Rückkehr in die Felsenarena um Bad Münster
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Heyho! Mein dreihunderster Tourenbericht! Happy thingsbums to me!
Die Gegend um Bad Münster überrascht durch schroffe Felswände, wilde Burgruinen auf steilen Felszähnen, und die höchste Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien. Seit einiger Zeit ist diese Gegend, die durch Geröllhalden, sandige Wege und karge Vege geprägt ist, unsere Lieblingswandergegend. Nun schlug die Waldelfe am Sams- vor, am Sonntag mal wieder in die NAHEgelegene Felsenarena zu fahren, und dort ein wenig herumzustromern. Dream Theaters "Distance Over Time" in den Player, und los ging's! Und weil sie die Brückenhäuser in Bad Kreuznach so mag, planten wir, unsere Tour genau dort zu beginnen.
Na, genau genommen starteten wir auf dem Parkplatz Kirschsteinanlage (104m). Das ist praktisch, weil man auf der historischen Brücke ebenso schlecht wie illegal parken kann. Von der Kirschsteinanlage ist die bekannte Brücke dann aber nur einen Kirschsteinwurf weit weg. Nahe, sozusagen. Wir passierten das Kreuznacher Entendenkmal, und wanderten hinüber zum offiziellen Startpunkt.
Die Brückenhäuser auf der Alten Nahebrücke (104m) sind das Wahrzeichen der Stadt Bad Kreuznach.
Die um 1300 errichtete Kreuznacher Brücke gehört neben der Erfurter Krämerbrücke und der Inneren Brücke in Esslingen zu den wenigen in Deutschland noch bestehenden Brücken, die mit Häusern bebaut sind. Die Brückenhäuser stammen aus dem 15. Jahrhundert, und waren einst von Handwerkern und Kaufleuten bewohnt.
Die Brücke besaß ursprünglich acht Bögen, von denen zwei den Mühlenteich querten, drei auf der Wörthinsel angeordnet waren und drei die Nahe überspannten. Zu den erstmals 1495 urkundlich erwähnten Brückenhäusern zählen vier Gebäude: Sie stehen auf den vier östlichen Brückenpfeilern und seit den 1980ern unter Denkmalschutz. Auch auf dem fünften Pfeiler stand früher ein Gebäude, ein Brückenturm, der allerdings nicht mehr erhalten ist. Von den vier Häusern sind nur drei auf Brückenpfeiler gebaut, das vierte steht auf der Wörthinsel, und zählt daher nicht als Brückenhaus im engeren Sinn.
Wir wanderten über die Brücke auf die Wörthinsel und auf der Insel den Mühlteich entlang nach Süden bis zur nächsten Brücke. Dort wechselten wir wieder auf die andere Seite, wo es über die Rossstraße und die Kaiser-Wilhelm-Straße weiterging. Auf der Kurhausstraße wechelten wir wieder hinüber auf die Insel, dann ging es durch den schönen Kurpark zu ihrer Südspitze. Und hier - Ihr ahnt es schon - wechselten wir wieder ans andere Ufer. Dort wieder in die Kaiser-Wilhelm-Straße, bis diese auf den Park stößt, der sich nun nahe der Nahe südwärts ausdehnt. Hier wechselt man - sepferständlich - in den Park. Und nun geht es, immer nahe der Nahe, weiter nach Süden.
An der Salinenbrücke (104m), über die die B48 die Nahe überbrückt,ging es unter der Bundesstraße durch.
Parkplatz Kirschsteinanlage - Salinenbrücke: Gehsteige, Parks, T1, 30 Minuten
Hier steht das erste von sechs Gradierwerken, die gemeinsam das größte natürliche Freiluftinhalatorium Europas bilden: das Salinental.
Ein Gradierwerk (auch "Leckwerk" oder fälschlich "Saline" genannt) ist eine Anlage zur Salzgewinnung. Schon die Kelten haben hier in der Gegend aus salzhaltigen Quellen Salz gewonnen, seit 1732 verwendet man dazu diese aufwändigen Konstruktionen: Auf einem hohen Holzgerüst sind Reisigbündel angebracht, über das Sole geleitet wird, wobei auf natürliche Weise Wasser verdunstet. Dadurch wird der Salzgehalt des Wassers erhöht, außerdem lagern sich Verunreinigungen der Sole an den Dornen ab, was die Qualität des Salzes erhöht.
