Ringsum dr Oeschinesee: Höibärg u Fründeschnuer
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Howdy!
Der Oeschinensee liegt im Berner Oberland oberhalb Kandersteg. Als Schweizer denkt man bei Kandersteg automatisch an Alt-Bundesrat Adolf Ogi und sogleich an seinen legendären Satz "Freude herrscht!". Da schliesst sich der Kreis dann auch wieder, denn beim Anblick des Oeschinensees herrscht Freude. Grenzenlose.
Schon allein des Oeschinensees wegen sollte man sich bei einem Besuch einen entsprechend schönen Tag aussuchen. Das Vorhaben Fründenschnuer begleitete mich durch den ganzen September und fiel an sämtlichen verfügbaren Tagen dem Wetter zum Opfer. Letzte und vermeintlich beste Chance war ein viertägiger Urlaub in Kandersteg. Auch hier liess eine regnerische Ankunft zunächst nichts Gutes erhoffen, verstrickte sich der Regengott doch sogar noch in ein Tächtelmächtel mit Frau Holle, auf Hüfthöhe, was in etwa Schneefall bis 1500m bedeuten soll. Und so sah ich auch beim dritten Versuch frühzeitig meine "Fründenschnuerfelle" davonschwimmen... zum Glück zu Unrecht.
Facts zur Wanderung / Bewertung der Teilstücke:
> Bergstation Gondelbahn Oeschinensee - Pt.1685/Abzweigung Heuberg, T1
> Pt.1685/Abzweigung Heuberg - Heuberg - Oberbärgli - Pt. 1843/Winteregg; T2
> Pt. 1843/Winteregg - Untere Fründenschuer - Pt. 1936/Einmündung Normalweg Fründenhütte; T4
> Schlussabstieg auf Normalweg Fründenhütte Pt. 1936 - Oeschinensee; T2
Wetter: wolkenlos sonnig, Temperaturspanne 1° bis 8°C
Zeit: brutto 6 h, diverse Pausen insgesamt rund 1.5 h
Flüssigkeit: 1 1/2 Liter (kaum genutzt), dank Bergbächen wäre jederzeit Nachschub vorhanden gewesen
Hilfsmittel: Wanderstöcke und Microspikes ohne Einsatz im Rucksack
Bemerkungen: Wegmarkierung weiss-rot-weiss (wrw) ist bei der Weggabelung Fründenschnuerweg/Fründenhüttenweg klar ungenügend. Wanderer im Aufstieg könnten hier leicht ohne Absicht auf den falschen Weg gelangen. Weniger schlimm, aber trotzdem fragwürdig ist, dass auf der anderen Seite bei Pt. 1843 der Fründenschnuerweg die ersten 100m mit neuen Holzpfosten wrw ausgesteckt ist (anschliessend für rund 100m wbw markierte Pfosten). Die Fründenschnuer selber schlängelt sich auf meist sehr schmalem Pfad, stark ausgesetzt, aber bergseitig mit Stahlseil gesichert, eindrücklich entlang der steilen, teils überhängenden Felswand. Die vorherrschende Einstufung T4 scheint mir gut passend. Es stechen weniger einzelne schwierige Stellen heraus, sondern eher die Anforderung an Schwindelfreiheit und Trittsicherheit im Ganzen. Auf der Südseite des Oeschinensees ist der Fründenschnuerweg vereinzelt mit roten Strichen/Pfeilen markiert.
Wanderbericht:
Vor einigen Jahren hat mir eine Arbeitskollegin den Oeschinensee wärmstens empfohlen. Aber nicht nur den See, sondern auch einen "Weg, der sich kühn durch eine Felswand schlängelt". Ein bisschen Schmökern auf Hikr offenbarte bald, dass es sich dabei um die untere Fründenschnuer handeln muss. Anschliessend publizierte Berichte wie z.B. jener von Chrichen haben klar gemacht, dass dieses Projekt genau in mein Beuteschema passt. Da mir diesen September bei zwei anderen Gelegenheiten stets das Wetter in die Suppe gespuckt hat, war die Hoffnung gross, dass es beim dritten und letztmöglichen Anlauf doch noch klappt.
