Aiguille de la Grande Sassière (3751m)
|
||||||||||||||||||||||||||
Der französisch-italienische Grenzkamm wird vor allem in dessen nördlicher Hälfte von eigenständigen, hohen Berggestalten geprägt, deren Ausformung sehr unterschiedlich ausfällt und dieser Gebirgsgruppe eine sehr individuelle Note verleiht. Die Aiguille de la Grande Sassière nimmt dabei als einer der dominanten Berge eine nicht unwichtige Rolle ein. Über dem kleinen Stausee Lac du Saut erhebt sich eindrucksvoll die breite, bis zu ca. 1400m hohe Südwand. Der Westgrat über der außerordentlich steilen Wand ist mit kronenähnlichen Felszinnen in einem regelmäßigen Muster besetzt und gipfelt in einem alles überragenden Horn. Die große Bekanntheit des Berges rührt allerdings daher, dass er derzeit als höchster erwanderbarer Alpengipfel gilt. Tatsächlich stellt der Normalweg über den langen Westtgrat bei guten Bedingungen keine besonders hohen Ansprüche an Gipfelaspiranten.
Die Route lässt sich in vier Abschnitte gliedern:
a) Vom Parkplatz ist über einen schmalen Wiesenpfad zunächst in direkter Linie der mäßig steile untere Hangabschnitt zu überwinden, bis sich der Weg nach Westen (links) bewegt, um in stetiger Steigung den westlichen Ausläufer eines breiten Gratarmes zu erreichen. Bei P2650 wird eine kleine Felsstufe überwunden (T3).
b) Nach der Felsstufe wird das Gelände (Plan de la Casette) wieder flacher, bald wird links in etwa 1500m Entfernung ein weiterer Gratausläufer sichtbar., der sich später (bei P3100) mit unserem Arm vereinigt und dann zum eigentlichen Westtgrat der Grande Sassière wird. Der Gratarm im Norden gipfelt übrigens im Rocher de la Davie, dessen Besteigung durchaus lohnend ist. Unser Grat verjüngt sich zunehmend, bis eine Felsbank an einer schmalen Stelle den Weg verstellt. An einer Verzweigung (P3000, Steinmännchen) entweder rechts halten und gratmittig die Felsen übersteigen (I, gpx-track) oder links die Stelle in leicht abschüssigem Schutt umgehen (T2+). In mittlerweile nahezu vegetationslosem Geröll- und Felsgelände anschließend auf der logischen Route weitergehen, bald verbreitert sich der Grat zu einer ausgeprägten Senke, die mit leichtem Höhenverlust in einfachem Gehgelände durchschritten wird.
c) Auf die Senke (P3100) folgt eine mäßig steile Felsstufe, an deren Ende sich die erwähnten Gratarme vereinen. Die Nahtstelle wird in einigen Berichten als etwas kritisch eingestuft. Offenbar hat Erosion oder Schuttverfrachtung die Stelle entschärft, denn solange man der gut definierten Route folgt, sind dort keine Schwierigkeiten anzutreffen, die T3 überschreiten. Im Anschluss folgt der wohl eindrucksvollste Abschnitt der Tour, wenn der weite Glacier de la Sassière bis unmittelbar an die Gratroute stößt. Der Gletscher bedeckt noch immer eine Fläche von etwa drei Quadratkilometern, begrenzt durch West- und Nordgrat der Grande Sassière. Das Rauschen des abfließenden Schmelzwassers durch Rinnen im Eis klingt fast wie die Brandung in Küstennähe. Problemlos lässt sich der letzte Abschnitt vor dem Gipfelhang begehen.
d) Das Finale verläuft über einen kurzen, etwas steileren felsigen Aufschwung (T3), gefolgt von einem Schutthang, durch den in Serpentinen die letzten Schritte gesetzt werden (T2+), bevor der Gipfel erreicht ist.
Um das Gipfelpanorama würdigen zu können, empfiehlt sich für Gebietsneulinge vorab eines der online verfügbaren beschrifteten Panoramafotos zu studieren.
Abstieg analog zur Aufstiegsroute.
Schwierigkeit:
Bei aperen und trockenen Verhältnissen gibt es auf der gesamten Tour keine besonders heiklen oder sehr steilen Passagen. Die einzige Kletterstelle, die mit I bewertet werden kann, lässt sich gut umgehen (siehe Text). Der Gipfelhang neigt vor alllem in den Morgenstunden zur Vereisung, Altschnee kann bis Ende Juli den Aufstieg erheblich erschweren. Die Wegfindung ist denkbar einfach, da es praktisch keine Verzweigungen gibt, die sich nicht nach einigen Metern wieder treffen. Zahlreiche Steinmännchen unterstützen außerdem die Orientierung, Farbmarkierungen gibt es praktisch keine (nur eine verblasste blau/weiße Markierung ist mir aufgefallen).
Gehzeiten:
Aufstieg 3.30h - Abstieg 2.45h + Pausen
(im Kräfte schonenden Gehmodus)
Am Rande:
Dies ist mein 300. Tourenbericht (Kurzberichte nicht mitgerechnet). Super, dass es dich gibt, hikr.org!
Die Route lässt sich in vier Abschnitte gliedern:
a) Vom Parkplatz ist über einen schmalen Wiesenpfad zunächst in direkter Linie der mäßig steile untere Hangabschnitt zu überwinden, bis sich der Weg nach Westen (links) bewegt, um in stetiger Steigung den westlichen Ausläufer eines breiten Gratarmes zu erreichen. Bei P2650 wird eine kleine Felsstufe überwunden (T3).
b) Nach der Felsstufe wird das Gelände (Plan de la Casette) wieder flacher, bald wird links in etwa 1500m Entfernung ein weiterer Gratausläufer sichtbar., der sich später (bei P3100) mit unserem Arm vereinigt und dann zum eigentlichen Westtgrat der Grande Sassière wird. Der Gratarm im Norden gipfelt übrigens im Rocher de la Davie, dessen Besteigung durchaus lohnend ist. Unser Grat verjüngt sich zunehmend, bis eine Felsbank an einer schmalen Stelle den Weg verstellt. An einer Verzweigung (P3000, Steinmännchen) entweder rechts halten und gratmittig die Felsen übersteigen (I, gpx-track) oder links die Stelle in leicht abschüssigem Schutt umgehen (T2+). In mittlerweile nahezu vegetationslosem Geröll- und Felsgelände anschließend auf der logischen Route weitergehen, bald verbreitert sich der Grat zu einer ausgeprägten Senke, die mit leichtem Höhenverlust in einfachem Gehgelände durchschritten wird.
c) Auf die Senke (P3100) folgt eine mäßig steile Felsstufe, an deren Ende sich die erwähnten Gratarme vereinen. Die Nahtstelle wird in einigen Berichten als etwas kritisch eingestuft. Offenbar hat Erosion oder Schuttverfrachtung die Stelle entschärft, denn solange man der gut definierten Route folgt, sind dort keine Schwierigkeiten anzutreffen, die T3 überschreiten. Im Anschluss folgt der wohl eindrucksvollste Abschnitt der Tour, wenn der weite Glacier de la Sassière bis unmittelbar an die Gratroute stößt. Der Gletscher bedeckt noch immer eine Fläche von etwa drei Quadratkilometern, begrenzt durch West- und Nordgrat der Grande Sassière. Das Rauschen des abfließenden Schmelzwassers durch Rinnen im Eis klingt fast wie die Brandung in Küstennähe. Problemlos lässt sich der letzte Abschnitt vor dem Gipfelhang begehen.
d) Das Finale verläuft über einen kurzen, etwas steileren felsigen Aufschwung (T3), gefolgt von einem Schutthang, durch den in Serpentinen die letzten Schritte gesetzt werden (T2+), bevor der Gipfel erreicht ist.
Um das Gipfelpanorama würdigen zu können, empfiehlt sich für Gebietsneulinge vorab eines der online verfügbaren beschrifteten Panoramafotos zu studieren.
Abstieg analog zur Aufstiegsroute.
Schwierigkeit:
Bei aperen und trockenen Verhältnissen gibt es auf der gesamten Tour keine besonders heiklen oder sehr steilen Passagen. Die einzige Kletterstelle, die mit I bewertet werden kann, lässt sich gut umgehen (siehe Text). Der Gipfelhang neigt vor alllem in den Morgenstunden zur Vereisung, Altschnee kann bis Ende Juli den Aufstieg erheblich erschweren. Die Wegfindung ist denkbar einfach, da es praktisch keine Verzweigungen gibt, die sich nicht nach einigen Metern wieder treffen. Zahlreiche Steinmännchen unterstützen außerdem die Orientierung, Farbmarkierungen gibt es praktisch keine (nur eine verblasste blau/weiße Markierung ist mir aufgefallen).
Gehzeiten:
Aufstieg 3.30h - Abstieg 2.45h + Pausen
(im Kräfte schonenden Gehmodus)
Am Rande:
Dies ist mein 300. Tourenbericht (Kurzberichte nicht mitgerechnet). Super, dass es dich gibt, hikr.org!
Tourengänger:
Riosambesi
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)