Gradierwerke werden heute eher zu Kurzwecken betrieben: Durch die herabrieselnde Sole wird die Luft in der Nähe der Gradierwerke mit Soletröpfchen und Salzaerosol angereichert, was sich ähnlich wie Seeluft positiv bei Pollenallergien und Asthma auswirkt. Das Kreuznacher Salinental bildet mit seinen sechs neun Meter hohen Gradierwerken auf gut einem Kilometer Länge das größte natürliche Freiluftinhalatorium Europas.
Wir passierten einen nahegelegenen Wohnmobilstellplatz und gingen noch ein paar Schritte weiter, bis kurz vor einem Kanu-Sport-Vereinsheim der Sophie-Sondhelm-Weg links hinaufzwackt. Es geht an einem Spielplatz vorbei, und gleich darauf über die Bahnlinie, die hier, immer noch im Ort, in einer Art Felsschlucht verläuft. Drüben nach rechts, und zwischen Bahnlinie (rechts) und einem Neubaugebiet (links) weiter. Einen Halblinksabzweig ignorieren wir, dann geht es endlich hinaus aus dem Ort und rein in den Wald.
Der Weg kurvt bald links hinauf. Dort stößt man auf einen Querweg. Links ginge es zurück zum Neubaugebiet, wir wendeten uns nach rechts. In der Folge geht es stets leicht bergauf, man befindet sich auf einem wunderbarer Hangweg, auf dem man bis zur Gans hinauf gelangen kann. Der Weg, den ich ein halbes Jahr zuvor, kurz vor Sylvester entdeckt, und der mir damals sehr gefallen hatte, führt stets durch die Berghänge, und quert dabei rauhe Felsrippen und dunkle, steinige Waldtäler. Abzweige nach oben gibt es viele, die ignoriert man sämtlich. Abzweige nach unten gibt es nicht, und so kann man sich gar nicht verlaufen. Eine halbe Stunde später steht man am Aussichtspunkt Gans (296m).
Salinenbrücke - Gans: Markierte Wanderwege, T2, 45 Minuten
Eigentlich ist das eine ganze Kette von tollen Aussichtspunkten, aber die Gans hat halt einen Namen. Je weiter südlich man aussichtet, umso besser kann man den 202 Meter hohen Rotenfels einsichten, die höchste Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien.
Wir wanderten ein paar Meter nordwärts zurück, bis zum Abzweig eines Zickzackwegs, der von der Gans bis hinunter zum Ufer der Nahe führt. Dieser Weg quert nun in ständigem, weitausholendem Hin und Her den in durchaus alpinem Ausmaß gerölligen Westhang des Bergs, der den Aussichtspunkt "Gans" trägt. Dabei passiert man den Zwei-Bäder-Blick (238m), von dem aus man Aussicht auf Bad Kreuznach und Bad Münster hat. Dann ging's weiter durch die riesige Geröllhalde hinunter Richtung Nahe.
Dieser Zickzackweg führt unten am Ufer direkt unter den Felswänden des Rheingrafensteins hindurch. Dort unten besteht Steinschlaggefahr, und prall mit Felsbrocken gefüllte Metallnetze zeugen davon, dass die Sperrung auch ihren guten Grund hat. Trotzdem wird dieser Uferweg offenbar noch begangen, wie deutliche Spuren belegen. Auch ist die gefährliche Passage recht kurz, weshalb wir uns entschlossen, das Risiko auf uns zu nehmen.
Wir passierten die Absperrung, noch weit oben am Hang, wo eine letzte Abzweigung vom Zickzackweg möglich ist, und wanderten auf dem im unteren Teil spürbar weniger gepflegten Weg weiter bergab. Unten mündet die letzte Kehre dann in den besagten Uferweg, der direkt unter den Felswänden des Rheingrafensteins hindurchführt. Hier beeilten wir uns, und standen schnell an Hajos Fähre (107m).
Gans - Nahefähre: Markierte Wanderwege (Vorsicht, Steinschlag!), T2 - T3, 45 Minuten
Die Fähre, die man vom Huttental und vom Kurpark aus besteigen kann, ist die einzige handgezogene Fähre Süddeutschlands. Sie verbindet von Ostern bis Anfang November Bad Münster mit dem Huttental, von wo aus ein Wanderweg zum Rheingrafenstein hinauf führt. Diese Fähre gibt es schon seit Jahrhunderten: Erstmals erwähnt wurde sie im Jahr 1721.
