Haller Zunterkopf (1966m) - Pfeiser Spitze (2345m)
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Mit diesem Bericht darf ich Euch mal wieder in unser wunderschönes Karwendel mitnehmen - mit der Überschreitung des oberhalb Hall (bei Innsbruck) gelegenen Haller Zunterkopfes auf eine gemütlich und leicht zu erreichende Aussichtswarte erster Klasse, und mit dem anschließenden Aufstieg zur benachbarten Pfeiser Spitze auf einen typischen Karwendel-Genußaufstieg.
Startpunkt unserer Tour ist der Parkplatz St. Magdalena (1285m) im Halltal. Die recht schmale Zufahrtsstraße ist mautpflichtig: am Beginn steht ein Automat, bei dem man 4 Euro löhnen muß; es werden nur Münzen zu 2 Euro und 1 Euro sowie 50 Cent angenommen, Wechselmöglichkeit besteht nicht - also Kleingeld bereithalten! Das Sträßlein ist abenteuerlich steil: bis zu 32% werden auf einem Straßenschild angegeben!
Mein Bergkamerad Walter und ich starteten von besagtem P um 4:30 Uhr. Gut beschildert geht es gleich sehr steil bergan durch Wald in Richtung Haller Zunterkopf. Von Anfang an steht man ganz im Banne des gegenüberliegenden riesig breiten Bettelwurf-Massivs, und als kurz vor 5 Uhr die Sonne ihr Morgenlicht über das Inntal ergoß, war das Bergsteigerglück wieder mal vollkommen. Um 6 Uhr hatten wir die Kammhöhe knapp unterhalb des Hochmahdkopf (1738m) und kurz darauf diesen Aussichtspunkt selbst erreicht - hier liegt einem nun auch noch das Inntal zu Füßen. Besonders eindrucksvoll ist aber der Fernblick über Innsbruck hinweg ins Stubai - dessen Gletscher (kulminiert durch das Zuckerhütl, 3505m, den höchsten Stubaier) in der Sonne leuchten.
Vom Hochmahdkopf braucht man nochmals knapp 1 Stunde bis zum Haller Zunterkopf: es geht zunächst noch durch allmählich sich lichtenden Wald, später dann durch Latschen hindurch. Kurz unter dem Gipfel ist eine kleine Klettereinlage zu absolvieren: auf der Nordseite traversiert man, durch ein Fixseil bestens abgesichert, eine kurze Felspartie, die etwas ausgesetzt zu den grünen Matten des Halltals abfällt. Und dabei erhebt sich gegenüber der mächtige Bettelwurfkamm immer eindrucksvoller, auch den Talschluß des Halltales mit den beiden Lafatschern, den Bachofenspitzen und dem mächtigen Roßkopf hat man nun im Blickfeld - ein Paradies, dieser Morgen!
Auf dem Haller Zunterkopf (1966m) standen wir um 7 Uhr - und hatten damit aufstiegsmäßig das Programm bereits absolviert, das ich mir vorgenommen hatte. Ganz ungläubig fragte mein Begleiter mich, ob dies jetzt schon alles gewesen sei - er war deutlich unterfordert! So mußte ich mir schleunigst eine Erweiterung der Tour überlegen, und mir kam der Weiterweg über die Wildangerspitze und die Lattenspitze zur Pfeiser Spitze in den Sinn. Ich hatte nicht erhofft, daß die Schneeschmelze während der letzten Tage doch so gründliche Arbeit geleistet hatte: selbst in der Südflanke des 2725m hohen Bettelwurfes ist der Schnee verschwunden, mal von einigen restlichen Feldern ganz abgesehen. Man vergleiche den Bericht von TEF, der vor gut einem Jahr, am 3. Mai 2008, in diesem Gebiet noch spätwinterliche Verhältnisse vorfand.
