von Grengiols zur Römerbrücke - und via Ausserbinn und Binegga nach Lax
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Die Fotos wie auch die Website der Tulpenzunft Grengiols sahen vielversprechend aus; immerhin hatte die erste Führung bereits abgesagt werden müssen, und die ersten blühenden Rosen waren exakt auf den von uns gewählten Besuchstermin angesagt … so waren wir darauf eingestellt, nur wenige der Blumen zu sichten (umso mehr als am Vortag bereits mazeno wenige der aussergewöhnlichen Blüten offen vorfand …)
Bei schönstem Wetter, bereits an der Sonne, starten wir bei der Haltestelle Grengiols MGB (mit wenigen Gratisparkplätzen), und laufen hoch zum Dorf Grengiols. An dessen unterem Beginn weist die Tulpenweg-Wegweisertafel auf den entsprechenden Rundgang hin.
Über Wiesen (auf After) - ein Teilstück ist eben (wohl für die am Nachmittag stattfindende Führung) frisch gemäht worden - streben wir auf dem Rundweg dem Tulpenhügel auf Chalberweid zu; etwelche Felder scheinen die Tulpen zu „beherbergen“, nur eines jedoch, direkt an des Hügels Ostseite gelegen, weist zahlreiche mit Knöpfen versehene Blumen auf - einige wenige Blüten zeigen sich leicht geöffnet. Unzählige der dunkelblau-violetten Schwertlilien bereichern unseren (leicht enttäuschenden) Blumenbesuch …
Zurück im südlichen Aussenbezirk des Dorfes, auf Rossmatta, setzen wir die eben erst begonnene Wanderung fort zum Graben des Milibaches; hier weist eine Infotafel und ein Denkmal auf die Lawinentragödie anno 1904 hin. Ausgangs des Lawinengrabens und -zuges erreichen wir den Weiler mit der an der Strasse stehenden Kapelle Mutter Gottes von Bächerhäusern.
Gemächlich folgen wir der Strasse durch sattgrüne Wiesen über Viertel bis zu deren Ende, hier - erst! - weist ein grosses Verbotsschild darauf hin, dass wegen Lawinengefahr die weitere Wegstrecke nicht begangen werden dürfe. Weil wir von der gestrigen Begehung unseres Bergfreundes Jumbo über die Hindernisse, die einen erwarten, in Kenntnis gesetzt worden sind, setzen wir unseren Marsch dennoch unverzüglich fort. (Ein Einheimischer folgt uns ab dem Verbot mit seinem PW einige Meter, um uns auf dieses aufmerksam zu machen - wie wir uns über die Verhältnisse orientiert zeigen - meint er, wir hätten ja gute Schuhe und Stöcke dabei, das werde schon gehen …)
Unmittelbar danach sichten wir den kleinen Bagger - und sogleich den grossen Lawinenrest im Unnergrabe, welchen dieser erst vor kurzem freigeschaufelt haben muss - der Durchgang durch die freigelegte schmale Schneise erinnert uns an frühzeitig geöffnete, durch meterhohen Schnee freigefräste, Alpenpässe …
Kaum haben wir dies geschafft, erwartet uns eine noch grössere Herausforderung: im tiefer eingeschnittenen, schattigeren, Riedgrabe, P. 1144, lässt uns eine ~ 5 m hohe Lawinenmauer staunen; der Durchgang ist zwar sehr gut geräumt - die Unterlage jedoch total vereist, so dass einige Konzentration erforderlich ist …
Alsbald treten wir wieder auf sonniges, wieder gänzlich anders geartetes Gelände hinaus - beinahe vorsommerliche Ambiance begrüsst uns auf Ried und später auf Riichelschegga.
Nach P. 1228 biegt ein WW hinunter nach Hockmatta ab; wir folgen jedoch jenem, welcher die Höhe beibehält, und uns beschaulich über offenes Alpland zur Kapelle Blatt leitet.
Nach einer Rast vor der Kapelle setzen wir unsere Runde fort - der grosse „Hürdenlauf“ beginnt: wie wir in den Wald eintreten, sichten wir gleich die ersten im Weg liegenden, meist sehr grossen, umgestürzten Bäume - die erste Passage ist noch mit grossen Sägen passierbar gemacht worden. Danach jedoch - auf dem ansonsten wunderschön angelegten und errichteten alten Säumerweg (zum Albrunpass)- stellen unzählige weitere auf dem Weg liegende, von der Naturkraft umgelegte Bäume, zwar überwindbare, doch etwas aufwändige Barrieren dar.
