Bahnhöfe, Nacht und Blätter
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Seit fast 30 Jahren bin ich fast nie gewandert, ohne an einem Bahnhof ein- und an einem anderen Bahnhof wieder auszusteigen. Das prägt. Ich träume oft von Bahnhöfen und Zügen. Einmal hörte ich im Traum eine Stimme (übrigens eine weibliche): "Signore e signori, stiamo per arrivare a Bellinzona." Ich schaute aus dem Zugfenster, und ich sah unter mir eine farbige und runde Scheibe mit grossen blauen Flecken drauf. Ich war im Traum in einem Raumschiff gelandet. Das war für mich der Beweis, dass die Erde eine Scheibe ist und nicht, wie die meisten Leute glauben, eine Kugel.
So, das war die Einleitung, ich hoffe, sie hat euch gefallen, falls nicht, sagt es mir, dann schreibe ich eine andere.
Jetzt kommt der Bericht:
Ich wandere und wandere und wandere, ich streife in der Gegend herum, oft bis in die Nacht hinein, ich beobachte seltsame Dinge, die jeden Augenblick um mich herum passieren, aber wenn ich dann vor meinem Computer sitze und darüber berichten will, dann wird es mühsam.
Es kommt mir nichts mehr in den Sinn, vor allem aber weiss ich nicht, wie und auf welche Art ich über meine Streifzüge berichten soll. Soll ich lustig über meine Abenteuer schreiben oder humorlos, oder seriös, oder verhalten, oder erregt, oder phlegmatisch, oder apathisch, oder melancholisch, oder cholerisch, oder sanguinisch, oder launisch, oder abgehoben, oder naturverbunden, oder aufgemotzt, oder romantisch, oder cool, oder frech und spektakulär, oder angeberisch, oder distanziert? Oder sollte ich vielleicht den Stil von Jack London imitieren? Okay, den Stil von Jack London zu imitieren könnte schwierig werden, da habt ihr schon recht.
Soll ich über den komischen Käfer berichten, der vor meinen Hanwag-Bergschuhen geflüchtet ist, und sollte ich vielleicht auch darüber berichten, dass ein ängstlicher Bürger die Polizei verständigt hatte, weil er mir nicht über den Weg traute, als ich im fahlen Licht einer Strassenlaterne vor seinem schönen Haus eine Pause einlegte und eine Tomate gegessen habe, und dass dann 5 Minuten später zwei Polizisten vorgefahren, aber mich nur freundlich gegrüsst haben und dann weitergefahren sind, weil sie mich inzwischen kannten und darum wussten, dass ich nicht die Absicht hatte, in irgendeines dieser schönen Tessiner Häuser einzubrechen, um den Safe zu knacken?
(Dabei hatte ich extra das Licht der Strassenlaterne ausgesucht, um darunter meine Tomate zu essen, damit ich auf diese Weise nicht verdächtig erscheinen würde. Zuerst wollte ich mich nämlich in einen dunklen Hauseingang verkriechen und dort meine Tomate aus dem Rucksack klauben und verspeisen. Aber ich dachte, das könnte verdächtig erscheinen, wenn mich jemand beobachtete. Anyway, ist ja nicht so wichtig, aber für mich war es ein weiterer Beweis, dass ich mich auf meine streng logischen und vor allem folgerichtigen Gedankengänge nicht verlassen kann.)
Natürlich wäre ich durchaus fähig, einen Safe zu knacken. Ich habe ja nicht umsonst, als ich noch ein Kind war (ich bin heute zwar immer noch ein Kind, einfach ein älteres als damals), massenhaft die Comics-Geschichten über die Panzerknackerbande in den Micky Maus-Heftchen von Walt Disney mit Heisshunger verschlungen. Aber wieso sollte ich einen Safe knacken? Ist ja sowieso nichts Schlaues drin. Wahrscheinlich nur Geld oder irgendwelche teuren, aber wertlosen Klunker aus den Diamantenminen im Kongo. Brauche ich alles nicht. Ich habe nämlich ein Generalabonnement von der SBB (ein GA), müsst ihr wissen, das ist super, damit komme ich mit dem ÖV in der ganzen Schweiz herum, wenn ich will, und sogar nach Italien, nämlich bis Domodossola. Fantastisch! So ein GA ist die pure Ekstase! So ein GA bedeutet für mich das Paradies oder das Weisse Licht, und vielleicht sogar beides zusammen!
Das GA gehört zu meiner Überlebensausrüstung (sorry, ich wollte sagen: Survival Kit!) (das tönt besser ;-)
Das GA bedeutet für mich dasselbe wie damals der Medizinbeutel für einen Indianer.
