3 Hikrchamme, Leistchamm Gipfel und Flügelspitz Hügeli


Publiziert von maenzgi , 25. Juni 2018 um 21:53.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Churfirsten   Speer-Mattstock 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Arvenbühl Kostenpflichtiger Parkplatz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW bis Arvenbühl Kostenpflichtiger Parkplatz

Momentan leide ich unter chronischem Schlafmangel so scheint mir. Trotz frühem Trainingsende am Vorabend, jassten wir nach dem Schweizspiel doch noch eine Runde, so wurde es erneut nach Mitternacht. Dementsprechen müde war ich morgens um 6 Uhr. So schlief ich weiter bis nach 9 Uhr.

Ich bin kein Fan von Tourenwiederholungen *Glattchamm und Co., aber da ich beim Mittler Leistchamm noch ein Huhn zu rupfen hatte ging es dorthin. Zudem wollte ich einen kurzen Anfahrtweg. So kam mir diese Tour in den Sinn. Zudem wollte ich noch auf den Nägeliberg und Co. Das fiel aber ins Wasser.

Letztes Mal hatte ich mich mit der Parkuhrfütterung komplett verschätzt, diesesmal wurde es erneut knapp. Den als ich bei Gocht auf die Uhr schaute erschrack ich, als mir einfiel das ich nur bis 16:12 bezahlt hatte, weil ich danach noch abgemacht hatte. Doch meinem mittlerweilen gut geschulten Abstiegsrennen sei dank, reichte es sogar noch für eine minimalistische Einkehr in der Alp Looch. Diese kann ich nur empfehlen. Obwohl alles sehr gemütlich geht. Denn obwohl 10 Personen anstanden, nahm sich der Wirt ausführlich Zeit mit jedem Gast zu sprechen. Verüblen kann ich es ihm nicht. Schliesslich ist das Wirtenpaar schon über 80.

Arvenbühl-Flügelspitz: 45min T2

Letztes Mal gefiehl mir der Abstieg via Bittertannen so gut, dass ich dieses Mal dort aufsteigen wollte. Zuerst geht es der Strasse entlang bevor der Weg übergeht in ein Fahrstrasschen. Sobald ich hinten über die Brücke ging wurde der Weg schmal und feucht. Den Weg kann man fast nicht verfehlen. Oben traf ich dann wieder auf die Aspahltstrasse, welche direkter von Arvenbühl her kommt. Dieser folgte ich, bevor ich unterhalb der Alp Looch durch die Wiese nach oben ging. Der Abzweiger zum Flügelspitz kommt kurz nachdem ich wieder aufs Fahrsträsschen trat. Der Weg zum Flügelspitz ist noch sehr feucht, den Wanderweg musste ich teilweise etwas verlassen, um trockene Füsse zu behalten. So traf ich nach nur 45 Minuten oben ein. Kurz ein Schluck nehmen und sofort ging es weiter.

Flügelspitz-Leistchamm: 55min T3

Den Weg vom Flügelspitz auf den Leistchamm kann man nicht verfehlen. Er ist schön Markiert und von vielen Menschen ausgelaufen. Deshalb erübrigt sich ein grosses Beschreiben des Weges. Teilweise musste ich etwas kraxeln um die Stufen zu erklimmen. Oben gibt es dann mehrere Wege, welche sich immer wieder treffen und auseinander gehen. Zudem ist man normalerweise nicht alleine auf dem Weg nach oben. Kurz vor mir traf eine grössere Gruppe ein. Schätzungsweise 30 Personen waren zu diesem Zeitpunkt auf dem Gipfel- Deshalb lief ich direkt am Kreuz und Gipfelbuch vorbei und ging nach Links Richtung Mittler Leistchamm.