Heute verkehrt sie Di, Mi und Do von 14.00 - 18.00 Uhr sowie Fr, Sa, So und Feier von 9.00 - 18.00 Uhr. In den rheinland-pfälzischen Sommerferien zusätzlich Mo von 13.00 - 18.00 Uhr und Di bis Do ebenfalls bereits ab 13.00 Uhr. Musik und Weinproben hat's sogar auch, Infungen hier.
Hajo schiffte uns über die Nahe zum nahen Kurpark, den wir nun durchquerten.
Das 1911 im Jugendstil errichtete Kurmittelhaus im Kurpark ist eine Besonderheit: Es gilt als eines der schönsten Fachwerkgebäude der Region. Es beherbergt die Brunnenhalle mit den beiden Heilquellen des Ortes.
Drüben wandten wir uns nach rechts, und suchten im Ortskern die Rotenfelsstraße, die uns in die richtige Richtung zum Rotenfels schubsen sollte. Auf ihr überquerten wir die Schienen, und wanderten hinauf und hinaus aus dem Ort. Durch Weinberge ging es weiter, bis zu einem Steilaufschwung des Bergs, wo sich der Wanderweg nach rechts wendet, Richtung Felstunnel und Stegfels. Noch vor dem Felstunnel zweigt links ein schöner Steig Richtung Rotenfels ab, den wir nahmen, und auf dessen Serpentinen wir nun über Felsen und Wurzeln dem Berg auf den Rücken stiegen. Ein wunderbarer Wegabschnitt, landschaftlich eines der Highlights der Gegend!
Oben gelangt man an einen hölzerenen Pavillon. Hier verlaufen viele Wege, tatsächlich vereinigen sich aber alle im näheren Umkreis zu drei Hauptrichtungen: Rechts geht es Richtung Bad Kreuznach, geradeaus zum Gasthaus "Zur Bastei", und nach halblinks geht es die Kante entlang zur Bastei. Dort wollten wir auch hin, allerdings war uns ein einfacher Abstecher zu langweilig, und wir wollten lieber eine Runde auf dem Rotenfels drehen. Also hielten wir uns geradeaus, wo man bald auf einem Feldweg aus dem Wald hinauswandert. Zwischen Wiesen und Äckern geht es nun weiter, und an einer Hecke, noch vor dem Gasthaus, nach links, zum Wanderparkplatz Luise-Rodrian-Haus (300m). Dort überquerten wir die Straße, und wanderten weiter auf dem schmalen Weg, der nun stracks zur Bastei (294m) führt.
Nahefähre - Bastei: Im Ort T1, sonst markierte Wanderwege, T2, 1h
Mitten in der ansonsten lieblichen Landschaft um Nahe und Alsenz ragt jäh und unvermittelt eine über 200 Meter hohe, senkrechte Felswand auf: Die Südwestwand des Rotenfels, höchste Wand zwischen den Alpen und Skandinavien. Oben eine sanfte Fläche, ist die oft senkrechte Felswand von tiefen, steilen und dunklen Tobeln durchfurcht. Die Wandflucht des Rotenfelsens ist 1200 m lang und 202 m hoch, und kann auf einem aussichtsreichen Weg entlang der Kante erwandert werden. Einer der Haupt-Aussichtspunkte ist die zinnenbekrönte Bastei, von der aus man einen atemberaubenden Blick in die Wand hat. Und über die Landschaft. Der Blick schweift von der nahen Gans ganz links über den Rheingrafenstein bis hinüber zum 22 Kilometer entfernten Donnersberg, zur Altenbaumburg davor und zur noch näher gelegenen Ebernburg. Dann übers Nahetal hinüber zum Lemberg, zum Gangelsberg und zum Welschberg.
Wir verließen die Bastei, und wanderten nun der Kante entlang nach Osten. In den Kessel, den die Bastei ostseitig begrenzt, ragt eine schmale Felskanzel hinein, die ich unbedingt noch besuchen wollte. Ich hatte die Felswand an einer anderen Stelle schon einmal durchstiegen (knapp T6/II), hier musste eine weitere Route heraufkommen. Die wollte ich mir ansehen.
