Brisi (2279 m) mit extrem viel Schnee, anspruchsvolle Schneeschuhtour im Toggenburg
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Auf Heute, am Karfreitag, am 30.03.2018, hat der Wetterbericht ein gut Wetter Föhnfenster für die Region Rheintal / Toggenburg bis nach Graubünden hinauf vorausgesagt. Nach langem hin und her habe ich mich für´s Toggenburg entschieden.
Mein in mir schlummernder Wunsch, den Brisi im tiefen Winter zu besteigen, könnte nun Tatsache werden. Die Lawinensituation im Toggenburg sei mäßig bis erheblich vor allem der Triebschnee sei ein Problem, - der Brisi gehört aber nicht zu den besonders gefährdeten Gebieten in Sachen Lawinen. Als ich in der Bergstation Alp Selamatt angekommen bin, war ich schon ein wenig überrascht ab dem vielen Schnee der noch vorhanden war. Ich habe mir einen Plan B ausgedacht, wenn es nicht möglich wäre auf den Brisi zu wandern, der Plan B wäre der etwas flachere Berg Selun.
Beschreibung der Wanderroute:
Von der Bergstation Alp Selamat über den Winterwanderweg bis nach Thurtalerstofel und über´s Brisizimmer hinauf zum Brisi: ca. 3,5 Std. (WT5)
bei diesen Bedingungen, Abstieg zurück nach Alp Selamatt ca. 2 Stunden.
Auf dem noch gefrorenen Winterwanderweg geht es noch ohne Schneeschuhe am Zinggen-Pup vorbei, alles neben der Langlauf-Loipe, bis nach Thurtalerstofel, Bild Nr. 14. Neben einem Viehstall, der vom Schnee praktisch zugedeckt ist, zog ich meine Schneeschuhe an und verlasse den Winterwanderweg nach links in Richtung Brisizimmer / Brisi. Die Schneeoberfläche war bereits ein wenig aufgetaut und die Schneeschuhwanderung wurde deshalb immer kräfteraubender, - eine Schneeschuhspur auf den Brisi gab es zu dieser Zeit nicht. Am Fuße vom Brisi muss zuerst ein steiler Hang gequert werden, der je nach Schneeverhältnissen seine Tücken haben kann, - ein ausrutschen an dieser Stelle hat aber bei guten Schneeverhältnissen keine großen Folgen, - man rutscht einfach im tiefen Schnee ca. 20-30 Meter den Hang ins Flache hinunter, - bei Hartschnee würde es wahrscheinlich blaue Flecken geben. Nach dieser Querung geht es auf der linken Hälfen vom Brisi im Zick Zack den Berg hinauf. Erschwerend und sehr kräfteraubend waren beim heutigen Anstieg die Triebschneeansammlungen, die ich teilweise durchwandern musste. Oben auf dem Gipfel vom Brisi angekommen gab es leider nicht das richtige Wetter zum verweilen, der Föhn blies auf dem Gipfel ziemlich stark, aber auch die starken Winde konnten das glückliche Gipfel Erlebnis auf keinen Fall schmälern. Nach einer halbstündigen Pause habe ich mich entschlossen direkt am Rande der Skiabfahrt im leichten Tiefschnee den Abstieg anzugehen.
Ich war sehr schnell unterwegs beim Abstieg, der Tiefschnee (Neuschnee mit Triebschnee) hatte die ideale Tiefe, um mit den Schneeschuhen hinunter zu „surfen“ straucheln etc. Als ich beim Winter-Wanderweg wieder angelangt bin, schnallte ich meine Schneeschuhe wieder auf den Rucksack und lief zurück zum Berghotel Selamatt zur Bergstation.
Die Schlussbetrachtung:
Eine Schneeschuh-Wanderung auf den Brisi ist je nach Schneeverhältnissen eine sehr abenteuerliche Angelegenheit, hat es viel Schnee mit weichen Triebschneeansammlungen ist diese Wanderung sehr kräfteraubend, aber trotzdem wunderschön, bei schlechten Wetter und bei ähnlichen Schneeverhältnissen würde ich aber von einer Schneeschuh-Wanderung auf den Brisi abraten. Die Aussicht auf dem Brisi ist, wie eigentlich auf allen sieben Churfirsten, beeindruckend und umwerfend schön und verspricht demzufolge ein unvergessliches Gipfelerlebnis in den Churfirsten zu werden.
Viele Grüße
erico
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