Und die Bahnhöfe sind das Alpha und das Omega, das A und O (BAhnhOf) meiner Wanderungen.
Bahnhöfe sind der Anfang und das Ende.
Von den Bus- und Postautohaltestellen ganz zu schweigen...darum sage ich jetzt nichts mehr.
;-)
So, das war die Einleitung, ich hoffe, sie hat euch gefallen, falls nicht, sagt es mir, dann schreibe ich eine andere.
Jetzt kommt der Bericht:
Ich wandere und wandere und wandere, ich streife in der Gegend herum, oft bis in die Nacht hinein, ich beobachte seltsame Dinge, die jeden Augenblick um mich herum passieren, aber wenn ich dann vor meinem Computer sitze und darüber berichten will, dann wird es mühsam.
Es kommt mir nichts mehr in den Sinn, vor allem aber weiss ich nicht, wie und auf welche Art ich über meine Streifzüge berichten soll. Soll ich lustig über meine Abenteuer schreiben oder humorlos, oder seriös, oder verhalten, oder erregt, oder phlegmatisch, oder apathisch, oder melancholisch, oder cholerisch, oder sanguinisch, oder launisch, oder abgehoben, oder naturverbunden, oder aufgemotzt, oder romantisch, oder cool, oder frech und spektakulär, oder angeberisch, oder distanziert? Oder sollte ich vielleicht den Stil von Jack London imitieren? Okay, den Stil von Jack London zu imitieren könnte schwierig werden, da habt ihr schon recht.
Soll ich über den komischen Käfer berichten, der vor meinen Hanwag-Bergschuhen geflüchtet ist, und sollte ich vielleicht auch darüber berichten, dass ein ängstlicher Bürger die Polizei verständigt hatte, weil er mir nicht über den Weg traute, als ich im fahlen Licht einer Strassenlaterne vor seinem schönen Haus eine Pause einlegte und eine Tomate gegessen habe, und dass dann 5 Minuten später zwei Polizisten vorgefahren, aber mich nur freundlich gegrüsst haben und dann weitergefahren sind, weil sie mich inzwischen kannten und darum wussten, dass ich nicht die Absicht hatte, in irgendeines dieser schönen Tessiner Häuser einzubrechen, um den Safe zu knacken?
(Dabei hatte ich extra das Licht der Strassenlaterne ausgesucht, um darunter meine Tomate zu essen, damit ich auf diese Weise nicht verdächtig erscheinen würde. Zuerst wollte ich mich nämlich in einen dunklen Hauseingang verkriechen und dort meine Tomate aus dem Rucksack klauben und verspeisen. Aber ich dachte, das könnte verdächtig erscheinen, wenn mich jemand beobachtete. Anyway, ist ja nicht so wichtig, aber für mich war es ein weiterer Beweis, dass ich mich auf meine streng logischen und vor allem folgerichtigen Gedankengänge nicht verlassen kann.)
Natürlich wäre ich durchaus fähig, einen Safe zu knacken. Ich habe ja nicht umsonst, als ich noch ein Kind war (ich bin heute zwar immer noch ein Kind, einfach ein älteres als damals), massenhaft die Comics-Geschichten über die Panzerknackerbande in den Micky Maus-Heftchen von Walt Disney mit Heisshunger verschlungen. Aber wieso sollte ich einen Safe knacken? Ist ja sowieso nichts Schlaues drin. Wahrscheinlich nur Geld oder irgendwelche teuren, aber wertlosen Klunker aus den Diamantenminen im Kongo. Brauche ich alles nicht. Ich habe nämlich ein Generalabonnement von der SBB (ein GA), müsst ihr wissen, das ist super, damit komme ich mit dem ÖV in der ganzen Schweiz herum, wenn ich will, und sogar nach Italien, nämlich bis Domodossola. Fantastisch! So ein GA ist die pure Ekstase! So ein GA bedeutet für mich das Paradies oder das Weisse Licht, und vielleicht sogar beides zusammen!
Das GA gehört zu meiner Überlebensausrüstung (sorry, ich wollte sagen: Survival Kit!) (das tönt besser ;-)
Das GA bedeutet für mich dasselbe wie damals der Medizinbeutel für einen Indianer.
Und die Bahnhöfe sind das Alpha und das Omega, das A und O (BAhnhOf) meiner Wanderungen.
Bahnhöfe sind der Anfang und das Ende.
Von den Bus- und Postautohaltestellen ganz zu schweigen...darum sage ich jetzt nichts mehr.
;-)
Tourengänger:
mong
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