Derweil wartete die Waldelfe am Weg, und wurde schnell von einer Gruppe von vier Jungs und einem Mädel eingeholt, die schon an der Bastei gepost hatten. Jetzt kriegten die Jungs gar nicht schnell genug die T-Shirts vom Leib, um ihre Fitnesstudiogestärkten pectoralis majores herzuzeigen. Als sie mich sahen (in höchstens T3-Gelände), musste natürlich ganz schnell über Selbstüberschätzung gemansplaint, und nebenbei erwähnt werden, dass man schon auf der Zugspitze gewesen sei. Hihi! Die Waldelfe, die das mitbekam, weil sie es sollte, war natürlich pflichtbewusst beeindruckt...
Nachdem wir diese testosteronbedingten muskulären Irritationen hinter uns gelassen hatten, kamen wir bald wieder an dem hölzernen Pavillon an, zu dem wir 40 Minuten zuvor von Bad Münster heraufgestiegen waren. Hier hielten wir uns nun weiter an der Kante, passierten einen weiteren Aussichtspunkt mit einer Bank, und gelangten bald an die erste von zwei Abzweigungen, an denen es rechts hinunter zum Stegfels geht. Wir ignorierten beide. Dann gelangt man an eine Wegspinne, wo fünf Wege zusammenkommen. Hier wählten wir den zweiten von rechts. Das klingt alles kompliziert, ist aber nicht schwer zu finden, weil unser nächstes Ziel, der Rabenfels, hier schon angeschrieben ist. Der Wanderweg umrundet nun eine flache Felskuppe, quert einen weiteren Talwärtsweg, und wandert nun genau nordwärts zu einem Schild. Hier ist der Rabenfels sogar zwei mal angeschrieben: 40 Meter sind's zu dem Aussichtpunkt.
Na, die Aussicht am Rabenfels (290m) ist so lala - da gibt es wirklich Schbeggerdaggerläreres in der Gegend. Also wieder zurück zum Schild und dort nach rechts. Der Wanderweg wendet sich nun leicht abwärts, in ein Tal, wo ein Sträßchen von der nahegelegenen Klinik Nahetal heraufkommt. Wir folgten dem Sträßchen etwa hundert Meter nach links, bergauf, und bogen an einer Kreuzung mit Wegen scharf links ab, so scharf, dass wir parallel zum Sträßchen wieder zurück liefen. Dieser schöne Weg führt nun immer knapp unterhalb der Bergkante des Schanzenkopfs nach Nordosten, vorbei an der Elisabethhütte (286m). Ein paar Meter weiter stößt er in spitzem Winkel auf einen breiteren Weg, auf dem es weiter nach Nordosten geht. Wir passierten die Leni-Müller-Hütte (288m) und wandten uns am nächsten Abzweig talwärts. Bald gelangten wir an den van-Recums-Blick (256m), wo man nochmal einen netten Ausblick ins nahe Nahetal hat. Ein paar Meter weiter unten stößt man nun auf einen Hangquerweg, dem wir nach Süden folgten, bis zur Örtels-Hütte (203m), wo er im spitzen Winkel wieder nach Norden zurückzackt. Immer weiter bergab geht es, bis man schließlich an der Nahe anlangt.
Wir wanderten nun auf dem Nachtigallenweg weiter nach Bad Kreuznach hinein. Der Weg führt bis an die Hängebrücke (102m), auf der wir die Nahe überquerten, nur um drüben ein paar Meter weiter die nächste Brücke, hinüber zum Kurpark, zu nehmen. Über die Kurhausstraße gelangten wir zurück zur Alten Nahebrücke (104m), wo wir die Tour mit einem Eis, einem Eiskaffee und mehreren Litern Bitter Lemon ausklingen ließen.
Bastei - Parkplatz Kirschsteinanlage: markierte Wanderwege (T2), Kurpark, Gehsteige (T1), 1,5h
Fazit:
Mal wieder eine ganz fantastische Tour in diesem kleinen, aber ganz besonderen landschaftlichen Od. Felsen, Geröllfelder, Eichen- und Kiefernwälder, Ruinen herrlich! Schöner hätte unsere Rückkehr in diese fantastische Wandergegend gar nicht sein können!