So wanderten wir zunächst einmal weiter auf den benachbarten Thaurer Zunterkopf (1918m); unnötig zu erwähnen, daß auch dieses Berglein eine wunderbare Aussichtskanzel darstellt, mit seinen lieblichen Wiesenmatten. Von dort aus geht es westseitig hinunter zum Törl (1773m, auch Torsattel genannt); wir erreichten dieses Wegkreuz um 8:30 Uhr und würden nach dem Aufstieg zur Pfeiser Spitze auf dem Rückweg kurz nach Mittag hier wieder vorbeikommen. Von hier könnte man einen 20-minütigen Abstecher nach Süden zur Kaisersäule (1701m) machen, einer Steinpyramide, die errichtet wurde zu Ehren von Kaiser Franz I., der 1815 diese Gegend besuchte.
Walter und ich gingen nun den zweiten und anstrengenderen Teil unseres Ausfluges an: der weitere Aufstieg zur Pfeiser Spitze ist beschildert, man ersteigt den Seitenkamm, der vom Stempeljoch hierher zum Törl abfällt, auf einem steilen Steig zunächst durch Latschen. Weiter oben enden diese, man bewegt sich dort im für das Karwendel oft typischen Gelände: steile Gras- und Schrofenhänge, die zwar keine technische Schwierigkeit aufweisen, aber doch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangen. Nordseitig fallen sie mit zerborstenen Abbrüchen in das Halltal ab, südseitig schaut man 1500 Hm hinunter bis ins Inntal.
Die Wildangerspitze (2163m) ist der erste und niedrigste Gipfel, der nach kurzem Aufstieg vom südseitig unterhalb vorbeiführenden Steig erreicht wird. Wirklich ein Anger: man steht hier auf einem exponierten Köpfl inmitten grüner Matten, immer im Banne von Roßkopf, Lafatscher und Bettelwurf. Der Weiterweg sieht von hier aus anspruchsvoller aus, als er in Wirklichkeit ist: es folgen noch etliche Schrofenköpfe (u.a. die Drei Dutten), die aber alle südseitig unterhalb des Kammes gut gangbar gequert werden. Zuletzt kam kurz unterhalb des Gipfels ein Schneefeldchen, dessen Tage allerdings gezählt sind - wir standen um 10:15 Uhr auf der Lattenspitze (2330m) und erfreuten uns der einmal mehr phänomenalen Aussicht.
Der Weiterweg zur westseitig benachbarten Pfeiser Spitze ist anspruchsvoller als der bisherige Kamm - obwohl es (anders als zuvor) nicht danach aussieht. Wieder quert man die nochmals etwas steileren Schrofenhänge - und steht urplötzlich vor dem Abbruch in eine Scharte. Die nun folgenden Klettermeter führen während der nächsten 10 Minuten durch kurzfristig ausgesetztes, oberes Zweiergelände - und wären sie nicht durch ein Fixseil abgesichert, so würden sie weit über meine bescheidenen Kletterkünste gehen. So aber stieg ich am Fixseil in besagte Scharte ab und turnte auf der gegenüberliegenden Seite wieder zum Gipfel hinauf - ohne Selbstsicherung, aber höchst konzentriert.
Die Pfeiser Spitze (2345m) erreichte ich um 10:45 Uhr - der Übergang zwischen den beiden Gipfeln braucht ca. 20 Minuten, in den von mir angegebenen Zeiten sind wie immer Foto- und Genießerpausen enthalten. Auch von hier natürlich großartiger Ausblick, nun auch zur westlich gelegenen Rumer Spitze (es führt ein gesicherter Steig hinüber) und hinab in die Pfeis zur gleichnamigen Hütte. Dort liegen noch größere zusammenhängende Schneefelder. Und zur Information: der steile Abstieg vom Stempeljoch ins Halltal ist noch vollständig schneebedeckt und - meiner Meinung nach per Augenschein - ohne Steigeisen als heikel einzustufen. Der Wilde-Bande-Steig hinüber zum Lafatscherjoch quert ebenfalls noch einige steile Schneefelder; es sind zwar Begehungsspuren sichtbar, aber auch hier scheint mir Skepsis angebracht.
