Castelmola - Taormina - Isola Bella und zurück
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Weihnachten kam mir die Idee, 50 Jahre nach meinem ersten Sizilienbesuch doch eine Hommagereise zu organisieren und alte Erinnerungen wieder aufzufrischen. Damals war ich u.a. in Selinunte, Agrigento, Taormina, Palermo, und diese Orte wollte ich gerne wiedersehen. Zu Palermo hat es nicht mehr gereicht, die Nord- und Westküste ist für einen anderen Urlaub vorgesehen.
Der Flieger landete pünktlich in Catania, wir wurden auch gleich mit einem Bus abgeholt der uns zu unserer Autoverleihfirma brachte. Alles klappte wunderbar. Als wir unsere Zusatzversicherung für das Auto vorzeigten, belästigte man uns auch nicht mehr mit weiteren Versicherungen, und durch Catania (ohne großen Verkehr kurz nach Mittag) kamen wir über die SS114 mit Halt in Aci Castello und Santa Maria la Scala am Abend in Castelmola an. Unser Quartier lag ganz am anderen Ende des Dorfes. Es gibt nur eine Autostraße, die für Berechtigte durch das Dorf führt, und dann ist am Ende bei einem nicht fertigen Parkhaus auch noch Sackgasse. Im Parkhaus kann man aber wenden.
Unser Zimmer war unter dem Dach, wer nicht schwindelfrei ist, sollte dort besser nicht den Balkon betreten!!! Ansonsten: Phantastisch.
Wenn man Castelmola durchquert (es geht nun immer abwärts) zeigt kurz vor dem nicht fertigen Parkhaus ein Wegweiser nach Taormina. Nun kann man sich nicht mehr verlaufen.
Durch Taormina kann man laufen, wie man will. Das Theater ist ein Besuch wert. Anschließend geht es weiter in den Stadtpark. Wenn man den östlichen Ausgang benutzt, muß man wohl erst etwas die Hauptstraße hochgehen. Bei einem Aussichtspunkt in einer Kehre führt der Fußweg direkt zur Isola Bella. Wir gingen leider direkt weiter abwärts auf der Hauptstraße. Das ist absolut nicht zu empfehlen. Zum einen ist es viel weiter, zum anderen auch wegen dem Autoverkehr gefährlicher. Und Gisela knickte am Straßenrand auch noch um,fiel auf ihren rechten Oberarm und Ellenbogen und zog sich eine schlimme Zerrung zu. Das wußten wir damals aber noch nicht. Sie litt aber während der ganzen Urlaubszeit (und auch heute noch, 5 Wochen später), darunter.
So ruhte sich Gisela auf einem Felsen vor der Isola Bella aus und ließ sich massieren, während ich die Schuhe auszog und durch das Wasser zur Insel hinüberwatete. Diesmal gab es an der Kasse 4 Euro zu entrichten, dann erkundete ich die Insel und dachte an die Zeit vor 50 Jahren zurück (siehe Ende dieses Berichts).
Wieder an der Hauptstraße angekommen, fanden wir in der Nähe der Bushaltestelle zwischen den dichtgedrängten Häusern ein Hinweisschild für Fußgänger nach Taormina. So erreichten wir den Aussichtspunkt und erkundigten uns beim Busbahnhof für die Verbindungen nach Castelmola und Catania.
Von der Via Circonvallazione (hier fährt auch der Bus nach Castelmola entlang) führt hinter einer Tankstelle ein Fußweg nach Castelmola. Bei der Burgruine auf dem Monte Tauro angekommen, wehte hier doch ein grausamer Wind. Gisela schmerzte der Ellbogen. So verzichteten wir auf einen Besuch der Ruine und gingen direkt nach Castelmola hoch.
Hier nun meine Tagebucheintragungen von 1968:
Über Taormina stehen die Ruinen des Castello di Taormina in 398 m Höhe, und auch dorthin führte mich der Weg, auf dem früher Maultiere gegangen waren. Auf einem Felsvorsprung leuchtet ein weißes Kreuz, über ihm nur noch der Himmel, aber bald hatte ich es erreicht. Vor dem Eingang zu den Ruinen der alten Burg war ein Kiosk, hier bekam ich von einer Frau, die sehr gut deutsch sprach, den Schlüssel zu der Eingangspforte. Ich konnte sie nur beneiden, weil sie hier wohnte. Von den Ruinen sah man nicht sehr viel, nur der Blick auf Taormina war schön, und über mir lag Castelmola, ein Gebirgsnest 450 m über dem Meere. Dorthin trugen mich meine Füße, und dort möchte ich sterben. Ich saß auf den Grundmauern einer alten Burg, die auf einem kegelförmigen Berg stand, und schaute hinab auf Taormina, auf das Theater, dessen Wände im Meer zu stehen schienen, auf die weißen Buchten und den verschneiten Ätna. Am letzten Tag ging ich nochmals hier hinauf, verabschiedete mich von der Frau am Castello, die mir noch eine herrliche Suppe kochte, und beim langen Weg hinab nach Taormina, durch Weinfelder und über Agavenblätter, weinte ich.
