Bigerhorn - Balfrin - Ulrichshorn
|
||||||||||||||||||
Die Tour entstand aus dem Gedanken, unter der Woche etwas machen zu wollen, wo man am Wochenende nicht gerade unter sich ist. Drei Tage, das Ziel wurde dann eher vom Wetterbericht eingeschränkt. Die Idee, über die Bordierhütte auf den Balfrin, weiter zum Ulrichshorn und dann in die Mischabelhütte, um am nächsten Tag das Nadelhorn zu wagen fand Anklang. Schnell waren Hütten reserviert, Tourenbücher und hikr-Berichte studiert und los geht es.
Tag 1 - Hüttenzustieg Bordierhütte, T4, 1250hm, ca. 3.5h
Gegen Mittag spuckt uns das Postauto in Gasenried aus. Nach einem Kaffee nehmen wir den Weg der in Aufstiegsrichtung sofort rechts des Riedbaches durch Lärchen-/Kiefernwald führt. Es hat wirklich weh getan, die Unmengen an Butterpilzen stehen lassen zu müssen. Naja, ein feines z'Nacht wird es auf der Bordierhütte wohl auch ohne sie geben... An Alpja vorbei steigen wir auf, zunächst der Seitenmoräne. Wir sind froh, dass es nicht zu heiss ist und schwitzen trotzdem genug. Hinab zum Gletscher und dann darüber. Die Überquerung des Riedgletschers ist überdeutlich markiert, es muss ja auch in der Dunkelheit deutlich genug sein.
Das Wegstück zwischen dem Gletscher und der Hütte ist mit Tritten und Seilen gut gangbar gemacht, aber ordentlich steil, ein letztes Mal für den Tag heisst es schwitzen.
Der Hüttenweg ist schön abwechslungreich, Wald, Möräne, Gletscher und Fels - alles dabei. Bis zur Abzweigung Richtung Mittelberg ist der Weg rot-weiss markiert. Der blau-weiss markierte Teil besteht zunächst aus der einfachen Gletscherquerung, danach heisst es ein wenig kraxeln.
Die kaum besetzte Hütte (uns inclusive 7 Gäste) ist nicht sehr gross und urig. Der Rest des Tages füllt sich mit Steinbock anschauen, Sonne und Aussicht geniessen, bis wir schliesslich ein feines z'Nacht kredenzt bekommen. Die Zeiten, in denen die Uhrzeiten fürs z'Morge in Stein gemeisselt waren, sind vorbei und so stehen wir 'erst' um halb vier auf.
Tag 2 - Gross Bigerhorn - Balfrin - Ulrichshorn - Mischabelhütte, WS, 1440hm, ca. 9.5h
Der Weg zum Gross Bigerhorn ist mit Reflektoren und Steinmännern markiert, ab und an ist auch ein Pfad erkennbar. Dort wo die Route auf den Gletscher abzweigt, befindet sich ein kleiner Wegweiser, danach muss man sich nur noch an den Steinmännern orientieren, was aber auch problemlos im Dunkeln machbar ist (schreibe ich, der wir bei Vollmond gegangen sind...). Unnötige Stecke wird keine gemacht und so stehen wir kurz vor sieben auf dem Gross Bigerhorn. Die Farben der unglaublichen Morgenstimmung kommen ganz schlagartig, als ich das erste Mal über die Gratfelsen nach Osten blicken kann. Überwältigend schön. Es hat sich jetzt schon gelohnt, so früh aufzustehen.
Es ist aber recht kalt, was uns dann früher als gedacht zum weiter gehen bewegt. Die Kletterstelle, eine Felsplatte ist sehr kurz und lässt sich gut bewältigen. Danach weiter über den Grat, mit Steigeisen ein Stück Firn, dann wieder ohne über Blöcke und Geröll zum Nordgipfel des Balfrin, weiter zum Hauptgipfel, hier alles geröllig bis kraxelig und ohne Schwierigkeiten.
