Chimborazo (6.310m) Normalweg
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CHIMBORAZO– El rey de Ecuador
Für mich ging es am 15. Juli auf den höchsten Berg Ecuadors oder sogar der Welt??
Die Distanz vom Erdmittelpunkt zum Gipfel ist tatsächlich um 2 km größer als beim Everest, was stolz im Refugio Hermanos Carrell präsentiert wird.
Da es schon ausführliche Routenbeschreibungen des Normalwegs hier gibt, verzichte ich darauf.
Route: Normalweg durch El Corridor
Als Vorbereitung auf die Tour habe ich mich ordentlich akklimatisiert. Es sollte das erste Mal auf über 6.000m gehen, so habe ich mir dafür die nötige Zeit genommen. Mit Touren auf den Fuya Fuya (4.263m), Ruccu (4.690m) und Guagua Pichincha (4.794m), Imbaburra (4.600m) und Iliniza Norte (5.125m) ist mir dies auch gut gelungen. Die Schlafhöhe habe ich kontinuierlich gesteigert. Angefangen in Quito (2.800m), später in El Chaupi (3.350m, Ausgansort für Iliniza Norte), anschließend ein Ruhetag bei der Quilotoa Lagune und eine Nacht dort auf 3.800m. Mit viel Trinken und entspanntem Tempo bei den Aufstiegen hat alles super geklappt. Eine Sorge weniger. Nun zum Wetter, das in Ecuador wirklich nicht zu berechnen ist. So ändert es sich innerhalb eines Tages von strahlend blauem Himmel zu einem traurigen grau… Aber auch hier kann ich mich nicht beschweren. Bei den vorigen Bergen hatte ich teils Pech doch schon in der Aufstiegsnacht kündigte sich durch einen unglaublichen Sternenhimmel bestes Wetter an. Mehr dazu später.
Ein weiterer wichtiger Teil der Vorbereitung war die Suche nach einem Guide. Hierzu bin ich zum Refugio Hermanos Carrell gefahren, das ist die Hütte direkt am Berg und habe mich dort einfach mal umgefragt. Relativ schnell hat mir der Hüttenwirt einen Guide empfohlen, der gerade mit einigen Kunden auf dem Rückweg vom Gipfel ist. Ich vertrieb mir mit herumlaufen zur Lagune (5.100m) die Zeit und kam ca. 2h später mit „Segundo“ meinem zukünftigen Guide ins Gespräch. Wir beschlossen die Agentur für die er gewöhnlich arbeitet nicht mit einzubeziehen uns so kam ich schlussendlich gute 100 Dollar billiger weg. Er stellte mir die komplette Ausrüstung. Mütze, Tuch/Schaal, 2 Paar Socken, Funktionsunterwäsche, und Thermohose brachte ich selbst mit. Am Ende ging ich mit jeweils drei Schichten an den Beinen und am Oberkörper.
Wie ich bereits erwähnte, kündigte sich bereits in der Nacht gutes Wetter an und so starteten wir, mein Guide und ich als erste Seilschaft, guter Dinge um 10:10 Uhr in der Nacht von der tiefergelegenen Carrell Hütte. Kurz nach uns starteten zwei weitere Seilschaften, die uns anfangs wegen unserer frühen Aufbruchszeit ein bisschen belächelten (normal ca. 11). Ich war allerdings recht froh ohne großen Zeitdruck starten zu können. Wir liefen ein ruhiges aber stetiges Tempo, das sich gegen Ende der Tour als goldrichtig erwies!! Wir passierten den „corridor“ und kamen so auf einen breiten Bergrücken, der über 800Hm zum Gipfel führt. Die Seilschaft, die ca. 1h nach uns startete überholte uns beim Castillo auf ca. 5.500m, wo wir gerade eine kurze Teepause machten. Allerdings holten wir sie kurz später wieder ein und erfuhren zurück in der Hütte, dass sie noch vor dem Veintimilla Gipfel umgekehrt sind. Tja… Die Einteilung der Kräfte ist bei dieser Tour enorm wichtig. Insbesondere auf dem langen Grad kommt Monotonie auf, dazu die Höhe, da muss man schon ab und zu die Zähne zusammen beißen. Die Bedingungen waren ideal: gute Schneeverhältnisse und kaum Wind. Mit diesen Vorraussetzungen schafften wir es gut zum Veintimilla auf 6.228m. Für mich war es keine Frage mehr noch zum Maxima zu gehen oder nicht. Das musste dann schon sein :) Nur noch ein kurzer Anstieg, der durchaus noch mal anstrengend war… ca. 40 Minuten brauchten wir zum Maxima.
