Kleiner Lafatscher: NO-Verschneidung
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Die Riesenverscheidung! Lange stand diese 1929 von Auckenthaler und Pirker erstbegangene Route bereits auf meiner Liste. Ich hatte die Hoffnung sie zu realisieren fast schon begraben. Der Blick auf den Wetterbericht ließ eigentlich auch dieses Wochenende die Hoffnung sinken. Am Donnerstag, wird der DAV Bericht für Samstag dann doch noch korrigiert und "brauchbares Bergwetter" gemeldet.
Auch hatte ich mit Chris, der beim Klettern im 8.Grad unterwegs ist, einen super Partner gefunden. Also nix wie hin zum Halleranger!
Start wie so oft am kostenlosen Parkplatz, kurz vor der Grenze bei Scharnitz um ca. 22Uhr. Wir haben riesige Lasten zu schultern. Das Hallerangerhaus ist nun schon dicht, da es gerade eine komplette Überarbeitung erfährt. Gleiches gilt für den angrenzenden Winterraum, in dem die Bauarbeiter und Handwerker einquartiert sind. So haben wir neben Essen und den Klettersachen auch noch die komplette Biwakausrüstung zu schleppen. Ich besteige das Rad mit einem gut beladenen 70+10l Rucksack. Mein Kumpel Chris schleppt einen 45+10l Rucksack, an dem noch allerlei Zeug baumelt. Weiterhin noch im Gepäck: ein minimalistischer Rucksack, den wir zum Klettern hernehmen wollen.
Um ca. 23Uhr sind wir an der Kastenalm. Hier wird unter freiem Himmel biwakiert nachdem wir uns eine Flasche Rotwein zu einer Ladung Spaghetti reinschrauben. Nachts tröpfelt es leicht, die Lage beruhigt sich jedoch rasch immer wieder. Am nächsten Morgen dann Sonnenschein und leicht bedeckter Himmel. Vielleicht klappt es ja doch, unser ambitioniertes Projekt? So schieben wir dann unsere Räder den steilen Weg gen Halleranger hoch.
Kurz bevor der Weg das Hallerangerhaus erreicht, werfen wir unsere Räder in einer Linkskurve in die Latschen. Der kleine Lafatscher mit seiner markanten NO-Verschneidung ist bereits gut sichtbar. Die Bedingungen scheinen zu passen und wir machen uns, nachdem wir das Material sortiert und unnötiges deponiert haben über Latschen, gefolgt von Schrofen und später Geröll auf den Weg zum Einstieg. Es gibt schon eine Menge hochzuwuchten. Friends bis hinauf zur Größe 5, Klemmkeile, sowie unzählige Exen und Banschlingen ziehen schwer nach unten.
Am ersten Stand sind wir erfreut über die Bedingungen. Es ist trocken und der Fels ist doch recht angenehm temperiert. So macht sich Chris in die 1. Seillänge.
Die Linienführung ist klar vorgegeben. Immer hart an der Kante bleiben. Es macht einen Heidenspaß die Hände im Riss zu verkeilen. Ab und an kann man auch mal außerhalb davon schöne Griffe erwischen und lässig zwischen den beiden Wänden ausspreizen, oder auch mal seinen Rücken gegen die Wand drücken. Alles nur minimalistisch abgesichert und um mobile Sicherungen zu ergänzen.
Leider stellt sich bald heraus, dass wir unsere beiden Topos von Panico und www.bergsteigen.com besser nicht ganz ernst nehmen sollten. Die Seillängen stimmen einfach nicht. Eine nachträgliche Recherche ergibt, dass wir uns besser auf das aktuellere Topo von sirdar.de verlassen hätten sollen.
In den Schlüsselstellen angelangt, heißt es nochmal volle Konzentration. Die Absicherung ist nicht immer passabel. Auch übersieht man leicht einmal einen Haken. Alles in allem gibt es jedoch reichlich Gelegenheit mobile Sicherungen zu platzieren und man kommt gut voran.
