Spinas- und Kuffnerpfeiler am Piz Palü solo
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Skitouren mit Bergsteigen zu verbinden bietet sich bei nicht all zu anspruchsvollen Anstiegen natürlich an, besonders zu dieser Jahreszeit wo es in der Höhe noch reichlich Schnee hat.
Also musste nur noch eine geeignetes Zeil her. Ich war zwar schon insgesamt 4 mal auf dem Piz Palü hatte jedoch noch keinen der Nordpfeiler gemacht. Der Bumiller steht zwar zu oberst auf meiner To-Do Liste war mir dann Solo aber doch etwas zu anspruchsvoll besonders mit Schnee drin und Ski am Rucksack. Der Spinas- und Kuffnerpfeiler sahen jedoch gut machbar aus und so kam mir die Idee gleich beide zu einem Enchainment zu verbinden, damit sich die Anfahrt ins Engadin auch richtig lohnt.
Also alle Sachen gepackt und Abends nach der Arbeit zum Parkplatz Diavolezza gefahren. Mit ein Paar Verspätungen wurde es jedoch etwas später als geplant, sodass es nur eine kurze Nacht im Auto schlafend werden sollte.
3 Uhr Wecker ist definitive nichts was ich mir für jede x-beliebige Tour antue aber bei dem Plan sollte es schon gehen. Also morgens dann nur kurz etwas gefrühstückt und dann direkt im dunkeln los. Das der Schnee auf der geschlossenen Piste gerade so noch bis zur Talstation reichte war natürlich besonders angenehm. Also erst hoch zur Bergstation, dann kurze Abfahrt und dann erneut anfellen und den Gletscher queren. Da ich das Gebiet ganz gut kenne und eine Menge Schnee auf dem Gletscher liegt halte ich es für vertretbar das solo mit Ski zu machen.
Spinaspfeiler
Kurs nach Sonnenaufgang bin ich dann am Fuss des Spinaspfeilers angekommen. Der Bergschrund liess sich easy überqueren und im unteren Teil war relativ guter Trittschnee, sodass ich recht zügig voran gekommen bin. Nach dem engen Stück wurde der Schnee auf der Ostseite des Pfeilers dann jedoch deutlich lockerer, sodass die Queerung dann etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hat, da ich teilweise Knietief im Schnee steckter und auf den bedeckten Felsen nach Tritten suchen musste. Nach der Querung bin ich dann ein Stück direkt hoch und habe mich danach recht Richtung Grat gehalten. Auch auf dem Grat war der Schnee sehr locker und das vorankommen langsam aber immerhin war es auf der Kante nicht so steil und ausgesetzt. 3h28 nach dem Überqueren des Bergschrundes habe ich dann endlich den Piz Spinas erreicht und bin direkt weiter zum Hauptgipfel. In der Zwischenzeit ist es selbst auf fast 4000m ordentlich warm geworden, da die Sonne wie verrückt brannte. Also noch mal SPF 50+ nachgecreamt und weiter. Immerhin war in der Höhe ein leichter Wind, sodass der Schnee in den Nordexpositionen nicht so nass wurde.
Direkt vom Ostgipfel mit den Ski ab zu fahren hat mich etwas angelacht jedoch sah es so aus als ob es ein Paar blanke Stellen hat. Also bin ich noch etwa 15 Höhenmeter bis zu dem kleinen Sattel vor dem Ostgipfel abgestiegen und dann in die Nordflanke eingefahren. Mit dem Ski war ich dann auch super schnell direkt unten beim Einstieg zum Ostpfeiler.
Ostpfeiler
Von Gipfel hatte ich bereit gesehen, dass der OIstpfeiler bereits gemacht wurde und es somit eine Spur im Firnteil hatte mit welcher ich schneller voran kommen sollte. Also hat sich mein Vorhaben bestätigt und ich bin gegen 10:20 in den Ostpfeiler eingestiegen. Die meisten Felsen im Ostpfeiler waren bereits Schneefrei und mit der Sonne konnte ich dann alles ohne Handschuhe klettern was ein purer Genuss war. Ich war ausserdem froh, dass ich doch die etwas schwereren Monopoint Steigeisen eingepackt habe (900g Lynx statt meinen üblichen 500g Irvis Hybrid), da es sich mit denen im Fels einfach besser klettert. Auf dem Grat bin ich dann richtig in den Flow gekommen, da die Kletterei nie besonders schwer, jedoch auch nie zu leicht war. Am Gendarm bin ich dann etwas auf der linken Seite vorbei, da mit die Platte mit Steigeisen und Ski am Rucksack dann doch etwas sketchy aussah. Der Firngrat war dann super gespurt und nach 2h36 war ich dann das zweite mal auf dem Ostgipfel.
