Klettersteigtrippel Tajakante
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Diesmal stand das Trippel Seeben Klettersteig, Tajakante und Coburger Klettersteig an. Sorgen machte mir nicht die angegebene Schwierigkeit, sondern die Gehzeit. Auf Hoehenrausch werden 11:30 angegeben, war mir deutlich zu viel vorkam. Mal schauen, mindestens einen wollte ich schaffen und die Seen bieten ja auch ein reizvolles Ziel.
Es war erstaunlich wenig los, man könnte sogar sagen, ich war richtig einsam unterwegs - ich traf nur 5 anderen Klettersteiggeher. Teils lag dies an meiner frühen Startzeit um kurz nach 7, in der Ferne waren noch weitere zu erkennen.
Seeben Klettersteig. Laut online verfügbarem Topo 1h Zustieg, was ich für deutlich übertrieben halte - nach 35 Min war ich da. Bereits hier war ich recht optimistisch alles gehen zu können. Die Routenführung ist recht schön, der Fels kann ausgiebig mitgenutzt werden. Im oberen Teil ist wegen lockerem Gestein Vorsicht geboten. Dort habe ich meinen "Felsgriff" ausgerissen und ordentlichen Steinschlag ausgelöst. Zum Glück war ich der einzige am Klettersteig. Das letzte Stück ist unschön und bahnt sich mit massivem Einsatz von Drahtbügeln den Weg. Anscheinend gab es nach einem Felssturz keine anderen Alternativen. Für den Klettersteig spricht auch, dass man so den Normalweg (Hoher Gang) verzichten kann (s.u.).
Anschließend bietet sich der Seebensee für eine Rast mit traumhafter Kulisse an. Direkt hinter dem See nicht zur Coburger Hütte laufen, sondern der ausgeschilderten Abzweigung zum nächsten Einstig folgen.
Tajakanten Klettersteig zum Vorderen Tajakopf: Schöner und fester Fels. Nur an wenigen Stellen muss man sich mit dem Drahtseil und Reibungstreten nach oben hangeln. Blicke nach rechts in die "Schlucht" lohnen sich wegen der wunderschönen Faltung des Gesteins. Zudem eine lange Tour, bei der ich zweimal kurze Pausen einlegte. Am Gipfel nach Süden absteigen und an der Verzweigung geradeaus weiter zum …
Coburger Klettersteig zum Hinteren Tajakopf: In meinen Augen absoluter Schwachsinn und ein Symbol rücksichtslosen menschlichen Vorwärtsstrebens. Der Fels ist sehr steil und fast ohne Tritt- und Griffmöglichkeiten. Um hochzukommen, wurde der Fels massiv mit Stahlbügeln gepflastert ("Was nicht passt, wird passend gemacht"). Eigentlich nur durch permanentes Greifen und Treten von Seil und Bügeln machbar. So kommt man ungeachtet der Eigenheiten des Felses natürlich überall hoch. Für mich wars kaum schwerer als eine Leiter hochzusteigen (trotz D/E Bewertung), zumal ich nach gerade mal 7 Minuten ausstieg. Diese Auswüchse gab es in der Historie des Kletterns, doch die Szene hat diesen Stil lange hinter sich gelassen. Hier am Klettersteig ist diese Entwicklung anscheinend noch nicht angekommen. Danach noch einige Minuten zum Kreuz und zum nachgelagerten Gipfel. Die Aussicht ist kaum anders als am Vorderen Tajakopf. Fazit: Kann man sich getrost sparen, wenn die Zeit drängt, die Kraft nachlässt, oder man lieber etwas länger an den Seen bleiben will.
Den Abstieg vom Seebensee über den Hohen Gang sollte man keinesfalls unterschätzen. Erdig, bröslig, rutschig, steil und wahrhaftig kein schöner Weg. In meinen Augen der wandertechnisch schwerste Abschnitt und T3+. Umso erstaunlicher, dass hier Familien mit vierjährigen Kindern unterwegs waren.
Fazit: Wunderschöne Landschaft mit Bergseen und der Zugspitze in Nachbarschaft. Zwei tolle Klettersteige. Da sich wandern und klettersteiggehen immer wieder ablösen sehr abwechslungsreich und zumindest für mich auch als Ganzes nicht so anstrengend, da sich Arme und Beine abwechselnd erholen konnten ;).
Für routinierte Bergsteiger gut als Tagestour machbar. Konditionell deutlich weniger fordernd als die klassischen 10h Touren wie z.B. Nuaracher Höhenweg. Allerdings fallen mir Klettersteige sehr leicht, weshalb mein Eindruck evl. nicht verallgemeinerbar ist.
