Grenzwanderung Schweiz * Etappe 37 * Morges - Lausanne

Mit 15'700 Einwohnern ist Morges eine etwas grössere Stadt und bildet bereits den Agglomerationsgürtel von Lausanne. Die moderne Stadt hat einen hübschen Altstadtkern welche neben dem 1268 errichteten Schloss entstand. Im 18. Jahrhundert war Morges ein wichter Handelsplatz der Berner Genferseeflotte - heute ist der Hafen immer noch imposant und sehenswert. Im Schloss ist ein mitärgeschichtliches Museum untergebracht und eine grosse Sammlung von Zinnsoldaten. Julia, Florin und ich besuchen das Museum und danach geniessen wir einen Bummel durch die autofreie Altstadt mit vielen Geschäften und Cafés.

Die eigentliche Wanderung beginnt an der Seepromenade und führt bis zum Parc de Vertou auf Stadtgebiet. Danach wird es etwas wilder und der Weg ziemlich schmal - aber immer noch führt er direkt am Seeufer entlang. Schöne Blicke auf die Bucht von Morges und die Stadt gibt es zuhauf. In Préverenges kommt ein toller Sandstrand in Sichtweite. Hier machen wir eine erste Pause und baden unsere Füsse im Sand und im Wasser des flachen Ufers. Hier scheint der Genfersee so breit wie ein Meer und Urlaubsgefühle kommen auf. Die vielen Campingplätze lassen erahnen, dass dies vielen so geht. Beim Flüsschen Venoge liegen einige naturbelassene Inseln vor der Küste - diese wurden 2002 als Refugium für Zugvögel geschaffen da das eigentliche Seeufer mittlerweile so stark vom Menschen übernutzt wird. Letztes Jahr wurden bereits über 210 Vogelarten auf dem Eiland gezählt. 

Nun queren wir die Venoge und folgen dem Seeufer bis St-Sulpice. Die letzte Gemeinde vor Lausanne besticht durch ihre sauberen und gepflegten Einfamilienhausquartieren. Auch kleine Strände finden sich hier. Das eigentliche Dorfzentrum streifen wir nicht, aber die am See erbaute Prioratskirche welche auch im Gemeindewappen abgebildet ist. Das romanische Querschiff und der burgundische Vierungsturm sind erstaunlich gut erhalten, wenn man bedenkt dass sie aus dem 12 Jahrhundert stammt. Wir machen ein paar Fotos doch dann zieht es uns definitiv Richtung Stadt.

Nach dem Flüsschen Chamberonne kommen wir auf Stadtgebiet von Lausanne. Hier muss die Uni in der Nähe sein, denn viele junge Menschen entspannen sich am See oder treiben Sport auf den vielen Fussballplätzen. Nach dem Parc Louis Bourget kommen wir nach Vidy, dem Szenetreffpunkt der Lausannois. Viel Volk spaziert hier und grilliert bis in die Abendstunden. Nach einer weiteren Ansammlung von Sportplätzen kommen wir nach Bellerive mit seinem bekannten 7 Hektar grossen Freibad. Während des Badebetriebs muss der Wanderer aussen herum gehen. Bald sind wir in Ouchy, der ehemals eigenständigen Gemeinde welche heute als eigentlicher zentraler Seeanstoss Lausannes gilt. Hier liegt die Schiffstation und die Métro fährt einem bequem hoch zum Hauptbahnhof.

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