Seiser Alm: Plattkofel (2958m)
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Howdy,
Die Seiser Alm scheint beliebt zu sein. Das kann man aus der Anzahl Hotels ableiten, die in verträglicher Dichte über das Gebiet verteilt sind. Spätestens wenn man ein paar Tage dort verbringt, weiss man aber warum. Die Bergkulisse mit Schlern und Langkofelgruppe ist wirklich beeindruckend. Wie üblich hab ich bei meiner Familie einen Solo-Wandertag ausgehandelt. Dafür hatte ich zuhause bereits eine schöne Route zu Rosszähnen und über den ganzen Schlern zum Monte Pez rüber vorbereitet. Dann kam es aber irgendwie anders. Im Hotelrestaurant wurde uns ein Tisch mit bester Sicht zu Plattkofel und Langkofel zugewiesen. Und so machte mir die zweimalige Aussicht auf diese Kulisse im Abendrot beim Abendessen derart den Mund wässrig, dass ich die Planung für meinen Wandertag umstellte. Ohne gross recherchiert zu haben, erschien mir der Plattkofel für mich gut machbar zu sein. Zwar besorgte ich mir noch eine vernünftige Wanderkarte für das Gebiet, aber eine detaillierte Planung lag nicht mehr drin.
So startet meine Wanderung als eine spontane Unternehmung mit lediglich einem Fixpunkt: dem Plattkofel. Ich brauche über die Route (siehe Strecke) selber nicht viel Worte zu verlieren, denn die meiste Zeit bin ich entweder auf Fuhrsträsschen oder gut ausgebauten Wanderwegen unterwegs. Als ich rund zwei Stunden unterwegs bin und der Plattkofel immer noch weit entfernt scheint, ist klar, dass es distanzmässig eine etwas grössere Wanderung wird. Was mir in guter Erinnerung bleibt, auch eineinhalb Monate später, ist die würzige Note in der Luft. Eine Mischung aus Gras, Kräutern, getrocknetem Kuh- und Pferde"dung".
Bei der guten Dichte an bewirteten Almhütten ist mein Flüssigkeitsvorrat von 2 L glücklicherweise ausreichend. Ergänzend gönne ich mir unmittelbar vor und nach dem Plattkofelaufstieg je eine Apfelschorle auf der Plattkofelhütte.
Der Plattkofel
Der Aufstieg zum Plattkofel beginnt mit einem "Grashügel", auf den ein beispielhaft gut angelegter Weg führt. Ich habe hier ein Italienisch sprechendes Paar vor mir. Beide merken, dass ich leicht schneller unterwegs bin und der Mann will kurz am Wegrand stehen bleiben, um mich passieren zu lassen. Seine "bessere Hälfte" von der Sorte Tiefkühltruhenaura heisst das allerdings gar nicht gut und fordert ihn auf, weiter auf dem Weg zu gehen. Solle der Heini hinter ihnen doch abseits des Weges an ihnen vorbei gehen, wenn er denkt, er sei schneller. Ich habe im Südtirol ganz allgemein etwas das Gefühl, dass die gastierenden Vollblutitaliener ihre bekannte Gelassenheit etwas vermissen lassen und angesichts der spürbaren Dominanz der österreichischen Kultur (und damit verbunden vielen deutschsprachigen Touristen) zumindest teilweise etwas angesäuert sind. Der Grashügel endet abrupt und plötzlich hat man das typische weiss-gräuliche Gestein unter den Schuhen. Es wird steiler und der weitere Aufstieg bewegt sich im Anspruch von T2 kontinuierlich bis zu sattem T3 in Gipfelnähe. Dort verläuft sich der gut markierte Weg etwas in verschiedenen Varianten, ohne jedoch Gefahr zu bieten, jemanden in eine Sackgasse zu locken. Trittsicherheit ist jedenfalls geboten. Von der Ostseite, aus dem grossen Kessel zwischen Platt- und Langkofel führt auch noch ein anspruchsvollerer Weg hoch. Allerdings sind alle mit Klettersteigset ausgerüstet, die dort hochkommen.
Obwohl es landschaftlich attraktiv wäre, den gleichen Weg zurück zu nehmen, entscheide ich mich für den Abstieg zur Williamshütte, wo ich mit dem Sessellift ein paar hundert Höhenmeter abwärts schwebe. Eigentlich ein paar hundert Höhenmeter zu viel, denn um die Rundwanderung zurück zum Hotel zu schliessen, wartet dann ein beachtliches Schlussstück mit Gegensteigung. Vorbei an Sporthotel Floralpina und Tirler Hotel finde ich über einen Wald- und Wiesenweg (Hans und Paula Steger Weg) zurück zur Almrosenhütte und dann auf Normalweg wieder zurück zum Hotel. Während des Abendessens zeigen sich Platt- und Langkofel dann wieder in schönstem Abendrot.
