(Kein) Clariden - Planurahütte ab Urnerboden über Gemsfairenstock bei Föhnsturm
Da uns gestern die Lawinenlage noch zu heikel war um zur Claridenhütte zu gehen, wurde das Programm halt auf 2 Tage verkürtzt. Also heute über den Gemsfairenstock und Claridengletscher zur Planurahütte und Sonntag dann entweder Groß Schärhorn oder Clariden, so zumindest die Theorie.
Fisetengrat - Gemsfairenjoch WS+; 2,5 h:
Vom Urnerboden gehts bei bestem Frühlingswetter mit der gut besuchten Seilbahn hinauf auf den Fisetengrat. Bei schönem Wetter ist hier eine vorherige Reservation bei der Bahn sinnvoll, sonst muss man mit etwas Pech sehr lange warten.
Auf guter Spur gehts zunächst querend und wenig ansteigend etwas unterhalb vom Grat entlang. Viele Leute sind hier heute unterwegs. Die Hoffnung in der Höhe besseren Schnee als gestern an der Isisizer Rosswis anzutreffen, konnte leider nicht erfüllt werden. Auch hier ist vom fast 1m Neuschnee von Vorgestern, nur noch ein dicker Harschdeckel übrig geblieben.
Bei Ober Sulzbalm steilt das Gelände langsam auf und es geht auf die Schlüsselstelle zum Gemsfairenstock zu. Ein Felsriegel wird hier mit 2 Spitzkehren und einer kurzen Querung überwunden. Dank perfekter Spur alles einfach. Weiter gehts auf den Lang Firn Gletscherrest. Auf den Gipfel verzichten wir heute, die Abfahrt bei dem Schnee würde eh keinen Spaß machen und so queren wir schon unterhalb des Gipfels nach Westen zum Gemsfairenjoch.
Gemsfairenjoch - Claridenfirn - Hüfipass - Planurahütte ZS-, L; 3,5 h:
Am Gemsfairenjoch angekommen hauts uns fast aus den Latschen, bzw. der Bindung raus. Einerseits wegen der tollen Aussicht zum Tödi, welcher wie ein Fels in der Brandung der Föhnwalze steht, andererseits vor Allem wegen dem üblen Föhnsturm der hier fegt. An Pause ist da leider nicht zu denken.
Die Abfahrt zum Claridengletscher hinunter ist ziemlich furchtbar. Wohl im tiefen Powder verfahren worden und nun Bruchharsch der übelsten sorte. Wenn man da wie wir nicht gerade die besten Abfahrer sind, dauert das, macht kein Spaß und ist ein ziemlicher Krampf bis nach unten zum Gletscher.
Auch hier ists übel windig und es bläßt Schnee ins Gesicht. Eine Pause muss nun aber trotzdem sein. Auch um ein paar Bilder vor dem tollen Tödi zu machen.
Über den bestens eingeschneiten Claridengletscher gehts bis unterhalb des Bocktschingels auf guter Spur voran. Ab hier ist diese dann ziemlich zugeweht und nur noch schwer zu erkennen. Über endlos scheinende Gletscherflächen gehts unterhalb des Claridens und Claridenhorns zum Hüfipass. Der Wind scheint hier nochmals stärker zu sein. Zeitlich hätte es heute aber eh auch nicht mehr mit dem Clariden hingehauen.
Der Weg zur Planurahütte zieht sich doch nochmals etwas in die Länge. Vor der Hütte liegt einer der beiden großen Windkolke. Dieser muss noch ein kurzes Stück steil abgefahrten werden, um dann zur Hütte wieder aufzusteigen.
Der Wind ist zum Abend hin gefühlt noch stärker geworden und so sind wir froh in der warmen Hütte zu sein, welche heute nur mit 6 anderen Leuten spärlich belegt ist und wir ein ganzes Lager für uns alleine haben.
Super nette Bewartung, tolles Essen und nette Gespräche abends auf der Hütte. Den Sonnenuntergang gebe ich noch nicht auf und es kommt sogar noch ordentlich Licht durch den Nebel. Da kann ich sogar fast alle anderen in der Hütte nochmal motivieren raus zu gehen und sich das anzuschauen.
Planurahütte - Hüfipass - Claridenfirn - P.2995 ZS-, L; 2 h:
Am nächsten Morgen um 6 Uhr beim Frühstück, verheißt der Blick aus dem Fenster erstmal nichts gutes. Nur Nebel. Na toll Whiteout auf dem Gletscher muss nicht unbedingt sein und die Hüttenwartin meint, übers Iswändli wie geplant abzufahren ist bei Nebel nicht die beste Idee.
Also erstmal noch etwas warten und siehe da, es reist doch noch auf und so machen wir uns über den Hüfipass auf dem Weg zum Clariden. Allerdings über den Normalweg der Ostflanke. Irgendwie ist das Wetter aber immer noch nicht so save und am Nachmittag soll es schneien. Der Schnee ist eh auch noch schrecklich und so verzichten wir schwerenherzens auf den Clariden. Wollen da eh lieber mal noch von der anderen Seite zum Sonnenaufgang hoch.