Die Gegend um Bad Münster überrascht durch schroffe Felswände, wilde Burgruinen auf steilen Felszähnen, und die höchste Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien. Seit einiger Zeit ist diese Gegend, die durch Geröllhalden, sandige Wege und karge Vege geprägt ist, unsere Lieblingswandergegend. Nun schlug die Waldelfe am Sams- vor, am Sonntag mal wieder in die NAHEgelegene Felsenarena zu fahren, und dort ein wenig herumzustromern. Dream Theaters "Distance Over Time" in den Player, und los ging's! Und weil sie die Brückenhäuser in Bad Kreuznach so mag, planten wir, unsere Tour genau dort zu beginnen.
Na, genau genommen starteten wir auf dem Parkplatz Kirschsteinanlage (104m). Das ist praktisch, weil man auf der historischen Brücke ebenso schlecht wie illegal parken kann. Von der Kirschsteinanlage ist die bekannte Brücke dann aber nur einen Kirschsteinwurf weit weg. Nahe, sozusagen. Wir passierten das Kreuznacher Entendenkmal, und wanderten hinüber zum offiziellen Startpunkt.
Die Brückenhäuser auf der Alten Nahebrücke (104m) sind das Wahrzeichen der Stadt Bad Kreuznach.
Die um 1300 errichtete Kreuznacher Brücke gehört neben der Erfurter Krämerbrücke und der Inneren Brücke in Esslingen zu den wenigen in Deutschland noch bestehenden Brücken, die mit Häusern bebaut sind. Die Brückenhäuser stammen aus dem 15. Jahrhundert, und waren einst von Handwerkern und Kaufleuten bewohnt.
Die Brücke besaß ursprünglich acht Bögen, von denen zwei den Mühlenteich querten, drei auf der Wörthinsel angeordnet waren und drei die Nahe überspannten. Zu den erstmals 1495 urkundlich erwähnten Brückenhäusern zählen vier Gebäude: Sie stehen auf den vier östlichen Brückenpfeilern und seit den 1980ern unter Denkmalschutz. Auch auf dem fünften Pfeiler stand früher ein Gebäude, ein Brückenturm, der allerdings nicht mehr erhalten ist. Von den vier Häusern sind nur drei auf Brückenpfeiler gebaut, das vierte steht auf der Wörthinsel, und zählt daher nicht als Brückenhaus im engeren Sinn.
Wir wanderten über die Brücke auf die Wörthinsel und auf der Insel den Mühlteich entlang nach Süden bis zur nächsten Brücke. Dort wechselten wir wieder auf die andere Seite, wo es über die Rossstraße und die Kaiser-Wilhelm-Straße weiterging. Auf der Kurhausstraße wechelten wir wieder hinüber auf die Insel, dann ging es durch den schönen Kurpark zu ihrer Südspitze. Und hier - Ihr ahnt es schon - wechselten wir wieder ans andere Ufer. Dort wieder in die Kaiser-Wilhelm-Straße, bis diese auf den Park stößt, der sich nun nahe der Nahe südwärts ausdehnt. Hier wechselt man - sepferständlich - in den Park. Und nun geht es, immer nahe der Nahe, weiter nach Süden.
An der Salinenbrücke (104m), über die die B48 die Nahe überbrückt,ging es unter der Bundesstraße durch.
Parkplatz Kirschsteinanlage - Salinenbrücke: Gehsteige, Parks, T1, 30 Minuten
Hier steht das erste von sechs Gradierwerken, die gemeinsam das größte natürliche Freiluftinhalatorium Europas bilden: das Salinental.
Ein Gradierwerk (auch "Leckwerk" oder fälschlich "Saline" genannt) ist eine Anlage zur Salzgewinnung. Schon die Kelten haben hier in der Gegend aus salzhaltigen Quellen Salz gewonnen, seit 1732 verwendet man dazu diese aufwändigen Konstruktionen: Auf einem hohen Holzgerüst sind Reisigbündel angebracht, über das Sole geleitet wird, wobei auf natürliche Weise Wasser verdunstet. Dadurch wird der Salzgehalt des Wassers erhöht, außerdem lagern sich Verunreinigungen der Sole an den Dornen ab, was die Qualität des Salzes erhöht.