So erreichten Segundo und ich als erste Seilschaft an diesem Tag nach genau 8:03h den Whymper-Gipfel auf 6.310m. LLEGAMOS! Zugegeben, ich konnte mir ein paar Freudentränen nicht verkneifen. Zu schön war dieser Moment. Pünktlich zum Sonnenaufgang um 6:13 Uhr standen wir auf dem Höchsten Berg Ecuadors und meinem ersten 6.000er. Dazu hatten wir den Gipfel ganz für uns allein. Es bot sich ein unglaubliches Panorama. Wir sahen alle neun Gipfel Ecuadors höher als 5.000m und standen selbst auf dem zehnten. Unglaublich!! Alle Anstrengung hat sich mehr als gelohnt. Ein bisschen stolz war ich schon, gerade weil ich mich in der Hütte am Tag zuvor mit einem gleichaltrigen (18 Jahre) unterhielt, der aufgrund von Erschöpfung umkehren musste. Dementsprechend groß war mein Respekt vor den 1500Hm in dieser Höhe.
Nach ein paar Fotos (hatte nur mein Handy dabei) machten wir uns an den noch langen Abstieg. Ich merkte beim kurzen Gegenanstieg zum Veintimillagipfel, dass ich doch schon recht kaputt bin. Wir brauchten noch mal ca.3 ½ h für den Abstieg.
Fazit:
Eine unglaublich schöne und eindrückliche Tour auf den höchsten Berg Ecuadors. Technisch nicht anspruchsvoll aber lange und die Höhe ist nicht zu unterschätzen. Die Option den Guide direkt in der Hütte anzuheuern ist sicherlich kostengünstiger, aber evtl. auch zeitaufwendiger. Ich war jedenfalls super zufrieden mit meinem Guide. Transport mit Bus von Riobamba aus ist kein Problem, zurück kann man auch entspannt trampen.
Wenn man noch Zeit hat oder sich akklimatisieren möchte und schon beim Refugio Carrell ist, lohnt es sich die Whymper-Route bis auf ca. 5.300m zu den "Agujas de Whymper" zu laufen. Man kann auch ein bisschen in den Felsen klettern und bei gutem Wetter sieht man den Sangay (5.300m) in der Ferne. Die Route ist im Refugio Carrell auf einem Bild erklärt, sonst einfach den Hüttenwirt fragen. Gerade am Wochenende gibt es viele Touristen auf dem Weg zwischen den beiden Hütten, da ist dieser Abstecher ganz nett!
Für mich ging es am 15. Juli auf den höchsten Berg Ecuadors oder sogar der Welt??
Die Distanz vom Erdmittelpunkt zum Gipfel ist tatsächlich um 2 km größer als beim Everest, was stolz im Refugio Hermanos Carrell präsentiert wird.
Da es schon ausführliche Routenbeschreibungen des Normalwegs hier gibt, verzichte ich darauf.
Route: Normalweg durch El Corridor
Als Vorbereitung auf die Tour habe ich mich ordentlich akklimatisiert. Es sollte das erste Mal auf über 6.000m gehen, so habe ich mir dafür die nötige Zeit genommen. Mit Touren auf den Fuya Fuya (4.263m), Ruccu (4.690m) und Guagua Pichincha (4.794m), Imbaburra (4.600m) und Iliniza Norte (5.125m) ist mir dies auch gut gelungen. Die Schlafhöhe habe ich kontinuierlich gesteigert. Angefangen in Quito (2.800m), später in El Chaupi (3.350m, Ausgansort für Iliniza Norte), anschließend ein Ruhetag bei der Quilotoa Lagune und eine Nacht dort auf 3.800m. Mit viel Trinken und entspanntem Tempo bei den Aufstiegen hat alles super geklappt. Eine Sorge weniger. Nun zum Wetter, das in Ecuador wirklich nicht zu berechnen ist. So ändert es sich innerhalb eines Tages von strahlend blauem Himmel zu einem traurigen grau… Aber auch hier kann ich mich nicht beschweren. Bei den vorigen Bergen hatte ich teils Pech doch schon in der Aufstiegsnacht kündigte sich durch einen unglaublichen Sternenhimmel bestes Wetter an. Mehr dazu später.
Ein weiterer wichtiger Teil der Vorbereitung war die Suche nach einem Guide. Hierzu bin ich zum Refugio Hermanos Carrell gefahren, das ist die Hütte direkt am Berg und habe mich dort einfach mal umgefragt. Relativ schnell hat mir der Hüttenwirt einen Guide empfohlen, der gerade mit einigen Kunden auf dem Rückweg vom Gipfel ist. Ich vertrieb mir mit herumlaufen zur Lagune (5.100m) die Zeit und kam ca. 2h später mit „Segundo“ meinem zukünftigen Guide ins Gespräch. Wir beschlossen die Agentur für die er gewöhnlich arbeitet nicht mit einzubeziehen uns so kam ich schlussendlich gute 100 Dollar billiger weg. Er stellte mir die komplette Ausrüstung. Mütze, Tuch/Schaal, 2 Paar Socken, Funktionsunterwäsche, und Thermohose brachte ich selbst mit. Am Ende ging ich mit jeweils drei Schichten an den Beinen und am Oberkörper.