Viele Leute sind heute trotz des Wetters unterwegs und am Gipfel wär also auch viel los gewesen, obwohl noch nichtmal der Klausenpass auf hat.
Für ein paar Fotos und um die neuen Steigeisen an den Skischuhen noch zu testen, kraxeln wir noch am Grat bei P.2995 etwas herum.
P.2995 - Gemsfairenjoch - Fisetengrat - Urnerboden ZS-, L; 3 h:
Vom P.2995 dann abfahrt im Harsch und ohne viel Schwünge in direkter Linie unter das Gemsfaierenjoch. Am Fuß der Abfahrt stehen 2 Leuten bzw. liegt eine Person in Rettungsdecke am Boden. Knie im miesen Schnee verdreht, gute Besserung an dieser Stelle !
Ich versuche mit meinem Handy noch die REGA zu kontaktieren, jedoch mit App und auch telefonisch kein Empfang. Ein Kollege der Beiden ist bereits wieder zum Gemsfaierenjoch aufgestiegen und hat dort oben Empfang bekommen, die alternative wäre noch zur Claridenhütte zu fahren.
Nach der Alamierung war die Rega innerhalb 5 Minuten vor Ort, echt genial wie schnell die sind falls man sie mal braucht.
Wir steigen in vielen Spitzkehren wieder zum Gemsfairenjoch auf und queren weiter unter den Gemsfairenstock. Auf den Gipfel verzichten wir auch jetzt wieder. Komische Tour, kein einzigen Gipfel erreicht, obwohl es eigentlich gegangen wäre, vielleicht auch einfach etwas faul gewesen, gibts eben auch mal.
Abfahrt dann in schlechtem Schnee, vielen Steinen ausweichend hinunter zum Fisetengrat. Hier kam doch nochmal die Sonne raus und es wurde erstaunlich warm. Zeit für ein Mittagsschlaf um am Sonnenbrand zu arbeiten.
Wir fahren nicht durch den Wald die normale Route, Achtung um das Wildschutzgebiet herum fahren ! Wir wählen die entspannte Abfahrt über den Fahrweg bei Vorderorthalten und Wängli. In der langen Traverse zurück nach Urnerboden ist zum Glück gewalzt, sonst wäre das eine elendige stöckelei geworden.
Trotz keinem Gipfel eine ganz schöne Tour. Die Gegend ist doch eindrucksvoller als gedacht auf dem Gletscher mit stakem Wind kamen wir uns fast vor wie in der Arktis. Die Planurahütte ist rund um eine tolle Hütte.
Fisetengrat - Gemsfairenjoch WS+; 2,5 h:
Vom Urnerboden gehts bei bestem Frühlingswetter mit der gut besuchten Seilbahn hinauf auf den Fisetengrat. Bei schönem Wetter ist hier eine vorherige Reservation bei der Bahn sinnvoll, sonst muss man mit etwas Pech sehr lange warten.
Auf guter Spur gehts zunächst querend und wenig ansteigend etwas unterhalb vom Grat entlang. Viele Leute sind hier heute unterwegs. Die Hoffnung in der Höhe besseren Schnee als gestern an der Isisizer Rosswis anzutreffen, konnte leider nicht erfüllt werden. Auch hier ist vom fast 1m Neuschnee von Vorgestern, nur noch ein dicker Harschdeckel übrig geblieben.
Bei Ober Sulzbalm steilt das Gelände langsam auf und es geht auf die Schlüsselstelle zum Gemsfairenstock zu. Ein Felsriegel wird hier mit 2 Spitzkehren und einer kurzen Querung überwunden. Dank perfekter Spur alles einfach. Weiter gehts auf den Lang Firn Gletscherrest. Auf den Gipfel verzichten wir heute, die Abfahrt bei dem Schnee würde eh keinen Spaß machen und so queren wir schon unterhalb des Gipfels nach Westen zum Gemsfairenjoch.
Gemsfairenjoch - Claridenfirn - Hüfipass - Planurahütte ZS-, L; 3,5 h:
Am Gemsfairenjoch angekommen hauts uns fast aus den Latschen, bzw. der Bindung raus. Einerseits wegen der tollen Aussicht zum Tödi, welcher wie ein Fels in der Brandung der Föhnwalze steht, andererseits vor Allem wegen dem üblen Föhnsturm der hier fegt. An Pause ist da leider nicht zu denken.
Die Abfahrt zum Claridengletscher hinunter ist ziemlich furchtbar. Wohl im tiefen Powder verfahren worden und nun Bruchharsch der übelsten sorte. Wenn man da wie wir nicht gerade die besten Abfahrer sind, dauert das, macht kein Spaß und ist ein ziemlicher Krampf bis nach unten zum Gletscher.
