Gross Grünhorn, 4044m
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Wieder mal eine etwas aussergewöhnliche Tour; zumindest in einigen Hinsichten … Die Wetterfrösche hatten für den ganzen Tag schönstes Wetter angesagt; wir fanden uns im Whiteout und Schneefall wieder … Programmänderung und Anstrengung bis fast zur Erschöpfung; doch davon später …
Zugegeben; sicher nicht ganz optimal, wenn man für zwei Tage nach China fliegt, zurückkehrt und am nächsten Tag auf Skitour geht … Aber mit Jetlag / Zeitverschiebungen habe ich normalerweise kein Problem; zudem war das Ganze ursprünglich auch anders geplant. Aber eben; kurzfristige Geschäftsreisen lassen sich nun mal nicht planen. Und am ersten Tag war ja sowieso nur Zugfahren angesagt.
Ja, die Reise auf das Jungfraujoch dauert halt doch lange 6 Std. per Zug. Genügend Zeit, ein paar Dinge Revue passieren zu lassen und sich auch gedanklich auf die bevorstehende Tour vorzubereiten. Im beinahe leeren Zug ruckelten wir schliesslich von der Kleinen Scheidegg hinauf zum Jungfraujoch, wo ich um ca. 15.30 Uhr ankam.
Durch den Stollen und hinaus zum Gletscher, wo sich nur noch ein paar wenige Touristen im Schnee tummelten. Angefellt und in gemütlichen ca. 40 Min. zur Mönchsjochhütte (3650m) geschlurft. Ich vertrieb mir noch etwas die Zeit, bis mein BF eintraf. Viel Trinken und Nachtessen.
Die Nacht war extrem unruhig, gefühlt alle 30 Min. ging jemand raus und wieder rein – ich habe kaum eine Stunde durchgeschlafen und war froh, um 5.30 Uhr endlich aufstehen zu können. Auch nicht ideal, um in eine grössere Tour zu starten … Morgenessen, Material vorbereiten; ca. 6.30 Uhr fuhren wir los.
Ein paar schöne Schwünge das Ewigschneefeld hinunter, auch wenn noch etwas steif; kein Wunder, um diese Uhrzeit … ;-).
Anfellen auf ca. 3135m, dann ging’s auf guter Spuranlage durch die eindrücklichen Eisabbrüche hinauf. Leider zeigte sich auch gute Zeit nach Tagesanbruch keine Spur von Sonne; es war ziemlich stark bedeckt; Sicht aber (noch) ok. Nach einer kurzen Pause stiegen wir bis zum Skidepot auf. Nun auf Steigeisen gewechselt und am kurzen Seil auf den Grat. Nach schöner Kletterei erreichten wir schliesslich nach ca. 3 ½ Std. den Gipfel des Gross Grünhorn (4044m).
Es war ziemlich frisch; Sonne sahen wir weiterhin nur in Ferne (z.B. auf dem Mont Blanc) … Nach einigen Fotos stiegen wir deshalb wieder zügig ab, wobei wir zwei Seilschaften überholten (das professionelle Seilhandling ist halt schon viel wert …).
Zurück beim Skidepot fuhren wir bis zum Sattel ab und berieten, was nun die beste Option wäre. Gemäss BF ganz klar die Abfahrt nach Fiesch, was jedoch die Überschreitung des Grünegghorns und anschliessende Überquerung der Grünhornlücke bedingen würde. Das klang auch für mich gut, obwohl ich beim Anblick des steilen Aufstiegs auf das Grünegghorn etwas skeptisch war (bekanntlich bin ich kein Freund von steilen Aufstiegen mit aufgebundenen Skis, denn zusätzliches Gewicht, Gleichgewichtsübungen sowie Skis, welche immer wieder mal an Felsen anstehen bzw. aufschlagen sind einfach nicht so mein Ding …).
Trotzdem; gesagt, getan. Es ging also gleich zur Sache; steil und ausgesetzt. Das Kreuzen einer absteigenden 2er-Seilschaft war an besagter Stelle auch nicht ohne. Wie eine Dampflok keuchte ich die steile Flanke hinauf; so ganz frisch war ich zu diesem Zeitpunkt ja auch nicht mehr. Es folgte die ausgesetzte, jedoch schöne Gratüberschreitung.
