(Ski-)Wanderung im Schmirntal und steile Skitour auf die Schoberspitzen mit traumhafter Abfahrt


Publiziert von Steppenwolf (Born to be wild) , 17. Februar 2019 um 11:10.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:16 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:45
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zügen von Garmisch nach St. Jodok
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Per Anhalter von Schmirn nach Matrei, Züge nach Garmisch

Innsbruck ist aus meiner Sicht der beste Stützpunkt für Touren in den Ostalpen zwischen Bernina und Großglockner. Die Täler, die vom Wipptal aus ostwärts ins Skitourenparadies der Tuxer Alpen und der Zillertaler Alpen nördlich des Tuxer Hauptkamms führen, sind von dort aus am frühen Morgen mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Aber da ich nun mal in Garmisch und nicht in Innsbruck wohne und der erste Zug am frühen Morgen dorthin es nicht möglich macht, diese Busse zu erreichen, müsste ich die nächsten nehmen, die in den Tälern erst kurz nach 12.00 Uhr ankommen. Zu spät für eine vernünftige Skitour!

Weil ich eine Skitour auf die Schoberspitzen machen wollte, entschied ich mich, dafür die erste Verbindung nach St. Jodok zu nehmen u. von dort zu Fuß weiter ins Tal zu gehen, da ich kein Geld für ein Taxi ausgeben wollte.

Am Samstag, 16.02.19 stieg ich um 08.45 Uhr in St. Jodok aus dem Zug. Ca. 1,5km musste ich auf einer Nebenstraße gehen, bis ich auf  schnee- und eisbedeckter Straße, die durch den Bachtobel führt, mit Skier weitergehen konnte. Nach etwas mehr als einen Kilometer verließ ich den Tobel u. konnte im sonnenbeschienenen flachen Schmirntal weitergehen. Da mir der Bereich südlich des Bachs zum Weitergehen geeigneter erschien, überschritt ich ihn, musste aber bis kurz vor Schmirn überwiegend im Schatten gehen.

In Schmirn kam ich auf der Suche nach der Skiroute zu den Schoberspitzen an einen voll belegten Parkplatz, wo Skitourengeher geparkt hatten. Ich stieg in den darüber liegenden Hang ein, wo mir eine Skitourengeherin die Tour auf den Hohen Napf empfahl, denn für die Tour auf die Schoberspitzen wäre es bereits zu spät. Tatsächlich waren seit des Beginn meines Marschs an der Bahnhaltestelle von St. Jodok bis hierher mehr als 2 Stunden vergangen, obwohl die Strecke kaum mehr als 5km ausmacht.

Ich folgte entgegen des sicherlich gut gemeinten Rates etwas oberhalb einer Wohnstraße Skispuren ostwärts u. gelangte auf eine Rodelbahn, auf er ich eine kurze Zeit aufstieg. Bald verließ ich sie nach links u. ging auf einem Winterwanderweg in den unteren Teil des Wildlahnertals, wo eine Masse von Autos geparkt waren. Ich befand mich offenbar in einem beliebten Skitourengebiet. Nach einer Rast war es schon 11.45 Uhr, als ich endlich die eigentliche Skitour begann! Mit dem Bus um die Mittagszeit angekommen, wäre es aber noch mehr als eine halbe Stunde später geworden.

Ich stieg auf einer guten, aber sehr steilen Skiaufstiegsspur auf. Die Felle stollten bald. Der Versuch, im Wald eine flachere Spur zu legen, scheiterte, denn an den Skier blieb eine Menge Schnee kleben!
Weiter oben wurde die Qualität des Schnees besser. Trotz der späten Stunde wurde er nicht sulzig, sodass ich vom steilen Hang oberhalb der Anstiegsspur keine Nassschneelawine befürchten musste.

Der Schlusshang zur Scharte zwischen den Schoberspitzen ist mehr als 30° steil. Ich war nach ca. 2,5h Aufstieg deutlich langsamer geworden, musste immer wieder stehenbleiben u. verschnaufen.

Von der Scharte folgte ich Fußspuren auf den Kreuzgipfel. Da auf den höheren SO-Gipfel auch eine Spur führte, stieg ich auch noch auf diesen. Ein Stück führt über eine kurze, ausgesetzte Gratpassage. Eine Stelle erforderte Reibungskletterei (II), wenn man  nicht rechts davon durch brüchiges Schrofen die kurze Steilstufe überwinden will.

Zurück an der Scharte war es schon 16.39 Uhr geworden, bis ich die Abfahrt im herrlichen Pulver begann. Ich fuhr dann nicht weiter entlang der Aufstiegsroute ab, sondern folgte Skispuren in den Westhang, der weitere ca. 300hm Pulveschnee bot. Weiter unten wurde die Schneequalität im freien Hang schlechter. Zuletzt musste ich steil zwischen Büschen, dann im Wald etwas abenteuerlich abfahren. Im Talgrund angekommen, hatte ich nur noch eine kurze Strecke zum Parkplatz zurücklegen. In Toldern kam ich erst ca. 17.20 Uhr an.

Ich trank in einem Gasthof schnell einen durstlöschenden Radler, bevor ich zu Fuß talauswärts startete, denn an diesem Samstag fuhr kein Bus mehr hier ab! Bald konnte ich von der Straße aus die Loipe nach Schmirn erreichen, wo sie wieder endet. Von dort ging ich zu Fuß auf der Straße weiter, bis mich ein älterer, sehr freundicher Autofahrer bis nach Matrei mitnahm. Er hielt unterwegs an einem Haus an, um einen Enkel mitzunehmen. Vom Auto aus konnte ich den eine Kehre fahrenden Zug Richtung Innsbruck sehen, bevor er im Tunnel verschwand, mit dessen Hilfe ich Innsbruck noch rechtzeitig hätte erreichen können, um den Zug um 18.38 Uhr nach Garmisch zu erwischen. Aber es sollte nicht sein! So hatte ich nach meiner Ankunft in Innsbruck noch fast ,1,5h auf den nächsten Zug nach Garmisch zu warten.

Fazit:
Die Schoberspitzen bieten eine sehr schöne Skitour.
Diese hier vorgestellte Skitour wird für mich die wohl einzige in einem Seitental des Wipptals nach Anreise mit Öffis bleiben!



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