Persailhorn (2347m) über Wildental-Klettersteig
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Für heute hatte ich zwei Ziele im Auge, entweder besuche ich das Dürrkarhorn in den Leoganger Steinbergen oder doch das Persailhorn im Süden der Berchtesgadener Alpen. Wegen der nicht so tollen Wetteraussichten entschied ich mich unterwegs für das Persailhorn, weil es auf halber Strecke die Peter-Wiechenthaler-Hütte gibt. Das nötige Klettersteigset hatte ich dabei. Von der Fahrstrecke änderte sich auch nichts, ich musste nur ein paar Kilometer weiter fahren. Am Ortseingang von Saalfelden bog ich links nach Bachwinkl zum Parkplatz der Wiechenthaler-Hütte ab.
Den Aufstieg begann ich über die schnellste Variante Steig Nr. 412, den auch noch ausgeschilderten Liftsteig hatte ich nicht mehr im Kopf. Der Steig Nr. 412 ist jedenfalls eine gute Wahl, er führt in fast gleichmäßiger Steigung, sehr gut gepflegt und ausgeschildert hoch bis zum Kreuzweg, wo der Jagasteig und der Schattseitsteig links abzweigen. Der Jagasteig war aber eh gesperrt wegen Forstarbeiten und Sprengungen. Hier oben liegen einige Bäume neben dem Weg, vermutlich wegen Schneebruch. Der weitere Weg zur Hütte ist dann etwas abwechslungsreicher. Die Aussichten sind heute sehr bescheiden, weil andauernd Nebelschwaden aus dem Tal herauf ziehen.
Als ich nach 1 Std. 40 Min. die Peter-Wiechenthaler-Hütte erreiche, mache ich eine kleine Einkehr. Eine nette und überschaubare Hütte mit einer genialen Aussicht bei Schönwetter, davon gibt es heute aber nicht viel zu sehen, steht auf dem Kienalkopf, einem sogenannten „Adlerhorst“. Nach Auskunft des Hüttenpersonals sind die Zustiege zum Persailhorn alle so gut wie schneefrei und es gibt keine Probleme, bis auf die schlechte Sicht, die aber im Klettersteig weniger eine Rolle spielen wird. Der Steig Nr. 428, auch Saalfeldener Höhenweg genannt, führt in östlicher Richtung hoch bis zum Persailhorn, rechts zweigt dann zuerst der Südwand-Klettersteig ab. An der Wegkreuzung quert der Höhenweg nach links hinüber zum Nordwestgrat, dessen Einstieg dann auch gleich mit einer Seilversicherung beginnt. Auch für den Höhenweg sollte man entsprechend gerüstet sein und Handschuhe und Helm dabei haben.
Nach gut 120 hm über den Grat beginnt jetzt der Wildental-Klettersteig. Dazu verlässt man den Höhenweg nach links über eine Querung die etwa 20 bis 30 Meter nach unten zieht, um dann mehr waagrecht noch weiter zu queren. Ein erster Steilaufschwung nach der „Wastl – Promenade“ ist vielleicht die Schlüsselstelle im Klettersteig. Von nun an geht es nur noch steil nach oben, dann aber auch fast wieder Gehgelände. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, denn nebenan in einer Rinne ist schwerer Steinschlag zu hören, vermutlich ausgelöst von Gemsen. Der Klettersteig wird mit der Schwierigkeit B – C angegeben. Eine weitere Schwierigkeit war heute noch die Übersteigung eines kleinen Restschneefeldes vor den drei Leitern, die in einen Kamin mit Klammern leiten. Das Sicherungsseil war unter dem Schnee begraben, dieser besonders hart, gerade so dass man mit C-Schuhen noch Tritte schlagen konnte. Ein Umgehen wäre vielleicht rechts möglich, aber auch nicht ganz einfach wegen der abschüssigen Platten. Nach den Leitern und Klammern war der Steig auch schon vorbei, nur noch ein kurzes Stück war über eine Seilsicherung zu gehen und der Höhenweg war wieder erreicht.