Ohne Probleme erreichten wir so die Stelle, wo die Skis endlich wieder an die Füsse kamen. Aber dann, innerhalb von Minuten, begann es zu schneien und die Sicht sank auf null. Toll! Wir versuchten also, so schnell als möglich von hier wegzukommen. Anfangs ging das noch einigermassen. Der (vermutlich) 35-40° steile, vereiste Hang abzurutschen, empfand ich bereits ziemlich ungemütlich. Im folgenden Abschnitt fanden wir uns dann im kompletten Whiteout wieder. Ich sah keine Unebenheit mehr, dazu Bruchharst vom Feinsten; der Super Gau für mich … Es ging nur noch im Stemmbogen weiter; ich fiel mehrere Male hin – sogar der BF hatte zeitweise Mühe. Da ich mittlerweile nicht mehr sah, ob es aufwärts oder abwärts ging, fiel ich sogar im Stehen hin; mir wurde schwindlig und übel.
Irgendwie und nach endlosem Abrutschen, verbunden mit grossem Zeitverlust, gelangten wir schliesslich in flacheres Gelände; oberhalb des Konkordiaplatzes. Die Grünhornlücke mit Abfahrt über den Fieschergletscher war längst kein Thema mehr; das machte bei diesen Verhältnissen keinen Sinn. Schliesslich beim Konkordiaplatz angelangt, boten sich immer noch 4 Optionen an: Abfahrt in Richtung Eggishorn, Lötschenlücke, Aufstieg zum Jungfraujoch oder Konkordiahütte mit Zusatzübernachtung.
Die Erkenntnis, dass meine Beine nach dieser verkrampften und völlig verkorksten Abfahrt vom Grünegghorn komplett leer waren und dass sich insgesamt eine gewisse Erschöpfung breit machte, diente auch nicht zur Ermunterung und einfachen Entscheidungsfindung. Abfahren in Richtung Bettmeralp oder Fafleralp machte bei diesen Sichtverhältnissen keinen Sinn. Eine weitere Übernachtung (Konkordiahütte) wäre wohl die naheliegende Lösung gewesen – jedoch mit der Aussicht, am nächsten Tag bei gleich schlechten Bedingungen trotzdem zum Jungfraujoch aufsteigen zu müssen.
Somit blieb die eine, ebenfalls unliebsame Variante, welche der BF empfahl: der lange, mind. 4 Std. dauernde Aufstieg zum Jungfraujoch (das hatten wir doch schon mal; nämlich 2013 …) Ich wusste noch nicht, wie diese 4 Std. und ca. 700Hm mit leeren Beinen zu schaffen war ... Der BF zog jedenfalls schnell davon bzw. ich konnte mit seinem Schritt nicht mithalten. Später wartete er auf mich, zog wieder davon, etc.
Irgendwann entschwand er ganz und ward nicht mehr gesehen … Ich vermutete mal, dass er zum Stollen rauf wollte, seine Sachen deponieren und zurückkommen würde, um meinen Rucksack zu übernehmen (so war’s dann auch - das wusste ich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht mit Gewissheit …).
Jedenfalls war ich ganz alleine auf dem Jungfraufirn; keine Menschenseele zu sehen. Einerseits ein schönes Gefühl, eins mit der Natur zu sein. Andererseits war jedoch auch ein gewisses Risiko dabei: nicht wegen der Spalten, sondern weil ich (zumindest theoretisch) auch vor Erschöpfung hätte liegen bleiben können …
Aufmunterung gab’s unterwegs trotzdem: plötzlich sah ich von weitem einen Gegenstand am Boden liegen. Als ich näher kam, sah ich, dass der BF eine kleine Trinkflasche deponiert hatte ;-). Ca. 45 Min. später sah ich nochmals eine Flasche in der Spur; diesmal inkl. Schokolade ;-)). Telefonisch hat er sich dann erkundigt, ob ich bei der 2. Flasche schon vorbeigekommen wäre, damit er einordnen konnte, wo ich mich in etwa befand …
Obwohl ich eigentlich längst nicht mehr konnte; irgendwie ging es immer weiter ... Inzwischen wurde die Sicht wieder schlechter und eine Spur war kaum mehr auszumachen. Der Aufstieg war trotzdem soweit logisch. Ich war noch etwa 30 Min. vom Stollen entfernt, als mir tatsächlich der BF entgegenkam und mir der Rucksack abnahm. Viel schneller war ich deshalb aber auch nicht … Um ca. 18.05 trafen wir beim Stollenausgang ein; also ca. 20 Min., nachdem der letzte Zug abgefahren war …
Völlig fertig liess ich mich erst mal auf der Bahnhofs-Bank nieder. Nachdem ich mich wieder einigermassen gesammelt hatte, wollte ich mich nach einer Übernachtungsmöglichkeit erkundigen. Irrtümlicherweise war ich nämlich der Meinung, dass es auf dem Jungfraujoch ein Hotel gäbe … Ich sah mich bereits unter einer ausgiebigen Dusche mit anschliessendem Verzehr von Steak & Bier … Der BF holte mich jedoch in die harte Realität zurück: hier oben gibt es gar nix! Kein Hotel, Restaurants zu!