Der Rest unserer Unternehmung ist schnell erzählt. Rückweg wie Aufstiegsweg hinunter zum Törl, von dort Abstieg ins Halltal zu den Herrenhäusern und Weitermarsch zum Parkplatz bei St. Magdalena. Kurz vor 14 Uhr war unsere schöne Rundtour zu Ende.
Startpunkt unserer Tour ist der Parkplatz St. Magdalena (1285m) im Halltal. Die recht schmale Zufahrtsstraße ist mautpflichtig: am Beginn steht ein Automat, bei dem man 4 Euro löhnen muß; es werden nur Münzen zu 2 Euro und 1 Euro sowie 50 Cent angenommen, Wechselmöglichkeit besteht nicht - also Kleingeld bereithalten! Das Sträßlein ist abenteuerlich steil: bis zu 32% werden auf einem Straßenschild angegeben!
Mein Bergkamerad Walter und ich starteten von besagtem P um 4:30 Uhr. Gut beschildert geht es gleich sehr steil bergan durch Wald in Richtung Haller Zunterkopf. Von Anfang an steht man ganz im Banne des gegenüberliegenden riesig breiten Bettelwurf-Massivs, und als kurz vor 5 Uhr die Sonne ihr Morgenlicht über das Inntal ergoß, war das Bergsteigerglück wieder mal vollkommen. Um 6 Uhr hatten wir die Kammhöhe knapp unterhalb des Hochmahdkopf (1738m) und kurz darauf diesen Aussichtspunkt selbst erreicht - hier liegt einem nun auch noch das Inntal zu Füßen. Besonders eindrucksvoll ist aber der Fernblick über Innsbruck hinweg ins Stubai - dessen Gletscher (kulminiert durch das Zuckerhütl, 3505m, den höchsten Stubaier) in der Sonne leuchten.
Vom Hochmahdkopf braucht man nochmals knapp 1 Stunde bis zum Haller Zunterkopf: es geht zunächst noch durch allmählich sich lichtenden Wald, später dann durch Latschen hindurch. Kurz unter dem Gipfel ist eine kleine Klettereinlage zu absolvieren: auf der Nordseite traversiert man, durch ein Fixseil bestens abgesichert, eine kurze Felspartie, die etwas ausgesetzt zu den grünen Matten des Halltals abfällt. Und dabei erhebt sich gegenüber der mächtige Bettelwurfkamm immer eindrucksvoller, auch den Talschluß des Halltales mit den beiden Lafatschern, den Bachofenspitzen und dem mächtigen Roßkopf hat man nun im Blickfeld - ein Paradies, dieser Morgen!
Auf dem Haller Zunterkopf (1966m) standen wir um 7 Uhr - und hatten damit aufstiegsmäßig das Programm bereits absolviert, das ich mir vorgenommen hatte. Ganz ungläubig fragte mein Begleiter mich, ob dies jetzt schon alles gewesen sei - er war deutlich unterfordert! So mußte ich mir schleunigst eine Erweiterung der Tour überlegen, und mir kam der Weiterweg über die Wildangerspitze und die Lattenspitze zur Pfeiser Spitze in den Sinn. Ich hatte nicht erhofft, daß die Schneeschmelze während der letzten Tage doch so gründliche Arbeit geleistet hatte: selbst in der Südflanke des 2725m hohen Bettelwurfes ist der Schnee verschwunden, mal von einigen restlichen Feldern ganz abgesehen. Man vergleiche den Bericht von TEF, der vor gut einem Jahr, am 3. Mai 2008, in diesem Gebiet noch spätwinterliche Verhältnisse vorfand.
So wanderten wir zunächst einmal weiter auf den benachbarten Thaurer Zunterkopf (1918m); unnötig zu erwähnen, daß auch dieses Berglein eine wunderbare Aussichtskanzel darstellt, mit seinen lieblichen Wiesenmatten. Von dort aus geht es westseitig hinunter zum Törl (1773m, auch Torsattel genannt); wir erreichten dieses Wegkreuz um 8:30 Uhr und würden nach dem Aufstieg zur Pfeiser Spitze auf dem Rückweg kurz nach Mittag hier wieder vorbeikommen. Von hier könnte man einen 20-minütigen Abstecher nach Süden zur Kaisersäule (1701m) machen, einer Steinpyramide, die errichtet wurde zu Ehren von Kaiser Franz I., der 1815 diese Gegend besuchte.
