Slogen


Publiziert von Dimmugljufur , 14. August 2017 um 11:52.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum: 9 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1564 m
Abstieg: 1564 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Boot nach Øye oder mit dem Auto direkt am Parkplatz Slogen parkieren.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Union Øye
Kartennummer:TURKART, Sunnmørsalpene Vest 1:50'000

Der zweite schöne Tag am wunderschönen Hjørundfjord sollte mit einer Toptour zu einem der höchsten und spektakulärsten Gipfel in der Region gekrönt werden. Der Slogen, unter Norwegern schon etwas mehr als nur ein Geheimtip lockte uns seit wir das Bild und die Routenbeschreibung in einem norwegischen Wanderbuch gesehen hatten.

Wir warfen ca. um halb 9 unser Boot in Trandal an und fuhren eine halbe Stunde südwärts durch den Hjørundfjord und über den noch nebligen Norangsfjord in Richtung Øye. Schon die Stimmung da war toll, zumal oberhalb des lichten Nebels schon die Sonne durchglitzerte und unser Ziel sich immer sichtbarer und umso eindrücklicher darstellte.

Gelandet in Øye und zum extra ausgeschilderten Parkplatz gelangt, machten wir uns auf den Wanderweg, selten markiert, aber unmöglich zu verfehlen. Dank des schönen Tages tummelten sich doch schon etliche Berggänger auf dem schmalen Pfad, aber vorwiegend Einheimische und angereiste Norweger.

Der erste Teil des Aufstiegs befindet sich ausschliesslich im Wald. Darüber waren wir gar nicht so unglücklich: Die Sonne schien und es war schon ordentlich warm. Der feuchte Boden war etwas schwieriger zu begehen, aber insgesamt trotz Steilheit gut machbar, normales T3-Gelände. Ab und zu kommt man an Stellen vorbei, die einen Ausblick zurück auf den Norangsfjord und die umliegende Bergwelt erlauben, bei diesen Bedingungen ein unbezahlbares Fotomotiv!

Ab 600m Höhe verlässt man den Wald und steigt erst etwas moderater einen breiten Rücken hoch. Die Birken werden zu Sträuchern, Blaubeeren findet man bei jedem Schritt, das Gelände wird trockener und grasiger. Die moderate Steilheit endet abrupt, wenn man sich der Wand unter dem Sattel entgegen stellt. Einige Ameisen konnten wir da hochgehen sehen, aber es ist ein hartes und vor allem steiles Stück Arbeit zum Sattel hoch, wo sich der Wanderweg von der Patchellahütte mit dem eigenen Weg vereint. Hier mal kurz gerastet und Fotos gemacht, ebenfalls ein Traumpanorama auf ca. 1200m Höhe. Auch zum Sattel hoch ist es zwar steil, aber der Weg ist solid und gut begehbar, T3.

Ab hier hat man auch das Ziel fast immer vor Augen. Die Spitze ist noch etwas entfernt, ca. 3 Steile Aufschwünge müssen noch genommen werden, wobei der letzte kurze mit etwas Kletterei der kniffligste der dreien ist und der Tour das "T4+" verleiht. Zwar ist die finale Kraxelei nirgends ausgesetzt, aber es fehlen z.T. gute Griffe an den Felsen, weshalb man sich oft auf den Grip der eigenen Schuhe verlassen muss.

Schlussendlich standen wir trotz der kleineren und grösseren Hindernisse auf dem Gipfel und waren erschlagen von der Rundumsicht, die sich hier ergibt. Der Gipfel bietet nur wenig Platz und war schon mit einigen Wanderern besetzt, sodass sich trotz der Weite ein unbehagliches Gefühl der Enge einstellte ;-) Trotzdem musste natürlich das obligate Gipfelmüesli verdrückt und einige Fotos geschossen werden.

Insgesamt bietet der Slogen viel: Eine schöne Ganztagestour, abwechlungsreiche Abschnitte inkl. Kraxelei, unglaubliche Ausblicke und natürlich ordentlich Höhenmeter. Ich kann die Tour nur allen empfehlen, die sich in Norwegen einmal abseits der grossen Touristenströme auf Preikestolen, Trolltunga etc. wandertechnisch bewegen wollen.

Tourengänger: Dimmugljufur


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