Dort treffe ich auch zwei Berggeher, die vorher vermutlich die Gemsen aufgescheucht haben. Zusammen nehmen wir den letzten Steilaufschwung zum Gipfelgrat, der aber nicht besonders lang und schwierig ist, teilweise sogar mit Stahlseil gesichert. Kurz kann ich den Gipfelbereich mit der Holzmadonna sehen, bis die Wolken wieder alles schließen, leider ist keine kurzfristige Wetterbesserung zu erwarten. Es gibt deshalb keine Aussicht zu einem der umliegenden Größen, nur ein kurzer Blick in die abschüssige Ostwand. Der Gipfelbereich muss über eine senkrechte, aber gesicherte Wand von etwa fünf Metern erkämpft werden. Die Pause am Gipfel bleibt wegen der bescheidenen Aussicht beim Gipfelbucheintrag, einer Trinkpause und einem kurzen Gespräch mit den zwei Berggehern von vorhin, die noch zum Riemannhaus gehen.
Der Rückweg beginnt über den bereits gegangenen Gipfelgrat und Saalfeldener Höhenweg. Schnell laufe ich auf eine Vierergruppe auf, die bereits vor 10 Min. den Gipfel verlassen hat. Sie gehen besonders vorsichtig auf dem teilweise ausgesetzten Grat und lassen mich dann freundlicher Weise vorbei. Der Abstieg mit den Seilsicherungen macht richtig Spaß und geht auch schnell voran. Erst als ich zur Einmündung des Klettersteiges 428 b komme, fallen die Seile weg und der Abstieg ist von nun an anspruchsvoller, weil immer wieder Rutschgefahr, kleine Klettereinlagen und die Gefahr von Auslösung eines Steinschlages besteht. In diesem Bereich gibt es keine Seilversicherung und ich würde hier die T4+ und eine II im Klettern vergeben. Erst in dem Bereich wo der Einstieg zum Wildental-Klettersteig liegt, hat der Höhenweg wieder Seilversicherungen und der Abstieg kann etwas flotter fortgesetzt werden. Den Rest des Weges zur Hütte und ins Tal lege ich auf dem bereits im Aufstieg benutzten Steig zurück.
Fazit:
Sehr lohnenswerte Tour für versierte Berggeher die auch noch ausgedehnt werden kann, für Anfänger nicht unbedingt geeignet. Bei Nässe müssen meine Gehzeiten nach oben angehoben werden.
Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind spätestens nach Verlassen der Latschenzone ein Muß.
Zeitplan;
8.20 Std. gesamt unterwegs
1.45 Std. reine Pause
6.15 Std. reine Gehzeit
0.20 Std. fotografieren, Klettersteigset anlegen usw.
0.55 Std. Bedarf im Klettersteig
Den Aufstieg begann ich über die schnellste Variante Steig Nr. 412, den auch noch ausgeschilderten Liftsteig hatte ich nicht mehr im Kopf. Der Steig Nr. 412 ist jedenfalls eine gute Wahl, er führt in fast gleichmäßiger Steigung, sehr gut gepflegt und ausgeschildert hoch bis zum Kreuzweg, wo der Jagasteig und der Schattseitsteig links abzweigen. Der Jagasteig war aber eh gesperrt wegen Forstarbeiten und Sprengungen. Hier oben liegen einige Bäume neben dem Weg, vermutlich wegen Schneebruch. Der weitere Weg zur Hütte ist dann etwas abwechslungsreicher. Die Aussichten sind heute sehr bescheiden, weil andauernd Nebelschwaden aus dem Tal herauf ziehen.
Als ich nach 1 Std. 40 Min. die Peter-Wiechenthaler-Hütte erreiche, mache ich eine kleine Einkehr. Eine nette und überschaubare Hütte mit einer genialen Aussicht bei Schönwetter, davon gibt es heute aber nicht viel zu sehen, steht auf dem Kienalkopf, einem sogenannten „Adlerhorst“. Nach Auskunft des Hüttenpersonals sind die Zustiege zum Persailhorn alle so gut wie schneefrei und es gibt keine Probleme, bis auf die schlechte Sicht, die aber im Klettersteig weniger eine Rolle spielen wird. Der Steig Nr. 428, auch Saalfeldener Höhenweg genannt, führt in östlicher Richtung hoch bis zum Persailhorn, rechts zweigt dann zuerst der Südwand-Klettersteig ab. An der Wegkreuzung quert der Höhenweg nach links hinüber zum Nordwestgrat, dessen Einstieg dann auch gleich mit einer Seilversicherung beginnt. Auch für den Höhenweg sollte man entsprechend gerüstet sein und Handschuhe und Helm dabei haben.