Länger wandern wir im Schatten, bis wir nach Militure den „Dreh“ an die Sonne vollziehen - hier ist ein erstes Mal der Blick in den tiefen Einschnitt der Binna zu erahnen. Wieder im Wald führte ein sehr steiler BWW beim Tosend Stei in die Talsohle (und abkürzend hoch nach Ausserbinn); wir ziehen jedoch, nur gemächlich an Höhe verlierend, weiter und hinunter zur Römerbrücke|Schärtlochbrücke.
Elegant überspannt sie den engen Graben (auch mit einem gefällten Baum bestückt) und leitet über zu einem, von einem Rutsch leicht beeinträchtigten Weiteraufstieg. Auf diesem (wieder im Wald) hören wir von weitem bereits Motorengeräusche; bald einmal erreichen wir die beiden Forstarbeiter, welche einerseits mächtige, auf dem Weg liegende, Tannen in Einzelteile zersägen, und anderseits den beschädigten Weg wieder instand stellen.
Nach kurzem Austausch (währenddessen einer der Wegmacher uns dahingehend aufklärt, dass die Schäden vom letzten grossen Neuschneefall herrühren) legen wir die weiteren Aufstiegsmeter zurück bis zum Austritt aus dem Wald und zur Querung über Wiesland talauswärts.
Unterhalb von P. 1304 beginnt der WW, welcher stets im leichten Auf und Ab unterhalb der Strasse (nach Binn) über Lusse verläuft, und auf P. 1291 in diese einmündet.
Ungefähr einen km laufen wir ihr entlang (als WW deklariert), bis wir nach Ausserbinn zum uns gut bekannten Hotel und Restaurant Jägerheim gelangen; auf dessen Terrasse gönnen wir uns Kaffee und ein ausgezeichnetes Kräuterbier der Suonen-Brauerei - und erhalten von der Wirtin einen vorzüglichen Wanderführer des Binntals geschenkt.
Über die Dorfkapelle auf P. 1304 steigen wir an zum Verbindungsweg dem sonnigen Hang entlang zu unserem Höhepunkt unserer Reise. Diese bietet uns nicht nur schöne Ausblicke auf die uns bekannten Breithorn und Bättlihorn, und eine Begegnung mit einem stattlichen Fuchs - sondern wohl die blumenmässige Krönung der Tour: wir haben doch schon einige Male die lieblichen und aussergewöhnlichen Holunder-Knabenkräuter gesichtet, doch in der beinahe unglaublich grossen Anzahl wie heute noch nie - kaum kommen wir vom Fleck ob des Fotografierens, des Staunens und der Freude!
Endlich erreichen wir die Binnegga, mit kleiner Kapelle und sehr alter „froher Aussicht“, einem verfallendem Haus, an welchem Arbeiter im Auftrag der Gemeinde Renovationsarbeiten ausführen.
Auf dem Sitzplatz eines Häuschens unterhalb legen wir einen letzten gemütlich Halt - mit schöner Aussicht - ein, bevor wir uns auf den Schlussabstieg begeben.
Erst über Wiesen, danach im Ärnerwaud, steigen wir ab zur Verbindungsstrasse nach Binn; auf ihr legen wir einige Meter zurück nach Ernen, Wasen-Zauberwald.
Eine steile Passage im Unner Holz | Birchwaud bringt uns ausgangs Walds zur kleinen, doch gediegenen, Kapelle Brüederchlöis.
Weitere, erst steile Meter (kurz nochmals im Wald) leiten hinunter nach Hasu, schliesslich nach Hasuhauta; über Wiesen und schliesslich über die Strasse (nach Ernen) ziehen wir an der Bushaltestelle Ernen, Z’Brigg vorbei über den Rotten.
Einige vorher kurz aufgezogene Schleierwolken trüben den sonnigen Tag in keiner Weise, so nehmen wir bei schönsten Wetterverhältnissen den kurzen Wiederanstieg via Ey|Ei zur Hauptstrasse in Angriff; auf ihr angelangt, können wir uns auf der Terrasse des kleinen Restaurants unweit des Bahnhofes in Lax etwas Flüssigkeit zuführen.
Nach wenigen Metern endet unser Blumenausflug ins Wallis beim Bahnhof Lax; mit der MGB fahren wir zurück nach Grengiols.
▲ 1 h 50 min bis Kapelle Blatt
▼▲ 1 h 10 min bis Ausserbinn
▲ ½ h bis Binnegga
▼▲ 40 min bis Lax
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