Walter und ich gingen nun den zweiten und anstrengenderen Teil unseres Ausfluges an: der weitere Aufstieg zur Pfeiser Spitze ist beschildert, man ersteigt den Seitenkamm, der vom Stempeljoch hierher zum Törl abfällt, auf einem steilen Steig zunächst durch Latschen. Weiter oben enden diese, man bewegt sich dort im für das Karwendel oft typischen Gelände: steile Gras- und Schrofenhänge, die zwar keine technische Schwierigkeit aufweisen, aber doch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangen. Nordseitig fallen sie mit zerborstenen Abbrüchen in das Halltal ab, südseitig schaut man 1500 Hm hinunter bis ins Inntal.
Die Wildangerspitze (2163m) ist der erste und niedrigste Gipfel, der nach kurzem Aufstieg vom südseitig unterhalb vorbeiführenden Steig erreicht wird. Wirklich ein Anger: man steht hier auf einem exponierten Köpfl inmitten grüner Matten, immer im Banne von Roßkopf, Lafatscher und Bettelwurf. Der Weiterweg sieht von hier aus anspruchsvoller aus, als er in Wirklichkeit ist: es folgen noch etliche Schrofenköpfe (u.a. die Drei Dutten), die aber alle südseitig unterhalb des Kammes gut gangbar gequert werden. Zuletzt kam kurz unterhalb des Gipfels ein Schneefeldchen, dessen Tage allerdings gezählt sind - wir standen um 10:15 Uhr auf der Lattenspitze (2330m) und erfreuten uns der einmal mehr phänomenalen Aussicht.
Der Weiterweg zur westseitig benachbarten Pfeiser Spitze ist anspruchsvoller als der bisherige Kamm - obwohl es (anders als zuvor) nicht danach aussieht. Wieder quert man die nochmals etwas steileren Schrofenhänge - und steht urplötzlich vor dem Abbruch in eine Scharte. Die nun folgenden Klettermeter führen während der nächsten 10 Minuten durch kurzfristig ausgesetztes, oberes Zweiergelände - und wären sie nicht durch ein Fixseil abgesichert, so würden sie weit über meine bescheidenen Kletterkünste gehen. So aber stieg ich am Fixseil in besagte Scharte ab und turnte auf der gegenüberliegenden Seite wieder zum Gipfel hinauf - ohne Selbstsicherung, aber höchst konzentriert.
Die Pfeiser Spitze (2345m) erreichte ich um 10:45 Uhr - der Übergang zwischen den beiden Gipfeln braucht ca. 20 Minuten, in den von mir angegebenen Zeiten sind wie immer Foto- und Genießerpausen enthalten. Auch von hier natürlich großartiger Ausblick, nun auch zur westlich gelegenen Rumer Spitze (es führt ein gesicherter Steig hinüber) und hinab in die Pfeis zur gleichnamigen Hütte. Dort liegen noch größere zusammenhängende Schneefelder. Und zur Information: der steile Abstieg vom Stempeljoch ins Halltal ist noch vollständig schneebedeckt und - meiner Meinung nach per Augenschein - ohne Steigeisen als heikel einzustufen. Der Wilde-Bande-Steig hinüber zum Lafatscherjoch quert ebenfalls noch einige steile Schneefelder; es sind zwar Begehungsspuren sichtbar, aber auch hier scheint mir Skepsis angebracht.
Der Rest unserer Unternehmung ist schnell erzählt. Rückweg wie Aufstiegsweg hinunter zum Törl, von dort Abstieg ins Halltal zu den Herrenhäusern und Weitermarsch zum Parkplatz bei St. Magdalena. Kurz vor 14 Uhr war unsere schöne Rundtour zu Ende.
Tourengänger:
gero
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