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Infos, Eindrücke, Notizen
Aufgrund des schönen Wetters und der dadurch häufigen Touren habe ich mir in letzter Zeit nur wenig Zeit genommen um Tourenberichte zu schreiben. Stein des Anstosses für diesen Bericht ist nicht etwa eine besondere konditionelle Leistung, eine spezielle Route oder ein extra hoher Berggipfel sondern nur ein fehlender Stein, aber dazu später mehr.
Geplant ist eigentlich eine Runde über die Ageteplatte mit Wildmittagessen in der Meglisalp. Im Berggasthaus Seealpsee werde ich später zum Glück informiert, dass die Meglisalp bereits am Freitag zu gemacht hat, schade (wäre auch in Wasserauen angeschrieben gewesen).
Der Aufstieg zum Seealpsee ist nur leicht schneebedeckt und es regnet auch kaum. Leute hat es nur wenige unterwegs, die Meisten wahrscheinlich auf dem Rückweg von einer Übernachtung. Beim Znüni- Kaffee im Seealpsee treffe ich auf einige bekannte Gesichter. Einer davon hat auch gerade etwas Interessantes (oder sogar Tragisches) zu berichten. Vorletzte Woche wurde der wunderschöne Stein (siehe Bilder) auf dem Bösegg mit einem Helikopter abtransportiert. Die Nachricht stösst allgemein eher auf Unverständnis. Auch ich kann mir keine Gründe für die Entfernung des Steins vorstellen. Zudem stelle ich mir diverse Fragen:
- Darf man das überhaupt?
- Oder zu welchem Zweck darf man das?
Insgesamt kann ich nicht verstehen wie man auf die Idee kommt, eine so schöne, von der Natur geformte, Skulptur zu entfernen oder sogar zu stehlen. Auch in den Gesprächen des restlichen Tages bekomme ich leider keine Antwort oder Erklärung für diese unschöne Aktion.
Während dem Aufenthalt im Berggasthaus Seealpsee regnet es kurzzeitig sehr stark. Als es wieder aufhört mache ich mich auf den Weg zum Mesmer. Unterwegs nimmt der Schnee bis auf etwa 10 cm zu. Es ist neblig, nicht all zu kalt und Regnen tut es auch nicht mehr. Im Mesmer gönne ich mir zum Mittagessen eine feine Whiskywurst mit Rösti.
Ab hier muss ich den Weg selber spuren. Die Schneehöhe ist nun recht konstant 10 - 20 cm bis zum Säntis. Die Wegfindung ist bei frischem Schnee gar nicht mal so einfach, gelingt mir mit gutem Rumschauen aber sehr gut. Wegmarkierungen sind kaum mehr zu sehen. Beim Mesmerkamin ist dann auch der Nebel überwunden und die Sicht öffnet sich zum Bösegg und Säntis.
Bei der Wagenlücke entdecke ich noch weitere Spuren vom Normalweg Meglisalp zum Säntis. Hier verlasse ich jedoch den normalen Wanderweg und wähle die Route über das Bösegg. Die Nässe und der Schnee macht die Überschreitung recht anspruchsvoll aber sehr schön. Der Pickel ist äusserst hilfreich und gibt zusätzliche Sicherheit. Entgegen kommen mir zudem meine neuen Wanderschuhe. Der Grip unterhalb des Schnees ist sensationell und der Aufstieg eine wahre Freude.
Zwei Stunden nach dem Mittagessen im Mesmer stehe ich beim Alten Säntis auf der Terrasse und erfreue mich an der überraschend guten Aussicht. Leider musste ich unterwegs feststellen, dass der schöne Stein tatsächlich verschwunden ist. Im Alten Säntis gönne ich mir den Zvieri, ein Spezli, Kaffee und feiner Apfelkuchen. Das ganze auch noch spendiert von Ruedi zum Saisonabschluss, herzlichen Dank. Hinunter geht es gemütlich mit der Luftseilbahn.
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