Aus dem Schatzkästlein der Tegernseeberge: das Felskreuz an der Baumgartenalm
|
||||||||||||||||||||||||
Was wir beim Wandern in den Bergen unserer Heimat besonders lieben, ist die Erkundung neuer Ziele. Wie schön, daß wir dabei immer Altbekanntes wiedersehen wie heute die schöne Riedersteinkapelle. Doch am Tegernsee gibt es auch viel Neues zu entdecken: das heutige, einsame Felskreuz hat sich ganz besonders gelohnt!
Kurze Vorgeschichte
Vor etwa einem Jahr bin ich am Großen Tegernseer Berg, der paradoxerweise etwas niedriger, aber sehr viel schöner ist als der Kleine Tegernseer Berg, spazierengegangen und habe mich, wie immer, nach allen Seiten hin umgesehen. Absoluter Hingucker war ein zerklüfteter Felsgrat, der nordöstlich des Euterzgrabens zur Wiesenkuppe der Baumgartenalm aufsteigt. Ich meinte, dort hinüberblinzelnd, auf einem der Felstürme weit oben auch ein Kreuz zu erkennen. Natürlich habe ich gleich in die Karte geschaut: sie verzeichnet dort immerhin einen Bildstock (Marterl o.ä.). Auch der Bayernatlas hat einen einen Bildstock oder ein Marterl eingetragen...mich hat das ganze natürlich neugierig gemacht.
Ist von der nahegegenen Baumgartenalm der betreffende Felsen an diesem unübersichtlich zerklüfteten und bewaldeten Grat auch zu finden? Wenn ja, wie heißt er? Steht dort ein Kreuz oder ein Bildstock? Die Vielhyglerin war ebenfalls interessiert und heute, endlich, wollen wir der Sache auf den Grund gehen...
Der Tourentag...
ist etwas neblig, aber die Webcams lassen hoffen. Wir zögern zuerst und starten dann spät.
Die Straße zum Berggasthaus Galaun ist steil und von vielen Wanderern bevölkert. Von Galaun aus geht es, erneut gemeinsam mit vielen anderen Mitstreitern, nach Osten die Wallfahrerstufen des Kreuzwegs zur Riedersteinkapelle hinauf, deren Besuch wir uns allerdings für den Rückweg aufheben.
Von ihr geht es, stets im Wald, in milder Steigung und in einer bunten Gesellschaft von Familien, Kindern, Hunden...nach Süden in Richtung Rohrkopf (1316 m), den wir noch nie besucht haben. Der Abstecher vom Normalweg nach Westen in vielleicht zwei Minuten auf den Rohrkopf lohnt sich für uns vor allem deswegen, weil die Vielhyglerin und ich auf einmal ganz alleine sind. Ein Vermessungsstein, ein Ameisenhaufen: "unsichtig, aber gemütlich", hat die Vielhyglerin angemerkt. Ansonsten dominiert am Rohrkopf die kontemplative Innenschau: den Tegernsee erkennt man nur dann, wenn man durch viele Zweige spähend, ganz genau weiß, wo er sich befindet.
Auf dem vielbevölkerten Weiterweg zur Baumgartenschneid tun sich dann bald die ersten freien Blicke nach Norden zum fraglichen Grat unterhalb der Baumgartenalm auf und wir machen auch gleich mit dem Zoom eine eigentlich Medizinern vorbehaltene "Kreuzprobe" am ersten Fels, den wir deutlich sehen können. Sie ist auf Anhieb ein Volltreffer, ganz deutlich sogar ist es zu erkennen, das Kreuz! Jetzt sind wir wirklich gespannt!
Die Vollversammlung an der Baumgartenschneid schenken wir uns und biegen unmittelbar vor ihrem Gipfel auf einem Almpfad nach Norden ab und erreichen nach wenigen Minuten die urige Baumgartenalm, die eine nach allen Seiten abfallende, schöne und freisichtige Wiesenkuppe ist. On Top steht eine vollkommen einsame Aussichtsbank, diese Einladung lassen wir uns nicht zweimal sagen und machen dort Brotzeit.
Die Wegfindung von der Baumgartenalm zum Felskreuz
Den von der Baumgartenalm nach Nordwesten abfallenden Grat müßen wir nicht lange suchen. Ganz auffällig an der Alm ist schon ein kleines Felsgemäuer, das wir noch ohne Höhenverlust erreichen. Von dort geht es steil eine Wiese hinab, bis wir am Waldrand einen Zaun erreichen. Diesen übersteigen wir und folgen der deutlich absteigenden Gratkante in den Wald.