Wer es bis hierhin geschafft hat, alles zu lesen – Chapeau! Leider muss ich nun den geneigten Leser enttäuschen: es ist zwar logisch und nachvollziehbar, was wir gemacht haben. Offiziell möchte ich jedoch an dieser Stelle niemanden zu verbotenen Aktionen aufrufen und kann deshalb das Ende der Geschichte nicht im Detail schildern … (falls es wider Erwarten trotzdem jemanden interessieren sollte: gerne per PN …)
Nur so viel: nach einer äusserst unbequemen, unruhigen und eher kühlen Nacht ging es am nächsten Morgen mit der ersten Bahn wieder runter und schliesslich nach Hause.
Fazit:
wie eingangs erwähnt: eine (aufgrund der Verhältnisse) aussergewöhnliche Tour, die mir alles abverlangt hat. Während ich diese Zeilen schrieb, konnte ich mich langsam über den Gipfelerfolg freuen; am Ende der Tour war ich einfach nur froh, dass die Tour eben zu Ende war …
Eigentlich ging ich immer davon aus, dass das Grünhorn eher selten besucht wird. Zumindest am heutigen Tag war dies jedoch nicht der Fall; ca. 16 Leute waren schliesslich oben; einschliesslich diejenigen, welche wir auch noch nach unserem Abstieg gesehen haben.
Schwierigkeiten:
Während die Schwierigkeiten beim Gross Grünhorn selbst überschaubar sind, fand ich den (kurzen) Aufstieg auf das Grünegghorn bedeutend herausfordernder: ausgesetzt, teilweise knifflig und anstrengend (Stichwort aufgebundene Skis …). Ebenfalls nicht ohne war die Abfahrt vom Grünegghorn in Richtung Konkordiaplatz (zumindest bei den geschilderten Verhältnissen). Vermutlich bei schönem Wetter ein Genuss ...
Zugegeben; sicher nicht ganz optimal, wenn man für zwei Tage nach China fliegt, zurückkehrt und am nächsten Tag auf Skitour geht … Aber mit Jetlag / Zeitverschiebungen habe ich normalerweise kein Problem; zudem war das Ganze ursprünglich auch anders geplant. Aber eben; kurzfristige Geschäftsreisen lassen sich nun mal nicht planen. Und am ersten Tag war ja sowieso nur Zugfahren angesagt.
Ja, die Reise auf das Jungfraujoch dauert halt doch lange 6 Std. per Zug. Genügend Zeit, ein paar Dinge Revue passieren zu lassen und sich auch gedanklich auf die bevorstehende Tour vorzubereiten. Im beinahe leeren Zug ruckelten wir schliesslich von der Kleinen Scheidegg hinauf zum Jungfraujoch, wo ich um ca. 15.30 Uhr ankam.
Durch den Stollen und hinaus zum Gletscher, wo sich nur noch ein paar wenige Touristen im Schnee tummelten. Angefellt und in gemütlichen ca. 40 Min. zur Mönchsjochhütte (3650m) geschlurft. Ich vertrieb mir noch etwas die Zeit, bis mein BF eintraf. Viel Trinken und Nachtessen.
Die Nacht war extrem unruhig, gefühlt alle 30 Min. ging jemand raus und wieder rein – ich habe kaum eine Stunde durchgeschlafen und war froh, um 5.30 Uhr endlich aufstehen zu können. Auch nicht ideal, um in eine grössere Tour zu starten … Morgenessen, Material vorbereiten; ca. 6.30 Uhr fuhren wir los.
Ein paar schöne Schwünge das Ewigschneefeld hinunter, auch wenn noch etwas steif; kein Wunder, um diese Uhrzeit … ;-).