Gradierwerke werden heute eher zu Kurzwecken betrieben: Durch die herabrieselnde Sole wird die Luft in der Nähe der Gradierwerke mit Soletröpfchen und Salzaerosol angereichert, was sich ähnlich wie Seeluft positiv bei Pollenallergien und Asthma auswirkt. Das Kreuznacher Salinental bildet mit seinen sechs neun Meter hohen Gradierwerken auf gut einem Kilometer Länge das größte natürliche Freiluftinhalatorium Europas.
Wir passierten einen nahegelegenen Wohnmobilstellplatz und gingen noch ein paar Schritte weiter, bis kurz vor einem Kanu-Sport-Vereinsheim der Sophie-Sondhelm-Weg links hinaufzwackt. Es geht an einem Spielplatz vorbei, und gleich darauf über die Bahnlinie, die hier, immer noch im Ort, in einer Art Felsschlucht verläuft. Drüben nach rechts, und zwischen Bahnlinie (rechts) und einem Neubaugebiet (links) weiter. Einen Halblinksabzweig ignorieren wir, dann geht es endlich hinaus aus dem Ort und rein in den Wald.
Der Weg kurvt bald links hinauf. Dort stößt man auf einen Querweg. Links ginge es zurück zum Neubaugebiet, wir wendeten uns nach rechts. In der Folge geht es stets leicht bergauf, man befindet sich auf einem wunderbarer Hangweg, auf dem man bis zur Gans hinauf gelangen kann. Der Weg, den ich ein halbes Jahr zuvor, kurz vor Sylvester entdeckt, und der mir damals sehr gefallen hatte, führt stets durch die Berghänge, und quert dabei rauhe Felsrippen und dunkle, steinige Waldtäler. Abzweige nach oben gibt es viele, die ignoriert man sämtlich. Abzweige nach unten gibt es nicht, und so kann man sich gar nicht verlaufen. Eine halbe Stunde später steht man am Aussichtspunkt Gans (296m).
Salinenbrücke - Gans: Markierte Wanderwege, T2, 45 Minuten
Eigentlich ist das eine ganze Kette von tollen Aussichtspunkten, aber die Gans hat halt einen Namen. Je weiter südlich man aussichtet, umso besser kann man den 202 Meter hohen Rotenfels einsichten, die höchste Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien.
Wir wanderten ein paar Meter nordwärts zurück, bis zum Abzweig eines Zickzackwegs, der von der Gans bis hinunter zum Ufer der Nahe führt. Dieser Weg quert nun in ständigem, weitausholendem Hin und Her den in durchaus alpinem Ausmaß gerölligen Westhang des Bergs, der den Aussichtspunkt "Gans" trägt. Dabei passiert man den Zwei-Bäder-Blick (238m), von dem aus man Aussicht auf Bad Kreuznach und Bad Münster hat. Dann ging's weiter durch die riesige Geröllhalde hinunter Richtung Nahe.
Dieser Zickzackweg führt unten am Ufer direkt unter den Felswänden des Rheingrafensteins hindurch. Dort unten besteht Steinschlaggefahr, und prall mit Felsbrocken gefüllte Metallnetze zeugen davon, dass die Sperrung auch ihren guten Grund hat. Trotzdem wird dieser Uferweg offenbar noch begangen, wie deutliche Spuren belegen. Auch ist die gefährliche Passage recht kurz, weshalb wir uns entschlossen, das Risiko auf uns zu nehmen.
Wir passierten die Absperrung, noch weit oben am Hang, wo eine letzte Abzweigung vom Zickzackweg möglich ist, und wanderten auf dem im unteren Teil spürbar weniger gepflegten Weg weiter bergab. Unten mündet die letzte Kehre dann in den besagten Uferweg, der direkt unter den Felswänden des Rheingrafensteins hindurchführt. Hier beeilten wir uns, und standen schnell an Hajos Fähre (107m).
Gans - Nahefähre: Markierte Wanderwege (Vorsicht, Steinschlag!), T2 - T3, 45 Minuten
Die Fähre, die man vom Huttental und vom Kurpark aus besteigen kann, ist die einzige handgezogene Fähre Süddeutschlands. Sie verbindet von Ostern bis Anfang November Bad Münster mit dem Huttental, von wo aus ein Wanderweg zum Rheingrafenstein hinauf führt. Diese Fähre gibt es schon seit Jahrhunderten: Erstmals erwähnt wurde sie im Jahr 1721.
