Westliche Zinne 2973 m Normalweg
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Servus Bergsportler / -in !
Die Zinnerei. Das Prunkstück der Sextener Dolomiten, wenn nicht sogar der Dolomiten überhaupt.
Die Große Zinne, die Westliche Zinne und die Kleine Zinne sind die herausragenden Gipfel dieses Gebirgsmassivs.
Meine Kletterfreundin nahm sich die Zeit (besser gesagt: gab sich die Ehre) und begleitete mich auf bergsteigerische Normalwege. Wir hatten 4 Tage Zeit und was herauskam, das spricht für sich: Westliche Zinne, Kleine Zinne, Zwölfer und Elfer.
Morgens bei unserer Ankunft an der Auronzohütte hängt die gewittrige Stimmung der Nacht noch mit schweren Wolken an den Zinnen. Ein Kaiserwettertag sieht anders aus, dies ist aber der einzige Wermutstropfen bei dieser Traumdolomitentour.
Jetzt genug gequatscht, die Route:
Vom oberen Ende des Parkplatzes bei der Auronzohütte zieht der deutliche Trampelpfad zu einem begrünten Felsband nahe der Wand. Über dieses hinweg und weiter auf den mächtigen Ausläufer der Westlichen Zinne zu. Danach die Scharte ansteigen bis zum Ende, hier findet sich ein in den Fels geschlagener Unterstand. Wer die Scharte verfehlt und zu weit quert, der kreuzt einen weiteren begrünten Absatz, der zwischen der Großen und der Westlichen herabzieht (hier ist man schon nahe am Südgrat der Großen). Hinter dem Absatz zieht ebenfalls eine Rinne nach oben. Kein Problem, beide Rinne treffen sich oben beim herausgeschlagenen Unterstand.
Jetzt links die Rinne ansteigen (alles eindeutig, hier beginnen verwaschene orange Markierungen, Stellen SG II). Dort wo sich die Rinne aufsplittet, quert man links horizontal um eine Felsnase.
Am Rinnenende gibt es eine Abseilstelle. Wir hatten keinen Schnee in dieser schattigen Rinne, sollte das anders sein, dann kann man den brauchen. Soviel auch zu leichten Steigeisen.
Danach wieder ansteigen und etwas absteigend zu einer Rinne queren. Diese hoch (SG II+) und weiter zu einem kleinen Schotterfeld. An dessen rechten Rand weiter zur Wand. Diese hoch (SG III-) und dann nach rechts auf ein schmales Band. Diesem ausgesetzt folgen (SG II, brüchig), die von unten hochziehende Schlucht kreuzend. Nun über leichten Fels und Schotter (linkerhand oben eine Scharte) zu einer gelben Felsnase weiter. Diese umsteigen (SG II+) und rechts davon in den Kamin, der nach oben hin gelblich wird, hinauf zum großen Ringband (SG II, Stelle III+, Standplatz).
Dem Ringband gut 100m nordwärts folgen. Dann rechts eine kleine Rampe hoch (SG I) zum Biwakplatz. Dem Band links folgen bis zur Begrenzung durch Steinmann. Turnaround, nach rechts auf Band um einen Gelben Pfeiler zu einem kurzen Kamin. Diesen hoch (SG III). Über Wand zu einem weiteren Band, diesem nach rechts folgen und eine Rinne kreuzen (SG I-II). Jetzt die Wand hoch (SG III, ausgesetzt, gut kletterbar). Wiederum nach rechts in eine Rinne und darin, oder am rechten Rand davon, hoch (SG II) zu einer Scharte. Rechts der Scharte ein paar Meter hoch (SG II+) und dann mit Spreizschritt links zurück zur Wand (Schlinge, SG III+, ausgesetzt, Schlüsselstelle). Oben am Absatz Standplatz. Weiter zu einer Rinne, darin hinauf (SG II). Es folgt eine kurze Wandstufe (SG III+, jedoch Fixseil). Nun befindet man sich im Bereich der Gipfeltürmchen. Über Schrofen und Bänder (Stellen SG II) zum sichtbaren Gipfel.
Ich hoffe, ich habe es hinbekommen. Wenn nicht alles erwähnt ist, das ist nicht so schlimm, denn die orange Markierung ist ja vorhanden.
Vom Absatz beim Spreizschritt konnten wir immer etwas nördlich versetzt bis zum Ringband abseilen. Dann den Kamin am Anfang vom Ringband abseilen. Das Gelände bis zum Schotterfeld und zur Schartenverzweigung wird abgeklettert. Gleiches gilt für die Rinne bis zum Einstieg an der Scharte. Bei schneefreien Bedingungen kraxelt man einfach runter.
Der Gipfel ist relativ schmal. Es hat ein modernes Alukreuz und ein Gipfelbuch mit einer ordentlichen Stückzahl an Einträgen.
