Von Pertisau auf einen entspannenden Grasberg und einen widerspenstigen Latschenberg
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Im September 2009 hatte ich um den Achensee zahlreiche Berge mit markiertem Steig bzw. Gipfel, die etwas oberhalb eines Steiges, der unter ihnen vorbeiführt, bestiegen (nach den Kompass-Karten war ich inzwischen auf jedem Berg in Tirol mit mindestens 2000m, auf den ein markierter Steig führt). Als ich auf der Rappenspitze stand, sah ich, dass man von dort aus ohne Schwierigkeiten den Lunstkopf erreichen kann. Den Mehraufwand an Zeit u. Kraft konnte oder wollte ich allerdings nicht aufbringen. So drehte ich um u. stieg wieder nach Pertisau ab.
Vor kurzem schaute ich in den AV-Führer nach dem Lunstkopf. Ich stieß noch auf den Brentenkopf, den man ebenfalls vom Rizuelhals erreichen kann (ich kann mich nicht erinnern, dass der Führer die Schwierigkeiten, die die Latschen verursachen, erwähnt). So entschied ich mich, diese Tour bald zu unternehmen.
Am 30.08.17 war es dann soweit. Um 06.32 Uhr fuhr ich in Garmisch mit dem Zug ab nach Innsbruck. Ich hatte ein Fahrrad dabei. Um 08.05 Uhr nahm ich dort die S-Bahn nach Jenbach. Kurz danach brachte mich der Bus bis nahe an die Mautstelle in Pertisau. Ich radelte auf der Straße durchs Falzthurntal bis an ihr Ende an der Gramai Alm u. auf einem geschotterten Fahrweg noch einige hundert m weiter. Hinter einem Busch oberhalb des Wegs stellte ich mein Rad ab. Ein Stück musste ich noch auf dem Weg gehen, dann folgte ich dem Wegweiser nach links zum Lunstsattel. Etwas unter der Scharte wird der Steig etwas undeutlich, aber gut sichtbare Markierungen führen weiter nach oben.
Auf dem grasigen Sattel machte ich eine Rast. Von dort sah ich den Rauhen Knöll. Es schien mir so, dass man über dessen Nordflanke den Gipfel erreichen kann (ich muss noch einmal in den Führer bei der Garmischer Geschäftsstelle des DAV schauen). Ich wollte zunächst aber auf den Lunstkopf steigen, um einen besseren Überblick über diese Flanke zu gewinnen. Der angesteuerte Berg hat im krassen Gegensatz zum wilden "Gesellen" einen langen, flachen, grasbewachsenen Rücken. Ich überschritt auf ihm den höchsten Punkt u. machte dann eine Rast.
Auf der anderen Seite stieg ich ab zum Rizuelhals. Unterwegs sah ich unter dem Brentenkopf einige Latschengassen, die aber bald wieder endeten. Ich versuchte mein Glück: mindestens eine halbe Stunde war ich damit beschäftigt, den Gipfel zu erreichen! Dabei musste ich immer wieder über Latschen klettern oder unten durchschlüpfen! Zuletzt konnte ich am Gipfelgrat oder links davon über Gras gehen. Ich erreichte unter dem höchsten Punkt eine kurze Felspassage, über die ich hinaufstieg. Der Gipfelsteinmann steht wegen der Latschen nicht ganz auf dem höchsten Punkt. Ein paar m musste ich über Latschen klettern, um diesen zu erreichen. Von dort sah ich einen weiteren Steinmann auf dem dort etwas niedrigeren Rücken. Ich hoffte, von dort leichter absteigen zu können. Über Latschen u. grasigen Lücken dazwischen gelangte ich dorthin.
Westlich etwas unter dem Rücken fand ich einen gerölligen Bereich, den ich Richtung Rizuelhals beging. Ich musste bald wieder über ein paar Latschen klettern u. erreichte einen grasigen Bereich. Kurz darauf ging das Theater mit den Latschen wieder los! Es gibt höchstens ein paar Einheimische, die mal auf diesen Gipfel steigen u. die beste Route kennen. Ich schwitzte an diesem heißen Tag zwischen den Latschen sehr wegen der Mühen, die sie von mir forderten u. war erleichtert, als ich die letzten Latschen hinter mich gelassen hatte.
