Similaun (3606m) - unterwegs in Ötzis Bergen
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Der Similaun steht in den Ötztaler Alpen hinsichtlich der Höhe an fünfter Stelle. Schnee und Eis umgibt ihn fast das ganze Jahr und ziert seinen auffallenden Gipfel. Außerdem liegen zwei Hütten auf dem Weg, was ihn das ganze Jahr über zu einem attraktiven Ziel macht.
Die Zeit ist reif für den ersten Besuch des Similaun, schließlich befindet er sich schon seit einigen Jahren auf der langen Wunschliste und vor zwei Tagen musste der eindrucksvolle Zwieselbacher Roßkogel als Eingehtour herhalten. Wegen der Spaltengefahr im Sommer bietet er sich mit Ski im Frühjahr besonders an, sofern man den Niederjochferner nicht aufwendig umgehen möchte. Obwohl es sich um eine sehr lange Tour handelt, ist sie gut an einem Tag zu schaffen. Der Anstieg von Vent über den Normalweg ist nicht besonders schwer, einzig das erste Drittel bis zur Martin-Busch-Hütte wird mir wider Erwarten starke Nerven abverlangen.
Vom P in Vent durch das Dorf zur südwestlich gelegenen kleinen Skipiste, die heute nicht mehr in Betrieb zu sein scheint. Diese steige ich bis zur Hälfte an, dann folge ich der Beschilderung ("Martin-Busch-Hütte") und dem breiten, geräumten Forstweg. Auf diesem komme ich schnell voran, nach 1 1/4 Stunde endet er. Jetzt wird es ernst: Auf extrem vereister, schmaler Spur quere ich heute, dabei meist leicht ansteigend und auf Skikanten, die steilen Hänge des Niedertals, die weiter unten direkt in eine Schlucht übergehen. Gewaltige Lawinenbahnen werden überschritten. Ohne vorhande Spur wäre das erste Drittel der Tour bei diesen Bedingungen heute nicht begehbar (ZS; Route durchläuft oft den tiefroten Bereich der Hangneigungskarte). Nach gut einer Stunde ist der stressige Abschnitt überwunden und ich erreiche die Martin-Busch-Hütte.
Weiter geht es in südwestlicher Richtung das breite und jetzt auch sehr flache Hochtal hinein, das zur Similaunhütte führt. Im Talschluss steuere ich nicht die Hütte und das Niederjoch an, sondern halte mich gleich links und gelange so auf den Niederjochferner (westliche Zunge); die Hütte sehe ich mir später an. Die Route zieht jetzt, auf dem ziemlich flachen Gletscher, in einem weiten Rechtsbogen zum Skidepot auf gut 3500m. Der Gipfel zeigt sich bald und es ziehen die ersten Wolken auf. Auf etwa 3300m werde ich immer langsamer, aber der Einstieg am Similaun-Westgrat rückt näher.
Nach sechs Stunden erreiche ich den Westgrat; auf ihm geht's ohne Ski zum Gipfelkreuz, das schon sichtbar ist (heute ohne Steigeisen). Der Firngrat lässt sich gut gehen, nur der obere Teil ist etwas ausgesetzt. Oben angekommen bietet sich ein toller Blick in alle Richtungen, auch die Ortlergruppe mit ihren noch höheren Bergen zeigt sich, auch wenn es heute im Süden etwas diesig ist.
Wieder unten beim Skidepot ist die Abfahrt im Grunde identisch mit der Aufstiegsroute, nur am Niederjoch mache ich einen kurzen Schlenker zur Similaunhütte. Weiter unten im Niedertal komme ich nicht besonders schnell voran, immer wieder folgen kleine Gegenanstiege bzw. auch mal kurze apere Stellen, sodass ich die Ski abnehmen muss. Letztendlich brauche ich gut 2 Stunden bis runter nach Vent.
Schwierigkeiten:
Von Vent zur Martin-Busch-Hütte: ZS (je nach Bedingungen zumindest ansteigende Querung sehr steiler, ausgesetzter Hänge bis 40°; stark lawinengefährdet; 2 1/2 Stunden).
Weiter zum Niederjochferner: L (einfachster Abschnitt, sehr flach, unter 30°; 1 1/2 Stunde).
Via Niederjochferner und Westgrat zum Similaun: WS (flacher Gletscheranstieg; Gratanstieg teils ohne Steigeisen machbar und leicht ausgesetzt; 2 1/2 Stunden).