Fazit: Für mich ist die Westliche, die Schönste der Zinnengipfeltouren. Noch gibt es orange Markierungen, aber die Haus- (Berg-)meister können schnell dafür sorgen, daß dem nicht mehr so ist. Jeden Tag steht ein Solchener auf, siehe meinen Bericht von der Dreischusterspitze. An der Zinne ist die Route jedoch so ausgeputzt, daß man sie auch ohne die Striche bei schönem Wetter findet. Die IIIer Stellen sind fest und lassen sich gut klettern. Wenn beim Spreizer das Schlingerl fehlt, dann wirds interessant. Ein Großteil der Route geht über einen soliden IIer nicht hinaus. Es ist allerdings ein Dolomitenberg, deshalb der zusätzliche Schwierigkeitsgrad für gefühltes Ambiente hinzu. Aber das wollen wir ja haben, wenn wir hier rumkraxeln!
Die Zinnerei. Das war immer schon ein Ziel von mir. Allerdings hat es bis 2017 gedauert, bis ich die Westliche und die Kleine erstieg. 4mal war ich auf der Großen. Jedesmal habe ich nachgegeben. Ein Fehler. Deshalb ein großer Dank an meine Partnerin, fehlt ihr doch jetzt die Große.
Zurück zu meiner Mehrtagestourenbeschreibung. Wir sind dann nochmal zum Auto, haben den Rucksack für 3 Tage gepackt und einen Espresso in der Auronzohütte eingeschmissen. Danach sind wir gemütlich über den Alpinihighway zur Lavaredo Hütte geschlendert. Und so kam es, daß wir pünktlich zum Essen um 19 Uhr am Rifugio ankamen. Zufrieden mit dem Tag und einem tollen Ziel für den Nächsten....
Die Kleine Zinne !
http://www.hikr.org/tour/post130602.html
Hier noch mein Bericht von ....
der Großen Zinne
http://www.hikr.org/tour/post118297.html
Literatur:
Sextener Dolomiten, Luca Visentini, 1983, Verlagsanstalt Athesia GmbH, ISBN 88-7014-319-8, S.135ff.
http://www.bergsteigen.com/klettern/venetien/dolomiten/westliche-zinne-normalweg
Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Mitklettern mit den Bildchen und viel Erfolg bei der wirklichen Besteigung,
Berg Heil, habe die Ehre,
der Bergteufel
Die Zinnerei. Das Prunkstück der Sextener Dolomiten, wenn nicht sogar der Dolomiten überhaupt.
Die Große Zinne, die Westliche Zinne und die Kleine Zinne sind die herausragenden Gipfel dieses Gebirgsmassivs.
Meine Kletterfreundin nahm sich die Zeit (besser gesagt: gab sich die Ehre) und begleitete mich auf bergsteigerische Normalwege. Wir hatten 4 Tage Zeit und was herauskam, das spricht für sich: Westliche Zinne, Kleine Zinne, Zwölfer und Elfer.
Morgens bei unserer Ankunft an der Auronzohütte hängt die gewittrige Stimmung der Nacht noch mit schweren Wolken an den Zinnen. Ein Kaiserwettertag sieht anders aus, dies ist aber der einzige Wermutstropfen bei dieser Traumdolomitentour.
Jetzt genug gequatscht, die Route:
Vom oberen Ende des Parkplatzes bei der Auronzohütte zieht der deutliche Trampelpfad zu einem begrünten Felsband nahe der Wand. Über dieses hinweg und weiter auf den mächtigen Ausläufer der Westlichen Zinne zu. Danach die Scharte ansteigen bis zum Ende, hier findet sich ein in den Fels geschlagener Unterstand. Wer die Scharte verfehlt und zu weit quert, der kreuzt einen weiteren begrünten Absatz, der zwischen der Großen und der Westlichen herabzieht (hier ist man schon nahe am Südgrat der Großen). Hinter dem Absatz zieht ebenfalls eine Rinne nach oben. Kein Problem, beide Rinne treffen sich oben beim herausgeschlagenen Unterstand.
Jetzt links die Rinne ansteigen (alles eindeutig, hier beginnen verwaschene orange Markierungen, Stellen SG II). Dort wo sich die Rinne aufsplittet, quert man links horizontal um eine Felsnase.
Am Rinnenende gibt es eine Abseilstelle. Wir hatten keinen Schnee in dieser schattigen Rinne, sollte das anders sein, dann kann man den brauchen. Soviel auch zu leichten Steigeisen.
