Biwak am Fälensee - sternenklare Frühlingsnacht


Publiziert von boerscht , 15. April 2018 um 18:43.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum: 7 April 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 2 Tage

Nach einer super Nacht mit tollem Sonnenaufgang am Alpspitz am Morgen, gehts nun noch zum Abschluss des Wochenendes in den Alpstein. Eigentlich wollten wir auf den Schäfler, das war uns dann, da wir erst gegen Abend starten allerdings von der Lawinensituation her zu unsicher. Also einfach easy zum Fälensee und dort campen, da das Gasthaus noch im Winterschlaf ist.

Zu 5. starten wir am Parkplatz Pfannenstiel mit übertrieben schweren Rucksäcken. 3 Gaskocher Camping Zeug, Schneeschuhe, Wasser, Wein, Bier, Essen, Kamera Gear und noch alles mögliche andere machen den Rucksack übel schwer. Ich schätze an die 17 Kilo.
Im Brüeltobel rauscht es ordentlich und es kommt sehr viel Schmelzwasser herunter. Anfangs liegt noch kein Schnee auf dem Weg, dies ändert sich etwa ab der Hälfte der Strecke hinauf zum Plattenbödeli. Mit den schweren Rucksäcken zieht sich der Weg hier hoch elendig in die Länge. Immer wenn man denkt das steilste Stück ist geschafft, kommt doch noch ein steileres.
Am Sämtisersee kommen wir nochmals kurz in die Sonne und Warten hier noch auf einen Kumpel, der am Parkplatz gemerkt hat, dass er seine Wanderschuhe zu Hause in St.Gallen vergessen hat, sowas passiert einem auch nur einmal.
Der Sämtisersee ist noch halb gefroren, auf den Wegen herum liegt allerdings kein Schnee mehr. Über den breiten Weg gehts weiter zum Clubheim Fälensee. Irgendwo im Wald ziehen wir die Schneeschuhe an, es würde aber auch ohne gehen.
Im letzten Abendlicht erreichen wir das Gasthaus Bollenwees. Der Fälensee ist leider noch komplett gefroren und mit Schnee bedeckt, so gibts halt keine Spiegelungen im See.
Die Zelte schlagen wir direkt auf der noch tief verschneiten Terrasse des geschlossenen Gasthauses auf. 
Zum Abendessen zahlt sich dann das schwere Gepäck aus. Auf 3 Kochern gibts erst Suppe, dann 2 verschiedene Varianten von Nudeln mit Pesto, Pilzen, Tomate, Käse. Dazu Bier und Wein, einfach genial. Warm ists auch noch und so sitzen wir bis halb 12 Nachts draußen und bewundern den Sternenhimmel. An der Schnaps und Schoki Kiste vom Gasthaus, welche laut Büchlein erst Gestern neu gefüllt wurde wird sich natürlich auch noch bedient, super Sache !
Gegen 0 Uhr rappeln wir uns dann endlich auf und machen nich ein paar Bilder vom Fälensee mit Sternenhimmel. Gegen 2 Uhr gehts dann endlich ins Zelt.

Den Sonnenaufgang verschlafe ich dann leider. War wohl doch ein AppenzellerBitter zu viel :)
Zum Frühstück dann noch Porridge und Kaffe kochen, alles zusammen Packen und bevor die ersten Leute am Fälensee ankommen sind wir bereit für den Rückweg.
Auf selbem Weg gehts wieder zum Sämtisersee, dem Plattenbödeli und den Brüeltobel zurück zum Parkplatz Pfannenstiel.


Genialer Abschluss eines frühlingshaften Wochenendes. Es müssen nicht immer Gipfel sein. Auch so eine einfache Tour mit Freunden und etwas Luxus am Berg ist mal eine super Sache.

Tourengänger: boerscht


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Kommentare (7)


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lampbarone hat gesagt:
Gesendet am 16. April 2018 um 16:59
Bin neugierig, da ich auch regelmäßig im Freien übernachte (allerdings meist auf dem Gipfel oder in sehr abgelegenen Regionen und ohne Zelt):
Hatte Ihr noch nie Probleme bzgl. Verboten usw., insbesondere mit Zelt?

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. April 2018 um 17:52
Ja Fälensee ist schon nicht so optimal. Wenn die Gasthäuser im Alpstein aber noch zu haben sollte es keinen stören...
Ich baue das Zelt immer erst auf wenns dunkel ist und normalerweise vor Sonnenaufgang wieder ab.
So bekommt das eigentlich niemand mit, und wenn dann sinds nur verrückte, nächtliche Wanderer, die sich darüber wohl kaum aufregen werden. In Wildruhezonen, Nationalparks oder Nahe von Gasthäusern oder viel begangenen Wegen ist das mit dem Campen natürlich verboten und das sollte auch so eingehalten werden.

lampbarone hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. April 2018 um 01:11
Oh, das nenne ich Disziplin, morgens in der Kälte rauszukriechen und das Zelt vor Sonnenaufgang abzubauen...
(wobei es ja diesmal aufgrund nur eines Appenzeller Bitters nicht gereicht hat ;) ).

Die fehlt mir meist. Deshalb bin ich gleich ohne Zelt unterwegs und schlafe nur im Schlafsack, in letzter Zeit zunehmend sogar ohne Biwaksack, der wenig Temperatur, aber viel Kondensation bringt.

Aber grundsätzlich beschäftigt mich immer die Frage, ob man wirklich mal Ärger bekommen kann.

Was das Wild betrifft, bin ich überzeugt, dass ich leise, ohne Feuer usw. versteckt im Schlafsack weniger störe, als wenn jemand noch laut und mit Stirnscheinwerfer absteigt.

maggotist hat gesagt: aha ZELTE
Gesendet am 18. April 2018 um 19:43
Zelte, früh morgens im Alpstein.... das kommt mir bekannt vor! Wer behauptet hier das würde Nachtwanderer nicht stören? Wir waren BRÜSKIERT, so früh jemanden VOR UNS in den Bergen zu sehen! Ja, wir verstanden die Welt nicht mehr! Aber als wir dann sahen, dass ihr an den Altenalp-Türmen gezeltet hattet war die Welt für uns wieder in Ordnung...

ps: schöner Bericht und wie immer auch tolle Fotos! Wir sind am Freitag morgen das Brühltobel runter, da hatte es nur noch 3 Eisflächen die wir mehr und weniger unbeschadet überstanden haben, vom Schnee auf dem Weg war nix mehr anzutreffen!


boerscht hat gesagt: RE:aha ZELTE
Gesendet am 18. April 2018 um 21:46
Haha ja das ist dann wohl auch das einzige Problem. Gerade da an den Altenalptürmen hätte man sich aber leider dran stören können. War knapp im wildschutzgebiet, dass hatten wir dort völlig übersehen.

jungens hat gesagt:
Gesendet am 17. April 2018 um 12:27
Für mich bist und bleibst Du der Fotokönig auf hikr. Einmal mehr sehr schöne Bilder!

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. April 2018 um 15:19
Hi jungens,

wow vielen Dank dür das Kompliment, freut mich sehr !

Gruß Adrian


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