Am Rizuelhals machte ich eine Pause. Ich wanderte dann zurück zum Lunstsattel. Kurz davor zweigt vom Steig eine Wegspur ab u. führt ca. 70hm neben Latschen hinunter. Ich dachte, dass sie von Menschen, die von dort auf den Rauhen Knöll steigen, stammen. Wahrscheinlich sind es aber Spuren von Gemsen. Ich versuchte weiter oben zu queren, was wegen der Latschen nicht möglich war. Also stieg ich ab. Von unten gesehen, sah die N-Flanke des Rauhen Knölls wilder aus als sie mir vorher vom Lunstkopf aus erschien. Probleme machte mir die direkt über dem Berg stehende Sonne beim Studieren der Route. Ich wurde dann wieder realistischer: es war bereits 15.40 Uhr, ich hatte fast nichts mehr zu Trinken u. die Anstrengung der ca. 440 hm würde mir auch zu schaffen machen! Also stieg ich wieder zum Lunstsattel auf u. auf der anderen Seite Richtung Gramai-Alm ab. Am Fahrrad ging ich leider vorbei (es war vom Weg aus nicht sichtbar). Das bemerkte ich aber bald u. ging zurück. Ich radelte dann über Pertisau zum Achensee u. an ihm entlang Richtung Inntal. Leider schaute ich nicht auf die Karte u. verfehlte so die Nebenstraße nach Jenbach. Stattdessen radelte ich auf der flach abfallenden u. sich weit hinziehenden Hauptverkehrstraße nach Wiesing. Von dort musste ich noch ca. 10min nach Jenbach fahren. Ich verpasste daher die S-Bahn um 17.51 Uhr. Das bedeutete, erst um 22.00 Uhr zuhause anzukommen!
Statistik:
- 57. Hochgebirgstour 2017 auf 121 Gipfel mit über 2000m Höhe, davon 94 neu
- 137 bestiegene Karwendelgipfel mit mind. 2000m Höhe
- 1659 bestiegene Gipfel Tirols (incl. der auf seiner Außengrenze liegenden) mit mind. 2000m Höhe
(da ich auf der Kompass-Karte, auf der nicht jeder Gipfel eingetragen ist, es außerdem wahrscheinlich ist, mind. einen übersehen zu haben, 75 von mir unbezwungene Karwendelgipfel mit über 2000m Höhe zählte, dürfte es etwas mehr als 212 davon geben)
Vor kurzem schaute ich in den AV-Führer nach dem Lunstkopf. Ich stieß noch auf den Brentenkopf, den man ebenfalls vom Rizuelhals erreichen kann (ich kann mich nicht erinnern, dass der Führer die Schwierigkeiten, die die Latschen verursachen, erwähnt). So entschied ich mich, diese Tour bald zu unternehmen.
Am 30.08.17 war es dann soweit. Um 06.32 Uhr fuhr ich in Garmisch mit dem Zug ab nach Innsbruck. Ich hatte ein Fahrrad dabei. Um 08.05 Uhr nahm ich dort die S-Bahn nach Jenbach. Kurz danach brachte mich der Bus bis nahe an die Mautstelle in Pertisau. Ich radelte auf der Straße durchs Falzthurntal bis an ihr Ende an der Gramai Alm u. auf einem geschotterten Fahrweg noch einige hundert m weiter. Hinter einem Busch oberhalb des Wegs stellte ich mein Rad ab. Ein Stück musste ich noch auf dem Weg gehen, dann folgte ich dem Wegweiser nach links zum Lunstsattel. Etwas unter der Scharte wird der Steig etwas undeutlich, aber gut sichtbare Markierungen führen weiter nach oben.
Auf dem grasigen Sattel machte ich eine Rast. Von dort sah ich den Rauhen Knöll. Es schien mir so, dass man über dessen Nordflanke den Gipfel erreichen kann (ich muss noch einmal in den Führer bei der Garmischer Geschäftsstelle des DAV schauen). Ich wollte zunächst aber auf den Lunstkopf steigen, um einen besseren Überblick über diese Flanke zu gewinnen. Der angesteuerte Berg hat im krassen Gegensatz zum wilden "Gesellen" einen langen, flachen, grasbewachsenen Rücken. Ich überschritt auf ihm den höchsten Punkt u. machte dann eine Rast.
