Die Via Ferrata Ivano Dibona am Monte Cristallo
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Der Sentiero Ivano Dibona ist ein klassischer Panorama-Klettersteig, der auf alten Kriegssteigen die Creste Bianche, die Forame und den Zurlonkamm, also nahezu den gesamten Westgrat des Cristallomassivs quert. Er beginnt an der Bergstation in der Forcella Staunies und führt auf langen Bändern, vorbei an Kriegsstellungen nach Westen.
Noch eine Vintage-Tour! Herrje, ist das lange her. Änglagårds "Hybris"? Kennt das noch jemand?
Wieder mal waren wir in den Dolos unterwegs, diesmal in Sexten. Aber wir wollten auch die weitere Umgebung erkunden, und so machten wir uns auf zum Monte Cristallo, wo uns die Via Ferrata Ivano Dibona lockte.
Wir parkten unser Auto an der SR48, Rio Gere, von wo aus uns eine erste Seilbahn hinauf zum Rifugio Son Forca (2200m) lupfte. Dort stiegen wir dann um in eine Art begehbaren Füller, der uns die restlichen Höhenmeter hinauf in die Forcella Staunies (2918m) brachte.
Wir hatten eigentlich vorgehabt, von hier aus zunächst über den Nordwestgrat zum Monte Cristallo di Mezzo zu gehen, allerdings waren uns zu viele Leute dort oben. Eine richtige Schlange, wir hätten anstehen müssen, und das wollten wir uns nicht antun.
Also gleich auf den Klettersteig, und ab nach Westen. Die Ferrata beginnt unmittelbar hinter der Bergstation (das Rifugio Guido Lorenzi steht unmittelbar rechts oberhalb, direkt in der Scharte).
Achtung! Die Hütte ist offenbar seit Ende Juli 2016 geschlossen, einen Winterraum gibt es nicht. Diese Schließung betrifft auch die Füller-ähnliche Seilbahn in die Forcella Staunies, weshalb man derzeit vom Rifugio Son Forca aus mühsame 700 Höhenmeter eine Geröllhalde zur Forcella hinaufsteigen muss.
Direkt hinter der Bergstation steigt man Eisentreppen hinauf in ein Schartl. Auf der anderen Seite des Grats befindet sich die erste Leiter (A/B). Sie führt zu einem Stollen (A), der auf ein einfaches Band leitet (A). Dann steht man vor dem Highlight der Tour: einer 30 Meter langen Hängebrücke, die den Namen "Ponte Cristallo" trägt.
Die Brücke ist recht wackelig, und das ist nicht jedermanns Sache. Vor uns ist jemand auf Händen und Füßen hinüber...
Zwei Leitern (A) ermöglichen nun den Anstieg auf den Grat, wo es nun weitergeht. Etwa eine halbe Stunde nach dem Einstieg ist der Abzweig zum Cristallino d‘Ampezzo erreicht.
Will man zum Cristallino, muss man kurz absteigen und über einen Seitengrat (A) weiter zum Gipfelaufschwung. Dort gibt es zwei Varianten: Die rechte ist geklammerlt (B), die linke, etwas einfachere, führt durch eine Rinne (A/B). Der Rückweg ist derselbe. Insgesamt dauert der Abstecher kaum 15 Minuten, und er ist lohnend, wegen der fantastischen Aussicht: Dolopano! Unter anderem zu sehen: Großvenediger und Großglockner am Alpenhauptkamm, davor Steingrubenkogel, Kreuzspitze und Lasörling, davor wiederum Kugelwand, Hochgrabe, Deferegger Riegel, Regenstein, Rappler, dann der Ankogel, in den Dolos die Drei Zinnen, die Sextener Rotwand, Elfer und Zwölfer, Antelao und Sorapiss, Monte Pelmo, Civetta, Marmolada, die Tofanen, 120 Kilometer entfernt Königspitze, Zebru und Ortler, näher die Fanesgruppe mit dem Heiligkreuzkofel, Wildspitze, Watzespitze, Olperer, Hohe Gaisl, und ganz nah, im Süden, Cinque Torri und Pomagagnon. Fantastisch!