Etappenziel | Meine Gehzeiten
Mit Pausen: 11:30
Es war erstaunlich wenig los, man könnte sogar sagen, ich war richtig einsam unterwegs - ich traf nur 5 anderen Klettersteiggeher. Teils lag dies an meiner frühen Startzeit um kurz nach 7, in der Ferne waren noch weitere zu erkennen.
Seeben Klettersteig. Laut online verfügbarem Topo 1h Zustieg, was ich für deutlich übertrieben halte - nach 35 Min war ich da. Bereits hier war ich recht optimistisch alles gehen zu können. Die Routenführung ist recht schön, der Fels kann ausgiebig mitgenutzt werden. Im oberen Teil ist wegen lockerem Gestein Vorsicht geboten. Dort habe ich meinen "Felsgriff" ausgerissen und ordentlichen Steinschlag ausgelöst. Zum Glück war ich der einzige am Klettersteig. Das letzte Stück ist unschön und bahnt sich mit massivem Einsatz von Drahtbügeln den Weg. Anscheinend gab es nach einem Felssturz keine anderen Alternativen. Für den Klettersteig spricht auch, dass man so den Normalweg (Hoher Gang) verzichten kann (s.u.).
Anschließend bietet sich der Seebensee für eine Rast mit traumhafter Kulisse an. Direkt hinter dem See nicht zur Coburger Hütte laufen, sondern der ausgeschilderten Abzweigung zum nächsten Einstig folgen.
Tajakanten Klettersteig zum Vorderen Tajakopf: Schöner und fester Fels. Nur an wenigen Stellen muss man sich mit dem Drahtseil und Reibungstreten nach oben hangeln. Blicke nach rechts in die "Schlucht" lohnen sich wegen der wunderschönen Faltung des Gesteins. Zudem eine lange Tour, bei der ich zweimal kurze Pausen einlegte. Am Gipfel nach Süden absteigen und an der Verzweigung geradeaus weiter zum …
Coburger Klettersteig zum Hinteren Tajakopf: In meinen Augen absoluter Schwachsinn und ein Symbol rücksichtslosen menschlichen Vorwärtsstrebens. Der Fels ist sehr steil und fast ohne Tritt- und Griffmöglichkeiten. Um hochzukommen, wurde der Fels massiv mit Stahlbügeln gepflastert ("Was nicht passt, wird passend gemacht"). Eigentlich nur durch permanentes Greifen und Treten von Seil und Bügeln machbar. So kommt man ungeachtet der Eigenheiten des Felses natürlich überall hoch. Für mich wars kaum schwerer als eine Leiter hochzusteigen (trotz D/E Bewertung), zumal ich nach gerade mal 7 Minuten ausstieg. Diese Auswüchse gab es in der Historie des Kletterns, doch die Szene hat diesen Stil lange hinter sich gelassen. Hier am Klettersteig ist diese Entwicklung anscheinend noch nicht angekommen. Danach noch einige Minuten zum Kreuz und zum nachgelagerten Gipfel. Die Aussicht ist kaum anders als am Vorderen Tajakopf. Fazit: Kann man sich getrost sparen, wenn die Zeit drängt, die Kraft nachlässt, oder man lieber etwas länger an den Seen bleiben will.
Den Abstieg vom Seebensee über den Hohen Gang sollte man keinesfalls unterschätzen. Erdig, bröslig, rutschig, steil und wahrhaftig kein schöner Weg. In meinen Augen der wandertechnisch schwerste Abschnitt und T3+. Umso erstaunlicher, dass hier Familien mit vierjährigen Kindern unterwegs waren.
Fazit: Wunderschöne Landschaft mit Bergseen und der Zugspitze in Nachbarschaft. Zwei tolle Klettersteige. Da sich wandern und klettersteiggehen immer wieder ablösen sehr abwechslungsreich und zumindest für mich auch als Ganzes nicht so anstrengend, da sich Arme und Beine abwechselnd erholen konnten ;).
Für routinierte Bergsteiger gut als Tagestour machbar. Konditionell deutlich weniger fordernd als die klassischen 10h Touren wie z.B. Nuaracher Höhenweg. Allerdings fallen mir Klettersteige sehr leicht, weshalb mein Eindruck evl. nicht verallgemeinerbar ist.
Etappenziel | Meine Gehzeiten
Einstieg Seeben Klettersteig | 0:35 |
Seeben Klettersteig | 1:00 |
Einstieg Tajakanten Klettersteig | 0:45 |
Vorderer Tajakopf | 2:45 |
Einstieg Coburger Klettersteig | 0:40 |
Hinterer Tajakopf | 0:20 |
Abstieg | 3:30 |
Gesamt | 9:35 |
Mit Pausen: 11:30
Tourengänger:
Nukular
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