Flueblüemli-Pracht auf dem Simmeflue-Steig; mit Fliederhorn als Zugabe
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Im Vorfeld hatten wir uns noch ausgetauscht: Christoph erinnerte mich daran, dass die Zeit gut wäre für eine Tour aufs Sunnighorn - mit aktuell blühenden Aurikeln. Passte gut, hatten wir die jeweiligen Flueblüemli-Exkursionen meist in der zweiten Hälfte des Aprils unternommen - und bereits seit einigen Tagen diese in Erwägung gezogen …
Und dass die Begegnung - trotz ungleicher Aufbruchszeit - dann klappen würde, hat uns alle sehr gefreut!
Wenig ist den zahlreichen Berichten des Simmeflue-Steiges anzufügen; wenn denn die Blumenpracht mit bestem Wetter einhergeht - ist grosser Genuss beinahe garantiert. Und gleich zu Beginn sei festgehalten: Helmtragen ist obligatorisch - haben doch Dolomito wie auch Ursula, beide am selben Tag mit wenig Zeitdifferenz unterwegs, den tödlichen Unfall infolge Steinschlags mitbekommen; und waren es damals wohl Gämsen, welche diesen ausgelöst haben mögen, so flog heute bei der Aurikel“wiese“ ein doppelt faustgrosser Stein ~ 20 m an uns vorbei in die Schuttrinne - von einem Vorgänger ausgelöst …
In Kürze zu unserer Route: ein strahlend schöner Spätfrühlingstag beginnt beim Parkplatz Brodhüsi; erst durch den frisch grünenden Wald hoch gewinnen wir den Einstieg zur - jedes Mal aufs Neue beeindruckenden - Felswand. Das Tenü wird erleichtert, der Helm aufgesetzt - und los geht’s auf den Simmeflue-Steig.
Erst moderat die erste Wand traversierend, später im wieder kombinierten Gelände (felsige Stufen im Wald), auch hier oft mit Seilsicherungen und gelben Markierungen (welche die besten Griffmöglichkeiten hervorheben) leitet der attraktive Steig höher. Endlich wird das Unternehmen steil und ernsthafter - stets gut versichert leitet die vorbildlich eingerichtete Route länger im Fels, schliesslich wieder in Waldpassagen hoch zum Adlerhorst.
Eine kurze Rast legen wir hier ein, und wechseln das übervolle Wandbuch gegen ein neues aus, bevor der wohl ausgesetzteste Abschnitt der Simmeflue uns erwartet.
Der nachfolgende Gang im bewaldeten, stellenweise atemberaubenden Tiefblick gewährenden, mittleren Teil leitet einfach über zu den Hunderten, dicht und üppig wachsenden Flueblüemli. Einige Zeit „verlieren“ resp. gönnen wir uns hier, mit deren Bewunderung und entsprechenden Fotoaufnahmen.
Durch die anschliessende Felsrinne und längere waldbesetzte Schlussetappe erreichen wir den Grippelisattel.
Im Schatten gilt es nun die Nordwestseite des markanten Gipfels zu umgehen; eine noch leicht feuchte und schuttige Rinne leitet über zum finalen, für mich neu mit Drahtseilen ausgestatteten, Schlussgang zum Gipfelkreuz des Sunnighorns.
Einmal mehr geniessen wir die Besteigung und den Aufenthalt - „Freude herrscht“!
Im Abstieg in der nach wie vor schattigen Rinne findet das nicht unerwartete Zusammentreffen mit Dolomito statt, nach kurzem Austausch vereinbaren wir, uns später auf dem Fliederhorn wieder zu treffen …
So kehren wir zurück zum Grippelisattel, steigen nochmals ab - bis zur Querung Richtung Heitiweg.
Im Auf und Ab, erst noch über den schmalen Bandweg - mit Blick zurück zum Gipfelkreuz des Sunnighorns - laufen wir länger im lichten Wald bis zur unscheinbaren Spur, welche (in entgegengesetzter Richtung) den Einstieg zum Aufstieg zum obligaten zweiten Gipfel darstellt. Sie leitet deutlich hoch - erst mal zu einem etwas feuchtnassen, kurzen und leicht steilen Durchgang zwischen Felsformationen - und schliesslich zum finalen, herrlichen, offenen Felsgelände des flachen Gipfelplateaus des Fliederhorns - der „schöneren Schwester“ des Sunnighorns (wie ein Gipfelbucheintrag nicht zu Unrecht lautet).
Während wir von hier den „Rummel“ am eben begangenen Sunnighorn konstatieren, besuchen während unserer Rast nur wenige Tourengänger den sehr empfehlenswerten Nachbargipfel - mit mindestens, wenn nicht sogar besserer Aussicht …
Wenige Minuten bevor wir aufzubrechen beabsichtigen, höre ich jemanden rufen - und erkenne auf dem unten durchführenden Weg Dolomito, welcher bereits bis zum Hürleni - Grathüttli geeilt ist; wir vereinbaren per lauter Kommunikation, uns beim Abstieg in den Chienberg zu treffen …
Auf demselben Weg kehren wir zur markanten Weggabelung zurück - und stossen sogleich auf den wartenden Christoph.
Gemeinsam, unterhaltsam, steigen wir zusammen ab - erst einmal bis zu der doch grossen Höhle auf ~ 1170 m Höhe. Nach deren Inspektion verläuft auch der Weiterweg steil im lichten Wald länger hinunter - noch einen kühnen Tiefblick hinunter nach Wimmis können wir dabei erhaschen.
Länger zieht sich unser Abstieg hin; nach einem formidablen Einblick in den riesigen Steinbruch gewinnen wir den Fahrweg im Buechwald.
Später der (gekennzeichneten) Abkürzung folgend, können wir effizient die Ebene beim Schiessstand auf Brünnlisau erreichen; es folgt nun der heute unangenehmste Teil der Tour:
entlang der Hauptverkehrsachse ins Simmental „kämpfen“ wir uns durch, via Port, zur alten Brücke über die Simme (P. 630) zum Parkplatz Brodhüsi.
▲ 1 h (inkl. ⅛ h Pause) bis Adlerhorst
▲ 50 min bis Sunnighorn
▼▲ 40 min bis Fliederhorn
▼ 1 ½ h bis Brodhüsi
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