Leistchamm- Mittler Leistcham: 1h T5 II

Der Anfang des Grates runter zur Scharte zwischen den beiden Gipfeln hat noch einen knapp erkennbaren Pfad. Oberhalb der ersten Kletterstelle ist dieser aber vorbei. Die Kletterstufe fand ich herausfordernd. Etwa in der Mitte hat es eine Stelle, welche mir fast keine Griffe und Tritte bot. So brauchte ich 2-3 Anläufe. Bequemer wäre es aussenrum gegangen durch etwas steileres Gras. Danach dem Grat folgend durch die Wiese. Bevor ich zur zweiten und dritten Stufe kam. Diese waren wesentlich einfacher zu begehen. Eine grundsätzliche Scharte gibt es nicht, denn es hat noch einen kleinen Aufschwung. Diesen überwindet man im Gras, nahe an der Kante. Ausgesetzt und steil ist es, aber auch gut gestuft. Zwischen dem Schneefeld und dem Mittler Leistchamm hat es schön Platz um durchzugehen. An ein paar Orten versuchte ich auf den Mittler Leistchamm zu klettern. Es gab auch Rinnen wo mir dies gelungen wäre, aber da ich letztes Jahr die Rinne vom Glattchamm runter nicht mehr fand, siehe anderen Bericht, wollte ich dieses Jahr kein Risiko mehr eingehen. So kletterte ich diese jeweils wieder runter. Ich wollte auf bekannten Wegen aufsteigen, da ich dort kein Risiko sah, die Aufstiegstelle wieder zu finden. Also ging ich unter dem Mittler Leistchamm durch. Ein Helm wäre bestimmt nicht verkehrt gewesen. Traf ich unterwegs doch auf gut 25 Steinböcke/Gämse. Als ich auf der anderen Seite war, fand ich die Stelle zum Aufstieg, welche als einfachste gilt sofort. Siehe dazu die Topo unten. Nachdem ich die kurze knackige Querung vorbei hatte, war der Aufstieg nur noch Formsache. Gut gestufte Stufen, wenn auch bereits mit mühsam hohem Gras bewachsen, liessen einen sorgenfreien Aufstieg zu. Somit wurde mein Hauptziel von heute erreicht.

Mittler Leistchamm-Glattchamm: 45min T5 II

Auf gleichem Weg ging es dann wieder runter. Der Pickel hatte ich beim Aufstieg eingesteckt, damit ich die Querung bestimmt wieder finden würde. So gab es keine Komplikationen beim Abstieg. Normalerweise würde ich jetzt auf den Grat steigen, dort ist ein knapper Pfad, womit das Gras nicht ganz so mühsam zu begehn ist. Doch da ich vom Gipfel diverse Gämse dort sah, wollte ich diese nicht vertreiben. So querte ich höhehaltend durchs Kalkfeld. Danach musste ich mit 2 kleinen Kraxeleinlagen zwei kleine, Grassige Bänder überwinden. Dies ist unschwierig. Danach durch sehr mühsames, nasses, kniehohes Gras/Blumen/Unkraut hindurch rüber zum Glattchamm. Zum Glück ist es nicht ganz so steil. Rund um den Glattchamm wimmelt es von Brenneseln und Disteln, unbedingt lange Hosen anziehen. Ein Pfad ist bei dieser Hohen Vegetation kaum zu erkennen und er schützt schon garnicht vor brennenden Brenneseln. Die Aufstiegsrinne zu finden war dieses Mal kein Problem mehr. Es hängt noch immer ein Fixseil drin. Dies ist vor allem moralisch gut. Wirklich vertrauenserweckend ist es immer noch nicht. Dieses Mal konnte ich ohne dieses auf- und absteigen. Wobei die ca. 5m fast senkrechte Schlüsselstelle schon vertrauen braucht. Im Abstieg könnte man von einem sicheren Stand abseilen. 30m Seil braucht es aber mind. Den Zugang zur Rinne merkte ich mir dieses Mal sehr genau. So ging der Glattchamm erstaundlich einfach.