In irgendeinem Bericht steht, dass man einen 5er Friend dabei haben und bloß nicht zu früh setzen sollte, da er in der Endpassage einer der schweren Seillängen wichtig wäre. Wir haben uns daran gehalten und den Friend immer artig am Gurt behalten. Auch in den Schlüsselstellen. Der heilige Friend. Wir hätten ihn uns durch diese falsche Enthaltsamkeit auch sparen können. Wenn ich nochmal gehen würde, nähme ich 2x3er und 2x4er mit, sowie für die letzte Passage eventuell einen 6er (der natürlich ganz schön viel wiegt).
In ca. 3 Stunden waren wir dann am Wandbuch, in dem natürlich Heinz Zak nicht fehlt. Irgendwo habe ich gelesen, dass auch er es war, der die Route mit gebohrten Standplätzen saniert hat.
Nachdem wir über Schrofen ausgestiegen sind, haben wir noch einen Abstecher zum Gipfel des Lafatscher Roßkopfs gemacht. Hier ein hübsches Kreuz und ein Gipfelbuch.
Es zeigt sich, dass diese Route zwar mit konstant ca. 5-10 Besteigungen pro Jahr eher selten frequentiert wird, aber in Summe über die lange Zeit dann doch recht oft begangen wurde.
Abstieg dann über Schutt hinab zum Durchschlag, von wo aus wir auch rasch wieder beim Raddepot waren. Wir beide hatten geplant, hier nochmals zu biwakieren und auch am nächsten Tag noch ein wenig zu klettern, was sich aufgrund des langen Wochenendes geradezu aufdrängte.
Bei Käsespätzle und einer weiteren Flasche Rotwein ignorierten wir die dunklen Wolken am Horizont geflissentlich. Nachdem wir in unsere Biwaksäcke gekrochen waren ging es dann aber los. Wolkenbruch. Nach einiger Zeit stand das Wasser auch bei uns in den Biwaksäcken. Flucht! Bei strömendem Regen warfen wir alles zusammen, und sattelten die Fahrräder. Ein Blick auf meine Isomatte zeigte, dass ich auf einem Wasserbett der anderen Art geschlafen hatte. Das wäre eine echt unangenehme Nacht geworden (hier dachte ich an ein Notbiwak vor einigen Jahren bei Schnee und Zähneklappern am Barthgrat. Grrr...Nie wieder!).
So rollten wir dann bei strömendem Regen wieder in Richtung Scharnitz, von wo es direkt auf den Heimweg ging.
Ein kurzes langes Wochenende. Aber geil war es schon..
Auch hatte ich mit Chris, der beim Klettern im 8.Grad unterwegs ist, einen super Partner gefunden. Also nix wie hin zum Halleranger!
Start wie so oft am kostenlosen Parkplatz, kurz vor der Grenze bei Scharnitz um ca. 22Uhr. Wir haben riesige Lasten zu schultern. Das Hallerangerhaus ist nun schon dicht, da es gerade eine komplette Überarbeitung erfährt. Gleiches gilt für den angrenzenden Winterraum, in dem die Bauarbeiter und Handwerker einquartiert sind. So haben wir neben Essen und den Klettersachen auch noch die komplette Biwakausrüstung zu schleppen. Ich besteige das Rad mit einem gut beladenen 70+10l Rucksack. Mein Kumpel Chris schleppt einen 45+10l Rucksack, an dem noch allerlei Zeug baumelt. Weiterhin noch im Gepäck: ein minimalistischer Rucksack, den wir zum Klettern hernehmen wollen.
Um ca. 23Uhr sind wir an der Kastenalm. Hier wird unter freiem Himmel biwakiert nachdem wir uns eine Flasche Rotwein zu einer Ladung Spaghetti reinschrauben. Nachts tröpfelt es leicht, die Lage beruhigt sich jedoch rasch immer wieder. Am nächsten Morgen dann Sonnenschein und leicht bedeckter Himmel. Vielleicht klappt es ja doch, unser ambitioniertes Projekt? So schieben wir dann unsere Räder den steilen Weg gen Halleranger hoch.