Wie ich bereits erwähnte, kündigte sich bereits in der Nacht gutes Wetter an und so starteten wir, mein Guide und ich als erste Seilschaft, guter Dinge um 10:10 Uhr in der Nacht von der tiefergelegenen Carrell Hütte. Kurz nach uns starteten zwei weitere Seilschaften, die uns anfangs wegen unserer frühen Aufbruchszeit ein bisschen belächelten (normal ca. 11). Ich war allerdings recht froh ohne großen Zeitdruck starten zu können. Wir liefen ein ruhiges aber stetiges Tempo, das sich gegen Ende der Tour als goldrichtig erwies!! Wir passierten den „corridor“ und kamen so auf einen breiten Bergrücken, der über 800Hm zum Gipfel führt. Die Seilschaft, die ca. 1h nach uns startete überholte uns beim Castillo auf ca. 5.500m, wo wir gerade eine kurze Teepause machten. Allerdings holten wir sie kurz später wieder ein und erfuhren zurück in der Hütte, dass sie noch vor dem Veintimilla Gipfel umgekehrt sind. Tja… Die Einteilung der Kräfte ist bei dieser Tour enorm wichtig. Insbesondere auf dem langen Grad kommt Monotonie auf, dazu die Höhe, da muss man schon ab und zu die Zähne zusammen beißen. Die Bedingungen waren ideal: gute Schneeverhältnisse und kaum Wind. Mit diesen Vorraussetzungen schafften wir es gut zum Veintimilla auf 6.228m. Für mich war es keine Frage mehr noch zum Maxima zu gehen oder nicht. Das musste dann schon sein :) Nur noch ein kurzer Anstieg, der durchaus noch mal anstrengend war… ca. 40 Minuten brauchten wir zum Maxima.
So erreichten Segundo und ich als erste Seilschaft an diesem Tag nach genau 8:03h den Whymper-Gipfel auf 6.310m. LLEGAMOS! Zugegeben, ich konnte mir ein paar Freudentränen nicht verkneifen. Zu schön war dieser Moment. Pünktlich zum Sonnenaufgang um 6:13 Uhr standen wir auf dem Höchsten Berg Ecuadors und meinem ersten 6.000er. Dazu hatten wir den Gipfel ganz für uns allein. Es bot sich ein unglaubliches Panorama. Wir sahen alle neun Gipfel Ecuadors höher als 5.000m und standen selbst auf dem zehnten. Unglaublich!! Alle Anstrengung hat sich mehr als gelohnt. Ein bisschen stolz war ich schon, gerade weil ich mich in der Hütte am Tag zuvor mit einem gleichaltrigen (18 Jahre) unterhielt, der aufgrund von Erschöpfung umkehren musste. Dementsprechend groß war mein Respekt vor den 1500Hm in dieser Höhe.
Nach ein paar Fotos (hatte nur mein Handy dabei) machten wir uns an den noch langen Abstieg. Ich merkte beim kurzen Gegenanstieg zum Veintimillagipfel, dass ich doch schon recht kaputt bin. Wir brauchten noch mal ca.3 ½ h für den Abstieg.
Fazit:
Eine unglaublich schöne und eindrückliche Tour auf den höchsten Berg Ecuadors. Technisch nicht anspruchsvoll aber lange und die Höhe ist nicht zu unterschätzen. Die Option den Guide direkt in der Hütte anzuheuern ist sicherlich kostengünstiger, aber evtl. auch zeitaufwendiger. Ich war jedenfalls super zufrieden mit meinem Guide. Transport mit Bus von Riobamba aus ist kein Problem, zurück kann man auch entspannt trampen.
Wenn man noch Zeit hat oder sich akklimatisieren möchte und schon beim Refugio Carrell ist, lohnt es sich die Whymper-Route bis auf ca. 5.300m zu den "Agujas de Whymper" zu laufen. Man kann auch ein bisschen in den Felsen klettern und bei gutem Wetter sieht man den Sangay (5.300m) in der Ferne. Die Route ist im Refugio Carrell auf einem Bild erklärt, sonst einfach den Hüttenwirt fragen. Gerade am Wochenende gibt es viele Touristen auf dem Weg zwischen den beiden Hütten, da ist dieser Abstecher ganz nett!
Tourengänger:
don_pablo
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