Durch das wunderbare Quelltal der Passer auf die Hofmannspitze (3113 m)

Nach der langen Tour gestern waren heute weniger Höhenmeter angesagt. Ausserdem bestand die Gefahr lokaler Gewitter. Die Besteigung der Hofmannspitze war die passende Antwort.

Ich starte an der Timmelsbrücke und folge dem Fahrweg an der Passer entlang Richtung Timmelsalm. Er gewinnt in ein paar Serpentinen an Höhe und nach einer guten halben Stunde erreiche ich die Alm.

Ich quere den Bach und folge dem Weg 30 Richtung Grosser Schwarzsee. Es gilt jetzt, immer wieder eine Geländestufe zu erklimmen. Für die erste benötige ich etwas mehr als eine halbe Stunde. Den Schwarzsee erreiche ich in anderthalb Stunden ab der Timmelsalm. Hier folge ich weiterhin dem Weg 30 Richtung Schwarzwandscharte.

Oberhalb des Schwarzsees liegt der von Wollgras umsäumte Schwarzwandsee, den ich nach gut 20 Minuten erreiche. Von hier bis zur Schwarzwandscharte benötige ich eine Stunde und eine Viertel. Das Schneefeld vor der Scharte ist weich und lässt sich gut und ohne Steigeisen begehen. Nur kurz vor dem Ende, wo es am steilsten ist, muss ich die Stiefel etwas fester in den Schnee schlagen. Auf der anderen Seite der Scharte tut sich ein grandioses Panorama mit zahlreichen Gletschern auf.

Erschrocken stelle ich fest, dass sich mittlerweile hinter mir eine hohe schwarze Wolke aufgetürmt hat. Das hilft mir auch, den Gipfel in weniger als einer Viertelstunde zu erreichen (Gesamtanstiegszeit: vier Stunden). Ich halte mich oben nicht lange auf: eine Gipfel-SMS, ein Schluck aus dem Flachmann und ein kurzer Eintrag ins Gipfelbuch; dann mache ich mich rasch wieder an den Abstieg.

Während des Abstiegs kommt die Sonne glücklicherweise wieder. Nach einer Dreiviertelstunde bin ich wieder am Schwarzwandsee. Weitere 20 Minuten benötige ich zum Schwarzsee. War er beim Anstieg noch ziemlich bevölkert, zeigt sich dort jetzt keine Menschenseele mehr.

Zur Alm benötige ich noch eine Stunde und eine Viertel und von dort zum Parkplatz noch einmal eine halbe Stunde. Insgesamt habe ich für den Abstieg 2:50 benötigt.

Orientierung: Bis zum Ferner unterhalb der Schwarzwandscharte ausgeschildert und markiert. Ab der Scharte Steigspuren auf die Hofmannspitze.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke.

Führer: Dieter Seibert, Leichte 3000er, Ausgabe 2008, Tour 58

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)