Heute verkehrt sie Di, Mi und Do von 14.00 - 18.00 Uhr sowie Fr, Sa, So und Feier von 9.00 - 18.00 Uhr. In den rheinland-pfälzischen Sommerferien zusätzlich Mo von 13.00 - 18.00 Uhr und Di bis Do ebenfalls bereits ab 13.00 Uhr. Musik und Weinproben hat's sogar auch, Infungen hier.
Hajo schiffte uns über die Nahe zum nahen Kurpark, den wir nun durchquerten.
Das 1911 im Jugendstil errichtete Kurmittelhaus im Kurpark ist eine Besonderheit: Es gilt als eines der schönsten Fachwerkgebäude der Region. Es beherbergt die Brunnenhalle mit den beiden Heilquellen des Ortes.
Drüben wandten wir uns nach rechts, und suchten im Ortskern die Rotenfelsstraße, die uns in die richtige Richtung zum Rotenfels schubsen sollte. Auf ihr überquerten wir die Schienen, und wanderten hinauf und hinaus aus dem Ort. Durch Weinberge ging es weiter, bis zu einem Steilaufschwung des Bergs, wo sich der Wanderweg nach rechts wendet, Richtung Felstunnel und Stegfels. Noch vor dem Felstunnel zweigt links ein schöner Steig Richtung Rotenfels ab, den wir nahmen, und auf dessen Serpentinen wir nun über Felsen und Wurzeln dem Berg auf den Rücken stiegen. Ein wunderbarer Wegabschnitt, landschaftlich eines der Highlights der Gegend!
Oben gelangt man an einen hölzerenen Pavillon. Hier verlaufen viele Wege, tatsächlich vereinigen sich aber alle im näheren Umkreis zu drei Hauptrichtungen: Rechts geht es Richtung Bad Kreuznach, geradeaus zum Gasthaus "Zur Bastei", und nach halblinks geht es die Kante entlang zur Bastei. Dort wollten wir auch hin, allerdings war uns ein einfacher Abstecher zu langweilig, und wir wollten lieber eine Runde auf dem Rotenfels drehen. Also hielten wir uns geradeaus, wo man bald auf einem Feldweg aus dem Wald hinauswandert. Zwischen Wiesen und Äckern geht es nun weiter, und an einer Hecke, noch vor dem Gasthaus, nach links, zum Wanderparkplatz Luise-Rodrian-Haus (300m). Dort überquerten wir die Straße, und wanderten weiter auf dem schmalen Weg, der nun stracks zur Bastei (294m) führt.
Nahefähre - Bastei: Im Ort T1, sonst markierte Wanderwege, T2, 1h
Mitten in der ansonsten lieblichen Landschaft um Nahe und Alsenz ragt jäh und unvermittelt eine über 200 Meter hohe, senkrechte Felswand auf: Die Südwestwand des Rotenfels, höchste Wand zwischen den Alpen und Skandinavien. Oben eine sanfte Fläche, ist die oft senkrechte Felswand von tiefen, steilen und dunklen Tobeln durchfurcht. Die Wandflucht des Rotenfelsens ist 1200 m lang und 202 m hoch, und kann auf einem aussichtsreichen Weg entlang der Kante erwandert werden. Einer der Haupt-Aussichtspunkte ist die zinnenbekrönte Bastei, von der aus man einen atemberaubenden Blick in die Wand hat. Und über die Landschaft. Der Blick schweift von der nahen Gans ganz links über den Rheingrafenstein bis hinüber zum 22 Kilometer entfernten Donnersberg, zur Altenbaumburg davor und zur noch näher gelegenen Ebernburg. Dann übers Nahetal hinüber zum Lemberg, zum Gangelsberg und zum Welschberg.
Wir verließen die Bastei, und wanderten nun der Kante entlang nach Osten. In den Kessel, den die Bastei ostseitig begrenzt, ragt eine schmale Felskanzel hinein, die ich unbedingt noch besuchen wollte. Ich hatte die Felswand an einer anderen Stelle schon einmal durchstiegen (knapp T6/II), hier musste eine weitere Route heraufkommen. Die wollte ich mir ansehen.