Nach gut 120 hm über den Grat beginnt jetzt der Wildental-Klettersteig. Dazu verlässt man den Höhenweg nach links über eine Querung die etwa 20 bis 30 Meter nach unten zieht, um dann mehr waagrecht noch weiter zu queren. Ein erster Steilaufschwung nach der „Wastl – Promenade“ ist vielleicht die Schlüsselstelle im Klettersteig. Von nun an geht es nur noch steil nach oben, dann aber auch fast wieder Gehgelände. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, denn nebenan in einer Rinne ist schwerer Steinschlag zu hören, vermutlich ausgelöst von Gemsen. Der Klettersteig wird mit der Schwierigkeit B – C angegeben. Eine weitere Schwierigkeit war heute noch die Übersteigung eines kleinen Restschneefeldes vor den drei Leitern, die in einen Kamin mit Klammern leiten. Das Sicherungsseil war unter dem Schnee begraben, dieser besonders hart, gerade so dass man mit C-Schuhen noch Tritte schlagen konnte. Ein Umgehen wäre vielleicht rechts möglich, aber auch nicht ganz einfach wegen der abschüssigen Platten. Nach den Leitern und Klammern war der Steig auch schon vorbei, nur noch ein kurzes Stück war über eine Seilsicherung zu gehen und der Höhenweg war wieder erreicht.
Dort treffe ich auch zwei Berggeher, die vorher vermutlich die Gemsen aufgescheucht haben. Zusammen nehmen wir den letzten Steilaufschwung zum Gipfelgrat, der aber nicht besonders lang und schwierig ist, teilweise sogar mit Stahlseil gesichert. Kurz kann ich den Gipfelbereich mit der Holzmadonna sehen, bis die Wolken wieder alles schließen, leider ist keine kurzfristige Wetterbesserung zu erwarten. Es gibt deshalb keine Aussicht zu einem der umliegenden Größen, nur ein kurzer Blick in die abschüssige Ostwand. Der Gipfelbereich muss über eine senkrechte, aber gesicherte Wand von etwa fünf Metern erkämpft werden. Die Pause am Gipfel bleibt wegen der bescheidenen Aussicht beim Gipfelbucheintrag, einer Trinkpause und einem kurzen Gespräch mit den zwei Berggehern von vorhin, die noch zum Riemannhaus gehen.
Der Rückweg beginnt über den bereits gegangenen Gipfelgrat und Saalfeldener Höhenweg. Schnell laufe ich auf eine Vierergruppe auf, die bereits vor 10 Min. den Gipfel verlassen hat. Sie gehen besonders vorsichtig auf dem teilweise ausgesetzten Grat und lassen mich dann freundlicher Weise vorbei. Der Abstieg mit den Seilsicherungen macht richtig Spaß und geht auch schnell voran. Erst als ich zur Einmündung des Klettersteiges 428 b komme, fallen die Seile weg und der Abstieg ist von nun an anspruchsvoller, weil immer wieder Rutschgefahr, kleine Klettereinlagen und die Gefahr von Auslösung eines Steinschlages besteht. In diesem Bereich gibt es keine Seilversicherung und ich würde hier die T4+ und eine II im Klettern vergeben. Erst in dem Bereich wo der Einstieg zum Wildental-Klettersteig liegt, hat der Höhenweg wieder Seilversicherungen und der Abstieg kann etwas flotter fortgesetzt werden. Den Rest des Weges zur Hütte und ins Tal lege ich auf dem bereits im Aufstieg benutzten Steig zurück.
Fazit:
Sehr lohnenswerte Tour für versierte Berggeher die auch noch ausgedehnt werden kann, für Anfänger nicht unbedingt geeignet. Bei Nässe müssen meine Gehzeiten nach oben angehoben werden.
Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind spätestens nach Verlassen der Latschenzone ein Muß.
Zeitplan;
8.20 Std. gesamt unterwegs
1.45 Std. reine Pause
6.15 Std. reine Gehzeit
0.20 Std. fotografieren, Klettersteigset anlegen usw.
0.55 Std. Bedarf im Klettersteig
Tourengänger:
jagawirtha

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