Danach wieder ansteigen und etwas absteigend zu einer Rinne queren. Diese hoch (SG II+) und weiter zu einem kleinen Schotterfeld. An dessen rechten Rand weiter zur Wand. Diese hoch (SG III-) und dann nach rechts auf ein schmales Band. Diesem ausgesetzt folgen (SG II, brüchig), die von unten hochziehende Schlucht kreuzend. Nun über leichten Fels und Schotter (linkerhand oben eine Scharte) zu einer gelben Felsnase weiter. Diese umsteigen (SG II+) und rechts davon in den Kamin, der nach oben hin gelblich wird, hinauf zum großen Ringband (SG II, Stelle III+, Standplatz).
Dem Ringband gut 100m nordwärts folgen. Dann rechts eine kleine Rampe hoch (SG I) zum Biwakplatz. Dem Band links folgen bis zur Begrenzung durch Steinmann. Turnaround, nach rechts auf Band um einen Gelben Pfeiler zu einem kurzen Kamin. Diesen hoch (SG III). Über Wand zu einem weiteren Band, diesem nach rechts folgen und eine Rinne kreuzen (SG I-II). Jetzt die Wand hoch (SG III, ausgesetzt, gut kletterbar). Wiederum nach rechts in eine Rinne und darin, oder am rechten Rand davon, hoch (SG II) zu einer Scharte. Rechts der Scharte ein paar Meter hoch (SG II+) und dann mit Spreizschritt links zurück zur Wand (Schlinge, SG III+, ausgesetzt, Schlüsselstelle). Oben am Absatz Standplatz. Weiter zu einer Rinne, darin hinauf (SG II). Es folgt eine kurze Wandstufe (SG III+, jedoch Fixseil). Nun befindet man sich im Bereich der Gipfeltürmchen. Über Schrofen und Bänder (Stellen SG II) zum sichtbaren Gipfel.
Ich hoffe, ich habe es hinbekommen. Wenn nicht alles erwähnt ist, das ist nicht so schlimm, denn die orange Markierung ist ja vorhanden.
Vom Absatz beim Spreizschritt konnten wir immer etwas nördlich versetzt bis zum Ringband abseilen. Dann den Kamin am Anfang vom Ringband abseilen. Das Gelände bis zum Schotterfeld und zur Schartenverzweigung wird abgeklettert. Gleiches gilt für die Rinne bis zum Einstieg an der Scharte. Bei schneefreien Bedingungen kraxelt man einfach runter.
Der Gipfel ist relativ schmal. Es hat ein modernes Alukreuz und ein Gipfelbuch mit einer ordentlichen Stückzahl an Einträgen.
Fazit: Für mich ist die Westliche, die Schönste der Zinnengipfeltouren. Noch gibt es orange Markierungen, aber die Haus- (Berg-)meister können schnell dafür sorgen, daß dem nicht mehr so ist. Jeden Tag steht ein Solchener auf, siehe meinen Bericht von der Dreischusterspitze. An der Zinne ist die Route jedoch so ausgeputzt, daß man sie auch ohne die Striche bei schönem Wetter findet. Die IIIer Stellen sind fest und lassen sich gut klettern. Wenn beim Spreizer das Schlingerl fehlt, dann wirds interessant. Ein Großteil der Route geht über einen soliden IIer nicht hinaus. Es ist allerdings ein Dolomitenberg, deshalb der zusätzliche Schwierigkeitsgrad für gefühltes Ambiente hinzu. Aber das wollen wir ja haben, wenn wir hier rumkraxeln!
Die Zinnerei. Das war immer schon ein Ziel von mir. Allerdings hat es bis 2017 gedauert, bis ich die Westliche und die Kleine erstieg. 4mal war ich auf der Großen. Jedesmal habe ich nachgegeben. Ein Fehler. Deshalb ein großer Dank an meine Partnerin, fehlt ihr doch jetzt die Große.
Zurück zu meiner Mehrtagestourenbeschreibung. Wir sind dann nochmal zum Auto, haben den Rucksack für 3 Tage gepackt und einen Espresso in der Auronzohütte eingeschmissen. Danach sind wir gemütlich über den Alpinihighway zur Lavaredo Hütte geschlendert. Und so kam es, daß wir pünktlich zum Essen um 19 Uhr am Rifugio ankamen. Zufrieden mit dem Tag und einem tollen Ziel für den Nächsten....
Die Kleine Zinne !
http://www.hikr.org/tour/post130602.html
Hier noch mein Bericht von ....
der Großen Zinne
http://www.hikr.org/tour/post118297.html
Literatur:
Sextener Dolomiten, Luca Visentini, 1983, Verlagsanstalt Athesia GmbH, ISBN 88-7014-319-8, S.135ff.
http://www.bergsteigen.com/klettern/venetien/dolomiten/westliche-zinne-normalweg
Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Mitklettern mit den Bildchen und viel Erfolg bei der wirklichen Besteigung,
Berg Heil, habe die Ehre,
der Bergteufel
Tourengänger:
bergteufel
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