Bruch, brüchig, Brichlig!


Publiziert von budget5 , 5. August 2018 um 22:00.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum: 4 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahn bis Disentis, 15min Fussmarsch zur Seilbahn Caischavedra (Hinfahrt 14Fr. für Studenten).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Punt Gronda zwischen Disentis und Sumvitg, keine Haltestelle. Autostop!
Unterkunftmöglichkeiten:Camona da Cavardiras SAC

Gebrochen haben wir uns zum Glück nichts. Brüchig war das Gelände oft. Und der Brichlig wurde im zweiten Anlauf bestiegen. 

Exakt vor neun Jahren, also im Jahr 2009 und drei Tage nach meinem 16. Geburtstag, versuchten wir uns in den frühen Morgenstunden am Brichlig und kehrten aufgrund mulmiger Gefühle beiderseits um. Es gibt tausend schönere, bekanntere und erstrebenswertere Berge als den Brichlig. Und dennoch nahm es mich über die Jahre einfach Wunder, wie dieser oberste Drittel des Berges aussieht. So schwer kann das doch nicht (mehr) sein, wie es uns damals vorgekommen ist. Und in der Tat hat sich die Reise zurück ins Val Cavardiras in mehrfacher Hinsicht gelohnt. Drei Tage nach meinem 25. Geburtstag brachen wir auf. Die Schuhe sind neu besohlt, der Rucksack immer noch der selbe wie damals. Wir stiegen diesmal nicht vom Maderanertal hoch, sondern direkt von Caischavedra. Mit der Seilbahn lassen sich einige Höhenmeter sparen. Die anschliessende Wanderung via Lac Serein zum Brunnipass birgt keine besonderen Schwierigkeiten ausser dem etwas steileren Schlussanstieg zum Pass (T3, Drahtseil). Einen herrlichen Ausblick auf Oberalpstock und Tödi hat man hier. Die kurze Querung des Gletschers entpuppte sich als kleine Herausforderung, da teilweise Blankeis. Nicht ganz so easy für einen Hüttenzustieg. Dann Materialdepot unter dem Nordgrat des Brichlig, Kaffee in der Cavardirashütte und um 15.30 Uhr brachen wir auf zum ersehnten Ziel.

Anfangs steigt man hoch über loses Geröll, unschwierig und sogar markiert. Um die Markierungen zu erblicken braucht es allerdings etwas Aufmerksamkeit. Das Gelände wird zunehmend steiler, erste Kraxelstellen folgen und später zwei mit Drahtseil gesicherte Stellen. Das Drahtseil scheint eher neu zu sein (vgl. ältere Hikr-Berichte) und man kann sich darauf verlassen aus meiner Sicht. Wir halten uns anschliessend möglichst am Grat, etwas Schwindelfreiheit ist erforderlich aber die Blockkletterei macht wirklich Spass! Persönlich wäre ich gerne weiter dem Grat gefolgt, mein Bergpartner bevorzugte allerdings die Variante durch die Flanke für den Gipfelaufstieg. Also wichen wir etwas nach Osten aus und kletterten die letzten 50hm durch Felsrinnen bis auf den Grat zwischen Brichlig und Piz Cavardiras. Nach wenigen Minuten erreichten wir den Gipfel des Brichlig.

Da noch etwas Schnee in der Nordostflanke liegt, stiegen wir durch diese ab (ein Helm ist übrigens für die gesamte Tour angebracht). Hier gibt es wohl diverse Varianten, einfach auf die wenigen steilen Felsbänder Acht geben. Nach etwa 2.5h waren wir zurück am Biwakplatz - den Gipfel im Sack. Nach einer herrlichen Nacht unter dem Sternenhimmel, entschieden wir uns am Sonntag durch das Val Cavardiras abzusteigen. Diese Variante ist schön, aber etwas länger als der klassische Abstieg nach Caischavedra. Zudem brachte uns die Sonne im Vergleich zu gestern mächtig ins Schwitzen. Die Mittags-Pizza in Disentis hatten wir uns letztlich verdient würde ich sagen, obwohl das letzte Stück von der Punt Grondo bis ins Dorf per Autostop gemeistert wurde. 

Tourengänger: budget5


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