Etwas lang und streng, aber trotzdem nachahmenswert. Besonders, wenn man sich im Wellneshotel erholen kann. Hehe. ;-)
Sewas,
countryboy
Die Seiser Alm scheint beliebt zu sein. Das kann man aus der Anzahl Hotels ableiten, die in verträglicher Dichte über das Gebiet verteilt sind. Spätestens wenn man ein paar Tage dort verbringt, weiss man aber warum. Die Bergkulisse mit Schlern und Langkofelgruppe ist wirklich beeindruckend. Wie üblich hab ich bei meiner Familie einen Solo-Wandertag ausgehandelt. Dafür hatte ich zuhause bereits eine schöne Route zu Rosszähnen und über den ganzen Schlern zum Monte Pez rüber vorbereitet. Dann kam es aber irgendwie anders. Im Hotelrestaurant wurde uns ein Tisch mit bester Sicht zu Plattkofel und Langkofel zugewiesen. Und so machte mir die zweimalige Aussicht auf diese Kulisse im Abendrot beim Abendessen derart den Mund wässrig, dass ich die Planung für meinen Wandertag umstellte. Ohne gross recherchiert zu haben, erschien mir der Plattkofel für mich gut machbar zu sein. Zwar besorgte ich mir noch eine vernünftige Wanderkarte für das Gebiet, aber eine detaillierte Planung lag nicht mehr drin.
So startet meine Wanderung als eine spontane Unternehmung mit lediglich einem Fixpunkt: dem Plattkofel. Ich brauche über die Route (siehe Strecke) selber nicht viel Worte zu verlieren, denn die meiste Zeit bin ich entweder auf Fuhrsträsschen oder gut ausgebauten Wanderwegen unterwegs. Als ich rund zwei Stunden unterwegs bin und der Plattkofel immer noch weit entfernt scheint, ist klar, dass es distanzmässig eine etwas grössere Wanderung wird. Was mir in guter Erinnerung bleibt, auch eineinhalb Monate später, ist die würzige Note in der Luft. Eine Mischung aus Gras, Kräutern, getrocknetem Kuh- und Pferde"dung".
Bei der guten Dichte an bewirteten Almhütten ist mein Flüssigkeitsvorrat von 2 L glücklicherweise ausreichend. Ergänzend gönne ich mir unmittelbar vor und nach dem Plattkofelaufstieg je eine Apfelschorle auf der Plattkofelhütte.
Der Plattkofel
Der Aufstieg zum Plattkofel beginnt mit einem "Grashügel", auf den ein beispielhaft gut angelegter Weg führt. Ich habe hier ein Italienisch sprechendes Paar vor mir. Beide merken, dass ich leicht schneller unterwegs bin und der Mann will kurz am Wegrand stehen bleiben, um mich passieren zu lassen. Seine "bessere Hälfte" von der Sorte Tiefkühltruhenaura heisst das allerdings gar nicht gut und fordert ihn auf, weiter auf dem Weg zu gehen. Solle der Heini hinter ihnen doch abseits des Weges an ihnen vorbei gehen, wenn er denkt, er sei schneller. Ich habe im Südtirol ganz allgemein etwas das Gefühl, dass die gastierenden Vollblutitaliener ihre bekannte Gelassenheit etwas vermissen lassen und angesichts der spürbaren Dominanz der österreichischen Kultur (und damit verbunden vielen deutschsprachigen Touristen) zumindest teilweise etwas angesäuert sind. Der Grashügel endet abrupt und plötzlich hat man das typische weiss-gräuliche Gestein unter den Schuhen. Es wird steiler und der weitere Aufstieg bewegt sich im Anspruch von T2 kontinuierlich bis zu sattem T3 in Gipfelnähe. Dort verläuft sich der gut markierte Weg etwas in verschiedenen Varianten, ohne jedoch Gefahr zu bieten, jemanden in eine Sackgasse zu locken. Trittsicherheit ist jedenfalls geboten. Von der Ostseite, aus dem grossen Kessel zwischen Platt- und Langkofel führt auch noch ein anspruchsvollerer Weg hoch. Allerdings sind alle mit Klettersteigset ausgerüstet, die dort hochkommen.
Obwohl es landschaftlich attraktiv wäre, den gleichen Weg zurück zu nehmen, entscheide ich mich für den Abstieg zur Williamshütte, wo ich mit dem Sessellift ein paar hundert Höhenmeter abwärts schwebe. Eigentlich ein paar hundert Höhenmeter zu viel, denn um die Rundwanderung zurück zum Hotel zu schliessen, wartet dann ein beachtliches Schlussstück mit Gegensteigung. Vorbei an Sporthotel Floralpina und Tirler Hotel finde ich über einen Wald- und Wiesenweg (Hans und Paula Steger Weg) zurück zur Almrosenhütte und dann auf Normalweg wieder zurück zum Hotel. Während des Abendessens zeigen sich Platt- und Langkofel dann wieder in schönstem Abendrot.
Etwas lang und streng, aber trotzdem nachahmenswert. Besonders, wenn man sich im Wellneshotel erholen kann. Hehe. ;-)
Sewas,
countryboy
Tourengänger:
countryboy

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