Mittlerweile war der Schnee dann schon ordentlich aufgeweicht was in Kombination mit meinen leichten Ski keine zu rasante Abfahrt bedeutete. Auch hatte ich die 1.5L die ich dabei hatte schon restlos auf getrunken und bekam bei den Temperaturen etwas Durst. Beim anfellen vor dem Gegenanstieg zur Diavolezza floss jedoch Schmelzwasser rechts über die Felsen, sodass ich meine Flasche wieder auffüllen konnte. Dann noch schnell die letzten 250 Höhenmeter hoch und danach auf der Piste zurück zum Auto. Da der Schnee auf der Piste durch die hohen Temperaturen die letzten Tage super gesetzt hat war er nicht mal so tief und liess sich auch um 14 Uhr noch gut fahren.
Leider stand danach dann jedoch noch die Rückfahrt nach Zürich auf dem Programm was fast zum anstrengensten Teil des Tages werden sollte. Mit ordentlich Musik und zwei Powernap Pausen ging es dann aber doch ganz gut.
Die verwendete Ausrüstung:
- Hagan Cirrus Ski (75mm Breite, 170cm Länge) mit ATK Rennbindung. Meine Meinung nach Welten besser als die Rennski in der Abfahrt und nur etwa 200g pro Ski schwerer
- Dynafit DyNA Evo Schuhe. Nicht besonders gut in der Abfahrt aber leicht und halt das was ich habe.
- 2 Petzl Gully Eisgeräte. Schön leicht und mit Pick-Weights ordentlich Zug drauf wobei es die nicht mal gebraucht hätte, da ich kein Eis getroffen habe. Mit Blueice Tethers damit ich nicht aus versehen einen fallen lasse.
- Petzl Lynx Steigeisen. Finde Monopoints einfach deutlich netter zum Mixedklettern. Die neuen Dart Hybrid die im Herbst raus kommen sehen dann aber noch mal deutlich cooler aus mit 300g Gewichtsersparniss pro Paar.
- Hatte ne 30m Radline, eine Eisschraube und ein Paar Schlingen/Karabiner für Notfälle dabei welche ich jedoch nicht gebraucht habe.
- Petzl Sirocco Helm. Leicht und selbst für Skibergsteigen genormt sollte also auch bei Stürzen Schutz bieten.
Also musste nur noch eine geeignetes Zeil her. Ich war zwar schon insgesamt 4 mal auf dem Piz Palü hatte jedoch noch keinen der Nordpfeiler gemacht. Der Bumiller steht zwar zu oberst auf meiner To-Do Liste war mir dann Solo aber doch etwas zu anspruchsvoll besonders mit Schnee drin und Ski am Rucksack. Der Spinas- und Kuffnerpfeiler sahen jedoch gut machbar aus und so kam mir die Idee gleich beide zu einem Enchainment zu verbinden, damit sich die Anfahrt ins Engadin auch richtig lohnt.
Also alle Sachen gepackt und Abends nach der Arbeit zum Parkplatz Diavolezza gefahren. Mit ein Paar Verspätungen wurde es jedoch etwas später als geplant, sodass es nur eine kurze Nacht im Auto schlafend werden sollte.
3 Uhr Wecker ist definitive nichts was ich mir für jede x-beliebige Tour antue aber bei dem Plan sollte es schon gehen. Also morgens dann nur kurz etwas gefrühstückt und dann direkt im dunkeln los. Das der Schnee auf der geschlossenen Piste gerade so noch bis zur Talstation reichte war natürlich besonders angenehm. Also erst hoch zur Bergstation, dann kurze Abfahrt und dann erneut anfellen und den Gletscher queren. Da ich das Gebiet ganz gut kenne und eine Menge Schnee auf dem Gletscher liegt halte ich es für vertretbar das solo mit Ski zu machen.