Kurz bevor der Weg das Hallerangerhaus erreicht, werfen wir unsere Räder in einer Linkskurve in die Latschen. Der kleine Lafatscher mit seiner markanten NO-Verschneidung ist bereits gut sichtbar. Die Bedingungen scheinen zu passen und wir machen uns, nachdem wir das Material sortiert und unnötiges deponiert haben über Latschen, gefolgt von Schrofen und später Geröll auf den Weg zum Einstieg. Es gibt schon eine Menge hochzuwuchten. Friends bis hinauf zur Größe 5, Klemmkeile, sowie unzählige Exen und Banschlingen ziehen schwer nach unten.
Am ersten Stand sind wir erfreut über die Bedingungen. Es ist trocken und der Fels ist doch recht angenehm temperiert. So macht sich Chris in die 1. Seillänge.
Die Linienführung ist klar vorgegeben. Immer hart an der Kante bleiben. Es macht einen Heidenspaß die Hände im Riss zu verkeilen. Ab und an kann man auch mal außerhalb davon schöne Griffe erwischen und lässig zwischen den beiden Wänden ausspreizen, oder auch mal seinen Rücken gegen die Wand drücken. Alles nur minimalistisch abgesichert und um mobile Sicherungen zu ergänzen.
Leider stellt sich bald heraus, dass wir unsere beiden Topos von Panico und www.bergsteigen.com besser nicht ganz ernst nehmen sollten. Die Seillängen stimmen einfach nicht. Eine nachträgliche Recherche ergibt, dass wir uns besser auf das aktuellere Topo von sirdar.de verlassen hätten sollen.
In den Schlüsselstellen angelangt, heißt es nochmal volle Konzentration. Die Absicherung ist nicht immer passabel. Auch übersieht man leicht einmal einen Haken. Alles in allem gibt es jedoch reichlich Gelegenheit mobile Sicherungen zu platzieren und man kommt gut voran.
In irgendeinem Bericht steht, dass man einen 5er Friend dabei haben und bloß nicht zu früh setzen sollte, da er in der Endpassage einer der schweren Seillängen wichtig wäre. Wir haben uns daran gehalten und den Friend immer artig am Gurt behalten. Auch in den Schlüsselstellen. Der heilige Friend. Wir hätten ihn uns durch diese falsche Enthaltsamkeit auch sparen können. Wenn ich nochmal gehen würde, nähme ich 2x3er und 2x4er mit, sowie für die letzte Passage eventuell einen 6er (der natürlich ganz schön viel wiegt).
In ca. 3 Stunden waren wir dann am Wandbuch, in dem natürlich Heinz Zak nicht fehlt. Irgendwo habe ich gelesen, dass auch er es war, der die Route mit gebohrten Standplätzen saniert hat.
Nachdem wir über Schrofen ausgestiegen sind, haben wir noch einen Abstecher zum Gipfel des Lafatscher Roßkopfs gemacht. Hier ein hübsches Kreuz und ein Gipfelbuch.
Es zeigt sich, dass diese Route zwar mit konstant ca. 5-10 Besteigungen pro Jahr eher selten frequentiert wird, aber in Summe über die lange Zeit dann doch recht oft begangen wurde.
Abstieg dann über Schutt hinab zum Durchschlag, von wo aus wir auch rasch wieder beim Raddepot waren. Wir beide hatten geplant, hier nochmals zu biwakieren und auch am nächsten Tag noch ein wenig zu klettern, was sich aufgrund des langen Wochenendes geradezu aufdrängte.
Bei Käsespätzle und einer weiteren Flasche Rotwein ignorierten wir die dunklen Wolken am Horizont geflissentlich. Nachdem wir in unsere Biwaksäcke gekrochen waren ging es dann aber los. Wolkenbruch. Nach einiger Zeit stand das Wasser auch bei uns in den Biwaksäcken. Flucht! Bei strömendem Regen warfen wir alles zusammen, und sattelten die Fahrräder. Ein Blick auf meine Isomatte zeigte, dass ich auf einem Wasserbett der anderen Art geschlafen hatte. Das wäre eine echt unangenehme Nacht geworden (hier dachte ich an ein Notbiwak vor einigen Jahren bei Schnee und Zähneklappern am Barthgrat. Grrr...Nie wieder!).
So rollten wir dann bei strömendem Regen wieder in Richtung Scharnitz, von wo es direkt auf den Heimweg ging.
Ein kurzes langes Wochenende. Aber geil war es schon..
Tourengänger:
Westfale
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