Zurück auf der Hauptroute geht's nun weiter nach Westen, Richtung Forcella Grande. Dazu kraxelt man über den Grat weiter. Diese Passage bewegt sich meist im A-, A/B-Bereich, eine Stelle ist schwieriger (B) - das ist dann aber auch schon der schwerste Teil der Route. Man gelangt hinunter zu einer Leiter (A/B), über die man in gut gestuftes Gelände (A/B) absteigt. Weiter abwärts in die Forcella Grande (2874 m).
Aus der Forcella Grande könnte man über einen Schutthang zur Mittelstation der Seilbahn notabsteigen. In manchen Beschreibungen wird dieser Abstieg als Normalweg beschrieben, offenbar weil die Autoren dachten, der Klettersteig ende hier. Tatsächlich hat man hier gerade mal die ersten paar Schritte getan - wenn auch die Hauptschwierigkeiten bereits überwunden sind.
Hier befinden sich alte Stellungen aus dem Gebirgskrieg. An diesen geht es nun auf einem Band (A) links vorbei und wieder hinauf auf den Grat (A). Der nächste Gipfel, die Cresta Bianca (2932m) wird erstiegen und überschritten, bis man an eine Treppe gelangt, die links hinunter führt. Danach wandert man über Bänder, eine (diesmal stabile) Holzbrücke und noch mehr Bänder (alles A) weiter zur Forcella Padeón (2760 m, hier ein zum Notbiwak umgebauter ehemaliger Kommandostand der italienischen Streitkräfte).
Die für diesen Klettersteig typischen Bänder führen in der Folge auch in mehrfachem Auf und Ab (stellenweise A) in die nächste Scharte, die Forcella Alta (2687m).
Hier wendet sich der Steig nun entschieden nach links (Süden), und man muss eine Schuttreiße hinunter (neuerdings im oberen Teil versichert, A).
An einem Wegweiser gabelt sich der Weg: Links geht es hinunter ins Val Grande (auch: Val Padeon) und zum Rifugio Son Forca (ca. 1,5h), rechts führt der Klettersteig weiter (Zeitangabe: 4h nach Ospedale). Auch diese Stelle wird von mehreren Autoren als das Ende der Via Ferrata Ivano Dibona beschrieben. Tatsächlich hat man hier aber gerade mal die Hälfte des Klettersteigs zurückgelegt.
Wer weiter auf dem Klettersteig bleibt, steigt kurz rechts ein paar Höhenmeter auf, und gelangt eine Viertelstunde später hinunter in die Forcella Bassa (2433m).
In der Folge durchquert man auf schmalen, teils drahtseilversicherten Bändern in stetigem Auf und Ab die Zurlon-Gruppe des Cristallo-Massivs. Dabei passiert man immer wieder Überreste von Bauten, die noch aus dem Gebrigskrieg stammen.
Eine Schlucht wird überwunden, indem man seilversichert in den Grund absteigt (A) und auf der anderen Seite mittels einer leicht überhängenden Leiter (B) wieder hinauf. Ansonsten gibt es in diesem, deutlich leichteren Abschnitt viel Gehgelände (Stellen A). Man gelangt nochmal an einzelne Stellungen, zuletzt wird noch einmal an Drahtseilen zu einer weiteren Stellung abgeklettert, wo man sich nun endlich dem Ende der Via Ferrata nähert. Hier nochmal eine Rechtskehre, und kurz aufwärts in die Forcella Zurlon (2379m) zu den allerletzten Drahtseilen, die hinunter zu einem großen Geröllfeld führen.
Hier sieht man endlich hinunter zum Col di Stombi, wo der Abstieg links hinunter ins Tal beginnt. Weit dahinter erhebt sich die Fanesgruppe, die wir auf der Suche nach einem uralten Mythos auch schon gemeinsam besucht hatten.
Nun steigt man den Geröllhang ab bis zum Col di Stombi (auch: Testaccio, 2169 m). Hier links, und auf gutem Weg hinunter ins Val Grande (auch Val Padeon). Dort stößt man auf Weg Nr. 203, den Talweg, der rechts zum Ospitale führt (ca. 30 Minuten), links zum Rifugio Son Forca zurück.
Der Rückweg ist nicht zu unterschätzen: Zum Rifugio bzw. zum Passo son Forca sind es ca. 5 Kilometer und noch einmal 500 Meter Anstieg. Da kann man schon mit noch einmal gut eineinhalb Stunden Gehzeit rechnen. Wer dann auch zum Rio Gere noch zu Fuß gehen will, der rechnet noch eine (dreiviertel) Stunde drauf.