Spinaspfeiler
Kurs nach Sonnenaufgang bin ich dann am Fuss des Spinaspfeilers angekommen. Der Bergschrund liess sich easy überqueren und im unteren Teil war relativ guter Trittschnee, sodass ich recht zügig voran gekommen bin. Nach dem engen Stück wurde der Schnee auf der Ostseite des Pfeilers dann jedoch deutlich lockerer, sodass die Queerung dann etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hat, da ich teilweise Knietief im Schnee steckter und auf den bedeckten Felsen nach Tritten suchen musste. Nach der Querung bin ich dann ein Stück direkt hoch und habe mich danach recht Richtung Grat gehalten. Auch auf dem Grat war der Schnee sehr locker und das vorankommen langsam aber immerhin war es auf der Kante nicht so steil und ausgesetzt. 3h28 nach dem Überqueren des Bergschrundes habe ich dann endlich den Piz Spinas erreicht und bin direkt weiter zum Hauptgipfel. In der Zwischenzeit ist es selbst auf fast 4000m ordentlich warm geworden, da die Sonne wie verrückt brannte. Also noch mal SPF 50+ nachgecreamt und weiter. Immerhin war in der Höhe ein leichter Wind, sodass der Schnee in den Nordexpositionen nicht so nass wurde.
Direkt vom Ostgipfel mit den Ski ab zu fahren hat mich etwas angelacht jedoch sah es so aus als ob es ein Paar blanke Stellen hat. Also bin ich noch etwa 15 Höhenmeter bis zu dem kleinen Sattel vor dem Ostgipfel abgestiegen und dann in die Nordflanke eingefahren. Mit dem Ski war ich dann auch super schnell direkt unten beim Einstieg zum Ostpfeiler.
Ostpfeiler
Von Gipfel hatte ich bereit gesehen, dass der OIstpfeiler bereits gemacht wurde und es somit eine Spur im Firnteil hatte mit welcher ich schneller voran kommen sollte. Also hat sich mein Vorhaben bestätigt und ich bin gegen 10:20 in den Ostpfeiler eingestiegen. Die meisten Felsen im Ostpfeiler waren bereits Schneefrei und mit der Sonne konnte ich dann alles ohne Handschuhe klettern was ein purer Genuss war. Ich war ausserdem froh, dass ich doch die etwas schwereren Monopoint Steigeisen eingepackt habe (900g Lynx statt meinen üblichen 500g Irvis Hybrid), da es sich mit denen im Fels einfach besser klettert. Auf dem Grat bin ich dann richtig in den Flow gekommen, da die Kletterei nie besonders schwer, jedoch auch nie zu leicht war. Am Gendarm bin ich dann etwas auf der linken Seite vorbei, da mit die Platte mit Steigeisen und Ski am Rucksack dann doch etwas sketchy aussah. Der Firngrat war dann super gespurt und nach 2h36 war ich dann das zweite mal auf dem Ostgipfel.
Mittlerweile war der Schnee dann schon ordentlich aufgeweicht was in Kombination mit meinen leichten Ski keine zu rasante Abfahrt bedeutete. Auch hatte ich die 1.5L die ich dabei hatte schon restlos auf getrunken und bekam bei den Temperaturen etwas Durst. Beim anfellen vor dem Gegenanstieg zur Diavolezza floss jedoch Schmelzwasser rechts über die Felsen, sodass ich meine Flasche wieder auffüllen konnte. Dann noch schnell die letzten 250 Höhenmeter hoch und danach auf der Piste zurück zum Auto. Da der Schnee auf der Piste durch die hohen Temperaturen die letzten Tage super gesetzt hat war er nicht mal so tief und liess sich auch um 14 Uhr noch gut fahren.
Leider stand danach dann jedoch noch die Rückfahrt nach Zürich auf dem Programm was fast zum anstrengensten Teil des Tages werden sollte. Mit ordentlich Musik und zwei Powernap Pausen ging es dann aber doch ganz gut.
Die verwendete Ausrüstung:
- Hagan Cirrus Ski (75mm Breite, 170cm Länge) mit ATK Rennbindung. Meine Meinung nach Welten besser als die Rennski in der Abfahrt und nur etwa 200g pro Ski schwerer
- Dynafit DyNA Evo Schuhe. Nicht besonders gut in der Abfahrt aber leicht und halt das was ich habe.
- 2 Petzl Gully Eisgeräte. Schön leicht und mit Pick-Weights ordentlich Zug drauf wobei es die nicht mal gebraucht hätte, da ich kein Eis getroffen habe. Mit Blueice Tethers damit ich nicht aus versehen einen fallen lasse.
- Petzl Lynx Steigeisen. Finde Monopoints einfach deutlich netter zum Mixedklettern. Die neuen Dart Hybrid die im Herbst raus kommen sehen dann aber noch mal deutlich cooler aus mit 300g Gewichtsersparniss pro Paar.
- Hatte ne 30m Radline, eine Eisschraube und ein Paar Schlingen/Karabiner für Notfälle dabei welche ich jedoch nicht gebraucht habe.
- Petzl Sirocco Helm. Leicht und selbst für Skibergsteigen genormt sollte also auch bei Stürzen Schutz bieten.
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jakobme
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