Anfellen auf ca. 3135m, dann ging’s auf guter Spuranlage durch die eindrücklichen Eisabbrüche hinauf. Leider zeigte sich auch gute Zeit nach Tagesanbruch keine Spur von Sonne; es war ziemlich stark bedeckt; Sicht aber (noch) ok. Nach einer kurzen Pause stiegen wir bis zum Skidepot auf. Nun auf Steigeisen gewechselt und am kurzen Seil auf den Grat. Nach schöner Kletterei erreichten wir schliesslich nach ca. 3 ½ Std. den Gipfel des Gross Grünhorn (4044m).
Es war ziemlich frisch; Sonne sahen wir weiterhin nur in Ferne (z.B. auf dem Mont Blanc) … Nach einigen Fotos stiegen wir deshalb wieder zügig ab, wobei wir zwei Seilschaften überholten (das professionelle Seilhandling ist halt schon viel wert …).
Zurück beim Skidepot fuhren wir bis zum Sattel ab und berieten, was nun die beste Option wäre. Gemäss BF ganz klar die Abfahrt nach Fiesch, was jedoch die Überschreitung des Grünegghorns und anschliessende Überquerung der Grünhornlücke bedingen würde. Das klang auch für mich gut, obwohl ich beim Anblick des steilen Aufstiegs auf das Grünegghorn etwas skeptisch war (bekanntlich bin ich kein Freund von steilen Aufstiegen mit aufgebundenen Skis, denn zusätzliches Gewicht, Gleichgewichtsübungen sowie Skis, welche immer wieder mal an Felsen anstehen bzw. aufschlagen sind einfach nicht so mein Ding …).
Trotzdem; gesagt, getan. Es ging also gleich zur Sache; steil und ausgesetzt. Das Kreuzen einer absteigenden 2er-Seilschaft war an besagter Stelle auch nicht ohne. Wie eine Dampflok keuchte ich die steile Flanke hinauf; so ganz frisch war ich zu diesem Zeitpunkt ja auch nicht mehr. Es folgte die ausgesetzte, jedoch schöne Gratüberschreitung.
Ohne Probleme erreichten wir so die Stelle, wo die Skis endlich wieder an die Füsse kamen. Aber dann, innerhalb von Minuten, begann es zu schneien und die Sicht sank auf null. Toll! Wir versuchten also, so schnell als möglich von hier wegzukommen. Anfangs ging das noch einigermassen. Der (vermutlich) 35-40° steile, vereiste Hang abzurutschen, empfand ich bereits ziemlich ungemütlich. Im folgenden Abschnitt fanden wir uns dann im kompletten Whiteout wieder. Ich sah keine Unebenheit mehr, dazu Bruchharst vom Feinsten; der Super Gau für mich … Es ging nur noch im Stemmbogen weiter; ich fiel mehrere Male hin – sogar der BF hatte zeitweise Mühe. Da ich mittlerweile nicht mehr sah, ob es aufwärts oder abwärts ging, fiel ich sogar im Stehen hin; mir wurde schwindlig und übel.
Irgendwie und nach endlosem Abrutschen, verbunden mit grossem Zeitverlust, gelangten wir schliesslich in flacheres Gelände; oberhalb des Konkordiaplatzes. Die Grünhornlücke mit Abfahrt über den Fieschergletscher war längst kein Thema mehr; das machte bei diesen Verhältnissen keinen Sinn. Schliesslich beim Konkordiaplatz angelangt, boten sich immer noch 4 Optionen an: Abfahrt in Richtung Eggishorn, Lötschenlücke, Aufstieg zum Jungfraujoch oder Konkordiahütte mit Zusatzübernachtung.
Die Erkenntnis, dass meine Beine nach dieser verkrampften und völlig verkorksten Abfahrt vom Grünegghorn komplett leer waren und dass sich insgesamt eine gewisse Erschöpfung breit machte, diente auch nicht zur Ermunterung und einfachen Entscheidungsfindung. Abfahren in Richtung Bettmeralp oder Fafleralp machte bei diesen Sichtverhältnissen keinen Sinn. Eine weitere Übernachtung (Konkordiahütte) wäre wohl die naheliegende Lösung gewesen – jedoch mit der Aussicht, am nächsten Tag bei gleich schlechten Bedingungen trotzdem zum Jungfraujoch aufsteigen zu müssen.
Somit blieb die eine, ebenfalls unliebsame Variante, welche der BF empfahl: der lange, mind. 4 Std. dauernde Aufstieg zum Jungfraujoch (das hatten wir doch schon mal; nämlich 2013 …) Ich wusste noch nicht, wie diese 4 Std. und ca. 700Hm mit leeren Beinen zu schaffen war ... Der BF zog jedenfalls schnell davon bzw. ich konnte mit seinem Schritt nicht mithalten. Später wartete er auf mich, zog wieder davon, etc.