Das war falsch: siehe hier. Die chronologisch nächsten Bilder im Bericht beschreiben unsere heutige, etwas umständlichere Wegfindung zum Felskreuz, aber es wäre viel einfacher gegangen: die richtige Wahl wäre gewesen, den Zaun nach Norden (rechts) etwa 10 Zaunpfosten absteigend zu verfolgen, bis ein deutlicher Pfad nach links (Westen) abgeht. Dieser Pfad scheint zunächst zu queren, geht aber sofort in einen hübschen absteigenden Gratpfad über, auf dem das Felskreuz ganz einfach und ohne jegliche Kraxelei erreicht wird.
Das bekreuzte Felsköpfl an der Baumgartenalm...
...ist ein schöner, stimmungsvoller Aussichtspunkt mit ganz freien Ausblicken auf den Tegernsee und seine umliegenden Berge, der uns heute als gemütlicher Rastplatz für eine Brotzeit ungemein getaugt hat.
Das schon ältere, silbergrau angelaufene Holzkreuz ist sorfältig gearbeitet und solide befestigt. Es ist als Blickfang auf den malerischen Felsen gestellt: es soll auffallen. Buch ist allerdings keines vorhanden, der Fels hat offenbar keinen Namen und auch die Hinweise auf den (oder die) Erbauer bleiben spärlich: der Betonsockel ist mit "M M" und "M H" monogrammiert.
Das Kreuz ist auch kein Bildstock oder Marterl im Sinne von: "Memento mori" oder "In Erinnerung an". Die Karten sollten hier eigentlich statt eines Bildstocks ein schlichtes Kreuz verzeichnen.
Die wenig ausgeprägten Pfadspuren von der Almfläche den Grat hinab weisen auf gelegentlichen Besuch hin, am Felsen selbst fehlen aber jegliche Anzeichen von Besuchern, wie etwa hingelegte Steine, Brotzeitreste oder gar schlimmeres...uns hat' s jedenfalls gefallen dort oben, fast eine Stunde sind wir geblieben und waren froh, in unmittelbarer Nähe der vielbesuchten Baumgartenschneid ein so schönes Fleckchen für uns zu haben.
Der Ausklang...
...der heutigen Tour erfolgt an der Riedersteinkapelle, von der wir unser Felskreuz noch einmal sehen können. Schön war' s wieder!
Schwierigkeit?
Die Bewertung T3 betrifft nur unser wegloses Herumstochern im Wald. Richtig von der Alm aus angesetzt, übersteigt der Pfad den Grat hinab an keiner Stelle die Schwierigkeit T2.
Kurze Vorgeschichte
Vor etwa einem Jahr bin ich am Großen Tegernseer Berg, der paradoxerweise etwas niedriger, aber sehr viel schöner ist als der Kleine Tegernseer Berg, spazierengegangen und habe mich, wie immer, nach allen Seiten hin umgesehen. Absoluter Hingucker war ein zerklüfteter Felsgrat, der nordöstlich des Euterzgrabens zur Wiesenkuppe der Baumgartenalm aufsteigt. Ich meinte, dort hinüberblinzelnd, auf einem der Felstürme weit oben auch ein Kreuz zu erkennen. Natürlich habe ich gleich in die Karte geschaut: sie verzeichnet dort immerhin einen Bildstock (Marterl o.ä.). Auch der Bayernatlas hat einen einen Bildstock oder ein Marterl eingetragen...mich hat das ganze natürlich neugierig gemacht.
Ist von der nahegegenen Baumgartenalm der betreffende Felsen an diesem unübersichtlich zerklüfteten und bewaldeten Grat auch zu finden? Wenn ja, wie heißt er? Steht dort ein Kreuz oder ein Bildstock? Die Vielhyglerin war ebenfalls interessiert und heute, endlich, wollen wir der Sache auf den Grund gehen...
Der Tourentag...
ist etwas neblig, aber die Webcams lassen hoffen. Wir zögern zuerst und starten dann spät.
Die Straße zum Berggasthaus Galaun ist steil und von vielen Wanderern bevölkert. Von Galaun aus geht es, erneut gemeinsam mit vielen anderen Mitstreitern, nach Osten die Wallfahrerstufen des Kreuzwegs zur Riedersteinkapelle hinauf, deren Besuch wir uns allerdings für den Rückweg aufheben.