Unsere Route führt uns den Südgrat hinab bis in die Senke vor Pt 3642. Das Abklettern hält sich in Grenzen und sollte man meist wohl einfach als kraxeln bezeichnen. Hier gibt es einen mehr oder weniger durchgängigen Pfad, der einen effizient die beste Linie am Grat weist.
Am Gletscher angekommen, seilen wir an und umgehen Pt 3642. Wir suchen unseren Weg durch die Nordflanke des Ulrichhorns, die ein oder andere Spalte hat es dort durchaus. Die letzten Meter vor dem Gipfel werden mir lange als steil in Erinnerung bleiben. Mit doch schon ein paar Höhenmetern in den Beinen hiess der Rhythmus dort: ein paar Schritte gehen, stehen, schnaufen. Doch auch hier ist der Gipfel schliesslich erreicht. Wo ist die Bank?
Sinnigerweise im Windschatten und in Tiefblickrichtung Saas Fee. Hinsetzten. Ausruhen. Essen. Trinken. SOO SCHÖN.
Der Abstieg führt über das Windjoch. Wenige Höhenmeter Gegenanstieg - muss das sein? Leider ja. Der Rest ist dann 'Piece of cake'. Über das Plateau des Hohbalmgletschers, dann seilen wir aus, deponieren Steigeisen und Pickel und steigen die 300 Höhenmeter zur Mischabelhütte ab. Die Beine waren da schon eher schwer.
Bei ausgezeichneten Bedingungen hat uns dreien die doch schon etwas längere Tour ausserordentlich Spass gemacht, auch wenn wir am Abend alle drei ordentlich müde waren. Drei Gipfel, unterwegs sein meist über 3500m, technisch nicht schwer und das alles bei bestem Wetter und in atemberaubender Kulisse, nach wirklich angenehmen Aufenthalt in der Bordierhütte. Dazu noch die Vorfreude auf einen 4000er am folgenden Tag hier. Doch auch ohne das: Sehr empfehlenswert, diese Tour. Das 'WS' begründet sich meines Ermessens darin, dass das letzte kurze Stück zum Ulrichshorn recht steil ist, dort in der Nordflanke auch ein paar Spalten zu finden sind, allenfalls auch ein wenig in der kurzen Kletterstelle kurz nach dem Gipfel des Bigerhorns.
Tag 1 - Hüttenzustieg Bordierhütte, T4, 1250hm, ca. 3.5h
Gegen Mittag spuckt uns das Postauto in Gasenried aus. Nach einem Kaffee nehmen wir den Weg der in Aufstiegsrichtung sofort rechts des Riedbaches durch Lärchen-/Kiefernwald führt. Es hat wirklich weh getan, die Unmengen an Butterpilzen stehen lassen zu müssen. Naja, ein feines z'Nacht wird es auf der Bordierhütte wohl auch ohne sie geben... An Alpja vorbei steigen wir auf, zunächst der Seitenmoräne. Wir sind froh, dass es nicht zu heiss ist und schwitzen trotzdem genug. Hinab zum Gletscher und dann darüber. Die Überquerung des Riedgletschers ist überdeutlich markiert, es muss ja auch in der Dunkelheit deutlich genug sein.
Das Wegstück zwischen dem Gletscher und der Hütte ist mit Tritten und Seilen gut gangbar gemacht, aber ordentlich steil, ein letztes Mal für den Tag heisst es schwitzen.
Der Hüttenweg ist schön abwechslungreich, Wald, Möräne, Gletscher und Fels - alles dabei. Bis zur Abzweigung Richtung Mittelberg ist der Weg rot-weiss markiert. Der blau-weiss markierte Teil besteht zunächst aus der einfachen Gletscherquerung, danach heisst es ein wenig kraxeln.
Die kaum besetzte Hütte (uns inclusive 7 Gäste) ist nicht sehr gross und urig. Der Rest des Tages füllt sich mit Steinbock anschauen, Sonne und Aussicht geniessen, bis wir schliesslich ein feines z'Nacht kredenzt bekommen. Die Zeiten, in denen die Uhrzeiten fürs z'Morge in Stein gemeisselt waren, sind vorbei und so stehen wir 'erst' um halb vier auf.