Als wir im Tal ankamen, hatte es sich über uns schon zugezogen. Ein Gewitter war abzusehen. Wir warfen unseren Plan um, direkt zum Auto zu gehen, und stiegen statt dessen zur Seilbahn Son Forca auf. Dort fragten wir den zuständigen Menschen, ob er uns noch ins Tal bringen würde. Mit italienischer Gelassenheit antwortete er: Ich bringe euch auf jeden Fall hinunter zu eurem Auto.
Das Wort "trocken" hat er allerdings gemieden.
Zwei mal hat die Seilbahn angehalten. Es hat geschüttet wie aus Kübeln. Als wir unten am Rio Gere ankamen, waren wir nass bis auf die Haut.
Fazit:
Der perfekte Dolo-Pano-Klettersteig, unschwierig, entspannend dazu, weil man auf ihm mit viel Genuss nicht auf-, sondern absteigt. Der lange, weitgehend naturbelassene Klettersteig quert auf alten Kriegssteigen die Creste Bianche, die Forame und den Zurlonkamm, also nahezu den gesamten Westgrat des Cristallomassivs.
Die Highlights des Klettersteiges sind einige Leitern, ein Stollen und allen voran die spektakuläre, 30 Meter lange Hängebrücke "Ponte Cristallo". Quasi nebenbei kann man mit dem Cristallino d’Ampezzo (3008m) auch noch einen Dreitausender besteigen. All diese Höhepunkte befinden sich im Abschnitt zwischen dem Einstieg (Forcella Staunies) und der Forcella Grande. Insgesamt aber sind es nicht die technischen Schwierigkeiten, die diese Route auszeichnen, sondern ihre landschaftliche Schönheit. Dolomitiger wird's nicht.
Interessant (aber auch befremdend) sind die zahlreichen verfallenen Stellungen entlang der Route. Ein ehemaliger Kommandostand der italienischen Streitkräfte (in der Forcella Padeon) wurde sogar zu einem Biwak umgebaut.
Kein Topo, aber 'ne halbwegs aufschlussreiche Zeichnung findet sich hier. Ein Foto hier.
Tja, und einige Tage darauf stiegen wir auf die Große Zinne!
Noch eine Vintage-Tour! Herrje, ist das lange her. Änglagårds "Hybris"? Kennt das noch jemand?
Wieder mal waren wir in den Dolos unterwegs, diesmal in Sexten. Aber wir wollten auch die weitere Umgebung erkunden, und so machten wir uns auf zum Monte Cristallo, wo uns die Via Ferrata Ivano Dibona lockte.
Wir parkten unser Auto an der SR48, Rio Gere, von wo aus uns eine erste Seilbahn hinauf zum Rifugio Son Forca (2200m) lupfte. Dort stiegen wir dann um in eine Art begehbaren Füller, der uns die restlichen Höhenmeter hinauf in die Forcella Staunies (2918m) brachte.
Wir hatten eigentlich vorgehabt, von hier aus zunächst über den Nordwestgrat zum Monte Cristallo di Mezzo zu gehen, allerdings waren uns zu viele Leute dort oben. Eine richtige Schlange, wir hätten anstehen müssen, und das wollten wir uns nicht antun.
Also gleich auf den Klettersteig, und ab nach Westen. Die Ferrata beginnt unmittelbar hinter der Bergstation (das Rifugio Guido Lorenzi steht unmittelbar rechts oberhalb, direkt in der Scharte).
Achtung! Die Hütte ist offenbar seit Ende Juli 2016 geschlossen, einen Winterraum gibt es nicht. Diese Schließung betrifft auch die Füller-ähnliche Seilbahn in die Forcella Staunies, weshalb man derzeit vom Rifugio Son Forca aus mühsame 700 Höhenmeter eine Geröllhalde zur Forcella hinaufsteigen muss.
Direkt hinter der Bergstation steigt man Eisentreppen hinauf in ein Schartl. Auf der anderen Seite des Grats befindet sich die erste Leiter (A/B). Sie führt zu einem Stollen (A), der auf ein einfaches Band leitet (A). Dann steht man vor dem Highlight der Tour: einer 30 Meter langen Hängebrücke, die den Namen "Ponte Cristallo" trägt.
