrübt war.
Gestartet sind wir am Hotel Seespitz; dort über die schmale Brücke und am Planseeufer hinüber zum Heiterwanger See. Am Rande einer Weide geht`s dann im Wald hinauf ins Pitzetal (beschildert), grün-weiße Punkte markieren sporadisch den Weg, der landschaftlich schön bis zur Pitzetal-Hirtenhütte leitet (vorher an einer beschilderten Verzweigung links halten). Hinter der Hütte muss der Bach überquert werden; auf der anderen Seite (Steinmann) führt ein kleiner Steig in wenigen Minuten zu einer Jagdhütte empor, hinter der Steigspuren auf einem Rücken weiter hinauf führen. Es gilt jetzt immer genau zu schauen, welchen Schwenk die Spuren nehmen. Irrläufer wurden von Vorgängern mit trockenen Ästen verlegt (und von uns verstärkt); der richtige Weg verläuft zielstrebig aufwärts, bei längeren Querungen sollte man skeptisch werden. Ab und an sind alte, verblichene Rottupfer auszumachen, die die Richtigkeit der Wegwahl bestätigen. Der Steig fädelt zwischen Spieß und Lichtbrenntjoch aus und eröffnet hier auch erstmals weitere Ausblicke nach Norden. Zum Lichtbrenntjoch nun rechts weiter; mit kurzzeitigem Höhenverlust geht`s ans finale Latschenfeld heran, nach dessen etwas mühsamer Durchquerung der Gipfel erreicht wird. Auf dem Gipfelsteinmann sitzt ein Kolkraben-Pärchen und sonnt sich. Aber diese Schwarzröcke sind so auf der Hut, dass sie kein Foto zulassen und sich in die Lüfte schwingen, bevor wir näher dran sind. Die Insellage des Lichtbrenntjochs beschert in alle Richtungen freie Sicht; und wir genießen die Stille. Nach verdienter Pause nehmen wir denselben Weg zurück; unten im Plansee gibt`s dann die ersehnte Erfrischung. 
Wetter: Sehr warm, heiter; am späten Nachmittag ganz leichter, lauer Regen.
An den Hütten gibt`s Trinkwasser und oberhalb der Jagdhütte neugierige Schafe. Sehr eindrückliche Wanderung, man bewundere das Felsszenario auf der Nordseite des gesamten Danielkammes. Überaus sehenswert !

Mit mir auf Tour: meine (bis auf die Latschen) begeisterte Frau.

Tourengänger: hefra


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Kommentare (6)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2019 um 21:31
Ja da schau an, was für ein Zufall! Genau einen Tag nach dir war ich auch auf dem Lichtbrenntjoch. Wie klein die Welt doch ist. Ein sehr hübsches, doch recht abgelegenes Gipfelchen (abgelegen zumindest für Ammergauer Verhältnisse) - mir hat es jedenfalls gefallen. Viele Grüße!

hefra hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. September 2019 um 21:24
Hallo Stefan,
knapp daneben ist auch vorbei ......
Bleibt zu hoffen, dass dein Abstieg nicht zu spät stattgefunden hat (am Samstag abend gab`s zumindest im Werdenfelser Land ja ein ziemliches Wetterinferno) und du über keine trockenen Äste gestolpert bist !

VG Frank

Kommunist hat gesagt: Irrläufer sperren?
Gesendet am 2. September 2019 um 11:18
Ich finde das voll nervig, wenn sog. "Irrläufer" mit trockenen Ästen gesperrt werden oder auch sonstige Markierungen eigensinnigerweise auf solchen Bergen angebracht werden. Das verdirbt anderen doch den ganzen Spaß. Wer sich nicht selber in so einem Gelände orientieren kann, der sollte am Aggenstein auf gut markierten Wegen bleiben.

hefra hat gesagt: RE:Irrläufer sperren?
Gesendet am 2. September 2019 um 21:48
Lieber Kommunist,
jeder hat das Recht, über irgendwelche trockenen Äste hinweg zu steigen und sein eigenes Glück zu suchen. Es gibt doch so viele weglose Touren zu erkunden, wo Dir bestimmt kein Vorgänger den Spaß verderben kann. Also, bleib` einfach locker, es gibt schlimmeres.

VG Frank

Kommunist hat gesagt: Markierungen entfernt
Gesendet am 29. November 2019 um 10:48
Ich war gestern dort und habe die Äste und Markierungen wieder entfernt. Muss ja nicht sein, dass jeder ursprüngliche, weglose Berg noch vom Menschen verhundst wird.

hefra hat gesagt: RE:Markierungen entfernt
Gesendet am 30. November 2019 um 23:56
Wenn es um den reinen (persönlichen) Spaß geht, kann ich dir soweit folgen. Sollte es aber wirklich ernsthaft um die "Verhundsung" der Berge gehen, dann sollten wir uns zuallererst bei der fun- und komfortorientierten Tourismusindustrie beklagen, die mittels Pisten, Liften und diversen Bahnen (von der Seil- bis zur Sommerrodelbahn) die Bergwelt für Leute erschließt, die nicht unbedingt ein Interesse an der Natur haben. Wir sollten uns an Almbetreiber wenden, die ohne uns gefragt zu haben schon vor langer Zeit ursprüngliche Bergwälder rodeten, um auf den entstandenen Wiesen Tiere weiden zu lassen, denen wir heute u.a. unsere Bio-Milch verdanken ..... u.s.w.... u.s.f. ... Die Liste ließe sich noch eine Weile fortsetzen; auch könnte man die Jäger zur Rede stellen, warum sie sich erdreisten, ohne unsere Einwilligung "eigensinnigerweise" ihre z.T. selbstangelegten Jagdsteige zu markieren .... etc.
Nicht dass wir uns falsch verstehen; auch ich bin ein Freund wegloser Touren und mag das eigenständige Orientieren ohne Hilfsmittel (auch deswegen bin ich Berggeher); aber stell` mal das von mir o.g. in Relation zu ein paar trockenen Stöckchen, zumal diese nun wirklich natürlicherweise zum Berg gehören, wo und wie auch immer sie liegen und welchen Zweck sie erfüllen (in unübersichtlichem Gelände spare ich mir rückwegs dadurch unnötige Verhauer).
Auch mir "schmecken" viele Sachen nicht; trotzdem versuche ich, tolerant zu sein, obwohl mir das beim konsumorientierten Fun-Berg-Touristen schwerfällt. Kleinigkeiten wie trockene Stöckchen (ich bleibe dabei, dass es schlimmeres gibt ---> schau dich in der Welt um !) sind doch nun wirklich nicht die Aufregung wert, lassen wir doch die Kirche mal im Dorf !

P.S. Der Normalaufstieg von Süden aufs Lichtbrenntjoch ist schon lange kein wegloser mehr, sogar rote Farbtupfer gibt`s an Bäumen, die du hoffentlich gleich mit ausgehackt hast :-) !


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