Ein perfekter Tag von A-Z: Himmelfahrtsausflug in charmanter Begleitung
Auch wenn das Wetter sich noch nicht entscheiden konnte, ob Sonne oder Regen, so ging es zunächst Richtung Oberstdorf und dann Kleinwalsertal. Am Gasthaus zum goldenen M bogen wir nach Tiefenbach ab und gelangten auf den Parkplatz zur Breitachklamm. Obwohl wir mit 11 Uhr nicht wirklich früh unterwegs waren, gab es noch mehr als genug Parkplätze (1€ Parkgebühr).
Dort angekommen, beschloß ich auf schönes Wetter zu setzen, ließ mein Wanderhemd im Auto zurück, um sich dann an der Kasse einzureihen (6€/Person). In gemütlichen Wandertempo, die Digicam stets griffbereit, passierten wir die Klamm, wo es doch merklich kühler als in der Sonne war.
Wir bewunderten die Kräfte des Wassers und die teils bizarren Formen, welche es im Felsgestein auf seinen Jahrtausende langem Weg dort hinterlassen hatte. Am Ende der Klamm, beschlossen wir dem Flußverlauf weiter aufwärts zu folgen und gelangten an ruhigere Gewässer, die zum Verweilen einluden.
Zwischenzeitlich hatte sich das Wetter auch für Sonne pur entschieden und ich nutzte die Gelegenheit, um die ZIP-Funktionalität meiner neusten Wanderhose zu testen und diese auf Knielänge zu kürzen. Nach einer kurzen Rast, welche leider nur Schokolade und Getränk beinhaltete, ging es weiter dem Flußverlauf aufwärts.
Wir passierten mit Steinmännchen zugepflasterte Ufer, um wenig später für kurze Zeit dem Fluß den Rücken zu kehren und eine kleine Bergpassage einzulegen. Leider hatten wir keine Wanderkarte dabei, sondern nur die grobe Breitachklamm-Rundwanderweg-Skizze, so daß wir die Müllers Alpe nur auf Papier und Wegweisern, jedoch nicht real fanden. Da diese jedoch laut Wegweiser ohnehin nicht geöffnet war, bekümmerte dies uns weniger.
Als wir uns dann dem Waldhaus näherten, welches bisher als geöffnet ausgeschildert war, besagte ein neues extra Schild jedoch 'Donnerstag Ruhetag'. Und wir hatten Donnerstag. Amüsiert lauschten wir den Kommentaren bezgl. dieses Schildes, als weitere Wanderer unsere Stelle passierten.
Da sich unser Hunger noch in Maßen hielt, beschlossen wir erst im Tal zu essen und Bogen 5 Fußminuten vor dem Waldhaus Richtung Tiefenbach ab. Damit verließen wir den Mainstream-Wanderweg und waren nun die nächste Stunde für uns alleine. Vorbei an der Fuchslochalpe mit ihren Ziegen, hinab in einen unbekannten Tobel, mit Bächlein das in die Breitach fließt und einen kleinen Hang hinauf in Preisel- und Heidelbeerflora. Dieser Platz lud zum Verweilen ein, wurde aber von dem einzig anderen Wanderpaar bereits besetzt, welches wir auf dieser Strecke trafen.
So erklommen wir weiterhin den Hangrücken über wurzelige Wege, bestaunten einen imposanten Jägerstand und gelangten dann wieder auf erste Zeichen von Zivilisation - Eine öde Teerstraße. Dieser folgten wir ein langes Stück, vertrieben uns die Zeit mit Bewunderung des Bergpanoramas auf Söllereck und Co., machten Photojagt auf Blumen.
Eine bewirtete Alpe (Alpe Hinterenge) führte uns in Versuchung, vor allem da wir inzwischen doch schon etwas Hunger hatten. Wir konnten jedoch widerstehe und folgten der Öde einer Teerstraße zu einem Wanderparkplatz, was erklärte, wieso die Menschendichte zw. Alpe Hinterenge und Parkplatz um mehrere hundert Prozent angestiegen war.
An der Abzweigung zum Zwingsteig nutzten wir die Chance der Teerstraße zu entkommen und stiegen hinab zur Bergkasse der Breitachklamm. Da das Ticket auch für den Rückweg durch die Klamm gültig ist, fielen keine extra Kosten für den erneuten Weg durch die Klamm an. Zügiger als den Weg hinauf, liefen wir durch die Klamm und gelangten an unseren Ausgangspunkt, wo wir uns etwas zu Essen gönnten.
Rundherum eine perfekte Tour. Nur eine günstige Tankstelle in Österreich hätte es noch toppen können, aber außer eine Benzin-Apotheke, die selbst deutsche Preise noch erblassen ließ, fanden wir dort leider nichts.
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