Langsam ging ich am Abend die Straße zum Strand hinab, wo schon einige Kollegen, die ich in Taormina kennengelernt hatte, auf mich warteten. In einer kleinen Bucht, steinig und uneben, machten wir es uns bequem. Eine kleine Lagune führte zur Isola Bella, auf der ein Haus stand. Wir gingen im Sand zur kleinen Insel hinüber, ein Zaun versperrte uns den weiteren Weg. Dahinter war ein kleines Haus, aus dem Stimmen kamen. Ein Hund bellte, und ein Mann trat heraus. Er konnte deutsch, aber sein Dialekt war schwyzerdeutsch. Er arbeitete früher in Zürich. Als er uns später in das Haus einlud, sahen wir an einer Wand einen Wandteller, auf dem der Zürcher Großmünster abgebildet war. Mit seiner Frau "bewachte" er diese Insel, die einem reichen Mann gehörte. Die ganze Insel wurde gerade umgebaut. Er führte uns in die Höhe, zwischen Bäumen und Hundezwinger vorbei. Eine Mauer aus Natursteinen versperrte uns den Weg. Er faßte an einen Stein, und eine Tür öffnete sich. In drei Steinen waren Türangeln befestigt, und Stein für Stein waren zusammengekittet, bis eine Tür entstand, die genau in die Mauer paßte. Dahinter war ein Bungalow, noch im Bau. Unten ein großer Aufenthaltsraum mit Duschen, Bädern usw. Darüber die Gesellschaftsräume, neben dem Haus ein Swimmingpool, 20 m über dem Meeresspiegel.
Wir übernachteten im Freien, sammelten Holz und machten ein Feuer, worauf wir die kleinen Fische, die wir gefangen hatten, brieten, und mit dem Lied der Wellen schliefen wir ein. Aber irgendwann mußte ich ja mal wieder arbeiten, nicht immer konnte dieses schöne Zigeunerleben weitergehen. Es hieß Abschied nehmen von Sizilien.
Der Flieger landete pünktlich in Catania, wir wurden auch gleich mit einem Bus abgeholt der uns zu unserer Autoverleihfirma brachte. Alles klappte wunderbar. Als wir unsere Zusatzversicherung für das Auto vorzeigten, belästigte man uns auch nicht mehr mit weiteren Versicherungen, und durch Catania (ohne großen Verkehr kurz nach Mittag) kamen wir über die SS114 mit Halt in Aci Castello und Santa Maria la Scala am Abend in Castelmola an. Unser Quartier lag ganz am anderen Ende des Dorfes. Es gibt nur eine Autostraße, die für Berechtigte durch das Dorf führt, und dann ist am Ende bei einem nicht fertigen Parkhaus auch noch Sackgasse. Im Parkhaus kann man aber wenden.
Unser Zimmer war unter dem Dach, wer nicht schwindelfrei ist, sollte dort besser nicht den Balkon betreten!!! Ansonsten: Phantastisch.
Wenn man Castelmola durchquert (es geht nun immer abwärts) zeigt kurz vor dem nicht fertigen Parkhaus ein Wegweiser nach Taormina. Nun kann man sich nicht mehr verlaufen.
Durch Taormina kann man laufen, wie man will. Das Theater ist ein Besuch wert. Anschließend geht es weiter in den Stadtpark. Wenn man den östlichen Ausgang benutzt, muß man wohl erst etwas die Hauptstraße hochgehen. Bei einem Aussichtspunkt in einer Kehre führt der Fußweg direkt zur Isola Bella. Wir gingen leider direkt weiter abwärts auf der Hauptstraße. Das ist absolut nicht zu empfehlen. Zum einen ist es viel weiter, zum anderen auch wegen dem Autoverkehr gefährlicher. Und Gisela knickte am Straßenrand auch noch um,fiel auf ihren rechten Oberarm und Ellenbogen und zog sich eine schlimme Zerrung zu. Das wußten wir damals aber noch nicht. Sie litt aber während der ganzen Urlaubszeit (und auch heute noch, 5 Wochen später), darunter.