Glattchamm-Vorder Leistchamm: 30min T5 II

Der Weg um den Glattchamm rum ist einfach. Aber die Vegetation macht es trotzdem ungemütlich. Ich wusste selten genau wo ich hintrat. Ein Ausrutscher wäre aber kaum ein Problem. Hinter dem Glattchamm traf ich dann auf den Grat. Bis zum höchsten Punkt geht es weiter durch mühsame Vegetation. Dort traf ich noch auf eine Steinbockfamilie von 10 Exemplaren. Nach Links geht es weiter zum Vorder Leistchamm, teilweise etwas kraxelnd immer nahe am Grat. Schwierig ist es nicht, das T5 II bezieht sich nur auf den Abstieg vom Glattchamm, der Rest ist maximal T4. Seit 2017 hat es dort ebenfalls ein Gipfelbuch, welches noch kaum benutzt ist.

Vorder Leistchamm-Gocht: 20min T4+ II

Zuerst folgte ich weiter dem Grat bis es nicht mehr geht. Danach geht es runter Richtung Toggenburg über viel Kalksteine. Kurz darauf sah ich eine Rinne. Diese stieg ich nach unten. Unten musste ich dann noch nach rechts queren. Sehr schwierig ist es nicht, aber unten merkte ich wie ausgesetzt es war. Zum Glück sah ich das vorher nicht;) Den unten ist die Senkrechte Wand zum Walensee hin. Wer diese nicht will, nimmt lieber die nächste, dafür etwas schwierigere Rinne. Den Rest runter zur Gocht stieg ich dann über Gras und Kalk ab.

Gocht-Arvenbühl: 1h T3

Der Weg zurück nach Arvenbühl führte zuerst über grösseres Kalkgestein. Danach ging es über ein grösseres Schneefeld, welches noch erstaunlich hart war. Der Weg ist sauber blau-weiss-blau markiert. Kurz darauf konnte ich sogar noch über ein Schneefeld abrutschen, bevor ich auf den Wanderweg traf welcher von der Seluner Alp herkam. Dieser ging nun zuerst runter in die Senke, bevor es noch einmal nach oben ging zum Tritt. Der Weg ist teilweise mit Ketten gesichert. Es ist also ein Familienfreundlicher Weg. Danach traf ich wieder auf den Wegweiser, welcher zum Leistchamm abzweigt. Ich stieg jedoch weiter nach unten. Nach dem Drehkreuz bog ich sofort links ab und ging gerade über die Weide nach unten. Kurz durch ein Baumband und zurück auf den Wanderweg. Diesem folgte ich bis zur Alp Looch. Es wurde genug Zeit herausgeholt. Deshalb gab es noch eine kurze Einkehr. Ein Saft ohne sollte es sein. Im Laufschritt schliesslich der Strass folgend runter. Beim Abzweiger durch den Wald runter bis ich wieder auf die Strasse traf, von dort in kurzer Zeit nach oben zum Parkplatz.

Fazit: Eine sehr lohnende Tour in schwierigem, teilweise ausgesetztem Gelände. Hat man erstmals den Leistchamm hinter sich gebracht, ist man ganz alleine für den Rest des Tages. Sowohl der Glattchamm, als auch der Mittler Leistchamm bekommen im Durchschnitt der letzten 7 Jahre nur etwa 4 Besucher pro Jahr. Auf dem Glattchamm ist diese Zahl bereits voll für dieses Jahr. Wobei 2 Mal ein Local aus Amden oben war. Berichte in diesem und letztem Jahr gibts bisher nur von mir. Die Gipfelbücher von 360 und Carpintero sind in wunderbarem Zustand und haben noch viel Platz. Das Gipfelbuch von Alpin_Rise ist etwas feucht. Ich denke allzulange dürfte es wohl nicht mehr gehen, bis es anfängt zu Schimmeln:( Es hätte dort ebenfalls noch viel freien Platz.

Tourengänger: maenzgi


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Kommentare (2)


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carpintero hat gesagt:
Gesendet am 26. Juni 2018 um 17:44
> Die Gipfelbücher von 360 und Carpintero sind in wunderbarem Zustand und haben noch viel Platz.

Es freut mich zu hören, dass das Gipfelbuch in gutem Zustand ist.

maenzgi hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Juni 2018 um 18:12
Nun es ist auch sehr gut unter dem Steinmann versteckt, brachte die Schatule fast nicht hervor, ich dachte schon ich müsste in abbrechen und neu aufbauen;)


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