Die Via Ferrata Ottorino Maragoni am Monte Albano
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Die Via Ferrata Ottorino Maragoni am Monte Albano oberhalb von Mori bin ich vor vielen Jahren mal gegangen. Er war einer der ersten Sportklettersteige und zählte damals zu den schwierigsten Klettersteigen überhaupt. Eine ziemlich luftige und spektakuläre Angelegenheit in einer Steilwand in der Gardasee Region.
Vom Ort aus wanderte ich in wenigen Minuten hinauf zu einer schon von weitem sichtbaren Kapelle, der Wallfahrtskirche Santa Maria di Monte Albano. Dort steht eine große Informationstafel zum Klettersteig mit allen Zu- und Abstiegsmöglichkeiten. Gut markiert geht es in einer Viertelstunde zum Einstieg.
Der Einstieg ist im unteren Bereich kurz ungesichert. Man muss etwa drei, vier Meter zu den ersten Versicherungen hinaufklettern (2+/3).
Hinter mir kamen zwei Schwaben, die eine Nachricht für einen vor mir kletternden, vielleicht zwölf, dreizehn Jahren alten Burschen hatten: Dessen Kletterpartner, sein Freund und dessen Vater, hatten die Segel gestrichen (eigentlich waren sie Kanufahrer, da ist nix mit Segeln) und waren umgekehrt. Sie hatten sich wohl überschätzt. Vermutlich eine vernünftige Entscheidung. Der Kleine solle entweder umkehren, oder sich jemandem anschließen.
Der Bursche (seinen Namen weiß ich nicht mehr), war einigermaßen ausgerüstet, trug aber keinen Helm. Und so nahm ich ihn unter meine Fittiche, wir bildeten ein Duo, und er kletterte immer direkt vor mir - denn ich hatte meinen Helm auf.
Über eine schwierige Stelle (C) geht's hinauf zu einer kurzen Passage ohne Klammern (B) und weiter zu einem Kamin (C).
Die weitere Route folgt eigentlich immer den natürlichen Felsformationen: Es geht durch Kamine, über Bänder, auch kurze Gehpassagen gibt es.
Als nächstes kommt ein Absatz, hier könnte man nach rechts aussteigen (einzige Ausstiegsmöglichkeit!). Wir blieben aber dabei, wandten uns nach links und kletterten links von ein paar fixierten Blöcken steil hinauf (C/D). Es folgt eine Rechtsquerung auf glatten, leicht überhängenden Platten (C) zur etwa siebzig Meter langen Verschneidung. Hier geht es, zunächst leicht überhängend, mit Hilfe von Klammern hinauf (C/D). Leichter als bei der ersten Querung, aber sehr ausgesetzt geht es jetzt wieder nach links, über weitere Platten (C) zu einem kleinen Eisensteg. Mit Hilfe von Klammern steigt man einen Rücken hinauf (C) zu einem großen Band, auf dem man nun etwa 150 Meter nach links wandert.
An einem Kamin angelangt, steigt man nun den Pfeiler links davon hinauf (C). Oben geht man auf einem weiteren Band noch einemal etwa fünfzig Meter nach links, hinter einem Block vorbei, bis die Versicherungen wieder beginnen. Eine glatte Plattenstelle (C) führt hinauf zum Wandbuch. Nun folgen die letzten, und gleichzeitig schwierigsten Passagen (also Kraftreserven für den Schluß aufheben): senkrecht und sehr schwer (D) steigt man etwa fünfzig Meter hinauf zur letzten Wandstufe (D). Mit einer letzten, kurzen und leichte Linksquerung (A) endet der Steig.
Das war's! Eine wilde Tour! Und der Kleine hatte sich richtig gut angestellt!
Etwas oberhalb des Ausstiegs steht ein Wegweiser. Damals konnte man zwischen einem Klettersteig, rechts, und einem leichten Weg, links wählen. Wir unterhielten uns kurz, welchen Steig wir nach unten nehmen wollten, der Bursche wollte gern den einfachen nehmen, um schnell wieder zu seinen Leuten zu kommen.
Wir wandten uns also nach links, und wanderten auf dem etwas unangenehmen Fußweg wieder hinunter zur Wallfahrtskirche. (Der rechte Abstiegsklettersteig „Rientro attrezzato“ existiert heute offenbar nicht mehr).
Hier verabschiedete ich mich von dem jungen Burschen, und er machte sich auf den Weg zu seinen Freunden.
Ich dagegen wanderte von der Kapelle aus in wenigen Minuten hinunter nach Mori.
Insgesamt:
Der Klettersteig auf den Monte Albano gehört, wie gesagt, zu den ersten Sportklettersteigen in den Alpen und ist eine ziemlich anspruchsvolle Route. Meine Begehung war in den Neunzigern, im Jahr 2014 wurde der Klettersteig komplett saniert und mit vielen neuen Klammern versehen. Diesen Zustand kenne ich aber nicht. Offenbar ist der obere Teil deutlich schwerer, der untere dafür leichter geworden. Und die besonders glattpolierten Tritte wurden etwas aufgerauht.
Die schwierige Stelle am Einstieg hat ihren Sinn, wer hier Schwierigkeiten hat, sollte die Finger vom Steig lassen. Zwei längere D-Passagen, noch dazu am Ende des Steigs, sind nicht zu unterschätzen. Der Steig hat dazu einige sehr ausgesetzte Querungen und eine lange, sehr steile Verschneidung. Zudem wird er wegen der südseitigen Ausrichtung im Sommer recht heiß (dafür ist er aber auch ganzjährig begehbar). Die Via Ferrata Ottorino Maragoni am Monte Albano gehört zu den Highlights der Klettersteige am Gardasee (daher: Achtung Stau! Ein Überholen an den schwierigen Stellen (Querungen, Kamine) ist fast nicht möglich. Besser früh losgehen! Und Schnellere vorbeilassen.).