So ruhte sich Gisela auf einem Felsen vor der Isola Bella aus und ließ sich massieren, während ich die Schuhe auszog und durch das Wasser zur Insel hinüberwatete. Diesmal gab es an der Kasse 4 Euro zu entrichten, dann erkundete ich die Insel und dachte an die Zeit vor 50 Jahren zurück (siehe Ende dieses Berichts).
Wieder an der Hauptstraße angekommen, fanden wir in der Nähe der Bushaltestelle zwischen den dichtgedrängten Häusern ein Hinweisschild für Fußgänger nach Taormina. So erreichten wir den Aussichtspunkt und erkundigten uns beim Busbahnhof für die Verbindungen nach Castelmola und Catania.
Von der Via Circonvallazione (hier fährt auch der Bus nach Castelmola entlang) führt hinter einer Tankstelle ein Fußweg nach Castelmola. Bei der Burgruine auf dem Monte Tauro angekommen, wehte hier doch ein grausamer Wind. Gisela schmerzte der Ellbogen. So verzichteten wir auf einen Besuch der Ruine und gingen direkt nach Castelmola hoch.
Hier nun meine Tagebucheintragungen von 1968:
Über Taormina stehen die Ruinen des Castello di Taormina in 398 m Höhe, und auch dorthin führte mich der Weg, auf dem früher Maultiere gegangen waren. Auf einem Felsvorsprung leuchtet ein weißes Kreuz, über ihm nur noch der Himmel, aber bald hatte ich es erreicht. Vor dem Eingang zu den Ruinen der alten Burg war ein Kiosk, hier bekam ich von einer Frau, die sehr gut deutsch sprach, den Schlüssel zu der Eingangspforte. Ich konnte sie nur beneiden, weil sie hier wohnte. Von den Ruinen sah man nicht sehr viel, nur der Blick auf Taormina war schön, und über mir lag Castelmola, ein Gebirgsnest 450 m über dem Meere. Dorthin trugen mich meine Füße, und dort möchte ich sterben. Ich saß auf den Grundmauern einer alten Burg, die auf einem kegelförmigen Berg stand, und schaute hinab auf Taormina, auf das Theater, dessen Wände im Meer zu stehen schienen, auf die weißen Buchten und den verschneiten Ätna. Am letzten Tag ging ich nochmals hier hinauf, verabschiedete mich von der Frau am Castello, die mir noch eine herrliche Suppe kochte, und beim langen Weg hinab nach Taormina, durch Weinfelder und über Agavenblätter, weinte ich.
Langsam ging ich am Abend die Straße zum Strand hinab, wo schon einige Kollegen, die ich in Taormina kennengelernt hatte, auf mich warteten. In einer kleinen Bucht, steinig und uneben, machten wir es uns bequem. Eine kleine Lagune führte zur Isola Bella, auf der ein Haus stand. Wir gingen im Sand zur kleinen Insel hinüber, ein Zaun versperrte uns den weiteren Weg. Dahinter war ein kleines Haus, aus dem Stimmen kamen. Ein Hund bellte, und ein Mann trat heraus. Er konnte deutsch, aber sein Dialekt war schwyzerdeutsch. Er arbeitete früher in Zürich. Als er uns später in das Haus einlud, sahen wir an einer Wand einen Wandteller, auf dem der Zürcher Großmünster abgebildet war. Mit seiner Frau "bewachte" er diese Insel, die einem reichen Mann gehörte. Die ganze Insel wurde gerade umgebaut. Er führte uns in die Höhe, zwischen Bäumen und Hundezwinger vorbei. Eine Mauer aus Natursteinen versperrte uns den Weg. Er faßte an einen Stein, und eine Tür öffnete sich. In drei Steinen waren Türangeln befestigt, und Stein für Stein waren zusammengekittet, bis eine Tür entstand, die genau in die Mauer paßte. Dahinter war ein Bungalow, noch im Bau. Unten ein großer Aufenthaltsraum mit Duschen, Bädern usw. Darüber die Gesellschaftsräume, neben dem Haus ein Swimmingpool, 20 m über dem Meeresspiegel.
Wir übernachteten im Freien, sammelten Holz und machten ein Feuer, worauf wir die kleinen Fische, die wir gefangen hatten, brieten, und mit dem Lied der Wellen schliefen wir ein. Aber irgendwann mußte ich ja mal wieder arbeiten, nicht immer konnte dieses schöne Zigeunerleben weitergehen. Es hieß Abschied nehmen von Sizilien.
Tourengänger:
FJung

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