Tag 2 - Gross Bigerhorn - Balfrin - Ulrichshorn - Mischabelhütte, WS, 1440hm, ca. 9.5h
Der Weg zum Gross Bigerhorn ist mit Reflektoren und Steinmännern markiert, ab und an ist auch ein Pfad erkennbar. Dort wo die Route auf den Gletscher abzweigt, befindet sich ein kleiner Wegweiser, danach muss man sich nur noch an den Steinmännern orientieren, was aber auch problemlos im Dunkeln machbar ist (schreibe ich, der wir bei Vollmond gegangen sind...). Unnötige Stecke wird keine gemacht und so stehen wir kurz vor sieben auf dem Gross Bigerhorn. Die Farben der unglaublichen Morgenstimmung kommen ganz schlagartig, als ich das erste Mal über die Gratfelsen nach Osten blicken kann. Überwältigend schön. Es hat sich jetzt schon gelohnt, so früh aufzustehen.
Es ist aber recht kalt, was uns dann früher als gedacht zum weiter gehen bewegt. Die Kletterstelle, eine Felsplatte ist sehr kurz und lässt sich gut bewältigen. Danach weiter über den Grat, mit Steigeisen ein Stück Firn, dann wieder ohne über Blöcke und Geröll zum Nordgipfel des Balfrin, weiter zum Hauptgipfel, hier alles geröllig bis kraxelig und ohne Schwierigkeiten.
Unsere Route führt uns den Südgrat hinab bis in die Senke vor Pt 3642. Das Abklettern hält sich in Grenzen und sollte man meist wohl einfach als kraxeln bezeichnen. Hier gibt es einen mehr oder weniger durchgängigen Pfad, der einen effizient die beste Linie am Grat weist.
Am Gletscher angekommen, seilen wir an und umgehen Pt 3642. Wir suchen unseren Weg durch die Nordflanke des Ulrichhorns, die ein oder andere Spalte hat es dort durchaus. Die letzten Meter vor dem Gipfel werden mir lange als steil in Erinnerung bleiben. Mit doch schon ein paar Höhenmetern in den Beinen hiess der Rhythmus dort: ein paar Schritte gehen, stehen, schnaufen. Doch auch hier ist der Gipfel schliesslich erreicht. Wo ist die Bank?
Sinnigerweise im Windschatten und in Tiefblickrichtung Saas Fee. Hinsetzten. Ausruhen. Essen. Trinken. SOO SCHÖN.
Der Abstieg führt über das Windjoch. Wenige Höhenmeter Gegenanstieg - muss das sein? Leider ja. Der Rest ist dann 'Piece of cake'. Über das Plateau des Hohbalmgletschers, dann seilen wir aus, deponieren Steigeisen und Pickel und steigen die 300 Höhenmeter zur Mischabelhütte ab. Die Beine waren da schon eher schwer.
Bei ausgezeichneten Bedingungen hat uns dreien die doch schon etwas längere Tour ausserordentlich Spass gemacht, auch wenn wir am Abend alle drei ordentlich müde waren. Drei Gipfel, unterwegs sein meist über 3500m, technisch nicht schwer und das alles bei bestem Wetter und in atemberaubender Kulisse, nach wirklich angenehmen Aufenthalt in der Bordierhütte. Dazu noch die Vorfreude auf einen 4000er am folgenden Tag hier. Doch auch ohne das: Sehr empfehlenswert, diese Tour. Das 'WS' begründet sich meines Ermessens darin, dass das letzte kurze Stück zum Ulrichshorn recht steil ist, dort in der Nordflanke auch ein paar Spalten zu finden sind, allenfalls auch ein wenig in der kurzen Kletterstelle kurz nach dem Gipfel des Bigerhorns.
Tourengänger:
Frangge
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare