Von Kinlochleven nach Fort William, letzte Etappe des West Highland Way, Schottland
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Das Touristenstädtchen Fort William an der schottischen Westküste ist bekannt als Ausgangspunkt zum Ben Nevis und Endpunkt des West Highland Way. Es eignet sich auch als Basis für eine ganze Reihe von Tagestouren, deren Ausgangspunkte (Glencoe, Ballachulish, Kinlochleven etc.) mit den lokalen Bussen erreicht werden können.
Obwohl ausnahmsweise ein wolkenloser Ben Nevis prognostiziert war, wollten wir uns nicht in die Schlange einreihen und fragten im Touristenbüro von Fort William nach einer Tagestour mit typischer Landschaft. Wir erhielten die Empfehlung, die letzte Etappe des West Highland Way unter die Füsse zu nehmen. Sie wird mit 24 km und 400m Höhenunterschied angegeben, wofür 6 Std. zu veranschlagen seien.
Wir laufen in Kinlochleven auf dem mit Schildchen angegebenen Weg los, der sanft durch Birkenwald ansteigt. Es ist schon jetzt ungewöhnlich warm, fast schwül. Schwerbepackte junge Wandersleute überholen und grüssen uns: Hi folks! Ein Aussichtspunkt über dem Wald mit Sicht auf Kinlochleven und den See wird von weiteren belagert: Hi guys! Alle sind vergnügt auf dieser letzten Etappe. Nach dreiviertel Stunden flacht der hübsche Weg ab und geht in ein Strässchen über, weil hier eine Leitung gebaut wird. Dieses zieht in ein flaches unendliches Hochtal.
Jenseits des Baches steht ein Grasberg, augenscheinlich mit Brücke und Weg. Laut Karte ist das der Bain na Caillich 762m, gewiss kein Riese, aber er verspricht Aussicht. Sollen wir ? Die zusätzlichen 550 Höhenmeter und Strecke schätzen wir auf +3 Std. Das Wetter bleibt gut, die Tage sind lang, der Weg völlig problemlos, auf der Karte sind viele Bäche eingezeichnet, wo die (etwas knappen) 5 dl Wasser pro Person ergänzt werden können, so jung kommen wir nicht mehr hierher etc. etc.
Der Weg ist deutlich und einfach, ein angenehmer Südwestwind unterstützt den Aufstieg. Oben wird er allerdings so stark, dass wir uns Stöcke wünschten. Wir sind allein auf dem Gipfel und geniessen den erwarteten Rundblick. Er geht wirklich bis zum Meer, vis à vis über die Kette der Marmores und weit ins unbekannte Inland. Auf der Schulter unter dem Gipfel machen wir eine Pause.
Wenn wir direkt nach Norden abstiegen und nicht in Hangsümpfe geraten, könnten wir vielleicht eine halbe Stunde sparen. Aber dann müssten wir ohne Brücke über den Fluss. Wir entscheiden uns für 5 Std. mit trockenen, statt 4.5 Std. mit nassen Füssen und gehen auf dem selben Weg zur Abzweigung zurück.
Nun hat es kaum mehr Leute. Wir drehen das Tempo etwas auf und überholen einige, die unter ihrer Last nicht so locker laufen. Wo sich das Tal nach Norden wendet, scheint die Erde grossflächig wie mit dem Steakroller bearbeitet. In jedem Loch stecken ein paar Tannenreiser. Hier wird aufgeforstet. Schatten wäre uns jetzt willkommen. Bald wird auch das Gegenteil sichtbar. Dort wo auf der Karte Wald eingezeichnet ist, liegen nur noch Stümpfe kreuz und quer. Es ist heiss, mit 32° der heisseste je in Fort William gemessene Tag. Unser Wasservorrat ist auf 3 dl insgesamt und zwei Äpfel geschmolzen. Dann kommen ein paar Tannen und eine Wegtafel. Sie besagt, dass wir hier erst in der Mitte der Strecke seien, in beide Richtungen gehe es noch 3.5-4 Std. Diskutieren kostet nur Speuz, wir laufen weiter. Der Weg ist jetzt wieder hübsch, geht auf und ab durch Jungwuchs mit Fingerhüten und Erika. Ich äuge in jedes Bächlein, aber die sind entweder tief im moorigen Boden oder dann stehen ein paar Meter höher Schafe und meinen: das ist unsere Toilette und nicht eure Trinkwasserfassung. Schliesslich fülle ich doch irgendwo die Flasche. Ich spüle den Mund und speie das Wasser wieder aus. Es schmeckt schal, wir leeren es über Hände und Kopf.
Endlich ist der Geländerücken zum Glen Nevis erreicht. Am Ben Nevis vis à vis steigen immer noch Leute ab. Nun beginnt eine Waldstrasse, auf der wir direkt nach Fort William zielen, weil das Nevis-Besucherzentrum im Tal mit seinem Getränkekasten längst geschlossen hat und der letzte Bus weg ist. Eine Stunde nach dem letzten Übergang oder 9 Std. nach unserem Aufbruch sitzen wir in Fort William und mischen 2 pint of lemonade mit ebenso viel Bier, die beste Ringerlösung der Welt.
Obwohl ausnahmsweise ein wolkenloser Ben Nevis prognostiziert war, wollten wir uns nicht in die Schlange einreihen und fragten im Touristenbüro von Fort William nach einer Tagestour mit typischer Landschaft. Wir erhielten die Empfehlung, die letzte Etappe des West Highland Way unter die Füsse zu nehmen. Sie wird mit 24 km und 400m Höhenunterschied angegeben, wofür 6 Std. zu veranschlagen seien.
Wir laufen in Kinlochleven auf dem mit Schildchen angegebenen Weg los, der sanft durch Birkenwald ansteigt. Es ist schon jetzt ungewöhnlich warm, fast schwül. Schwerbepackte junge Wandersleute überholen und grüssen uns: Hi folks! Ein Aussichtspunkt über dem Wald mit Sicht auf Kinlochleven und den See wird von weiteren belagert: Hi guys! Alle sind vergnügt auf dieser letzten Etappe. Nach dreiviertel Stunden flacht der hübsche Weg ab und geht in ein Strässchen über, weil hier eine Leitung gebaut wird. Dieses zieht in ein flaches unendliches Hochtal.
Jenseits des Baches steht ein Grasberg, augenscheinlich mit Brücke und Weg. Laut Karte ist das der Bain na Caillich 762m, gewiss kein Riese, aber er verspricht Aussicht. Sollen wir ? Die zusätzlichen 550 Höhenmeter und Strecke schätzen wir auf +3 Std. Das Wetter bleibt gut, die Tage sind lang, der Weg völlig problemlos, auf der Karte sind viele Bäche eingezeichnet, wo die (etwas knappen) 5 dl Wasser pro Person ergänzt werden können, so jung kommen wir nicht mehr hierher etc. etc.
Der Weg ist deutlich und einfach, ein angenehmer Südwestwind unterstützt den Aufstieg. Oben wird er allerdings so stark, dass wir uns Stöcke wünschten. Wir sind allein auf dem Gipfel und geniessen den erwarteten Rundblick. Er geht wirklich bis zum Meer, vis à vis über die Kette der Marmores und weit ins unbekannte Inland. Auf der Schulter unter dem Gipfel machen wir eine Pause.
Wenn wir direkt nach Norden abstiegen und nicht in Hangsümpfe geraten, könnten wir vielleicht eine halbe Stunde sparen. Aber dann müssten wir ohne Brücke über den Fluss. Wir entscheiden uns für 5 Std. mit trockenen, statt 4.5 Std. mit nassen Füssen und gehen auf dem selben Weg zur Abzweigung zurück.
Nun hat es kaum mehr Leute. Wir drehen das Tempo etwas auf und überholen einige, die unter ihrer Last nicht so locker laufen. Wo sich das Tal nach Norden wendet, scheint die Erde grossflächig wie mit dem Steakroller bearbeitet. In jedem Loch stecken ein paar Tannenreiser. Hier wird aufgeforstet. Schatten wäre uns jetzt willkommen. Bald wird auch das Gegenteil sichtbar. Dort wo auf der Karte Wald eingezeichnet ist, liegen nur noch Stümpfe kreuz und quer. Es ist heiss, mit 32° der heisseste je in Fort William gemessene Tag. Unser Wasservorrat ist auf 3 dl insgesamt und zwei Äpfel geschmolzen. Dann kommen ein paar Tannen und eine Wegtafel. Sie besagt, dass wir hier erst in der Mitte der Strecke seien, in beide Richtungen gehe es noch 3.5-4 Std. Diskutieren kostet nur Speuz, wir laufen weiter. Der Weg ist jetzt wieder hübsch, geht auf und ab durch Jungwuchs mit Fingerhüten und Erika. Ich äuge in jedes Bächlein, aber die sind entweder tief im moorigen Boden oder dann stehen ein paar Meter höher Schafe und meinen: das ist unsere Toilette und nicht eure Trinkwasserfassung. Schliesslich fülle ich doch irgendwo die Flasche. Ich spüle den Mund und speie das Wasser wieder aus. Es schmeckt schal, wir leeren es über Hände und Kopf.
Endlich ist der Geländerücken zum Glen Nevis erreicht. Am Ben Nevis vis à vis steigen immer noch Leute ab. Nun beginnt eine Waldstrasse, auf der wir direkt nach Fort William zielen, weil das Nevis-Besucherzentrum im Tal mit seinem Getränkekasten längst geschlossen hat und der letzte Bus weg ist. Eine Stunde nach dem letzten Übergang oder 9 Std. nach unserem Aufbruch sitzen wir in Fort William und mischen 2 pint of lemonade mit ebenso viel Bier, die beste Ringerlösung der Welt.
Tourengänger:
Kik
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