Von ihr geht es, stets im Wald, in milder Steigung und in einer bunten Gesellschaft von Familien, Kindern, Hunden...nach Süden in Richtung Rohrkopf (1316 m), den wir noch nie besucht haben. Der Abstecher vom Normalweg nach Westen in vielleicht zwei Minuten auf den Rohrkopf lohnt sich für uns vor allem deswegen, weil die Vielhyglerin und ich auf einmal ganz alleine sind. Ein Vermessungsstein, ein Ameisenhaufen: "unsichtig, aber gemütlich", hat die Vielhyglerin angemerkt. Ansonsten dominiert am Rohrkopf die kontemplative Innenschau: den Tegernsee erkennt man nur dann, wenn man durch viele Zweige spähend, ganz genau weiß, wo er sich befindet.
Auf dem vielbevölkerten Weiterweg zur Baumgartenschneid tun sich dann bald die ersten freien Blicke nach Norden zum fraglichen Grat unterhalb der Baumgartenalm auf und wir machen auch gleich mit dem Zoom eine eigentlich Medizinern vorbehaltene "Kreuzprobe" am ersten Fels, den wir deutlich sehen können. Sie ist auf Anhieb ein Volltreffer, ganz deutlich sogar ist es zu erkennen, das Kreuz! Jetzt sind wir wirklich gespannt!
Die Vollversammlung an der Baumgartenschneid schenken wir uns und biegen unmittelbar vor ihrem Gipfel auf einem Almpfad nach Norden ab und erreichen nach wenigen Minuten die urige Baumgartenalm, die eine nach allen Seiten abfallende, schöne und freisichtige Wiesenkuppe ist. On Top steht eine vollkommen einsame Aussichtsbank, diese Einladung lassen wir uns nicht zweimal sagen und machen dort Brotzeit.
Die Wegfindung von der Baumgartenalm zum Felskreuz
Den von der Baumgartenalm nach Nordwesten abfallenden Grat müßen wir nicht lange suchen. Ganz auffällig an der Alm ist schon ein kleines Felsgemäuer, das wir noch ohne Höhenverlust erreichen. Von dort geht es steil eine Wiese hinab, bis wir am Waldrand einen Zaun erreichen. Diesen übersteigen wir und folgen der deutlich absteigenden Gratkante in den Wald.
Das war falsch: siehe hier. Die chronologisch nächsten Bilder im Bericht beschreiben unsere heutige, etwas umständlichere Wegfindung zum Felskreuz, aber es wäre viel einfacher gegangen: die richtige Wahl wäre gewesen, den Zaun nach Norden (rechts) etwa 10 Zaunpfosten absteigend zu verfolgen, bis ein deutlicher Pfad nach links (Westen) abgeht. Dieser Pfad scheint zunächst zu queren, geht aber sofort in einen hübschen absteigenden Gratpfad über, auf dem das Felskreuz ganz einfach und ohne jegliche Kraxelei erreicht wird.
Das bekreuzte Felsköpfl an der Baumgartenalm...
...ist ein schöner, stimmungsvoller Aussichtspunkt mit ganz freien Ausblicken auf den Tegernsee und seine umliegenden Berge, der uns heute als gemütlicher Rastplatz für eine Brotzeit ungemein getaugt hat.
Das schon ältere, silbergrau angelaufene Holzkreuz ist sorfältig gearbeitet und solide befestigt. Es ist als Blickfang auf den malerischen Felsen gestellt: es soll auffallen. Buch ist allerdings keines vorhanden, der Fels hat offenbar keinen Namen und auch die Hinweise auf den (oder die) Erbauer bleiben spärlich: der Betonsockel ist mit "M M" und "M H" monogrammiert.
Das Kreuz ist auch kein Bildstock oder Marterl im Sinne von: "Memento mori" oder "In Erinnerung an". Die Karten sollten hier eigentlich statt eines Bildstocks ein schlichtes Kreuz verzeichnen.
Die wenig ausgeprägten Pfadspuren von der Almfläche den Grat hinab weisen auf gelegentlichen Besuch hin, am Felsen selbst fehlen aber jegliche Anzeichen von Besuchern, wie etwa hingelegte Steine, Brotzeitreste oder gar schlimmeres...uns hat' s jedenfalls gefallen dort oben, fast eine Stunde sind wir geblieben und waren froh, in unmittelbarer Nähe der vielbesuchten Baumgartenschneid ein so schönes Fleckchen für uns zu haben.
Der Ausklang...
...der heutigen Tour erfolgt an der Riedersteinkapelle, von der wir unser Felskreuz noch einmal sehen können. Schön war' s wieder!
Schwierigkeit?
Die Bewertung T3 betrifft nur unser wegloses Herumstochern im Wald. Richtig von der Alm aus angesetzt, übersteigt der Pfad den Grat hinab an keiner Stelle die Schwierigkeit T2.
Tourengänger:
Vielhygler,
basthe
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare