Freiungen Höhenweg -oben lang von Hochzirl nach Seefeld


Publiziert von Tef , 6. Dezember 2017 um 20:19.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:15 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 1050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hochzirl, Bahnstation der Strecke Innsbruck - Scharnitz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:kostenloses Parkhaus bei der Talstation in Seefeld, zu Fuß gut 10 Minuten zum Bahnhof
Kartennummer:Kompass 290

Heute stand ein 5-Sterne Klassiker im südlichen Karwendel auf dem Program: der Freiungen Höhenweg.
Lange schon stand er auf meiner "to-do" Liste, und er erfüllte oder übertraf meine Erwartungen. In allen mir bekannten Beschreibungen (Bücher, hikr) wird er von Seefeld aus begangen, nur unser Abenteurer geht bis zum Ursprungssattel auch von Ost nach West.
Ich hatte zwei Gründe, es von Hochzirl aus anzugehen: zum einen wollten wir uns zum Schluß bei der Seefelder Spitze treffen (da Helena mit Kind auf die Seilbahn angewiesen war), zum zweiten sind die Lichtverhältnisse um diese Jahreszeit in dieser Gehrichtung besser.
Kurz ist die Wanderung auf all Fälle nicht, wegen der vielen Gegenanstiege kommen einige Höhenmeter zusammen, zudem ist auch die Strecke lang. Wer es etwas verkürzen will, kann die Kuhlochspitze zu Beginn auslassen und zuletzt auch die Reither und Seefeldspitze. Aber bei diesen grandiosen Bedingungen und so viel Schönheit am Wegesrand nimmt man gerne auch a bissal Anstrengung in Kauf!

Teil 1: von Hochzirl hinauf zur Kuhlochspitze, 1400 hm rauf.

Ich habe erstmal das Auto in der Parkgarage der Rossfeldtalstation abgestellt, Von dort ging es zu Fuß zum Bahnhof und mit dem Zug nach Hochzirl. Dort folgt man am östlichen Bahnhofsende dem Wanderweg in Kiefernwald hinein. Er bringt mich zu einer Forststraße, die gleich mächtig steil anstiegt. Später wird es etwas flacher und man wandert gemächlich eine gute Weile (zum warm werden :-) talein, ab und an erhascht man mal ein Blick hinauf, das Gipfelkreuz leuchtet in der Morgensonne.
Dann kommt von rechts die Fahrstraße hinzu und bald darauf erreicht man einen wunderschönen Talschluß, wo mit der Straße Schluß ist.
Man wandert das Trockenbachbett kurz hinein, ehe auf der anderen Seite ein Steig durch lichten Wald bergan führt. Man passiert ein kleines Holzhaus und betritt danach die freie Wiese der Sollnalm (1644m), ein wunderschönes Plätzchen!
Hinterm dem Haus bei einem Brunnen verzweigt sich der Weg. Geradeaus geht es zum Solsteinhaus, ich wende mich nach links und steige auf oft schwachen Pfadspuren den Rücken bergwärts, der Gipfel ist bereits gut sichtbar. Die Sicht wird nun noch besser, Wiese wechselt mit Latschen ab, einmal geht es etwas bröselig in die rechte Flanke, dann überschreitet man das unscheinbare Kreuzjöchl (2043m) und sieht erstmals auch nach Westen zum ersten Teil des Höhenweges. Der Pfad führt nun auf der anderen Seite etwas hinab und danach hinauf zur Kuhlochscharte (2171m).
Links geht der Freiungen Höhenweg ab, ich wende mich aber erstmal rechts zur Kuhlochspitze. Es geht kurz auf die Nordseite und eine schattige Rinne hoch, links geht es deutlich besser als direkt am Drahtseil. Oben kommt dann eine Felsstufe, die man mit Sicherungen überwindet (T4-,I) und nach wenigen Minuten Schrofen steht man auch schon am Gipfel mit wenig Platz, aber grandioser Rundumschau.

Teil 2: das Kernstück desFreiungen Höhenweges circa 250 Hm rauf, 300 Hm runter

Vorsichtig geht es nach der Pause wieder hinab in die Kuhlochscharte und ich war schon gespannt, was mich erwartet: grandisoe Landschaftseindrücke, wechselnde Weit- und Tiefblicke, ein stetes Auf und Ab, mal über schrofige Wiesen, mal durch Kamine oder am Grat (Stellen T4-,I), nirgends extrem ausgesetzt aber abschüssiges Gelände. Ein Traum!
Es gibt mehrere Freiungen Türme, vor allem die Mittlere läßt sich mit 3 Minuten extra leicht mitnehmen.

Teil 3: hinab zum Ursprung und hinauf zur Reither Spitze, in etwa 350 Hm hinab und 400 Hm auffi.

Es folgt nach dem Kernstück eine tiefe Scharte, der Ursprungsattel. Und zu dem geht es nun hinab. Der Weg folgt zunächst dem Rücken in südwestliche Richtung, um dann in die schattige und deswegen auch schneeige bzw. nasse Nordwestflanke zu drehen (T3 Gelände).
Unten quert man dann einen schönen, Geröll gefüllten Kessel und steigt dahinter wieder auf einen Buckel. Erst danach geht es hinab zum Ursprungsattel mit Wegverzweigungen. Ich bleibe geradeaus und halte auf die nun deutlich näher gerückte Reither Spitze zu.
Meine Beine sind bereits sehr müde, als ich den Anstieg in Angriff nehme. Recht schattig zieht der Weg schräg nach links hinauf zur Schulter, das Gelände ist recht abschüssig, bei viel Schnee könnte es hier ungemütlich werden.
Oben liegt dann die bereits geschlossene Nördlinger Hütte, trotzdem gibt es in Selbstbedienung noch einige Kästen Getränke - Zeit für eine weitere Pause, denn es geht noch weiter hinauf zur Reither Spitze.
Da sich der Blickwinkel und der Stand der Sonne mittlerweile stark geändert haben, ist der Ausblick fast wie neu :-)

Teil 4: rüber zur Seefelder Spitze und von dort zur Bergstation, in Summe etwa 400 hm runter und 150 hm bergan

Über die Westseite steige ich ab biszur Verzweigung, dann geht es rechts ins schattige Kar. Man könnte nun auch gleich direkt zur Mittelstation hinab wandern, aber es warten drei auf der Seefelder Spitze auf mich
Also nochmal 150 Höhenmeter hinauf zum Gipfel. Aussichtsreich wandern wir dann zur Bergstation. An der Mittelstation gibt es nochmal eine Pause, denn vor allem für die Kleinen ist viel geboten.
Was man vom Kulinarischen nicht behaupten kann, im Gegenteil: gegen die Bediennung kann man nichts sagen, die war flott und freundlich, aber ich habe noch nie so schlecht gegessen wie hier!!!!. Ich dachte immer bei Kasspatzn kann man nichts falsch machen, aber wenn kein Käse dabei ist bleiben einem die Spatzn im Halse stecken.
Also nichts wie weitwer und in der prall gefüllten Bahn hinab.

Tourengänger: Tef


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