Die Brücke ist recht wackelig, und das ist nicht jedermanns Sache. Vor uns ist jemand auf Händen und Füßen hinüber...
Zwei Leitern (A) ermöglichen nun den Anstieg auf den Grat, wo es nun weitergeht. Etwa eine halbe Stunde nach dem Einstieg ist der Abzweig zum Cristallino d‘Ampezzo erreicht.
Will man zum Cristallino, muss man kurz absteigen und über einen Seitengrat (A) weiter zum Gipfelaufschwung. Dort gibt es zwei Varianten: Die rechte ist geklammerlt (B), die linke, etwas einfachere, führt durch eine Rinne (A/B). Der Rückweg ist derselbe. Insgesamt dauert der Abstecher kaum 15 Minuten, und er ist lohnend, wegen der fantastischen Aussicht: Dolopano! Unter anderem zu sehen: Großvenediger und Großglockner am Alpenhauptkamm, davor Steingrubenkogel, Kreuzspitze und Lasörling, davor wiederum Kugelwand, Hochgrabe, Deferegger Riegel, Regenstein, Rappler, dann der Ankogel, in den Dolos die Drei Zinnen, die Sextener Rotwand, Elfer und Zwölfer, Antelao und Sorapiss, Monte Pelmo, Civetta, Marmolada, die Tofanen, 120 Kilometer entfernt Königspitze, Zebru und Ortler, näher die Fanesgruppe mit dem Heiligkreuzkofel, Wildspitze, Watzespitze, Olperer, Hohe Gaisl, und ganz nah, im Süden, Cinque Torri und Pomagagnon. Fantastisch!
Zurück auf der Hauptroute geht's nun weiter nach Westen, Richtung Forcella Grande. Dazu kraxelt man über den Grat weiter. Diese Passage bewegt sich meist im A-, A/B-Bereich, eine Stelle ist schwieriger (B) - das ist dann aber auch schon der schwerste Teil der Route. Man gelangt hinunter zu einer Leiter (A/B), über die man in gut gestuftes Gelände (A/B) absteigt. Weiter abwärts in die Forcella Grande (2874 m).
Aus der Forcella Grande könnte man über einen Schutthang zur Mittelstation der Seilbahn notabsteigen. In manchen Beschreibungen wird dieser Abstieg als Normalweg beschrieben, offenbar weil die Autoren dachten, der Klettersteig ende hier. Tatsächlich hat man hier gerade mal die ersten paar Schritte getan - wenn auch die Hauptschwierigkeiten bereits überwunden sind.
Hier befinden sich alte Stellungen aus dem Gebirgskrieg. An diesen geht es nun auf einem Band (A) links vorbei und wieder hinauf auf den Grat (A). Der nächste Gipfel, die Cresta Bianca (2932m) wird erstiegen und überschritten, bis man an eine Treppe gelangt, die links hinunter führt. Danach wandert man über Bänder, eine (diesmal stabile) Holzbrücke und noch mehr Bänder (alles A) weiter zur Forcella Padeón (2760 m, hier ein zum Notbiwak umgebauter ehemaliger Kommandostand der italienischen Streitkräfte).
Die für diesen Klettersteig typischen Bänder führen in der Folge auch in mehrfachem Auf und Ab (stellenweise A) in die nächste Scharte, die Forcella Alta (2687m).
Hier wendet sich der Steig nun entschieden nach links (Süden), und man muss eine Schuttreiße hinunter (neuerdings im oberen Teil versichert, A).
An einem Wegweiser gabelt sich der Weg: Links geht es hinunter ins Val Grande (auch: Val Padeon) und zum Rifugio Son Forca (ca. 1,5h), rechts führt der Klettersteig weiter (Zeitangabe: 4h nach Ospedale). Auch diese Stelle wird von mehreren Autoren als das Ende der Via Ferrata Ivano Dibona beschrieben. Tatsächlich hat man hier aber gerade mal die Hälfte des Klettersteigs zurückgelegt.
Wer weiter auf dem Klettersteig bleibt, steigt kurz rechts ein paar Höhenmeter auf, und gelangt eine Viertelstunde später hinunter in die Forcella Bassa (2433m).
