Gonerlilücke: Vom Obergoms ins Val Bedretto


Publiziert von Zaza , 10. März 2018 um 13:48.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 9 März 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Gallina   CH-VS   Gruppo Grieshorn 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1150 m
Kartennummer:265S

Die Gonerlilücke war als Skiübergang zwischen Wallis und Tessin bereits auf der ersten Ausgabe der Skitourenkarte "Nufenenpass" aus dem Jahr 1963 eingetragen. Allerdings ist in der Zwischenzeit der Mettligletscher quasi verschwunden, was vor einigen Jahren auch der Capanna Gonerli zum Verhängnis wurde: Der Zugang zum Pass ist von Norden her ziemlich unangenehm geworden, weshalb die Route heutzutage nicht mehr stark frequentiert ist. Dennoch (oder gerade deswegen) lohnt sich ein Winterbesuch des wunderbar verlassenen Gonerlitales immer noch. 

Von Oberwald geht es zunächst zur Brücke übers Gerewasser. Bei der Verzweigung weiter oben staune ich nicht schlecht, dass zwei Skispuren (wohl vom Vortag) ins Gonerli ziehen. Das macht den ersten Teil des Aufstieges recht angenehm, denn im schweren Pulverschnee wäre die Spurarbeit sonst recht anstrengend. Doch ab etwa 2000 m ist von der Spur nichts mehr zu sehen, der Wind hat gründlich gewirkt! So spure ich weiter ins Tal hinein, bis ich unter der Gonerlilücke stehe. Da eigentlich auch ein Besuch beim Pizzo Nero geplant ist, visiere ich die östliche Lücke an (2741 m), andernfalls ist wohl die westliche Lücke (ca. 2800 m) im Winter  deutlich besser gangbar. Der Hang steilt zunehmend auf und die letzten 50 hm wühle ich mich ohne Schneeschuhe aufwärts. Zunächst in passablem Trittschnee, aber der Ausstieg wird recht problematisch, weil die erdigen und trittarmen Felsen zu wenig gut eingeschneit sind. Beim dritten Versuch finde ich schliesslich einen geeigneten Ausgang auf den Grat und damit in die Sonne der Tessiner Seite.

Weil dieser Murks viel Kraft und Zeit gekostet hat, lasse ich den Pizzo Nero links liegen (eine Spur wäre vorhanden gewesen) und visiere den Abstieg Richtung All'Acqua an. In einem weiten Rechtsbogen geht es ins Tal unter dem Nufenenpass und dann im Talboden nach All'Acqua, wobei unterwegs die Spuren von den diversen Routen her immer zahlreicher werden. 

Hinweise:
  • Wenn man über die Gonerlilücke ins Wallis absteigen / abfahren möchte, sollte man unbedingt die westliche Lücke wählen, denn der Hang unter der östlichen Lücke ist arg steil und felsdurchsetzt.
  • Für eine Rundtour auf der Walliserseite kann man entweder über die Mettlilücke die Täler Gonerli und Gerental miteinander kombinieren. Oder man steigt auf der Tessiner Seite kurz wieder auf zum Nufenenpass und geht dann durchs Ägenetal hinunter nach Ulrichen. 
  • Das Postauto fährt nun erfreulicherweise auch im Winter bis All'Acqua.

Tourengänger: Zaza


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