MITTWOCH/Reko - Am ersten schönen Tag war ich gemeinsam mit countrygirl unterwegs, wobei ich mir eine gute Übersicht über die aktuelle Lage, insbesondere über die Schneesituation, verschaffen konnte. Die Ankunft auf der Bergstation war kühl (0°) und angesichts des vielen Weiss alles andere als ermutigend. Auch die Wanderroute über den Heuberg war eingeschneit. Nach anfangs viel Bewölkung und Nieselregen wurde es aber doch bald ein ziemlich sonniger Tag und es zeichnete sich ab, dass der Schnee beim Fründenschnuerein- und ausstieg wegschmelzen würde. Ein absolutes Muss für meine Pläne am Folgetag. Wir wanderten zum Seeufer und weiter bis zum Heulager auf dem Normalweg Richtung Blüemlisalp. Anstatt hoch bis Oberbärgli kehrten wir aber zurück zum westlichen Seeufer und verköstigten uns dort. Vor der Rückkehr ins Tal zog es uns in einem der blauen Ruderboote noch auf den See hinaus. Wunderschön, jederzeit wieder ...und auch die Rückenmuskulatur durfte wieder mal arbeiten!
DONNERSTAG/Wanderung - Mit einer der ersten Gondeln wieder hoch und sofort suchende Blicke in die Höhe, ob sich der Schnee möglichst weit zurückgezogen hat. Kurze Warmlaufphase bis zur Abzweigung Heuberg, wo ich auf der Gegenseite immer noch relativ viel Schnee um die Fründenhütte sah. Damit war dieser Abstecher gedanklich begraben und jeglicher Zeitdruck verschwunden. Ohne Zeitdruck konnte ich die Zusatzschlaufe über den Heuberg guten Gewissens in meine Tour aufnehmen. Ein sehr schön angelegter Wanderweg, den man mit einer Einkehr im Oberbärgli gemütlich abrunden könnte. Für mich wäre es dafür etwas früh gewesen, also weiter. Trotz gemütlichen Schrittes und zahlreicher Fotopausen lag die hohe Felswand, durch die die Fründenschnuer führt, bei meiner Begehung noch im Schatten und war relativ feucht. Aber Hauptsache schneefrei! Die Wanderung durch die Fründenschnuer ist so eindrücklich wie kurzweilig. Die ganze Schnur ist durch ein Seil gesichert, wenn das Wortspiel erlaubt ist. ;-) Ich wage hier mal die Prognose, dass dieser "Insider"-Weg bis in spätestens 10 Jahren sicherer ausgebaut und einem grösseren Wanderpublikum angepriesen wird. Schliesslich buhlen ja alle Tourismusgebiete mit immer mehr Attraktionen und Spektakel um Touristen. Nach dem Ausstieg aus der Schnuer ist noch etwas länger Vorsicht geboten bis man den Bach überquert, der sich weit ins Gelände zurücklehnt. Das Gelände verliert dann an Gefälle, bietet aber weiterhin unvermindert schöne Ausblicke!
Sobald der Weg in den Normalweg Oeschinensee-Fründenhütte einmündet, findet man wieder regelmässige wrw Markierungen. Statt mich im schmelzenden Schnee zur Fründenhütte hoch- und wieder runterzumühen, trete ich nun doch gerne den Abstieg an. Da sind mir erneutes Ruderbööteln auf dem See und später ein paar Schwimmzüge im Hotelpool durchaus sympathischer. Und dann steht auch noch ein "anstrengendes" Abendessen, Menu Gourmandise, an. ;-)
Nach Kandersteg - und ins Berner Oberland sowieso - kommen wir gerne wieder!