In der Folge durchquert man auf schmalen, teils drahtseilversicherten Bändern in stetigem Auf und Ab die Zurlon-Gruppe des Cristallo-Massivs. Dabei passiert man immer wieder Überreste von Bauten, die noch aus dem Gebrigskrieg stammen.
Eine Schlucht wird überwunden, indem man seilversichert in den Grund absteigt (A) und auf der anderen Seite mittels einer leicht überhängenden Leiter (B) wieder hinauf. Ansonsten gibt es in diesem, deutlich leichteren Abschnitt viel Gehgelände (Stellen A). Man gelangt nochmal an einzelne Stellungen, zuletzt wird noch einmal an Drahtseilen zu einer weiteren Stellung abgeklettert, wo man sich nun endlich dem Ende der Via Ferrata nähert. Hier nochmal eine Rechtskehre, und kurz aufwärts in die Forcella Zurlon (2379m) zu den allerletzten Drahtseilen, die hinunter zu einem großen Geröllfeld führen.
Hier sieht man endlich hinunter zum Col di Stombi, wo der Abstieg links hinunter ins Tal beginnt. Weit dahinter erhebt sich die Fanesgruppe, die wir auf der Suche nach einem uralten Mythos auch schon gemeinsam besucht hatten.
Nun steigt man den Geröllhang ab bis zum Col di Stombi (auch: Testaccio, 2169 m). Hier links, und auf gutem Weg hinunter ins Val Grande (auch Val Padeon). Dort stößt man auf Weg Nr. 203, den Talweg, der rechts zum Ospitale führt (ca. 30 Minuten), links zum Rifugio Son Forca zurück.
Der Rückweg ist nicht zu unterschätzen: Zum Rifugio bzw. zum Passo son Forca sind es ca. 5 Kilometer und noch einmal 500 Meter Anstieg. Da kann man schon mit noch einmal gut eineinhalb Stunden Gehzeit rechnen. Wer dann auch zum Rio Gere noch zu Fuß gehen will, der rechnet noch eine (dreiviertel) Stunde drauf.
Als wir im Tal ankamen, hatte es sich über uns schon zugezogen. Ein Gewitter war abzusehen. Wir warfen unseren Plan um, direkt zum Auto zu gehen, und stiegen statt dessen zur Seilbahn Son Forca auf. Dort fragten wir den zuständigen Menschen, ob er uns noch ins Tal bringen würde. Mit italienischer Gelassenheit antwortete er: Ich bringe euch auf jeden Fall hinunter zu eurem Auto.
Das Wort "trocken" hat er allerdings gemieden.
Zwei mal hat die Seilbahn angehalten. Es hat geschüttet wie aus Kübeln. Als wir unten am Rio Gere ankamen, waren wir nass bis auf die Haut.
Fazit:
Der perfekte Dolo-Pano-Klettersteig, unschwierig, entspannend dazu, weil man auf ihm mit viel Genuss nicht auf-, sondern absteigt. Der lange, weitgehend naturbelassene Klettersteig quert auf alten Kriegssteigen die Creste Bianche, die Forame und den Zurlonkamm, also nahezu den gesamten Westgrat des Cristallomassivs.
Die Highlights des Klettersteiges sind einige Leitern, ein Stollen und allen voran die spektakuläre, 30 Meter lange Hängebrücke "Ponte Cristallo". Quasi nebenbei kann man mit dem Cristallino d’Ampezzo (3008m) auch noch einen Dreitausender besteigen. All diese Höhepunkte befinden sich im Abschnitt zwischen dem Einstieg (Forcella Staunies) und der Forcella Grande. Insgesamt aber sind es nicht die technischen Schwierigkeiten, die diese Route auszeichnen, sondern ihre landschaftliche Schönheit. Dolomitiger wird's nicht.
Interessant (aber auch befremdend) sind die zahlreichen verfallenen Stellungen entlang der Route. Ein ehemaliger Kommandostand der italienischen Streitkräfte (in der Forcella Padeon) wurde sogar zu einem Biwak umgebaut.
Kein Topo, aber 'ne halbwegs aufschlussreiche Zeichnung findet sich hier. Ein Foto hier.
Tja, und einige Tage darauf stiegen wir auf die Große Zinne!
Tourengänger:
Nik Brückner,
H. Brückner


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