Gams-Chopf

Ich nehme den gewohnten Weg zur Alp Schrenit und schwitze dabei schon gehörig. Im Klettergraten am Stoss herrscht reger Betrieb, wollen doch alle das schöne Wetter nutzen, bevor die prognostizierten Gewitter aufkommen. Im Schrenittal kreuze ich auf einem Schneefeld den Weg einer Kreuzotter. Angesichts der nicht vorhandenen Verstecke verharrt sie bockstill und beginnt erst nach einer Weile wieder zu züngeln. Wenig später nehme ich die Route durch die Ostflanke auf den Gams-Chopf in Angriff. Im Gegensatz zur letzten Besteigung halte ich mich konsequent an ein Band auf der linken Seite (Bild). Nach einer kurzen Kletterstelle wird das Gelände nochmals merklich steiler, bevor ich das Südende des Nordgrates erreiche (Bild 1, Bild 2). Von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Gipfel, dies allerdings in sehr steilem Gelände. Im Gipfelbuch von marmotta ist noch reichlich Platz vorhanden, und das wird sich bei gleichbleibenden Besucherzahlen auch nicht ändern.

 

Mein Aufstieg durch die Ostflanke ist auf dem Routenbild von Delta dokumentiert. Ich wählte dabei die Linke, der beiden grün eingezeichneten Varianten.

 

Nach einem kurzen Abstecher zum Nebengipfel steige ich auf der gleichen Route wieder zum Nordgrat hinunter (Bild). Gleich zu Beginn des Nordgrates umgehe ich die beiden schärfsten Zacken in der Flanke auf der Westseite. Danach folge ich dem Grat, der zuweilen recht ausgesetzt ist und mit ein paar Kletterstellen aufwartet (Bild). Beim Wegweiser Lauchwis geniesse ich mein Picknick und die Aussicht.

 

Im Anschluss an das Mittagessen steige ich auf dem Bergweg nach Lutertannen ab, wobei im oberen Teil zurzeit noch ein gefährliches Schneefeld zu passieren ist. Vorsicht ist auch wegen Blindgängern von vergangenen Schiessübungen geboten. Die App des Bundes, um Blindgänger zu melden, hat mich allerdings noch nicht überzeugt.