Grüsse,
countryboy
Der Oeschinensee liegt im Berner Oberland oberhalb Kandersteg. Als Schweizer denkt man bei Kandersteg automatisch an Alt-Bundesrat Adolf Ogi und sogleich an seinen legendären Satz "Freude herrscht!". Da schliesst sich der Kreis dann auch wieder, denn beim Anblick des Oeschinensees herrscht Freude. Grenzenlose.
Schon allein des Oeschinensees wegen sollte man sich bei einem Besuch einen entsprechend schönen Tag aussuchen. Das Vorhaben Fründenschnuer begleitete mich durch den ganzen September und fiel an sämtlichen verfügbaren Tagen dem Wetter zum Opfer. Letzte und vermeintlich beste Chance war ein viertägiger Urlaub in Kandersteg. Auch hier liess eine regnerische Ankunft zunächst nichts Gutes erhoffen, verstrickte sich der Regengott doch sogar noch in ein Tächtelmächtel mit Frau Holle, auf Hüfthöhe, was in etwa Schneefall bis 1500m bedeuten soll. Und so sah ich auch beim dritten Versuch frühzeitig meine "Fründenschnuerfelle" davonschwimmen... zum Glück zu Unrecht.
Facts zur Wanderung / Bewertung der Teilstücke:
> Bergstation Gondelbahn Oeschinensee - Pt.1685/Abzweigung Heuberg, T1
> Pt.1685/Abzweigung Heuberg - Heuberg - Oberbärgli - Pt. 1843/Winteregg; T2
> Pt. 1843/Winteregg - Untere Fründenschuer - Pt. 1936/Einmündung Normalweg Fründenhütte; T4
> Schlussabstieg auf Normalweg Fründenhütte Pt. 1936 - Oeschinensee; T2
Wetter: wolkenlos sonnig, Temperaturspanne 1° bis 8°C
Zeit: brutto 6 h, diverse Pausen insgesamt rund 1.5 h
Flüssigkeit: 1 1/2 Liter (kaum genutzt), dank Bergbächen wäre jederzeit Nachschub vorhanden gewesen
Hilfsmittel: Wanderstöcke und Microspikes ohne Einsatz im Rucksack
Bemerkungen: Wegmarkierung weiss-rot-weiss (wrw) ist bei der Weggabelung Fründenschnuerweg/Fründenhüttenweg klar ungenügend. Wanderer im Aufstieg könnten hier leicht ohne Absicht auf den falschen Weg gelangen. Weniger schlimm, aber trotzdem fragwürdig ist, dass auf der anderen Seite bei Pt. 1843 der Fründenschnuerweg die ersten 100m mit neuen Holzpfosten wrw ausgesteckt ist (anschliessend für rund 100m wbw markierte Pfosten). Die Fründenschnuer selber schlängelt sich auf meist sehr schmalem Pfad, stark ausgesetzt, aber bergseitig mit Stahlseil gesichert, eindrücklich entlang der steilen, teils überhängenden Felswand. Die vorherrschende Einstufung T4 scheint mir gut passend. Es stechen weniger einzelne schwierige Stellen heraus, sondern eher die Anforderung an Schwindelfreiheit und Trittsicherheit im Ganzen. Auf der Südseite des Oeschinensees ist der Fründenschnuerweg vereinzelt mit roten Strichen/Pfeilen markiert.
Wanderbericht:
Vor einigen Jahren hat mir eine Arbeitskollegin den Oeschinensee wärmstens empfohlen. Aber nicht nur den See, sondern auch einen "Weg, der sich kühn durch eine Felswand schlängelt". Ein bisschen Schmökern auf Hikr offenbarte bald, dass es sich dabei um die untere Fründenschnuer handeln muss. Anschliessend publizierte Berichte wie z.B. jener von Chrichen haben klar gemacht, dass dieses Projekt genau in mein Beuteschema passt. Da mir diesen September bei zwei anderen Gelegenheiten stets das Wetter in die Suppe gespuckt hat, war die Hoffnung gross, dass es beim dritten und letztmöglichen Anlauf doch noch klappt.