Irgendwann entschwand er ganz und ward nicht mehr gesehen … Ich vermutete mal, dass er zum Stollen rauf wollte, seine Sachen deponieren und zurückkommen würde, um meinen Rucksack zu übernehmen (so war’s dann auch - das wusste ich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht mit Gewissheit …).
Jedenfalls war ich ganz alleine auf dem Jungfraufirn; keine Menschenseele zu sehen. Einerseits ein schönes Gefühl, eins mit der Natur zu sein. Andererseits war jedoch auch ein gewisses Risiko dabei: nicht wegen der Spalten, sondern weil ich (zumindest theoretisch) auch vor Erschöpfung hätte liegen bleiben können …
Aufmunterung gab’s unterwegs trotzdem: plötzlich sah ich von weitem einen Gegenstand am Boden liegen. Als ich näher kam, sah ich, dass der BF eine kleine Trinkflasche deponiert hatte ;-). Ca. 45 Min. später sah ich nochmals eine Flasche in der Spur; diesmal inkl. Schokolade ;-)). Telefonisch hat er sich dann erkundigt, ob ich bei der 2. Flasche schon vorbeigekommen wäre, damit er einordnen konnte, wo ich mich in etwa befand …
Obwohl ich eigentlich längst nicht mehr konnte; irgendwie ging es immer weiter ... Inzwischen wurde die Sicht wieder schlechter und eine Spur war kaum mehr auszumachen. Der Aufstieg war trotzdem soweit logisch. Ich war noch etwa 30 Min. vom Stollen entfernt, als mir tatsächlich der BF entgegenkam und mir der Rucksack abnahm. Viel schneller war ich deshalb aber auch nicht … Um ca. 18.05 trafen wir beim Stollenausgang ein; also ca. 20 Min., nachdem der letzte Zug abgefahren war …
Völlig fertig liess ich mich erst mal auf der Bahnhofs-Bank nieder. Nachdem ich mich wieder einigermassen gesammelt hatte, wollte ich mich nach einer Übernachtungsmöglichkeit erkundigen. Irrtümlicherweise war ich nämlich der Meinung, dass es auf dem Jungfraujoch ein Hotel gäbe … Ich sah mich bereits unter einer ausgiebigen Dusche mit anschliessendem Verzehr von Steak & Bier … Der BF holte mich jedoch in die harte Realität zurück: hier oben gibt es gar nix! Kein Hotel, Restaurants zu!
Wer es bis hierhin geschafft hat, alles zu lesen – Chapeau! Leider muss ich nun den geneigten Leser enttäuschen: es ist zwar logisch und nachvollziehbar, was wir gemacht haben. Offiziell möchte ich jedoch an dieser Stelle niemanden zu verbotenen Aktionen aufrufen und kann deshalb das Ende der Geschichte nicht im Detail schildern … (falls es wider Erwarten trotzdem jemanden interessieren sollte: gerne per PN …)
Nur so viel: nach einer äusserst unbequemen, unruhigen und eher kühlen Nacht ging es am nächsten Morgen mit der ersten Bahn wieder runter und schliesslich nach Hause.
Fazit:
wie eingangs erwähnt: eine (aufgrund der Verhältnisse) aussergewöhnliche Tour, die mir alles abverlangt hat. Während ich diese Zeilen schrieb, konnte ich mich langsam über den Gipfelerfolg freuen; am Ende der Tour war ich einfach nur froh, dass die Tour eben zu Ende war …
Eigentlich ging ich immer davon aus, dass das Grünhorn eher selten besucht wird. Zumindest am heutigen Tag war dies jedoch nicht der Fall; ca. 16 Leute waren schliesslich oben; einschliesslich diejenigen, welche wir auch noch nach unserem Abstieg gesehen haben.
Schwierigkeiten:
Während die Schwierigkeiten beim Gross Grünhorn selbst überschaubar sind, fand ich den (kurzen) Aufstieg auf das Grünegghorn bedeutend herausfordernder: ausgesetzt, teilweise knifflig und anstrengend (Stichwort aufgebundene Skis …). Ebenfalls nicht ohne war die Abfahrt vom Grünegghorn in Richtung Konkordiaplatz (zumindest bei den geschilderten Verhältnissen). Vermutlich bei schönem Wetter ein Genuss ...
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Linard03

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