Fazit:
Sehr eindrucksvolle Skihochtour, die man mal gemacht haben muss, auch wenn das erste Drittel im unteren Bereich bis zur Martin-Busch-Hütte, je nach Bedingungen, zur Herausforderung werden kann, und der Aufstieg kaum unter 6 1/2 Stunden zu schaffen ist und daher gute Kondition erfordert.
Die Zeit ist reif für den ersten Besuch des Similaun, schließlich befindet er sich schon seit einigen Jahren auf der langen Wunschliste und vor zwei Tagen musste der eindrucksvolle Zwieselbacher Roßkogel als Eingehtour herhalten. Wegen der Spaltengefahr im Sommer bietet er sich mit Ski im Frühjahr besonders an, sofern man den Niederjochferner nicht aufwendig umgehen möchte. Obwohl es sich um eine sehr lange Tour handelt, ist sie gut an einem Tag zu schaffen. Der Anstieg von Vent über den Normalweg ist nicht besonders schwer, einzig das erste Drittel bis zur Martin-Busch-Hütte wird mir wider Erwarten starke Nerven abverlangen.
Vom P in Vent durch das Dorf zur südwestlich gelegenen kleinen Skipiste, die heute nicht mehr in Betrieb zu sein scheint. Diese steige ich bis zur Hälfte an, dann folge ich der Beschilderung ("Martin-Busch-Hütte") und dem breiten, geräumten Forstweg. Auf diesem komme ich schnell voran, nach 1 1/4 Stunde endet er. Jetzt wird es ernst: Auf extrem vereister, schmaler Spur quere ich heute, dabei meist leicht ansteigend und auf Skikanten, die steilen Hänge des Niedertals, die weiter unten direkt in eine Schlucht übergehen. Gewaltige Lawinenbahnen werden überschritten. Ohne vorhande Spur wäre das erste Drittel der Tour bei diesen Bedingungen heute nicht begehbar (ZS; Route durchläuft oft den tiefroten Bereich der Hangneigungskarte). Nach gut einer Stunde ist der stressige Abschnitt überwunden und ich erreiche die Martin-Busch-Hütte.
Weiter geht es in südwestlicher Richtung das breite und jetzt auch sehr flache Hochtal hinein, das zur Similaunhütte führt. Im Talschluss steuere ich nicht die Hütte und das Niederjoch an, sondern halte mich gleich links und gelange so auf den Niederjochferner (westliche Zunge); die Hütte sehe ich mir später an. Die Route zieht jetzt, auf dem ziemlich flachen Gletscher, in einem weiten Rechtsbogen zum Skidepot auf gut 3500m. Der Gipfel zeigt sich bald und es ziehen die ersten Wolken auf. Auf etwa 3300m werde ich immer langsamer, aber der Einstieg am Similaun-Westgrat rückt näher.
Nach sechs Stunden erreiche ich den Westgrat; auf ihm geht's ohne Ski zum Gipfelkreuz, das schon sichtbar ist (heute ohne Steigeisen). Der Firngrat lässt sich gut gehen, nur der obere Teil ist etwas ausgesetzt. Oben angekommen bietet sich ein toller Blick in alle Richtungen, auch die Ortlergruppe mit ihren noch höheren Bergen zeigt sich, auch wenn es heute im Süden etwas diesig ist.
Wieder unten beim Skidepot ist die Abfahrt im Grunde identisch mit der Aufstiegsroute, nur am Niederjoch mache ich einen kurzen Schlenker zur Similaunhütte. Weiter unten im Niedertal komme ich nicht besonders schnell voran, immer wieder folgen kleine Gegenanstiege bzw. auch mal kurze apere Stellen, sodass ich die Ski abnehmen muss. Letztendlich brauche ich gut 2 Stunden bis runter nach Vent.
Schwierigkeiten:
Von Vent zur Martin-Busch-Hütte: ZS (je nach Bedingungen zumindest ansteigende Querung sehr steiler, ausgesetzter Hänge bis 40°; stark lawinengefährdet; 2 1/2 Stunden).
Weiter zum Niederjochferner: L (einfachster Abschnitt, sehr flach, unter 30°; 1 1/2 Stunde).
Via Niederjochferner und Westgrat zum Similaun: WS (flacher Gletscheranstieg; Gratanstieg teils ohne Steigeisen machbar und leicht ausgesetzt; 2 1/2 Stunden).
Fazit:
Sehr eindrucksvolle Skihochtour, die man mal gemacht haben muss, auch wenn das erste Drittel im unteren Bereich bis zur Martin-Busch-Hütte, je nach Bedingungen, zur Herausforderung werden kann, und der Aufstieg kaum unter 6 1/2 Stunden zu schaffen ist und daher gute Kondition erfordert.
Tourengänger:
Daniel87

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