MITTWOCH/Reko - Am ersten schönen Tag war ich gemeinsam mit countrygirl unterwegs, wobei ich mir eine gute Übersicht über die aktuelle Lage, insbesondere über die Schneesituation, verschaffen konnte. Die Ankunft auf der Bergstation war kühl (0°) und angesichts des vielen Weiss alles andere als ermutigend. Auch die Wanderroute über den Heuberg war eingeschneit. Nach anfangs viel Bewölkung und Nieselregen wurde es aber doch bald ein ziemlich sonniger Tag und es zeichnete sich ab, dass der Schnee beim Fründenschnuerein- und ausstieg wegschmelzen würde. Ein absolutes Muss für meine Pläne am Folgetag. Wir wanderten zum Seeufer und weiter bis zum Heulager auf dem Normalweg Richtung Blüemlisalp. Anstatt hoch bis Oberbärgli kehrten wir aber zurück zum westlichen Seeufer und verköstigten uns dort. Vor der Rückkehr ins Tal zog es uns in einem der blauen Ruderboote noch auf den See hinaus. Wunderschön, jederzeit wieder ...und auch die Rückenmuskulatur durfte wieder mal arbeiten!
DONNERSTAG/Wanderung - Mit einer der ersten Gondeln wieder hoch und sofort suchende Blicke in die Höhe, ob sich der Schnee möglichst weit zurückgezogen hat. Kurze Warmlaufphase bis zur Abzweigung Heuberg, wo ich auf der Gegenseite immer noch relativ viel Schnee um die Fründenhütte sah. Damit war dieser Abstecher gedanklich begraben und jeglicher Zeitdruck verschwunden. Ohne Zeitdruck konnte ich die Zusatzschlaufe über den Heuberg guten Gewissens in meine Tour aufnehmen. Ein sehr schön angelegter Wanderweg, den man mit einer Einkehr im Oberbärgli gemütlich abrunden könnte. Für mich wäre es dafür etwas früh gewesen, also weiter. Trotz gemütlichen Schrittes und zahlreicher Fotopausen lag die hohe Felswand, durch die die Fründenschnuer führt, bei meiner Begehung noch im Schatten und war relativ feucht. Aber Hauptsache schneefrei! Die Wanderung durch die Fründenschnuer ist so eindrücklich wie kurzweilig. Die ganze Schnur ist durch ein Seil gesichert, wenn das Wortspiel erlaubt ist. ;-) Ich wage hier mal die Prognose, dass dieser "Insider"-Weg bis in spätestens 10 Jahren sicherer ausgebaut und einem grösseren Wanderpublikum angepriesen wird. Schliesslich buhlen ja alle Tourismusgebiete mit immer mehr Attraktionen und Spektakel um Touristen. Nach dem Ausstieg aus der Schnuer ist noch etwas länger Vorsicht geboten bis man den Bach überquert, der sich weit ins Gelände zurücklehnt. Das Gelände verliert dann an Gefälle, bietet aber weiterhin unvermindert schöne Ausblicke!
Sobald der Weg in den Normalweg Oeschinensee-Fründenhütte einmündet, findet man wieder regelmässige wrw Markierungen. Statt mich im schmelzenden Schnee zur Fründenhütte hoch- und wieder runterzumühen, trete ich nun doch gerne den Abstieg an. Da sind mir erneutes Ruderbööteln auf dem See und später ein paar Schwimmzüge im Hotelpool durchaus sympathischer. Und dann steht auch noch ein "anstrengendes" Abendessen, Menu Gourmandise, an. ;-)
Nach Kandersteg - und ins Berner Oberland sowieso - kommen wir gerne wieder!
Grüsse,
countryboy
Tourengänger:
countryboy
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