Auf der anderen Seite stieg ich ab zum Rizuelhals. Unterwegs sah ich unter dem Brentenkopf einige Latschengassen, die aber bald wieder endeten. Ich versuchte mein Glück: mindestens eine halbe Stunde war ich damit beschäftigt, den Gipfel zu erreichen! Dabei musste ich immer wieder über Latschen klettern oder unten durchschlüpfen! Zuletzt konnte ich am Gipfelgrat oder links davon über Gras gehen. Ich erreichte unter dem höchsten Punkt eine kurze Felspassage, über die ich hinaufstieg. Der Gipfelsteinmann steht wegen der Latschen nicht ganz auf dem höchsten Punkt. Ein paar m musste ich über Latschen klettern, um diesen zu erreichen. Von dort sah ich einen weiteren Steinmann auf dem dort etwas niedrigeren Rücken. Ich hoffte, von dort leichter absteigen zu können. Über Latschen u. grasigen Lücken dazwischen gelangte ich dorthin.
Westlich etwas unter dem Rücken fand ich einen gerölligen Bereich, den ich Richtung Rizuelhals beging. Ich musste bald wieder über ein paar Latschen klettern u. erreichte einen grasigen Bereich. Kurz darauf ging das Theater mit den Latschen wieder los! Es gibt höchstens ein paar Einheimische, die mal auf diesen Gipfel steigen u. die beste Route kennen. Ich schwitzte an diesem heißen Tag zwischen den Latschen sehr wegen der Mühen, die sie von mir forderten u. war erleichtert, als ich die letzten Latschen hinter mich gelassen hatte.
Am Rizuelhals machte ich eine Pause. Ich wanderte dann zurück zum Lunstsattel. Kurz davor zweigt vom Steig eine Wegspur ab u. führt ca. 70hm neben Latschen hinunter. Ich dachte, dass sie von Menschen, die von dort auf den Rauhen Knöll steigen, stammen. Wahrscheinlich sind es aber Spuren von Gemsen. Ich versuchte weiter oben zu queren, was wegen der Latschen nicht möglich war. Also stieg ich ab. Von unten gesehen, sah die N-Flanke des Rauhen Knölls wilder aus als sie mir vorher vom Lunstkopf aus erschien. Probleme machte mir die direkt über dem Berg stehende Sonne beim Studieren der Route. Ich wurde dann wieder realistischer: es war bereits 15.40 Uhr, ich hatte fast nichts mehr zu Trinken u. die Anstrengung der ca. 440 hm würde mir auch zu schaffen machen! Also stieg ich wieder zum Lunstsattel auf u. auf der anderen Seite Richtung Gramai-Alm ab. Am Fahrrad ging ich leider vorbei (es war vom Weg aus nicht sichtbar). Das bemerkte ich aber bald u. ging zurück. Ich radelte dann über Pertisau zum Achensee u. an ihm entlang Richtung Inntal. Leider schaute ich nicht auf die Karte u. verfehlte so die Nebenstraße nach Jenbach. Stattdessen radelte ich auf der flach abfallenden u. sich weit hinziehenden Hauptverkehrstraße nach Wiesing. Von dort musste ich noch ca. 10min nach Jenbach fahren. Ich verpasste daher die S-Bahn um 17.51 Uhr. Das bedeutete, erst um 22.00 Uhr zuhause anzukommen!
Statistik:
- 57. Hochgebirgstour 2017 auf 121 Gipfel mit über 2000m Höhe, davon 94 neu
- 137 bestiegene Karwendelgipfel mit mind. 2000m Höhe
- 1659 bestiegene Gipfel Tirols (incl. der auf seiner Außengrenze liegenden) mit mind. 2000m Höhe
(da ich auf der Kompass-Karte, auf der nicht jeder Gipfel eingetragen ist, es außerdem wahrscheinlich ist, mind. einen übersehen zu haben, 75 von mir unbezwungene Karwendelgipfel mit über 2000m Höhe zählte, dürfte es etwas mehr als 212 davon geben)
Tourengänger:
Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II
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