Dobratsch (2166 m) - von Hermsberg auf den Koloss von Villach


Publiziert von 83_Stefan , 29. September 2018 um 09:54.

Region: Welt » Österreich » Südliche Ostalpen » Gailtaler Alpen
Tour Datum:13 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der Bleiberger Landesstraße circa 500 Meter nördlich des Steinbruchs abbiegen und in Kehren auf schmaler Straße hinauf nach Hermsberg. Durch den Ort hindurch und auf einer Schotterstraße weiter, bis sie sich verzweigt. Hier rechts (!) halten und hinauf zu einem kleinen Parkplatz im Wald vor einem Sperrschild.
Kartennummer:Kompass online.

Der Dobratsch ist ein ziemlich isolierter Bergstock westlich von Villach, der dem Betrachter sofort ins Auge sticht. Als östlichster Ausläufer der Gailtaler Alpen trennt er die Drau im Norden von der Gail im Süden. Von der Villacher Seite aus führt eine Straße weit hinauf und degradiert den Berg damit zur lockeren Halbtageswanderung für Jedermann - entsprechend viel Betrieb ist auch am mittels Sendemast, Gipfelrestaurant, Wetterstation sowie zwei Kapellen völlig verschandelten Gipfel. Wer den Dobratsch von seiner schönen Seite kennenlernen möchte, der sollte ihn deshalb von Westen her angehen: Vom kleinen Weiler Hermsberg führt ein ruhiger Steig hinauf, der wesentlich lohnender als die "Wanderautobahn" ist. Auf diese Weise entgeht man dem Rummel bis zum Gipfel und der Genuss der Natur tritt in den Vordergrund.

Am kleinen Parkplatz im Wald oberhalb von Hermsberg geht es los. Man folgt der Schotterstraße im Wald leicht aufwärts (nicht beschildert). Bald darauf mündet von scharf rechts ein zweiter Fahrweg ein, ab hier ist der Dobratsch beschildert. Man bleibt auf der Straße, bis nach rechts der Steig abzweigt, der den weiteren Anstieg vermittelt (beschildert).

Im dichten Wald geht es recht angenehm nach Südosten dahin, einige Male werden Fahrwege gekreuzt. Schließlich schwingt sich der Steig auf und leitet deutlich steiler auf einem Rücken aufwärts, bis nach dem Überqueren eines Weidezauns wieder ein entspannterer Part beginnt. Ein paar Meter abseits des Weidezauns findet sich übrigens eine traumhaft gelegene Sitzbank, die sich für eine Pause anbietet.

Der Steig verlässt den Wald und erreicht latschenbestandenes Gelände, in dem er zunächst steil bergauf leitet, um anschließend wieder deutlich entspannter nach Südosten zum Kamm hinüber zu queren, der vom Dobratsch-Gipfel herunter zieht.

Jetzt beginnt der letzte Abschnitt der Tour: Der Steig folgt dem Kamm im Zickzack nach oben zum unübersehbaren Gipfel. Als erstes wird die Windische Kapelle erreicht, die neben einer Ruine steht. Von dort sind es nur noch wenige Meter zum höchsten Punkt. Nach Norden, Westen und Süden sind die Ausblicke vorzüglich, der Ausblick nach Osten ist aufgrund der touristischen Infrastruktur ziemlich verstellt. Daher lohnt sich der kurze Abstecher zum Ostgipfel - auf der "Wanderautobahn" dauert das nur wenige Minuten. Auch hier oben findet sich eine kleine Kirche (Maria am Stein). Über die weite Hochfläche im Osten schaut man bis zu den Kärntner Seen.

Wen das futuristische Gipfelrestaurant neben dem himmelhohen Sendemast nicht abschreckt, kann dort einkehren. Ansonsten steigt man am Aufstiegsweg wieder ab. Am Weidezaun findet sich ein deutlich ruhigeres Plätzchen für die Brotzeit.

Schwierigkeiten:
Von Hermsberg zum Dobratsch: T3 (einige kurze schottrige Stellen im oberen Bereich, sonst T2).

Fazit:
Eine ruhige, schattige 3*-Wanderung auf einen hübschen Aussichtsberg. Der Gipfel ist leider völlig überlaufen und nahezu komplett zugebaut, aber man kommt erst ganz oben mit den Menschenmassen in Kontakt. Am Gipfel steht die angeblich höchste Wallfahrtskirche Europas.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Gailtaler Alpen, 3*-Tour, 2100er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (2)


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orome hat gesagt:
Gesendet am 29. September 2018 um 14:14
Hey!
Warst du wieder auf Ausflug im Osten bzw. auf der Durchreise? Schöne Fotos hast da gemacht von der sympathischeren Seite ;) finde ja, dass der schönste Platz für ne Pause die kleine bsnk an der Südseite der windischen Kapelle ist. Schon da geht keiner mehr hin ... durch die südwand gibt's auch noch paar einsame steige, einer kommt mehr oder weniger ziemlich am Gipfel raus.
Grüße Manu

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. September 2018 um 16:11
Hallo Manu, danke für deinen Kommentar! Wir sind öfters auf der italienischen Seite nahe Tarvis und da bietet sich natürlich der Dobratsch an. Von der A2 gesehen, ist er ein prächtiger Anblick und so wollte ich dort mal hoch. Die Alternative wäre was in den Juliern gewesen, aber die nebeln bekanntlich wesentlich schneller ein und so war der Dobratsch dran. Mir hat er sehr gut gefallen und auch die Bank von der du sprichst, ist natürlich herrlich gelegen. Sie war allerdings besetzt ;-) . Hab mir mal deinen Bericht mit Tourenski angeschaut - die steile Abfahrt von da oben bietet sich dem Kenner ja geradezu an. Viele Grüße!


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