Auch hier ists übel windig und es bläßt Schnee ins Gesicht. Eine Pause muss nun aber trotzdem sein. Auch um ein paar Bilder vor dem tollen Tödi zu machen.
Über den bestens eingeschneiten Claridengletscher gehts bis unterhalb des Bocktschingels auf guter Spur voran. Ab hier ist diese dann ziemlich zugeweht und nur noch schwer zu erkennen. Über endlos scheinende Gletscherflächen gehts unterhalb des Claridens und Claridenhorns zum Hüfipass. Der Wind scheint hier nochmals stärker zu sein. Zeitlich hätte es heute aber eh auch nicht mehr mit dem Clariden hingehauen.
Der Weg zur Planurahütte zieht sich doch nochmals etwas in die Länge. Vor der Hütte liegt einer der beiden großen Windkolke. Dieser muss noch ein kurzes Stück steil abgefahrten werden, um dann zur Hütte wieder aufzusteigen.
Der Wind ist zum Abend hin gefühlt noch stärker geworden und so sind wir froh in der warmen Hütte zu sein, welche heute nur mit 6 anderen Leuten spärlich belegt ist und wir ein ganzes Lager für uns alleine haben.
Super nette Bewartung, tolles Essen und nette Gespräche abends auf der Hütte. Den Sonnenuntergang gebe ich noch nicht auf und es kommt sogar noch ordentlich Licht durch den Nebel. Da kann ich sogar fast alle anderen in der Hütte nochmal motivieren raus zu gehen und sich das anzuschauen.
Planurahütte - Hüfipass - Claridenfirn - P.2995 ZS-, L; 2 h:
Am nächsten Morgen um 6 Uhr beim Frühstück, verheißt der Blick aus dem Fenster erstmal nichts gutes. Nur Nebel. Na toll Whiteout auf dem Gletscher muss nicht unbedingt sein und die Hüttenwartin meint, übers Iswändli wie geplant abzufahren ist bei Nebel nicht die beste Idee.
Also erstmal noch etwas warten und siehe da, es reist doch noch auf und so machen wir uns über den Hüfipass auf dem Weg zum Clariden. Allerdings über den Normalweg der Ostflanke. Irgendwie ist das Wetter aber immer noch nicht so save und am Nachmittag soll es schneien. Der Schnee ist eh auch noch schrecklich und so verzichten wir schwerenherzens auf den Clariden. Wollen da eh lieber mal noch von der anderen Seite zum Sonnenaufgang hoch.
Viele Leute sind heute trotz des Wetters unterwegs und am Gipfel wär also auch viel los gewesen, obwohl noch nichtmal der Klausenpass auf hat.
Für ein paar Fotos und um die neuen Steigeisen an den Skischuhen noch zu testen, kraxeln wir noch am Grat bei P.2995 etwas herum.
P.2995 - Gemsfairenjoch - Fisetengrat - Urnerboden ZS-, L; 3 h:
Vom P.2995 dann abfahrt im Harsch und ohne viel Schwünge in direkter Linie unter das Gemsfaierenjoch. Am Fuß der Abfahrt stehen 2 Leuten bzw. liegt eine Person in Rettungsdecke am Boden. Knie im miesen Schnee verdreht, gute Besserung an dieser Stelle !
Ich versuche mit meinem Handy noch die REGA zu kontaktieren, jedoch mit App und auch telefonisch kein Empfang. Ein Kollege der Beiden ist bereits wieder zum Gemsfaierenjoch aufgestiegen und hat dort oben Empfang bekommen, die alternative wäre noch zur Claridenhütte zu fahren.
Nach der Alamierung war die Rega innerhalb 5 Minuten vor Ort, echt genial wie schnell die sind falls man sie mal braucht.
Wir steigen in vielen Spitzkehren wieder zum Gemsfairenjoch auf und queren weiter unter den Gemsfairenstock. Auf den Gipfel verzichten wir auch jetzt wieder. Komische Tour, kein einzigen Gipfel erreicht, obwohl es eigentlich gegangen wäre, vielleicht auch einfach etwas faul gewesen, gibts eben auch mal.
Abfahrt dann in schlechtem Schnee, vielen Steinen ausweichend hinunter zum Fisetengrat. Hier kam doch nochmal die Sonne raus und es wurde erstaunlich warm. Zeit für ein Mittagsschlaf um am Sonnenbrand zu arbeiten.
Wir fahren nicht durch den Wald die normale Route, Achtung um das Wildschutzgebiet herum fahren ! Wir wählen die entspannte Abfahrt über den Fahrweg bei Vorderorthalten und Wängli. In der langen Traverse zurück nach Urnerboden ist zum Glück gewalzt, sonst wäre das eine elendige stöckelei geworden.
Trotz keinem Gipfel eine ganz schöne Tour. Die Gegend ist doch eindrucksvoller als gedacht auf dem Gletscher mit stakem Wind kamen wir uns fast vor wie in der Arktis. Die Planurahütte ist rund um eine tolle Hütte.
Tourengänger:
boerscht
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