Ein Topo gibt es hier.
Vom Ort aus wanderte ich in wenigen Minuten hinauf zu einer schon von weitem sichtbaren Kapelle, der Wallfahrtskirche Santa Maria di Monte Albano. Dort steht eine große Informationstafel zum Klettersteig mit allen Zu- und Abstiegsmöglichkeiten. Gut markiert geht es in einer Viertelstunde zum Einstieg.
Der Einstieg ist im unteren Bereich kurz ungesichert. Man muss etwa drei, vier Meter zu den ersten Versicherungen hinaufklettern (2+/3).
Hinter mir kamen zwei Schwaben, die eine Nachricht für einen vor mir kletternden, vielleicht zwölf, dreizehn Jahren alten Burschen hatten: Dessen Kletterpartner, sein Freund und dessen Vater, hatten die Segel gestrichen (eigentlich waren sie Kanufahrer, da ist nix mit Segeln) und waren umgekehrt. Sie hatten sich wohl überschätzt. Vermutlich eine vernünftige Entscheidung. Der Kleine solle entweder umkehren, oder sich jemandem anschließen.
Der Bursche (seinen Namen weiß ich nicht mehr), war einigermaßen ausgerüstet, trug aber keinen Helm. Und so nahm ich ihn unter meine Fittiche, wir bildeten ein Duo, und er kletterte immer direkt vor mir - denn ich hatte meinen Helm auf.
Über eine schwierige Stelle (C) geht's hinauf zu einer kurzen Passage ohne Klammern (B) und weiter zu einem Kamin (C).
Die weitere Route folgt eigentlich immer den natürlichen Felsformationen: Es geht durch Kamine, über Bänder, auch kurze Gehpassagen gibt es.
Als nächstes kommt ein Absatz, hier könnte man nach rechts aussteigen (einzige Ausstiegsmöglichkeit!). Wir blieben aber dabei, wandten uns nach links und kletterten links von ein paar fixierten Blöcken steil hinauf (C/D). Es folgt eine Rechtsquerung auf glatten, leicht überhängenden Platten (C) zur etwa siebzig Meter langen Verschneidung. Hier geht es, zunächst leicht überhängend, mit Hilfe von Klammern hinauf (C/D). Leichter als bei der ersten Querung, aber sehr ausgesetzt geht es jetzt wieder nach links, über weitere Platten (C) zu einem kleinen Eisensteg. Mit Hilfe von Klammern steigt man einen Rücken hinauf (C) zu einem großen Band, auf dem man nun etwa 150 Meter nach links wandert.
An einem Kamin angelangt, steigt man nun den Pfeiler links davon hinauf (C). Oben geht man auf einem weiteren Band noch einemal etwa fünfzig Meter nach links, hinter einem Block vorbei, bis die Versicherungen wieder beginnen. Eine glatte Plattenstelle (C) führt hinauf zum Wandbuch. Nun folgen die letzten, und gleichzeitig schwierigsten Passagen (also Kraftreserven für den Schluß aufheben): senkrecht und sehr schwer (D) steigt man etwa fünfzig Meter hinauf zur letzten Wandstufe (D). Mit einer letzten, kurzen und leichte Linksquerung (A) endet der Steig.
Das war's! Eine wilde Tour! Und der Kleine hatte sich richtig gut angestellt!
Etwas oberhalb des Ausstiegs steht ein Wegweiser. Damals konnte man zwischen einem Klettersteig, rechts, und einem leichten Weg, links wählen. Wir unterhielten uns kurz, welchen Steig wir nach unten nehmen wollten, der Bursche wollte gern den einfachen nehmen, um schnell wieder zu seinen Leuten zu kommen.
Wir wandten uns also nach links, und wanderten auf dem etwas unangenehmen Fußweg wieder hinunter zur Wallfahrtskirche. (Der rechte Abstiegsklettersteig „Rientro attrezzato“ existiert heute offenbar nicht mehr).
Hier verabschiedete ich mich von dem jungen Burschen, und er machte sich auf den Weg zu seinen Freunden.
Ich dagegen wanderte von der Kapelle aus in wenigen Minuten hinunter nach Mori.
Insgesamt:
Der Klettersteig auf den Monte Albano gehört, wie gesagt, zu den ersten Sportklettersteigen in den Alpen und ist eine ziemlich anspruchsvolle Route. Meine Begehung war in den Neunzigern, im Jahr 2014 wurde der Klettersteig komplett saniert und mit vielen neuen Klammern versehen. Diesen Zustand kenne ich aber nicht. Offenbar ist der obere Teil deutlich schwerer, der untere dafür leichter geworden. Und die besonders glattpolierten Tritte wurden etwas aufgerauht.
Die schwierige Stelle am Einstieg hat ihren Sinn, wer hier Schwierigkeiten hat, sollte die Finger vom Steig lassen. Zwei längere D-Passagen, noch dazu am Ende des Steigs, sind nicht zu unterschätzen. Der Steig hat dazu einige sehr ausgesetzte Querungen und eine lange, sehr steile Verschneidung. Zudem wird er wegen der südseitigen Ausrichtung im Sommer recht heiß (dafür ist er aber auch ganzjährig begehbar). Die Via Ferrata Ottorino Maragoni am Monte Albano gehört zu den Highlights der Klettersteige am Gardasee (daher: Achtung Stau! Ein Überholen an den schwierigen Stellen (Querungen, Kamine) ist fast nicht möglich. Besser früh losgehen! Und Schnellere vorbeilassen.).
Ein Topo gibt es hier.
Tourengänger:
H. Brückner

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (1)