Mitterkaiser (2011m) Nordwand mit Überschreitung zum Hauptgipfel
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Einen Bericht zur Nordwand auf den Mitterkaiser gibt es hier ja schon, aber die Bilder lassen noch immer auf sich warten, daher kommen nun welche von mir. Exakte Tourenbeschreibung ist etwas schwierig in dem Gelände, daher eher Hinweise.
Vom Parkplatz steuern wir einfach direkt auf die Preußschlucht zu, wo sich noch imposante Schneebrücken befinden, die wir aber besser gemieden haben. Zuerst steil die Rampe hinauf, die stellenweise schon etwas unangenehm ist und deutlich steiler als man zuerst meint, am oberen Ende dann etwas botanisch nach rechts bis man am eigentlichen Einstieg ist (bis hierher werden aber auch schon häufig die Hände benötigt). Ab jetzt dient uns eigentlich nur das Wandbild und die Topo vom Stadler als grobe Orientierung, was anzusteuern ist. Ansonsten folgen wir immer dem offensichtlich gutmütigsten Gelände (über Rippen und Rinnen) und so geht es über die ersten Seillängen zum nächsten Latschenband mit den einzelnen Bäumen (aus AV-Führer). Von hier klettern wir wohl etwas zu weit links, wie schon erwähnt immer dem einfachsten Gelände folgend, und kommen links vom oberen Schuttfeld raus, durch ein Latschenfeld getrennt. Hier wählen wir die Querung (etwa 15m) durch die Latschen (gerade nach oben hätten wir auch durch müssen) in den Kessel, von dem wir wieder dem einfachsten Gelände, leicht links ansteigend, nach oben folgen. Am Grat kommen wir dann etwa 100m weiter links als in der Topo raus, aber über Gehgelände geht es zum eigentlich Ausstieg und steil zum nahen Nordgipfel. Leider aktuell ohne Buch (Falls mal jemand vorbei kommt, kann er eines mitnehmen!), aber nun mit Gipfelzettel, der vermutlich mal für die nächsten Jahre reicht.
Übergang zum Hauptgipfel nicht mehr nach AV-Führer, sondern die neue Variante vom Stadler. Dafür aber auch die gutmütige Rinne auf die Westseite runter und queren zum Grat. An dessen Ende nochmals steil runter in die nächste Scharte. Nun auf der Ostseite die Rampe hoch, bis am Ende eine Rinne (Klemmblock am Ende) zum Grat hoch zieht, an dem man in der Scharte zwischen Kreuz und höchsten Punkt raus kommt. Große Schwierigkeiten hat der Übergang nicht, allerdings liegt hier jede Menge loses Zeug herum und alles extrem steinschlaggefährdet. Unbedingt prüfen ob sich jemand in der Falllinie befindet!!!
Abstieg dann ganz normal über den Normalweg.
Äußerst interessanter Anstieg der nicht übermäßig schwierig ist für eine Klettertour (Stellen 3-; überwiegend 2 und 1; relativ wenig Gehgelände), wenn man dem einfachsten Gelände folgt. Die beiden 3er Seillängen aus der Topo vom Stadler (oder aus AV-Führer) haben wir entweder nicht als solche empfunden oder sind diese umgangen. Für die mir bekannten Kaiserverältnisse allerdings schon eher sehr brüchig, aber im Vergleich zum Karwendel immer noch sehr gutmütig. Trotzdem sollte man aber Griffe und Tritte nicht blind vertrauen. Hier bewegt sich durchaus auch mal was, wo ein Helm auch nicht mehr helfen würde! Extrem ausgesetzt fand ich es auch nirgends, allerdings schon häufig ordentlich, so dass man überwiegend nicht stürzen sollte. Wir hatten selbstverständlich alles zum Sichern dabei, aber haben das Seil dann nicht benötigt.
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