Derweil wartete die Waldelfe am Weg, und wurde schnell von einer Gruppe von vier Jungs und einem Mädel eingeholt, die schon an der Bastei gepost hatten. Jetzt kriegten die Jungs gar nicht schnell genug die T-Shirts vom Leib, um ihre Fitnesstudiogestärkten pectoralis majores herzuzeigen. Als sie mich sahen (in höchstens T3-Gelände), musste natürlich ganz schnell über Selbstüberschätzung gemansplaint, und nebenbei erwähnt werden, dass man schon auf der Zugspitze gewesen sei. Hihi! Die Waldelfe, die das mitbekam, weil sie es sollte, war natürlich pflichtbewusst beeindruckt...
Nachdem wir diese testosteronbedingten muskulären Irritationen hinter uns gelassen hatten, kamen wir bald wieder an dem hölzernen Pavillon an, zu dem wir 40 Minuten zuvor von Bad Münster heraufgestiegen waren. Hier hielten wir uns nun weiter an der Kante, passierten einen weiteren Aussichtspunkt mit einer Bank, und gelangten bald an die erste von zwei Abzweigungen, an denen es rechts hinunter zum Stegfels geht. Wir ignorierten beide. Dann gelangt man an eine Wegspinne, wo fünf Wege zusammenkommen. Hier wählten wir den zweiten von rechts. Das klingt alles kompliziert, ist aber nicht schwer zu finden, weil unser nächstes Ziel, der Rabenfels, hier schon angeschrieben ist. Der Wanderweg umrundet nun eine flache Felskuppe, quert einen weiteren Talwärtsweg, und wandert nun genau nordwärts zu einem Schild. Hier ist der Rabenfels sogar zwei mal angeschrieben: 40 Meter sind's zu dem Aussichtpunkt.
Na, die Aussicht am Rabenfels (290m) ist so lala - da gibt es wirklich Schbeggerdaggerläreres in der Gegend. Also wieder zurück zum Schild und dort nach rechts. Der Wanderweg wendet sich nun leicht abwärts, in ein Tal, wo ein Sträßchen von der nahegelegenen Klinik Nahetal heraufkommt. Wir folgten dem Sträßchen etwa hundert Meter nach links, bergauf, und bogen an einer Kreuzung mit Wegen scharf links ab, so scharf, dass wir parallel zum Sträßchen wieder zurück liefen. Dieser schöne Weg führt nun immer knapp unterhalb der Bergkante des Schanzenkopfs nach Nordosten, vorbei an der Elisabethhütte (286m). Ein paar Meter weiter stößt er in spitzem Winkel auf einen breiteren Weg, auf dem es weiter nach Nordosten geht. Wir passierten die Leni-Müller-Hütte (288m) und wandten uns am nächsten Abzweig talwärts. Bald gelangten wir an den van-Recums-Blick (256m), wo man nochmal einen netten Ausblick ins nahe Nahetal hat. Ein paar Meter weiter unten stößt man nun auf einen Hangquerweg, dem wir nach Süden folgten, bis zur Örtels-Hütte (203m), wo er im spitzen Winkel wieder nach Norden zurückzackt. Immer weiter bergab geht es, bis man schließlich an der Nahe anlangt.
Wir wanderten nun auf dem Nachtigallenweg weiter nach Bad Kreuznach hinein. Der Weg führt bis an die Hängebrücke (102m), auf der wir die Nahe überquerten, nur um drüben ein paar Meter weiter die nächste Brücke, hinüber zum Kurpark, zu nehmen. Über die Kurhausstraße gelangten wir zurück zur Alten Nahebrücke (104m), wo wir die Tour mit einem Eis, einem Eiskaffee und mehreren Litern Bitter Lemon ausklingen ließen.
Bastei - Parkplatz Kirschsteinanlage: markierte Wanderwege (T2), Kurpark, Gehsteige (T1), 1,5h
Fazit:
Mal wieder eine ganz fantastische Tour in diesem kleinen, aber ganz besonderen landschaftlichen Od. Felsen, Geröllfelder, Eichen- und Kiefernwälder, Ruinen herrlich! Schöner hätte unsere Rückkehr in diese fantastische Wandergegend gar nicht sein können!
Tourengänger:
Nik Brückner,
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